Reich geworden

… mit mathematischem Grips und einem der ersten wearable Computer

BildEs war 1962 in Amerika. Edward Thorp veröffentlichte sein Buch "Beat the Dealer", in dem er einen erfolgreichen Algorithmus vorstellte. Das Card-Counting ermöglicht es Spielern, ihren Einsatz beim Blackjack abhängig von den gespielten Karten abzuschätzen. Blackjack ist ein Kartenspiel, das in Deutschland auch unter dem Namen "17 und 4" bekannt ist. Dabei hat diejenige gewonnen, welche mit der Summe ihrer Kartenwerten am nächsten an 21 heran reicht, ohne diese Grenze zu überschreiten. Bildkarten zählen 10, Asse 11 und die Zahlkarten den aufgedruckten Wert. Der Kartenstapel wird dabei abgearbeitet, bis er verbraucht ist. Das macht bei diesem Spiel das Casino angreifbar. Die Bank des Casinos ist gegenüber den Spieler/innen, die die Karten auf Thorps Weise im Kopf mitzählen, im Nachteil. Voila! So wurden die Kopfrechner reich.

Aber nur solange, bis die Casino-Seite eine Lösung für ihr Problem gefunden hatte: Kartenzähler/innen müssen sich höllisch konzentrieren und fallen durch ihren angespannten Gesichtsausdruck und ihr Verhalten auf.

In den 70ern und 80ern kam das persönliche Mitrechnen, das im Kopf etwas mühselig ist, mit der Weiterentwicklung des Computers aus der Mode. Und das passierte beim Card-Counting: Einfache Zählrechner wurden von den Spieler/innen versteckt am Körper getragen und z.B. mit Bewegungen des Fusses betätigt. So konnten sie sich entspannt dem Spiel widmen und fielen nicht mehr auf.

Das Card-Counting par excellence vervollkommneten dann – wer anders – Student/innen des MIT, indem sie als Team auftraten, bei dem die Aufgaben verteilt wurden. Stichwort Verteilte Systeme… Sie wurden nur dadurch überführt, dass ihre Fotos in den Uni-Jahrbüchern von den Spürnasen der Casino-Sicherheitsabteilung mit den Aufnahmen von den Spieltischen verglichen wurden.

Infos
Beat the Dealer
MIT

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 Maria

von Maria

Mit Perl…

Buchrezension

Mit Perl programmieren lernen

CoverDie Programmiersprache Perl ist ein universelles Werkzeug. Das wissen wir spätestens nach Brigittes Vortrag "Die Taschenkettensäge unter den Programmiersprachen". Perl ist einfach, und wenig Vorwissen reicht, um auch komplexe Problemstellungen anzugehen.

Der erste Teil des Lehrbuchs behandelt die Grundlagen der Programmierung. Zahlreiche Beispiele erklären die allgemeinen Elemente von Programmiersprachen ebenso wie die Besonderheiten von Perl. Die Stärken von Perl in der Verarbeitung von Texten und der Verwaltung von Daten sind ja (mittlerweile) legendär.

Der zweite Teil ist der Anwendung gewidmet. Wichtige Bereiche sind die Verarbeitung von Textformaten (HTML, XML, …), die Systemadministration und das Durchsuchen des Webs. Desweiteren sind Bildverarbeitung, Visualisierung und Erstellung von grafischen Benutzerschnittstellen Thema. Anschaulich und nachvollziehbar zeigt das Autorenduo, wie konkrete Probleme möglichst einfach und schnell gelöst werden können.

Aufgaben am Ende jedes Kapitels erleichtern den Leserinnen, das Gelernte besser zu verstehen und praktisch umzusetzen. Der Anhang enthält Installationsanleitungen, eine Referenz der Sprachbestandteile von Perl und Lösungswege für häufige Probleme. Programmiererfahrungen braucht frau nicht, um mit dem Buch loszulegen.

Zur Autorin:
Elke Michlmayr hat Informatik an der Technischen Universität Wien studiert und hat von 1999 bis 2003 als Webanwendungen mit Perl und Java entwickelt. Als Trainerin diverser Kurse zu den Themen Programmieren mit Perl, Linux und Datenbanken hat sie Erfahrung in der Erwachsenenbildung. Zur Zeit arbeitet sie an ihrer Dissertation am Wissenschafterinnenkolleg Internettechnologien (WIT) an der TU Wien.

Fazit: Mir hat das Buch gleich gefallen, die Leserinnen werden nicht mit zuviel Fachsimpelei geschreckt, sondern bekommen alles Wissenswerte an die Hand.

Themen

  • Die Programmumgebung und ihre Grenzen
  • Besonderheiten von Perl
  • Richtiges und Falsches
  • Text verarbeiten
  • System verwenden und administrieren
  • WWW-Zugriffe
  • Benutzerschnittstellen
  • Anhang: Referenz mit vielen praktischen Beispielen

Elke Michlmayr und Horst Eidenberger: "Mit Perl programmieren lernen". dpunkt 2005. 29,- EUR (D) / 29,90 EUR (A). ISBN 3-89864-320-4 .

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 Maria

von Maria

Welt-Hüpf-Tag 2006

Welt-Hüpf-Tag 2006

Nur noch ein Jahr…

Am 20. Juli 2006 ist es soweit. Die Welt wird wackeln! Genau um 11.39.13 GMT ist geplant, die Welt aus den Fugen zu rütteln.

Sinn des spaßigen Aufrufs über das Web ist, die Erde in eine neue Umlaufbahn zu schieben, indem Millionen Menschen sich zusammenschließen zum gemeinsamen Sprung. Laut Veranstaltern hat die Wissenschaft berechnet, dass die planetare Verschiebung höchstwahrscheinlich die globale Erwärmung stoppt, die Tageslänge erhöht und ein einheitlicheres Klima hervorruft. Laut Worldjump hat Prof. Niesward aus München am 23. Juni 2004 einen Bericht veröffentlicht, der bestätigt, dass die geballte Anstrengung vieler Menschen den Planeten Erde aus seiner momentanen Umlaufbahn bewegen kann.

Die Wissenschaftler der Gravitationsphysik schätzen, dass diese Ablenkung aus dem momentanen Orbit mindestens 600 Millionen Leute auf der westlichen Hemisphäre erforderte, die gleichzeitig hüpfen (und landen). "Beweisdaten" sind auf der Worldjump-Website verfügbar.

Angenommen, wir wollen längere Tage und weniger Klimastress, wie macht frau mit?

  1. Sei am Tag X in einer der richtigen Zeitzonen
  2. Hole Dir Deine lokale Sprungzeit von der Website der Worldjumper
  3. Suche Dir einen Platz mit harter Oberfläche, auf dem Du springen kannst (weicher Sand nützt nix)
  4. Spring zur exakt richtigen Zeit, und lande genauso pünktlich

Weil Vieles in der Gruppe mehr Spaß macht, kann frau sich auf der Website auch registrieren und bei Bedarf rechtzeitig an den Sprungzeitpunkt erinnern lassen.

"Thank you for joining. Let us trust in the power of the human communitiy!"

Alle Infos unter www.worldjumpday.org

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 Maria

von Maria

Lehren für Frauen – etwas anders als für Männer(?)

Lehren für Frauen – etwas anders als für Männer(?)

Wo liegen die Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei der Nutzung neuer Medien?

Gerade gab es noch einen Zeitungsartikel zu neuen Lernformen und die weibliche Sicht darauf, da taucht ein Erfahrungsbericht auf, der die Diskussion zu diesem Thema bereichern kann. In einem "Werkstattgespräch Genderorientierte Mediendidaktik – Anspruch und Wirklichkeit" auf frauen-ans-netz.de, einer Internet-Initiative von Frauen für Frauen, hat Cornelia Lins ihre Erfahrungen genannt. Ihr Fazit: Dass erkennbare Unterschiede didaktisch-methodisch berücksichtigt werden können. Dazu hier ein kommentierter Bericht, nicht nur für Dozentinnen.

Unabhängig vom Geschlecht gibt es noch andere Faktoren, die die Online-Lernkultur beeinflussen, als da wären das Alter, die Bildung und die berufliche (Nicht-) Nutzung des Computers. Das im Hinterkopf, kommen wir jetzt direkt zur Genderperspektive:

Also, wo liegen die Unterschiede?

In Schule, Ausbildung, Beruf und Weiterbildung schätzen Frauen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit dem Computer in der Regel schlechter ein als aufgrund des tatsächlichen Wissensstandes zu erwarten wäre. Aber das kennen wir ja von den Frauen…

Immer noch haben Männer mehr Vorerfahrungen duch längere und intensivere Nutzung. Sie fühlen sich im Umgang mit dem Computer sicherer, sie suchen die Ursache von Mißerfolg nicht bei sich, sondern bei der Technik (oh, ja, welche kennt so einen Mann nicht). Männer werden außerdem in ihrer Affinität zur Technik von der Umwelt bekräftigt.

Männer sehen Bildungsangebote im Bereich der neuen Medien im beruflichen Kontext, d.h. diese Angebote werden rein als Mittel zum Karrieremachen angesehen, als notwendige Weiterbildung oder als Sprung die Karriereleiter hinauf. Frauen haben – mal wieder – eine ganzheitliche Perspektive: Sie wollen sich individuell als Persönlichkeit (weiter-) entwickeln und auch im Privatleben davon profitieren.Konsequenz: Bitte keine Lernangebote, die die Technik in den Mittelpunkt stellt, sondern den alltäglichen oder praktischen Nutzen.

Was ist noch typisch weiblich? Gerade auch in Lernsituationen pflegen Frauen das Gespräch, sie zeigen kooperatives Sozalverhalten (also arbeiten konstruktiv im Team), sie liefern sachbezogene und kurze Redebeiträge (im Gegensatz zu den Herren, die mit viel und lauten Kommentaren auch ihren sozialen Status betonen wollen). Frauen geben gern Hilfestellung und haben ein besonderes Gespür für die gerechte Verteilung der Aufgaben.

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Die Lernkultur im Netz

E-Learning heißt eigenverantwortliches Lernen. Attraktive Inhalte und Fragestellungen werden mit technischen Fertigkeiten und Kenntissen über die Funktionsweise des Systems gekoppelt. Leider steht bei Entwurf, Architektur und Umsetzung von E-Learning-Plattformen häufig das technisch Machbare und nicht das pädagogisch Sinnvolle im Vordergrund. Auch das ist nicht neu; und die Warnungen der Usability-Fachkräfte verhallen viel zu oft ungehört… Die erwähnte Schüchternheit in Bezug auf die eigenen technischen Fähigkeiten vergrößert diese Hürden des Online-Lernens für Frauen leider noch.

Was können wir tun?

Trainerinnen und Trainer müssen gendersensitiv unterrichten. Weibliche Lebensweisen müssen in die Bildungsangebote einfließen. Das ist gar nicht soooo schwer, wie es im ersten Moment klingt. Es geht darum, eine gender-orientierte Didaktik umzusetzen. Also Geschlechterstereotypen aufbrechen und Bildungskonzepte entwickeln, in denen Frauen und Männer gleichermaßen ihre Kompetenzen und Bedürfnisse entwickeln können. Dazu gehört, dass Lerninhalte, Themen und Beispiele so gewählt werden, dass sie die Lebensrealitäten und Interessen aller Geschlechter berücksichtigen und widerspiegeln. Dabei wiederum sind dann auch die anderen Faktoren, also Alter, Bildungshintergrund, Lebensformen und ethnische Herkunft wichtig.

Ganz einfach ist es, Sprache, Bilder und Beispiele geschlechtergerecht einzusetzen, also die Professorin, der Kindergärtner, die Fensterputzerin oder der Grundschullehrer. Allen kommt zugute, wenn nicht die Technik im Vordergrund steht, sondern der Nutzen und das Wissen für die konkrete Alltagstagsbewältigung. Ein bisschen Übung und viel Selbstreflektion seitens der Lehrenden können helfen, sensibel zu werden für eigene geschlechtsbezogene Einstellungen und Verhaltensweisen.

Und noch ein Wunsch an die Leute, die Lernveranstaltungen en gros anbieten: Die Rahmenbedingungen sollten möglichst an die Lebensrealitäten von Frauen und Männern angepasst werden. So sollte zum Beispiel der Veranstaltungsort gut zu erreichen sein (vielleicht nicht nur mit dem Auto…?). Die räumliche Ausstattung ist ein Punkt, von dem wir sicher auch alle ein Lied singen können. Wichtig nicht nur für Familienmenschen ist auch ein flexibler zeitlicher Rahmen.

Also, da lässt sich doch was machen!

Quelle: www.frauen-ans-netz.de

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 Maria

von Maria