Morbides Bremen

Bremen zur Crime Time


von Herle


Die ehrwürdige Hansestadt Bremen ist eine frische moderne Hafenstadt.


Lachende Menschen vor sommerblauem Himmel und maritimer Umgebung schmücken die offiziellen Broschüren.


Eine lebensfrohe Stadt. Eine lebensfrohe Stadt?


Der Erfolg des Musicals "Jekyll&Hyde" im Musical-Theater Bremen läßt erste Zweifel aufkommen.


Verharmlosend wird die Story als "erotisch, dramatisch, mystisch" verkauft. Kein Wort vom Mord an Lucy.


Dass Rocky stirbt, weiß frau. Trotzdem wird an dieser Stelle auf die Aufführung des ewigen Erfolgsmusicals "The Rocky Horror Show" im Waldau Theater hingewiesen.


Der Totenkopf ist sein Zeichen – der Pirat. Die Piratin? Im 18. Jahrhundert auch ein Job für Frauen.


Die Schreckin (!) der Meere und ihre Helfer können im Überseemuseum gleich neben den Schrumpfköpfen bestaunt werden.


Leichen im Keller? Eine ganze Armada von Leichen kann im Bleikeller des Doms bewundert werden. Ein niemals restlos aufgeklärtes Phänomen bewirkte, dass Leichen in den Grüften des Domes mumifizieren. Vom Dach gestürzte Dachdecker und im Duell verendete Offiziere sind uns auf diese Art erhalten geblieben.


Von der "erfolgreichsten Giftmischerin Deutschlands" zeugt nur ein kleiner Stein im Pflaster am Westportal des Doms.


Hier wurde 1831 Gesche Gottfried wegen 15 vollendeter und 15 versuchter Morde an Ehemännern und anderen geköpft. Richtige Männer äußern noch im Jahr 2000 ihre Abscheu vor dieser frevelhaften Frau und spucken zielgenau auf den "Spuckstein".


Die innere Sicherheit im städtischen Raum ist heute nicht mehr von Giftmischerinnen und anderen Frauen bedroht. Dank an die flächendeckende Viedeoüberwachung.


Safety first wird vom 14. 9.-12.10 in Kunst, Aktionen, Vorträgen und Filmen im Kulturzentrum Schlachthof thematisiert.


Wer da lieber gleich auswandert, schaue sich die interaktive Sonderausstellung in Bremerhaven zum gleichnamigen Thema an.


Die genauen Daten findet ihr in der Onlineversion.




von Herle