CWC – Informatica Feminale steht Kopf

Bald startet der 1. Computing Women Congress in Neuseeland

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So, wer von Euch wollte denn immer schon mal testen, ob frau auf der Südhalbkugel der Welt mit den Füßen nach oben hängt? Das könnt Ihr jetzt tun, und zwar auf der neuesten Tochter der Informatica Feminale, die im Februar 2004 Kopf steht: In Hamilton, Neuseeland. Meldet also Eure Kursangebote an und seid dabei!

Aber bedenkt: Im Moment ist keine Finanzierung für die Dozentinnen da, auch wenn wir (die Organisatorinnen) daran arbeiten. Trotzdem – wenn eine schon immer mal nach Down Under wollte, jetzt ist die Gelegenheit.

Das Konzept bleibt wie gehabt: Der CWC ist ein Treffpunkt für Studentinnen, Akademikerinnen und Profis, die sich mit Informationstechnologien beschäftigen. Der Kongress bietet ein Forum, auf dem frau die neuesten Ideen der Informatik lernen und teilen kann, und das in einer sehr motivierenden Atmosphäre. Der CWC bietet einen offenen, explorativen Lern- und Lehrort. Neue Unterrichtsformen sind willkommen, mit einem Schwerpunkt auf Hands-On-Erfahrungen.

Frauen aus der IT und angrenzenden interdisziplinären Disziplinen sind aufgerufen, Lehrveranstaltungen – Vorlesungen, Vorträge, Kurse und Seminare – anzubieten. Wir erhoffen uns Beiträge aus dem gesamten Spektrum der Informatik und wenn möglich auch Angebote zum Thema IT-bezogene Genderforschung. Dozentinnen aus allen Informatikbereichen und mit verschiedenen fachlichen Hintergründen sind eingeladen, ihre Themen zu präsentieren.

Ziel des Kongresses ist es, durch gegenseitiges Lernen und Lehren ein Frauen-Netzwerk aufzubauen, in dem Interessen und Wissen geteilt werden. Der Computing Women Congress ist der erste Pan-Pacific-Kongress für Frauen aus der IT; wir erhoffen uns Teilnehmerinnen aus der ganzen Welt, vor allem jedoch solche aus der Pan-Pacific-Region.

Termine

16. Jul. 2004 (verlängert) Frist für Einreichen von Kursangeboten
Aug. 2004 Veröffentlichung des Programms
Nov. 2004 Anmeldungen der Teilnehmerinnen
5. – 13. Feb. 2005 Computing Women Congress in Hamilton, University of Waikato, Neuseeland

CWC is run by women for women—whatever your contribution or background,
we look forward to seeing you!

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CWC im Web:
www.cwc.org.nz/

 Annika und Maria

von Annika und Maria

Paula in Bremen

oder:
Künstlerkolonie Worpswede nur für Frauen?

Foto

Derzeitig findet in Bremen eine Ausstellung zu den Worpsweder Malern statt, wie sie von Rilke gesehen wurden. Zum 100. Jubiläum der Erstauflage von Rainer Maria Rilkes Buch „Worpswede“ widmen insgesamt achtzehn Institute in Bremen, Worpswede und Fischerhude diesen Sommer allein dem Dichter und der berühmten Künstlerkolonie mit ihren Malern Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Hans am Ende, Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler. Rilke hatte, ganz typisch für seine Zeit, nur die männlichen Maler wahrgenommen. Leider folgen die Organisatoren der(n) Ausstellung(en) seinem Beispiel – die Künstlerinnen werden nicht weiter erwähnt.

Das Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen hält dagegen mit einer Ausstellung, in der die Frauen zu Wort (und Bild) kommen. In Analogie zu den anderen Ausstellungskonzepten wird hier eine Künstlerinnnen-Ausstellung von 1899 erneut zusammengestellt (soweit möglich). Diese erste Ausstellung der damals jungen Künstlerinnen Marie Bock, Clara Westhoff und Paula Becker wurde 1899 sehr ungnädig von der Kritik aufgenommen. Die progressiven Kunstformen der Künstlerinnen wurden nicht nur nicht anerkannt, sondern sogar vehement verrissen. So tobte der Bremer Maler und Kritiker Arthur Fitger unter anderem in der "Weser-Zeitung", die Kunst der Westhoff sei "reichlich dreist", für die Bewertung der Bilder ihrer Freundinnen reiche "der Wortschatz einer reinlichen Sprache nicht aus". Die Künstlerinnen-Ausstellung "Rücksichtslos geradeaus malend" ist verlängert worden bis zum 14.September.

Paula Moderson-Becker lebte um die Jahrhundertwende in Worpswede. Schon als Kind beschloss sie, Malerin zu werden. Nach einer knapp zweijährigen Ausbildung an einer privaten Mal- und Zeichenschule in Berlin setzte sie ihr Studium ab 1898 in der Künstlerkolonie Worpswede fort. In dem nördlich von Bremen gelegenen Dorf lernte sie auch ihren späteren Mann kennen, den Maler Otto Modersohn. Später erfüllte sie sich einen großen Traum und unternahm eine Mal-Reise nach Paris. Sie starb sehr früh im Kindbett, nachdem sie lange Zeit vergeblich auf eine Schwangerschaft gehofft hatte. Erst nach ihrem frühen Tod 1907 wurde ihr umfangreiches Werk gesichtet, und man erkannte in ihr eine Wegbereiterin der Moderne, die künstlerisch vieles von dem vorweg nahm, womit andere gerade erst begannen.

Das Paula Modersohn-Becker Museum in der Bremer Böttcherstraße ist weltweit das erste (!) Museum, das einer Künstlerin gewidmet wurde und präsentiert dauerhaft Meisterwerke seiner Namensgeberin. Das schöne Museumsgebäude ist eines der Hauptwerke expressionistischer Architektur in Deutschland. Museum und Haus gehen auf den Kaffee-HAG-Unternehmer Ludwig Roselius zurück. Das Gebäude wurde eigens entworfen, um die Roselius’sche Sammlung von Werken Paula Modersohn-Beckers unterzubringen. Das Haus wurde 1927 eröffnet.
Siehe auch: "Ein später Sieg über männliche Ignoranz", Artikel unter www.tachauch.de/szene/kultur/ausstellungen/21062003_rilke.html

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 Annika

von Annika

Nach Neuseeland

Warum die
nächste Informatica Feminale in Neuseeland stattfinden muss

Alles
was mich viele Leute in der letzten Zeit gefragt haben


Neuseeland? Schöne Landschaft und Sumpf, Wald, Wetas und barfußlaufende
Leute. Genau. Da fange ich im Oktober meine Stelle als Assistenzprofessorin
an (auf gut neuseeländisch: Lecturer). Und deshalb müssen alle mit,
weil ohne IF überhaupt nix geht.


Wie bist du denn darauf gekommen?
Es sollte was ganz neues und anderes sein als bisher (Doktorandin in
Berlin), mit spannender Forschung und netten Leuten; außerhalb
Europas wäre auch schön. Und wieso jetzt Neuseeland? Hm,
hat sich so ergeben. Ich hab mich auf mehrere Stellen beworben und
diese schien dann am spannendsten. Es gibt spannende Projekte an der
Uni und auch in der Lehre scheinen sie Nägel mit Köpfen zu
machen.


Und was ist mit Freund und Katzen?
Kommen alle mit, aber etwas später. Müssen aber erst
geimpft werden, die Katzen.


Hat deine Familie dich verstoßen?
Nein, alle entdecken, dass sie ja schon immer mal nach Neuseeland
fahren wollten und wie günstig das ist, dass ich jetzt alle
aufnehmen kann.


Fürchtest du dich jetzt?
Es geht so. Ich war vorher noch nie in Neuseeland und kann mir daher
nichts vorstellen so richtig – das finde ich schwierig für
die Vorfreude. Ansonsten bin ich eher mit Packen und lauter Amtskram
beschäftigt.


Exkurs: Wie hast du dich beworben?
Es gab eine Ausschreibung im Internet – darauf hab ich mich
dann elektronisch beworben. Die Ausschreibung zu finden war etwas
schwierig. Ich hab vorher beim DAAD nachgesehen, was es für
Möglichkeiten gibt im Ausland zu arbeiten – war aber alles
sehr aufwendig zu beantragen und ich hatte während der Endphase
meiner Dissertation nicht so viel Zeit. Ich hab dann einfach bei
google gesucht nach „computer science open position“ und
„lecturer“ / „assistant professor“. Auf
dbworld und anderen Mailinglisten werden auch Angebote
herumgeschickt.


Ich hab dann die „üblichen
Unterlagen“ geschickt; also Anschreiben und Curriculum Vitae
(CV). Um zu wissen, was ich da so reinschreibe, hab ich mir ein
Bewerbungsbuch gekauft für englisch. Das hat aber nicht
geholfen, die Zielgruppe war irgendwie komplett eine andere.


Am Ende habe ich dann einfach
Kollegen interviewt, was die denn so schicken würden und so kam
dann das folgende Ergebnis raus: Anschreiben mit maximal einer Seite,
CV mit maximal 4 Seiten und den Themen



  • Personal Information:
    Name etc.


  • Education and
    Training: Ausbildungsweg in umgekehrter Reihenfolge, mit
    Abschlussnote


  • Professional
    Experience and Project Work: Arbeitsstellen in umgekehrter
    Reihenfolge, mit Fokus der jeweiligen Arbeit


  • Professional
    Activities: Konferenzorganisationen und Gutachtertätigkeiten


  • Teaching:
    Lehrveranstaltungen in umgekehrter Reihenfolge und
    Diplomarbeitsbetreuungen


  • Administrative
    Positions: Stellen in der universitären Selbstverwaltung etc.


  • Publications: Liste
    der Veröffentlichungen, unterteilt nach Qualität


  • Practical
    Experiences: Programmiersprachen und Programme


  • Languages: Sprachen
    mit Einschätzung der Qualität



Das Vorstellungsgespräch war
übers Telefon eine halbe Stunde. Abends um halb 11 (NZ: morgens
halb neun) mit fünf Leuten am anderen Ende der Leitung.


Wie geht so ein Umzug nach
Neuseeland?
Man packt einen Container (z.B 30 m³ oder 60m³)
und der wird dann vorgeschickt. Auf dem Seeweg braucht der 6 bis 8
Wochen, kommt also einige Zeit nach mir dort an. Ich fliege über
Amerika, dabei kann ich 60 kg Gepäck mitnehmen, sonst nur 20kg.
Im Moment bin ich noch beim Packen für den Container, ich hab zu
viel Krempel (35m³ geschätzt von zwei unabhängigen
Umzugsfirmen) und muss noch ausmisten. Also weg mit den alten
Übungszetteln zu Numerischer Mathematik II.


An wen wende ich mich mit Fragen
bezüglich Neuseeland?
Die Neuseeländer haben einen gut
ausgebauten Zugang zum Internet und haben auch viele Informationen im
Netz.


Allgemeine Infos:




  • New
    Zealand Immigration Service


    Alle Formalitäten
    zur Einreise, die Antragsformulare und Information über
    Lebensbedingungen. Sehr informativ.



  • Weltzeituhr


    Zeitzone,
    Geographische Informationen und Vorwahlen. Wichtige Infos zum Start.



Infos für Urlauber
und Neuseelandfans:



Wie kann ich Neuseeland von Europa
aus kennenlernen?
Zum Beispiel in den neuesten neuseeländischen
Film gehen: Whale rider, jetzt im Kino. Sehr schön,
Taschentücher nicht vergessen.


Oder natürlich über Bücher:



  • Neuseeland.
    Polyglott Apa Guide. Jubiläumsausgabe.
    Mein
    Lieblingsreiseführer. Mit Bildern aber auch viel Info, einfach
    schön zum schmökern


  • Auswandern –
    Destination Neuseeland. Ganz interessantes Buch, eigentlich eine
    Habilitationsschrift, aber trotzdem lesbar. Auswanderer nach
    Neuseeland in den letzten 100 Jahren beschreiben ihre Erfahrungen


  • Ein Schuljahr in
    Neuseeland,
    Das Handbuch für ein High-School-Jahr Down
    Under 2003/2004. Wie man als Schülerin/Studentin nach
    Neuseeland kommt, was berücksichtigt werden muss, wer einem
    hilft und welche Kosten auf einen zukommen.



Und wo bist du jetzt genau? Hamilton im
Landschaftsstrich Waikato, viele Kühe und eine Universität, ca. 1,5
Stunden unterhalb von Auckland, der größten Stadt in Neuseeland.
40 km vom Strand entfernt :-)

Fragestellerinnen waren: Maria, Brigitte, Andrea



Seler Fragen stellen unter www.annikahinze.de

 Annika

von Annika

Informatikerinnen-Portrait: Tanja

Serie: Informatikerinnen-Portraits


Tanja







Tanja ist – wie wohl viele Frauen – keine „typische“ Informatikerin. Sie studiert seit vier Jahren an der Uni Bremen, ihr Berufsziel allerdings hat mit Informatik eher gar nichts zu tun: Tanja möchte eine eigene Sportschule einrichten! Seit ihrem elften Lebensjahr, also seit etwa 19 Jahren, betreibt sie Kampf- und Kampfkunst-Sportarten, u.a. Judo, das sie zwölf Jahre lang als Leistungssport mit fast täglichem Training und zahlreichen Wettkampf- Wochenenden betrieb.


>Heute macht sie vor allem Shinson Hapkido, eine koreanische Heil- und Bewegungskampfkunst, die neben den Kampfsport-typischen Schlägen und (Sprung-)Tritten auch Meditation, Atemtechnik und Formläufe, festgelegte Bewegungsabläufe wie z.B. der „Kranich“ oder der „Affe“, beinhaltet. Neben dem Hapkido-Training an zwei Tagen in der Woche und einem täglichen Training mit dem langen Kampfstab tanzt die sportbegeisterte Tanja seit drei Jahren auch noch regelmäßig Tango Argentino. Sie sagt selbst, sie mache wirklich „eine ganze Menge“, aber sie bewegt sich einfach sehr gerne und braucht den Sport auch als wichtigen Ausgleich für ihre studienbedingte Schreibtischtätigkeit.


Annika und Rike

von Annika und Rike