Pilzig: Biobasiert bauen

Mach doch mal leiser!

Kein Problem, sagte der Pilz. Und machte es leise.

Was? Wie?

ScreenshotDas Myzel von Pilzen ist ein feines Geflecht. Wer es schon mal in der Erde entdeckt hat, kennt diese fadenförmigen Zellen, deren Fruchtkörper uns vor allem im Herbst auf dem Waldboden entgegenleuchten.

Pilze wachsen gern, und das macht sie zu einem natürlichen Rohstoff, der für verschiedene Anwendungsbereiche in den Forschungsfokus rückt.

Die Fäden des Myzels durchziehen nach einiger Zeit das Pflanzsubstrat und bilden am Ende eine feste Struktur. Diese wird im Ofen getrocknet, der Pilz stirbt ab – fertig ist ein Baustoff.

Mit Kennwerten, die eine schallabsorbierende Wirkung belegen. Das Material verbessert die Raumakustik und dämpft so unerwünschte Geräusche.

Wer?

Das Fraunhofer UMSICHT (Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik) und das Fraunhofer-Institut für Bauphysik haben sich die pflanzlichen Substrate angesehen, die zusammen mit dem Pilzmyzel ein schallschluckendes Material ergeben. Sie haben getüftelt, bis das Ergebnis brauchbar war.

Toningenieur:innen, aber auch Büros und Haushalte könnten von diesem neuen Material profitieren.

Pilzprojekt der Zukunft

Das Projekt „FungiFacturing“ sollte nur 2 Jahre lang laufen. Nach den Erfolgen läuft das Thema weiter; es werden nun noch weitere umweltfreundliche Lösungen für die Bauindustrie gesucht.

Die bisher gefundenen Eigenschaften lassen hoffen: Das Material ist druckstabil und kann Wärme dämmen. Wenn der Herstellungsprozess noch umweltschonend gestaltet werden kann, erfüllt das Pilzmaterial alle Kriterien eines nachwachsenden Rohstoffs, der in den natürlichen Kreislauf zurückkehren kann. Und auch hier sieht es gut aus: Den Forschenden ist es gelungen, bei niedriger Temperatur (d. h. vergleichsweise wenig Energie) das pilzbasierte Material zu erzeugen.

Link zum Projekt: www.umsicht.fraunhofer.de/de/projekte/fungifacturing.html

Augen-Logo Maria

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