Bionik: Technik lernen von Mama Natur

Bremen guckt sich technische Finessen von der Natur ab, und zwar vom 07. bis 21. Oktober 2005

Logo Dabei spielen neben Biologie und Mathematik, neben Physik und Werkstoffwissenschaften auch Biotechnologie und Informationstechnologie eine tragende Rolle. In diesem Monat ist eine Ausstellung zu unterschiedlichsten Bionik-Themen mit Exponaten, Versuchen, Präsentationen und Mitmachszenarien zu sehen. Im Mittelpunkt stehen unter anderem die Biosensorik, Neuro- und Kognitionswissenschaften mit den Projekten Informationsbionik und Organisationsbionik und die Luft- und Raumfahrt mit Strukturbionik, Optimierungsverfahren und Robotik.

Was ist denn eigentlich Bionik?
Bionik wurde als Begriff vom amerikanischen Luftwaffenmajor Jack E. Steele 1958 geprägt. Als Zusammensetzung aus "Biologie" und "Technik" wird damit zum Ausdruck gebracht, wie für technische Anwendungen Prinzipien verwendet werden können, die aus der Biologie abgeleitet wurden. Die Bionik ist deswegen ein sehr interdisziplinärer Bereich, in dem z.B. Biologen, Ingenieure, Techniker und Designer zusammen arbeiten.
de.wikipedia.org/wiki/Bionik

Die Ausstellung findet Ihr im Bremer Rathaus, Untere Rathaushalle, Am Markt 21 in Bremen. Die Öffnungszeiten waren leider so gut versteckt, dass sie zu Redaktionsschluss noch unbekannt waren. Dafür gibt es aber eine Kontaktadresse, bei der frau sich über die ganze Veranstaltung schlau machen kann: info@w2m.net.

Einige Forschungssschwerpunkte der Bionik an der Hochschule Bremen

FotoOptimierungsverfahren
Optimierung ist ein Schlüsselbegriff für alle derzeitigen technischen Verfahren, Produkte und Prozesse. Hier spielt die Natur ihren unübersehbaren Vorsprung deutlich aus – immerhin hat sie dafür 3,5 Milliarden Jahre Zeit gehabt. Von Interesse sind allerdings innerhalb dieser Schwerpunktausrichtung nicht die üblichen Optimierungsstufen, sondern vielmehr die natürlichen Optimierungsverfahren, die sowohl als "Evolutionsstrategie" als auch als "Energie-" bzw. "Form-Optimierungs"-Prozesse Eingang in die Entwicklung neuer Techniken und Technologien gefunden hat.

Biosensorik
Biologische sensorische Systeme haben für mögliche technische Anwendungen ein vielfältiges Potenzial. Neben hochauflösenden Optiken treten immer mehr akustische und viele mechanische Fern- und Nahdetektoren in den Fokus. So können Strömungs- und Druckgradientensensoren, die prinzipiell in flüssigen wie in gasförmigen Medien eingesetzt werden können, eine Fülle von möglichen Anwendungen im Bereich der stationären oder mobilen Unterwasser-Strömungsmessung und Druckmessung als auch zur Messung von komplexen Luftströmungen, z. B. im Automobil- und Flugzeugbau, ermöglichen. (In Kooperation mit IMSAS, Uni Bremen)

Robotik
Viele Ergebnisse aus den Untersuchungen zur Lokomotion der Tiere führen inzwischen zur Entwicklung autonomer Laufmaschinen nach Vorbild der Tiere. Durchgesetzt haben sich hier im Wesentlichen sechs- bzw. achtbeinige Laufroboter, die in der Lage sind, auch unwegsames Gelände mit geringem Steuer- und Kontrollaufwand zu meistern. Darüber hinaus werden allerdings auch teilautonome Systeme (wie Roboterarme) nach natürlichem Vorbild konstruiert. Hier ist es vor allem die Steuer- und Kontrolleinrichtung, die nach natürlichem Vorbild dezentral organisiert ist. Aber auch der Wandel von starren zu elastischen "Extremitäten" orientiert sich am Vorbild der Natur. (In Kooperation der Uni des Saarlandes, TU Berlin und TU Ilmenau)

Organisationsbionik
Organisationsformen in der Natur werden immer häufiger hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit in die Organisationsformen von Wirtschaftsunternehmen überprüft. Und tatsächlich scheinen sich eine ganze Reihe von Analogien für die nähere Untersuchung anzubieten. Dabei hat auch die Natur verschiedene Unternehmensorganisationen für so unterschiedliche Anforderungsprofile wie etwa in KMU (Kleinen und Mittleren Unternehmen) und in der Großindustrie im Angebot.

Diese und mehr Infos unter www.hs-bremen.de/bionik/pages/FO_schwerpunkte.html

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 Maria

von Maria