Pressemitteilung des deutschen ingenieurinnenbundes (dib e.V.) …
Berlin, 17. Mai 2013. Wann kommt die Quote? – Das war die zentrale Frage, mit der die Präsidentinnen von zehn Frauenverbänden heute fünf Spitzenpolitiker aller Bundestagsparteien konfrontierten. Zu den weitestgehenden Versprechen ließ sich SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hinreißen, dessen Partei nicht nur eine Quote von 40 % für die Aufsichtsräte einführen will, sondern auch für Vorstände – und zwar schon bis 2017. Offenbar war er beeindruckt von dem starken Aufgebot des anderen Geschlechts, das mit Spitzenvertreterinnen aus Wirtschaft, Forschung, Medizin, Medien sowie aus dem ländlichen Raum aufwartete: „Dagegen ist ja ein Untersuchungsausschuss harmlos“, sagte Steinbrück.
„Nicht die Frauen brauchen die Quote – denn die sind schon gut genug – sondern das Land“, sagte Ursula von der Leyen, die heute als stellvertretende Parteivorsitzende die Bundeskanzlerin vertrat. Das Konzept der Union: Bis 2020 soll es mit Flexi-Quoten weitergehen, ab dann soll eine starre Quote von 30 % für die Aufsichtsräte gelten. Von der Leyen schwebt als Sanktion vor, dass Aufsichtsratsmitglieder ihren Anspruch auf Entgelt verwirken, wenn sie die Frauenquote nicht erfüllen.
Der Koalitionspartner hatte den Verbänden wenig anzubieten: Keine Quote. Denn die sei ein „sehr starker Eingriff in die unternehmerische Freiheit“, so Heinrich Kolb, der als Vize-Fraktionsvorsitzender FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle vertrat. „Es bringt auch nichts, wenn man Frauen auf die gläserne Decke hievt“, sagte Kolb und bemühte das Bild von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder, dass „Frauen auf dem Sonnendeck“ nichts brächten, wenn sich „im Maschinenraum nichts verändert“. Kolb wähnt die Gleichstellung bereits auf einem guten Weg. Die Spitzenkandidatinnen der Linken und Bündnis 90/Die Grünen bezeichneten sich als überzeugte Verfechterinnen der Quote. „Ich bin gerne Quotenfrau“, betonte Katrin Göring-Eckardt. „Es wird eine Frau niemals irgendwohin gewählt, nur weil sie eine Frau ist. Und schon gar nicht bleibt sie nur deswegen in einer Spitzenposition.“
„Wir haben viele schöne Versprechen bekommen, inklusive von der Regierungspartei CDU“, bilanzierte Schulz-Strelow die Aktion, „wir werden die Politik nach der Wahl an ihnen messen.“ Hohe Erwartungen weckten auch die Pläne von Peer Steinbrück, in den ersten 100 Tagen als künftiger Kanzler die Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern gesetzlich auf den Weg zu bringen – durch Transparenz und gegebenenfalls Interventionen.
„Es wurde deutlich wahrgenommen, dass zehn Frauenverbände den Schulterschluss üben“, so die gemeinsame Haltung der versammelten Spitzenfrauen. „Allein dadurch entsteht der notwendige politische Druck.“
Siehe auch
- www.dibev.de/pressemitteilungen.html
- www.sueddeutsche.de/politik/frauenverbaende-befragen-spitzenkandidaten-aufmarsch-der-chefinnen-1.1675757
- www.gazelle-magazin.de/2013/05/22/ein-marathon-der-besonderen-art-spitzenfrauen-fragen-spitzenkandidaten
Inge



Puh, an die Schreibe musste ich mich echt erst gewöhnen. Der Schreibstil ist mir persönlich etwas zu selbstbewusst. Die beiden wollen mich auf dem Weg „zu… optimalen, für Sie einzig richtigen Entscheidungen… begleiten.“ Mannomannomann, die Einleitung schmiert die Butter echt fingerdick aufs Brot. Noch mehr Beispiele gefällig? Gern, da gibt es diese komische Eindeutschung mit „Zielstrich“ für Deadline; abgesehen, davon, dass diesen Begriff mittlerweile alle verstehen, heißt das doch Stichtag, Termin oder Frist. Oder: „… Sie entscheiden besser… und kommen entscheidend besser mit anderen Menschen zurecht“ – reim dich, oder ich fress dich, ja? Oder das: „Sie haben bewiesen, dass Sie gut entscheiden können, indem Sie dieses Buch gekauft haben“. So? Meint Ihr das? Ihr seid die Heilsbringer? Na, dann wollen wir mal sehen…



Ausgehend von der Frage, ob Menschen ein intuitives Statistikverständnis haben – so wie sie ein intuitives Grammatikverständnis haben – haben sich zwei Forscher auf die Suche nach Antworten gemacht. Einer davon Daniel Kahnemann. Der andere, Amos Tversky, ist im Buch allerdings auch sehr präsent. Außerdem nennt Kahnemann noch ein paar andere Forscher und schreckt auch nicht davor zurück, „gegnerische“ Positionen und deren Verfechter zu Wort kommen zu lassen. Das zeugt von Größe. Eines der wenigen Bücher, in dem Fußnoten auch mal ausformuliert sind.


Mal wieder war’s das Radio – dort hab ich ein Interview mit der Autorin gehört, in dem sie ihr neues Buch vorgestellt hat. In der Woche drauf lag es dann auf meinem Schreibtisch.

Haben Berufe auch in Zukunft noch ein Geschlecht?
