Berichten via Web: Handwerkszeug

Texten fürs Web

BUCH Ausführlich und mit vielen Beispielen zeigt der Autor, wie nutzerfreundliches Texten funktioniert und wie man es auf der eigenen Website und in der eigenen App in Wort, Bild und Layout optimal umsetzt. Das Buch beantwortet genau jene Fragen, die sich im Onlinejournalismus und allen Webprojektverantwortlichen stellen: Wie gelingen gute, suchmaschinenoptimierte Teaser? Wie strukturiere ich scanfreundliche Artikelseiten? Wie lenke ich die Nutzerblicke mit Wörtern, wie mit Fotos? Wie können Themen multimedial erzählt werden und wo nutze ich die Vorteile gegenüber dem Klassiker „Text + Bild“? Usw. usf.

Zielgruppe dieser Auflage des Standardwerks sind Onlinejournalist*innen in Medienunternehmen und alle, die in PR-Agenturen, in Unternehmen, in Behörden, Verbänden und Organisationen texten und darüber hinaus alle, die Websites planen und Content fürs Web produzieren.

Das Buch behandelt alle praktischen Aspekte des Publizierens im WWW und für Tablet-Apps – von der Planung des Contents über das Schreiben von Schlagzeilen, Anreißern und Artikelseiten bis hin zu den Formen multimedialen Erzählens, mit vielen Tipps und Tricks und mit Screenshots zur Illustration. Zusätzlich gibt es Schritt-für-Schritt-Anleitungen, einen Überblick über relevante Erkenntnisse aus der Usability-Forschung und einen Ausblick auf die Evolution des Storytelling.

Ich habe mal wieder bestätigt bekommen, dass größte Erfolgschancen solche Texte haben, die gute Inhalte bieten, erst danach kommt der suchmaschinengerechte Feinschliff (z. B. zentrale Wörter in h2-Überschriften formatieren). Auch auf die Unterschiede vom Papiertext zum Texten fürs Web geht das Buch ein, u. a. empfiehlt der Autor, Zahlen im Web als Ziffern statt in Zahlwörtern zu schreiben (also 12 statt zwölf), da dies beim Textscannen dem Besucherblick einen Anker bietet – aber auch auf Planungsebene gibt es Hinweise zu den Unterschieden.

Besondersg gut gefallen hat mir die klare Ansage im Abschnitt über Perspektivenwahl bei Unternehmenswebsites; nix mit Marketingphrasenwüste, sondern auf den Kundennutzen hin formuliert und optimiert. „Ein wenig Sprach-Knigge“ heißt es hier.

Gibt es auch etwas zu kritisieren? Nicht viel. Überschriften und Beispieltexte (inkl. Beispielüberschriften) sind in der gleichen Schriftart und -farbe gehalten. Da war wohl der Schuster am Werk, der selbst die schlechtesten Schuhe hat… (ich erinnere gern an die früher sehr schlimm und heute immer noch unschön gestaltete Alertbox von Jakob Nielsen: Wertvoller Inhalt in grottenschlechter Optik).

Fazit: Lesen + Lernen

Themen

  • Websites planen
  • Optimale Site-Architektur berechnen
  • Unterschiede zwischen Site- und Printplanung
  • Forschung: Zeitschranken und was daraus für die Praxis folgt
  • Forschung: Positionserwartungen und was daraus für die Praxis folgt
  • E-Commerce-Websites
  • Navigation
  • Gestaltgesetze – und was sie für die Navigation bedeuten
  • Hyperlinks optimal setzen und betexten
  • Linklabel bezeichnen
  • So bewegen sich Nutzer durchs Web
  • Klickwegnetze konstruieren
  • Content-Stretching: Schlüsselbegriffe
  • Strategische Planung: Wann ist die Website komplett?
  • Welche Funktion soll die Website erfüllen?
  • Contentkegel-Modell und wie man damit plant
  • Checkliste: Website planen und optimieren
  • Texten ist mehr als Schreiben
  • Texte verbessern
  • Der rote Faden
  • Die richtigen Wörter und Sätze
  • Schreiben für Unternehmenswebsites
  • Print-Material fürs Web adaptieren
  • Zum Lesen animieren: Startseite und Überschriften
  • Teaser-Handwerk
  • Weiterlesen: Artikelseite
  • Portionieren mit Rücksicht auf den Inhalt
  • Checkliste Web-Adaption: Welcher Seitentyp für welchen Zweck?
  • Linksetzmuster entlasten die Nutzer
  • Mit Bildern binden
  • Lesen auf dem Tablet
  • Artikel-Layout für Smartphones
  • Seitentyp
  • Druckversion
  • Klickkontext: Länger binden, mehr rausholen
  • Dramaturgie im Newsletter
  • Landing Pages
  • Blogs
  • Social-Media-Policy
  • Multimediales Erzählen: Slideshows, HMPs, Mashups & Co.
  • Matrix der multimedialen Möglichkeiten
  • Schrift, Bilder und Tipps fürs Fotografieren
  • Audio: authentisch und emotional
  • Interviews
  • Video: Dreh- und Ablaufplan
  • Animation und neue Formen: HMPs, (Audio-)Slideshows, Grafimation & Co.
  • Hypermedia-Patchwork: Artikel mit Multimedia garniert
  • Online-Feature: Artikel mit integrierter Datenbank
  • Themenpaket: Mehr als nur viele Artikel
  • Mashups und Datavis: Visualisierte Daten als Erzählform
  • Webspecial organisieren

Übrigens: Die Tipps von Nielsen sind immer noch ein Muss für alle, die sich irgendwo im Web an irgendeine Zielgruppe wenden:
www.nngroup.com/articles

Stefan Heijnk: „Texten fürs Web. Planen, Schreiben, multimedial erzählen. Das Handbuch für Online-Journalisten“. dpunkt 2011. 39,90 EUR (D) / 41,10 EUR (A). ISBN 978-3-89864-698-7.

Augen-Logo Maria

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert