Gebt Informatikerinnen Schokolade!

Gebt Informatikerinnen Schokolade!


Eine kleine Einführung für jede, die gerne wissen möchte, was sie da eigentlich sooo gerne isst… sofern sie es nicht eh schon wusste.


Vor über 3000 Jahren waren die Olmeken in Mittelamerika die ersten Menschen, die Kakao und Schokolade kannten. Eine lange Zeit, bevor sie Anfang des 16. Jahrhunderts ihren Weg nach Spanien nahm und von dort aus nach und nach in ganz Europa beliebt wurde.


Zunächst blieb ihr Genuss allerdings nur den Reichen und Privilegierten vorbehalten, dem gemeinen Volk wurde Schokolade erst mit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert zugänglich. So wurde Schokolade zum billigen Massenprodukt.


In sechs Wochen zum Hochgenuss:


Die Kakaoernte erfolgt auch heute noch mit langen Pflückmessern, mit deren Hilfe die Kakao-früchte mit äußerster Sorgfalt, um die Samenkissen nicht zu verletzen, von den Bäumen getrennt werden. Die Früchte werden dann mit Macheten geöffnet und das Fruchtfleisch mit den Kakaobohnen aus den Schalen hervorgeholt.


Bei der nun folgenden Fermentation werden Bohnen und Fruchtfleisch auf großen Blättern ausgebreitet und mit einer weiteren Schicht von Blättern abgedeckt. So lagern sie etwa sechs Tage. Dabei entstehen Temperaturen zwischen 45 bis 50°C, die verschiedene chemische und biologische Prozesse ablaufen lassen. Entscheidend ist, dass die Bohnen kurz aufkeimen, um dann durch die hohen Temperaturen und den Säuregehalt abzusterben. Durch die Fermentation werden also Fruchtfleisch und Bohnen getrennt, die Samen lagerfähig gemacht durch Abtöten der Keimfähigkeit, es bilden sich wesentliche Vorstufen von Aromastoffen und die Bohnen erhalten ihre braune Färbung.


Unter der tropischen Sonne trocknen die Früchte jetzt noch bis zu 14 Tage. Durch diesen Vorgang reduziert sich das Gewicht um mehr als die Hälfte und das Aroma entwickelt sich weiter. Die Weiterverarbeitung der getrockneten Bohnen findet in der Regel nicht in den Erzeugerländern statt.


In Schokoladenfabriken werden die Kakaobohnen geröstet, wobei bis zu 400 verschiedene Aromastoffe entstehen. Als nächstes werden die Bohnen von der Schale getrennt und der entstandene Kakaobruch gemahlen. Dabei wird das Zellgewebe der Bruchstücke zerrissen und die Kakaobutter freigelegt. Bei der entstehenden Hitze schmilzt die Butter, tritt aus den Poren aus und umhüllt die Bruchstücke: der Kakaobruch wird zur flüssigen Kakaomasse.


Nun trennen sich die Wege der Weiterverarbeitung für Schokolade und Kakaopulver.


Für Schokolade werden die jeweiligen Zutaten miteinander vermischt. Es entsteht eine feste, knetfähige Masse. Diese wird in einem Raffineur durch mehrere Walzen zu einer hauchdünnen Schicht gewalzt (je nach Sorte etwa 25 Tausendstel mm). Die Feinheit ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal. Die Schokolade wird dann in einer „Conche“ umgerührt und bis auf 90°C erwärmt für bis zu 90 Stunden. Beim Conchieren wird ständig langsam hin und her geschwenkt, es entsteht eine zarte flüssige Masse. Nun wird die Masse mit einigen Fettkristallen „geimpft“ und man läßt sie ganz langsam abkühlen, was die Bildung von Fettreif verhindert. Dieser Temperieren genannter Vorgang liefert der Schokolade ihren matten seidigen Glanz und das ‚Knack-Geräusch‘ beim Zerbrechen. Jetzt wird die Schokolade in Form gegossen oder zum Umhüllen verwendet.
Und dann…… mjam!


Auch der süßeste Genuss hat Folgen….


Alles, was frau so tut, hat irgendwelche Auswirkungen auf irgendetwas, schon klar. Es soll auch niemandem vermiest werden. Von wenigsten Inhaltstoffen in Kakao ist die konkrete Wirkung bekannt, und wenn, dann häufig nur dank Laborversuchen, in denen sie isoliert betrachtet wurden. Theobromin und Koffein sind in Kakao in wesentlich geringeren Mengen enthalten als in Kaffee oder Tee. Sie machen etwa 1-2% des Kakaos aus. Sie bewirken beide in unterschiedlichem Ausmaß eine Stimulation des zentralen Nervensystems, eine Erweiterung der Blutgefäße und wirken harntreibend. Außerdem liegt ihr Schmelzpunkt nahe der menschlichen Körpertemperatur, was in der Vergangenheit häufig in der Medizin ausgenutzt wurde. Anadamid und Phenylethylamin sind ebenso in Haschisch und Morphium zu finden, jedoch in immens höheren Dosen. Ihre Wirkung setzt am limbischen System des Gehirns ein, wo Glücks- und Lustempfindungen lokalisiert werden. Um mit Schokolade eine annähernd so berauschende Wirkung zu bekommen, wie mit Haschisch, wären etwa 20 kg Vollmilchschokolade nötig- na dann: guten Appetit! ;-)


Salsolinol ist ein Wirkstoff, dessen Existenz in Schokolade erst kürzlich an der Humboldt- Universität entdeckt wurde- auf der Suche nach Ursachen des Alkoholismus. Seine Wirkung liegt noch gänzlich im Dunkeln.


Polyphenole (Gerbstoffe) sollen angeblich vor Herzinfarkt und Krebs vorbeugen, was allerdings weder bei Rotwein noch bei Schokolade letztlich bewiesen ist. Zumindest im Laborversuch fangen beide Stoffe die aggressiven Radikale ab. Bewiesen ist jedenfalls schon mal, dass sie ins Blut gelangen, was sie dort machen ist jedoch umstritten und schwer nachweisbar.


Fett und Zucker sind Hauptbestandteile von Schokolade. Durch beide wird sie zu einem sehr guten Energielieferanten. Der Vollständigkeit halber sei hier nur kurz erwähnt, dass ein exzessiver Schokoladengenuss zu Karies und Übergewicht führen kann.


Dank erheblicher Gesetzeslücken gibt es keine Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe, soweit deren Anteil unter 1% liegt und wenn der Hersteller „nachweisen“ kann, dass die Verunreinigung mit gentechnisch veränderten Stoffen „zufällig und unbeabsichtigt“ erfolgte. Wer diesbezüglich absolut auf Nummer sicher gehen will, der sollte seine Schokolade in Weltläden kaufen, dort wird freiwillig gekennzeichnet- und außerdem unterstützt frau die Anbauländer.


Und nun unsere Quizfrage des Tages: Wie nennt man den Vorgang in der Herstellung von Schokolade, bei dem sie auf 90 Grad erwärmt und bis zu 90 Stunden „herumgeschwenkt“ wird?


Antwort bis zum Mittwoch, 12.9. in unseren Postkasten.


Unter den richtigen Antworten wird eine Megatafel Vollmilchschokolade verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.



Für alle, die mehr wissen wollen:


In Köln gibt es das Imhoff-Stollwerck-Museum für Schokolade, weitere Informationen im Internet unter
www.schokoladenmuseum.de.


Im „Exploratorium“ in San Francisco gibt es eine Online-Ausstellung zu Schokolade
http://www.exploratorium.edu.


Aktuelle Kinofilme zum Thema:


Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück


Chocolat


beide Filme laufen in den nächsten Tagen in Bremer Kinos, Termine unter www.bremen.de.


Lust auf Schokolade?


Wir empfehlen: Mousse au chocolat als Mensanachtisch oder den nächsten Supermarkt plündern oder (für fortgeschritten Abhängige) ein Pralinengeschäft, zum Beispiel Hachez am Markt.



Viel Glück! Maren

von Maren

Jobbörse

Jobbörse


Morgen findet wieder eine Jobbörse statt, in der sich einige Firmen vorstellen. Eine gute Gelegenheit, um sich über Praktikumsmöglichkeiten oder freie Stellen zu informieren. Zusätzlich finden in Raum MZH 1.400 Firmenvorträge statt, und zwar


13.00-13.30 Uhr


Kurzüberblick über die Softlab GmbH.


Ausschnitte aus dem täglichen Projektgeschäft bei Softlab Hamburg


13.30-14.00 Uhr


multi media haus Bremen – Jede Woche eine neue Welt.


Chancen und Anforderungen in e-commerce-Projekten am Beispiel tchibo.de


14.00-14.30 Uhr


sd&m AG – Ein Kurzüberblick


14.30-15.00 Uhr


Unternehmenspräsentation der SQS AG.

Hinweise der Organisatorinnen

Hinweis der Organisatorinnen


Jeweils vor der Ringvorlesung besteht um 16h im Hörsaal im GW1 die Möglichkeit, Probleme und Anregungen mit den Organisatorinnen zu diskutieren.


Die Cafeteria des Sommerstudiums befindet sich im 5. Stock des Mehrzweckhochhauses, vorbei am Veranstaltungsbüro (MZH 5400). Dort gibt es von 9h bis 16h Kaffee, Tee, Saft, Obst (ungewaschen und aus integriertem Anbau), ausserdem Kekse und Süsskram. Am Wochenende ist von 12:30h bis 16:30h geöffnet.

Linux

Linux


Für alle die, die sich bisher noch nicht wirklich mit Linux und seinen Geheimnissen beschäftigt haben und dadurch vielleicht einige kleinere Probleme bei der Rechnernutzung hatten, eine kleine Anleitung:


Zunächst, natürlich, im Veranstaltungsbüro 30DM gegen eine Chipkarte tauschen und genau zuhören, wenn es heißt, immer die Karte in die dafür vorgesehene Vorrichtung zum Türöffnen schie-ben, auch wenn die Tür schon durch Begleiterinnen geöffnet wird – sonst kann es leicht sein, dass man nicht mehr herauskommt (man muss dann wieder auf die Gnade einer Begleiterin hoffen, die einen hinablässt).


So denn suche frau sich einen freien Platz, und die erste Hürde wartet: einloggen. Bis auf die Tatsache, dass man loginname und Passwort verwechseln könnte, scheinen da nicht allzu viele Schwierigkeiten zu lauern. Es folgt das Unglaubliche: Kein bunter Bildschirm mit vielen kleinen Fensterchen wartet, sondern lediglich die unausgesprochene Aufforderung, etwas in den schwarzen Bildschirm einzugeben. Was? Wozu? Beim genauen Hinschauen sieht frau dann, dass da (je nach Pool) drei oder vier Möglichkeiten zur Auswahl stehen:



  • fwmrun


  • gnomerun


  • kderun


  • startx (funktioniert immer).



Nun also willkommen auf dem bunten Bildschirm. Sei besonders begeistert von Wanda, dem immer freundlichen Fisch rechts unten in der Ecke (nur bei gnome). Und jetzt stehen die üblichen Programme zur Verfügung, um ins Internet zu gelangen, Texte zu schreiben, Bilder zu bearbeiten, Rechnungen durchzuführen usw.


Die erste Handlung sollte dann darin bestehen, das Passwort zu ändern. Dazu ein terminal öffnen, entweder mit dem bunten Bildchen links unten auf der Leiste oder über das Menü. Dann den Befehl yppasswd
eingeben, das alte Passwort eingeben, das neu ausgedachte, bestätigen und fertig. Im terminal kann frau nun auch arbeiten oder Programme aufrufen, z.B. Netscape durch netscape. Will frau eine Datei in einem bestimmten Programm öffnen, einfach den Dateinamen als Parameter hinter den Programmaufrufbefehl eingeben. Das &-Zeichen, hinter den Programmaufruf getippt, sorgt dafür, dass das Terminal danach noch benutzbar ist, da das neue Programm im Hintergrund gestartet wird.


Wichtige Befehle


Hier noch eine kleine Liste an wichtigen Befehlen:


man <befehl>: druckt Eigenschaften des Befehls <befehl> auf den Bildschirm


pg <name>: seitenweise Ausgabe der Textdatei name


more <name>: seitenweise Ausgabe der Textdatei name


lpr <dateiname>: druckt auf dem linken Drucker im Flur


ls: zeigt die Dateien im aktuellen Verzeichnis an


pwd: gibt das aktuelle Verzeichnis aus


mv <namealt> <nameneu>:
die Datei namealt erhält den Namen nameneu


mkdir <name>: legt Verzeichnis <name> an


cd <name>: wechselt ins Verzeichnis <name>


cd: wechselt ins home-Verzeichnis


cp <namealt> <nameneu>:
kopiert Datei namealt in Datei nameneu


chmod <wer> +/- <was> <name>: Ändern der Zugriffsrechte (wer: user/group/others; was: read/write/x) der Datei name


rm <name>: löscht Datei name


rmdir <name>: löscht Verzeichnis name (das leer sein muss)


top: zeigt aktuelle Prozesse des Rechners an


kill -9 <nummer>: beendet
Prozess nummer


logout bzw. exit: beendet eine shell-Sitzung


Selbstverständlich ist eine Kom-bination und/oder Modifikation von Befehlen möglich und praktisch, so kann frau beim Suchen nach einer Datei sich z.B nur die mit einer bestimmten Endung ausgeben lassen: ls [ab]*
schreibt alle Dateien aus, deren Namen mit a oder b beginnt.


Und, nicht nur für die, die sich dauernd vertippen: im terminal kann frau die letzten Befehle mit der pfeil-nach-oben-Taste sich anzeigen lassen. Und mit der Tabulatortaste können Namen ergänzt werden: will man die Datei text.* im emacs-editor anschauen, gibt man einfach nur xemacs t ein und drückt dann den Tabulator, und hat man keine andere Datei mit gleichem Anfangsbuchstaben im Verzeichnis, wird automatisch die gewünschte Datei geöffnet. Amaya

von Amaya

Willkommen in Bremen

Willkommen in Bremen


informatica feminale 2001. Von Frauen, für Frauen und mit Frauen.


„Wie – NUR Frauen???“ Das war die häufigste Reaktion, wenn wir erzählt haben, dass wir zur informatica feminale fahren würden.


Nur Frauen? Ja! Zwei Wochen lang Workshops, Vorträge, Diskussionen von, für und mit ausschließlich Frauen.


Und warum nur Frauen? – Weil wir im üblichen Uni-Alltag nur vereinzelt vorkommen und endlich VIELE andere (werdende) Informatikerinnen kennenlernen wollen, weil wir uns unter den (männlichen) Cracks oft nicht trauen, unsere „dummen“ Fragen zu stellen, weil wir ohne Leistungsdruck Neues lernen wollen, weil es Spaß macht, sich mehrere Tage lang mit nur einem Thema zu beschäftigen oder auch in neue Themen reinzuschnuppern… und die, die schon mal hier waren, freuen sich natürlich auf alte Bekannte!


Und wer sind „wir“? – Zur Zeit: Andrea, Maria, Zina, Romy, Friederike, Marion, Yvonne, Maren, Ilka, Tine, Amaya … und morgen vielleicht auch Du??


Wir betrachten uns als eine eher lockere Gruppe, die versucht, während der informatica täglich eine Zeitung herauszugeben, und zwar sowohl offline, als auch online unter https://infotechnica.uscreen.net/.


Wir treffen uns montags bis freitags um 8:45h in der Cafeteria (MZH 5. Stock) und ab 13h im P2 oder P5 (Rechnerraum im MZH, 0. Ebene) oder kurz in der Mensa. Ansonsten achtet auf Aushänge in der 5. Ebene (beim Veranstaltungsbüro).


Leserbriefe, Artikel, Kritik, Anregungen, Wünsche etc. könnt Ihr im Veranstaltungsbüro in unseren Postkasten (erkennt frau am if-Logo und Zeitungsschriftzug) werfen oder an die redaktion@horus.at
mailen.