Die DEC-Geschichte

Aufstieg und Fall von Digital Equipment Corporation

CoverDEC – ein Pionierunternehmen der Computerbranche, von dem viele bedeutende Innovationen ausgingen: Netzwerke, Miniaturisierung und mehr…

Schein, der den Gründer Ken Olsen von 1966 bis 1992 als Berater begleitet hat, stellt in dieser Lerngeschichte dar, wie die spezielle Unternehmenskultur von DEC zum Erfolg führte. Bei DEC wurde unternehmerische und technologische Kreativität in höchstem Maß gelebt, das aber behinderte irgendwann die Weiterentwicklung und trug so zum Niedergang des Unternehmens bei. DEC wurde 1998 von Compaq übernommen.

Klingt wie eine Untergangsgeschichte? Ein Hauptgrund für das Ende: Vor lauter Selbstüberschätzung hörte die Unternehmensleitung (aber auch Fachexperten) nicht mehr auf Kritiker und Kunden, die man verliert. Gehört wurde auf Kunden, die das Unternehmen (sowieso schon) schätzen.

Also geht es hier wirklich um eine Untergangsgeschichte? Ganz so ist es nicht. Die Lehren, die sich aus dieser langen Geschichte ziehen lassen, sind durchaus noch aktuell.

Und die Kultur von DEC lebt in anderen Bereichen weiter. Mir gefällt zum Beispiel die DECsche Sicht, dass Scheitern weniger auf persönlicher Inkompetenz beruht als vielmehr darauf, dass Person und Aufgabe nicht gut zusammen passen. Und dass die Person sicher eine andere Aufgabe erledigen kann – und zwar sehr gut. Nicht neu, aber auch wahr, ist die Erkenntnis, dass mangelnde Reflektion ein weit verbreitetes Merkmal des Managerberufs ist. Dagegen ist ein Erfolgsfaktor ein Umfeld, in dem Leute wachsen, lernen und Fehler machen können. Rahmenbedingungen können entscheidend sein!

Für den eigenen Werkzeugkasten lässt sich hier auch was mitnehmen. Beispiel: Hitzige Diskussionen verhindern oft, dass Ideen von Leute, die weniger durchsetzungskräftig oder schlicht etwas leiser sind, oft untergehen. Dagegen hilft, diese Ideen direkt auf einem Flipchart aufzuschreiben, so dass später die Ideengeber  den Faden wieder aufnehmen können.

Fazit: Ungewöhnlich und ein paar Gedanken wert

Themen

  • Aufbau einer Innovationskultur
  • Einfluss von DEC auf die Organisationsentwicklung
  • Grundlagen einer organisationalen „Midlifecrisis“
  • Technologieveränderungen
  • Erfolg, Wachstum und Alter
  • Stärken und Erstarrungen
  • Lektionen und Vermächtnisse

Edgar H. Schein und Andreas Kohlhage (mit Irmgard Hölscher und Dagmar Zerbst als Übersetzer): „Aufstieg und Fall von Digital Equipment Corporation: Eine Learning History, oder: DEC ist tot – lang lebe DEC“. EHP 2006. 34,- EUR. ISBN 978-3-89797-027-4.

Augen-Logo Maria

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert