Wie findet frau eine Sponsorin?

Zur Vereinfachung schreiben wir die weibliche Form; männliche Sponsoren sind natürlich auch heiß begehrt!

Informatikerinnen

Jagen Sponsorinnen, indem sie Algorithmus A ausführen:

 Begin {
         Gehe nach Berlin
         Beginne in Potsdam
         Durchkreuze Berlin von Osten nach Westen
         bidirektional in Nord-Süd-Richtung
         Für jedes Durchkreuzen tue
                 {
                 Fange jede potentielle Sponsorin, die Du siehst
                 Vergleiche diese
                 Mit einer als Geldgeberin bekannte
                 Halte an bei Übereinstimmung
                 }
         }
 

Erfahrene Programmiererinnen

Verändern Algorithmus A,
indem sie Berlin durch die EU und
Potsdam durch Frankfurt/Oder ersetzen.
Dann platzieren sie noch eine als Sponsorin bekannte Geldgeberin in Lissabon, damit das Programm in jedem Fall korrekt beendet wird.

Assembler-Programmiererinnen

Bevorzugen die Ausführung von Algorithmus A auf Händen und Knien.

SQL-Programmiererinnen

Verwenden folgenden Ausdruck: SELECT Sponsorin FROM Welt;

C-Programmiererinnen

Bestimmen zuerst mit sizeof() die nötige Speichermenge für eine Sponsorin, versuchen diese zu allozieren, vergessen dabei das Ergebnis abzuprüfen und schießen dann mit wilden <Pointern> auf die Sponsorin.

C++-Programmiererinnen

Bestehen darauf, dass die Sponsorin eine Klasse sei, und somit schließlich ihre Fangmethode selbst mitzubringen habe. Und wenn die Sponsorin Deutschland verlassen sollte, dann wird ja automatisch ihr Destruktor ausgelöst.

Pascal-Programmiererinnen

Markieren zuerst einen Punkt auf der Landkarte, schreiben dann    End    davor und träumen davon, dass Nikolaus Wirth endgültig vergessen wird.

Modula-Programmiererinnen

Importieren eine Sponsorin aus Amerika.

Lisp-Programmiererinnen

Bauen einen Irrgarten aus Klammern und hoffen, dass sich die Sponsorin darin verirrt.

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Mathematikerinnen

Jagen Sponsorinnen (Schritt 1), indem sie alles entfernen, was nicht Sponsorin ist und ein Element der Restmenge fangen.

Erfahrene Mathematikerinnen

Werden zunächst versuchen, die Existenz mindestens einer eindeutigen Geldgeberin zu beweisen, bevor sie mit Schritt 1 als untergeordneter Übungsaufgabe fortfahren.

Mathematikprofessorinnen

Beweisen die Existenz mindestens einer eindeutigen Geldgeberin, und überlassen dann das Aufspüren und Einfangen einer tatsächlichen Sponsorin ihren Studierenden.

Ingenieurinnen

Finden Geldgeberinnen, indem sie jede Kontoinhaberin festhalten, die ihnen über den Weg läuft und sie als Sponsorin einsetzen, wenn das Vermögen nicht mehr als 15% von dem einer vorher gefundenen Geldgeberin abweicht.

Natural-Programmiererinnen

Lassen sich von ADABAS eine Sponsorin bringen.

Logo-Programmiererinnen

Reiten durch Berlin auf ihrer Schildkröte.

Cobol-Programmiererinnen

Tun dies auf einem Dinosaurier.

BASIC-Programmiererinnen

Bevorzugen jedoch einen mit Samt ausgepolsterten Einspänner, bei dem die Bremsen ständig angezogen sind.

Wirtschaftswissenschaftlerinnen

Suchen für die informatica feminale keine Geldgeberinnen. Aber sie sind fest davon überzeugt, dass die Sponsorinnen sich selber stellen würden, wenn man ihnen nur genug bezahlt ;-)

Statistikerinnen

Lauern der ersten Kontoinhaberin auf, die sie n-mal sehen und nennen sie Sponsorin.

Systemanalytikerinnen

Wären theoretisch in der Lage, die Korrelation zwischen Hutgröße und Trefferquote bei der Geldjagd zu bestimmen, wenn ihnen nur jemand sagen würde, was eine Sponsorin ist.

SAP-Systemingenieurinnen

Erklären die erstbeste Kontoinhaberin zu einer Sponsorin und passen ihre Vorstellungen einer Geldgeberin an diese Kontoinhaberin an.

Micro$oft

Kauft eine Zeugin Jehovas in Dallas, kopiert sie massenhaft, redet aller Welt ein, dass dies eine Sponsorin ist und jede/r eine bräuchte, und dass diese die ideale Ergänzung zu MS-Office sei und exportiert 14 Mio. Stück nach Deutschland.

Windows-NT-Programmiererinnen

Schießen mit völlig ungeeigneten Suchalgorithmen in die völlig falsche Richtung und erklären dann, dass es ein Fehler an der Sponsorin sein muss.

Windows-9x-Programmiererinnen

Tun dasselbe, nur mit Pfeil und Bogen.

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 Maria

von Maria

Die Redaktion sucht…

Aufruf!

Alle, die in Bremen im Sommerstudium vor Ort so gern Artikel geschrieben hätten, aber wegen der ganzen interessanten Kurse und naturgemäßer Zeitknappheit nicht dazu kamen, können und sollen gern auch danach* Artikel an zeitung(at)horus(dot)at schicken. In der Regel erscheint einmal monatlich eine Online-Ausgabe.

Natürlich sollen, dürfen und können auch die Zeitungsreporterinnen und Artikelschreiberinnen, die Zeichnerinnen und Scannerinnen, die Rätselmacherinnen und überhaupt alle, die hier schon in der Offline-Zeitung in Erscheinung getreten sind, weiter Material einreichen.
Sollte eine von Euch Interesse haben, auch mal ganz selbständig die Online-Zeitung fertig zu stellen: Bitte fragt mich (zeitung.informatica-feminale(at)web(dot)de) einfach, ich geb dann die Vorgehensweise und die technischen Daten raus.

Zusammenfassend: Alle, die mithelfen wollen und mir was schicken,
sind der Redaktion willkommen. (Doch, ja, die Redaktion behält sich eine Auswahl / Kürzungen etc. vor. Aber keine Bange, das meiste kommt vollständig rein, weitgehend bereinigt von Rechtschreibfehlern…)

*(=jederzeit)

Maria

Herr der Ringe…

… aus christlicher Sicht

Am Internet hat man die Möglichkeit, andere Kulturen kennenzulernen. Zum Beispiel den christlichen Fundamentalismus US-amerikanischer Prägung. Unter der Adresse www.capalert.com findet man Rezensionen zu aktuellen Filmen, geschrieben von anonymen AutorInnen, unter dem Namen ‚ChildCare Action Project‘.

Hier ein paar Zitate aus der Rezension von „Herr der Ringe – Die zwei Türme“:

Gandalf is resurrected and appears in glowing white atop a huge stone as if to mimic our Lord when He transformed Himself on the Mount of Transformation before Peter, James and John after His Resurrection [Matt. 17:1 -2].

While there was no sexual programming whatsoever to Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring, Lord of the Rings: The Two Towers frequently presented a very scantily clad critter showing full side male nudity and a woman was noted to be on top of a man kissing him.

Offense to God

  • unholy influence on thinking
  • tale of evil control over „good“
  • sorcery to defeat beast
  • gaiaism (talking trees), repeatedly
  • psychic premonitions and possessions, repeatedly
  • „all-knowing wizard“
  • unholy apparitions
  • the „undead“ terrorizing others
  • sorcery to defend
  • sorcery to do battle with evil beast
  • resurrection, mockery of the Transformation
  • casting out demon
  • miraculous reverse aging
  • creatures claiming immortality
  • crystal ball sorcery
  • foretelling future
  • demon possession

Vokabelhilfe (nach http://dict.leo.org bzw. http://dict.tu-chemnitz.de/):
scantily=knapp, clad=gekleidet, critter=Kriechtier, sorcery=Zauberei, premonition=Vorahnung, resurrection=Auferstehung, mockery=Nachäffung

Brigitte und Maria

von Brigitte und Maria

Fit durch Gucken

Forschungsprojekt in Brisbane

Foto
Im fernen Australien scheinen die Leute noch fauler zu sein als wir. Sie haben eine Methode gefunden, wie frau mit minimalem sportlichem Einsatz einen maximalen Fitness-Effekt erreicht. Wie funktioniert das?

Das Laboratorium nennt sich CAV – Complex Active Visualisation. Im Einsatz ist ein großer Zwillingsscreen, Stereo und 3D, auf den von hinten projiziert wird. Dadurch kann die Sportlerin, die z. B. auf einem Laufband vor dem Riesenmonitor trainiert, einen realistischen Tiefeneffekt erleben. Sowohl der Winkel zwischen den beiden Teilen des Zwillingsscreens als auch die Höhe des Screens sind flexibel einstellbar.

Die Idee entstand in Anlehnung an die alte Erkenntnis: "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte." Noch besser ist ein Abbild der Realität, das die Benutzerin aktiv erkunden kann. CAV kann aber noch mehr, nämlich die Kombination von Realität und Simulation.
Was wird denn nun simuliert?

  • Laufen (Bild oben)
  • Fahren (Bild unten)
  • Auswirkungen von Mobiltelefonieren auf das Fahrverhalten
  • Sprach-Hand-Koordination und Kommunikation durch Gestik
  • Mensch-Maschine-Schnittstellen, die durch Augenbewegungen angesprochen werden
  • Visuelle Kontrolle autonomer, mobiler Roboter
  • Durch Zugucken verstehen, wo Spannungen in der selbst entworfenen Brücke auftreten

Funktionsweise

Link: www.int.gu.edu.au/~s227447/CAV.html

 Maria

von Maria

Simon Singh, Fermats letzter Satz

Die abenteuerliche Geschichte eines mathematischen Beweises

dtv 2000

Über mehrere Jahrhunderte gehörte die Fermatsche Vermutung zu den grossen ungelösten Fragen der Mathematik. Die Fragestellung ist simpel und kann von jedem Schulkind verstanden werden, doch an der Lösung scheiterten die fähigsten Köpfe. Fermats Vermutung galt und gilt als die mathematische Herausforderung schlechthin. Der Versuch, die Fermatsche Vermutung zu beweisen, inspirierte MathematikerInnen zu Höchstleistungen und liess neue Teilgebiete der Mathematik entstehen, so dass die Geschichte des Fermatschen Satzes eng mit der Geschichte der Mathematik verwoben ist. Gleichzeitig prägte die Beschäftigung mit diesem scheinbar unlösbaren mathematischen Problem über Jahrhunderte zahlreiche Biografien, z. T. bis in den Tod. Der Mathematiker Andrew Wiles präsentierte 1993 seinen staunenden KollegInnen die Ergebnisse aus mehreren Jahren harter, einsamer Arbeit: Den Beweis der Fermatschen Vermutung. Die Welt der Mathematik stand Kopf, doch bald darauf wurde ein Fehler in Wiles‘ Beweis entdeckt. Sollte auch er nur ein weiterer in der Reihe derer sein, die letztlich an Fermats Vermutung scheitern würden? Doch nach langen Mühen gelang es Wiles, den Fehler zu beheben – das Unvorstellbare ist vollbracht: Fermats letzter Satz ist bewiesen.

Wissenschaftsjournalist Simon Singh hat das für eine Fernsehdokumentation gesammelte Material ansprechend zu einem überaus spannenden Buch verarbeitet. Dabei erzählt er nicht nur einen zentralen Teil der Geschichte der Mathematik, sondern ebenso viel über diejenigen, welche sie betreiben. Wie kommt jemand dazu, sein Leben einem jahrhundertealten Rechenproblem zu widmen? Was unterscheidet Mathematik und MathematikerInnen von anderen Wissenschaften und ihren VertreterInnen? Dabei verknüpft Singh die Biografie Andrew Wiles‘ geschickt mit einer detailreichen Milieustudie. Wer jemals eine mathematische Fakultät von innen gesehen hat, wird oft genug ins Schmunzeln geraten. Doch auch Laien vermittelt Singh eindrucksvoll die grosse Faszination dieser eigentlich unpopulären Wissenschaftsdisziplin.

Kerstin

von Kerstin

Frauen in der Geschichte der Informationstechnik

Rezension

Unter diesem Titel hat die Universität Bremen Ende letzten Jahres eine CD-ROM mit 80-seitiger Begleitbroschüre herausgegeben, die sich der historischen Entwicklung der Informationstechnik und insbesondere der Rolle der Frauen darin widmet.

Wer auf der informatica-feminale in Bremen 2002 die (übrigens sehr empfehlenswerte) Vorlesung „Geschichte der Informatik“ bei Veronika Oechtering besucht hat, wird sicherlich das eine oder andere wiedererkennen – kein Wunder, schließlich ist das aktuelle Projekt unter maßgeblicher Beteiligung von Veronika entstanden. Doch auch wer schon einen kleinen Einblick in die Thematik hat, kann in der Broschüre bzw. CD-ROM noch viel lesenswertes finden.

Eine auch für Laien verständliche chronologische Darstellung gibt einen umfassenden Überblick über die Entstehungsgeschichte der modernen Informationstechnik von ihren antiken Wurzeln über Lochkartensysteme bis hin zum heutigen Computer. Ohne sich im Detail zu verlieren, werden verschiedene Aspekte ausführlich dargelegt und Wechselwirkungen zwischen technischer Entwicklung und politischer Situation geschildert, etwa bzgl. des II. Weltkrieges oder des Kalten Krieges.

Dabei liegt ein Schwerpunkt der Darstellung auf dem Themenbereich der Frauenerwerbsarbeit und der häufig verschwiegenen Beteiligung von Frauen an der informationstechnischen Entwicklung. Die Leistungen zahlreicher Frauen werden ebenso dargestellt wie die häufig widrigen gesellschaftlichen Umstände, unter denen sie ihre Arbeiten durchführten. Die Kurzbiographien der genannten Wissenschaftlerinnen runden das Informationsangebot ab.

Insgesamt bietet die Broschüre/CD-ROM eine spannende Zeitreise für Computer- und Technikinteressierte, aber auch ein hilfreiches Nachschlagewerk für alle, die zu den Themenfeldern Wissenschaftsgeschichte, Frauenerwerbsarbeit oder der Rolle von Frauen in (Natur)wissenschaft und Technik arbeiten.

Weitere Infos und Bestellmöglichkeiten unter
www.frauen-informatik-geschichte.de

Kerstin

von Kerstin

Preisrätsel

Preisrätsel

Die wertvollen – hier nicht genannten – Preise werden beim Abschlussfest vergeben

Aus den markierten Feldern ergibt sich das Lösungswort. Es könnte übrigens sein, dass wir die Preise nicht einfach verlosen, sondern an diejenigen verteilen, die uns die schönsten, witzigsten oder kreativsten Definitionen für das Lösungswort liefern.

Und wie immer bei solchen Gelegenheiten gilt: "Wenn Sie unser Programmheft gelesen haben, dürfte die Lösung kein Problem für Sie darstellen." (sprich: einige der Wörter finden sich im Programmheft wieder)

Rätsel

Waagerecht Senkrecht
1.gibt’s als …netze und als …schalen, aber leider (doch) nicht bei dieser informatica

2.daran denkt die Informatikerin beim Anblick eines Pinguins
3.diese Informatik ist bei vielen eher ungeliebt
4.Paula hat Post!
5.Startschuss für Programme: "Edit, Compile, …!"
6.Grundlegende Kurse bei der informatica
7.zu deutsch: c.t., wenn’s s.t. losgehen sollte; bedeutet einen Realwelt-…
8…. leicht gemacht, … für Einsteigerinnen
9.ohne ist die informatica nur halb so schön; das Abschlussfest lebt von solchen Beiträgen
10.fiel aus – zu mathematisch??
11.heuer: Zeit vom 25. August – 5. September (diese Frage ist unseren österreichischen Freundinnen gewidmet)
12…. ohne Mann sind wie Fische ohne Fahrrad
13.das Praktischste für die Informatikerin, das es hier gab
14.Spezialgebiet von 18 senkrecht
15.das Highlight jeder informatica
16.Herz und Seele der informatica
17.Ganz Irre?

1.das können wir doch alle – oder?
2.Input aus der Cafeteria
3.da wohnt das Web
4.da wohnt HTML (in der Zukunft, und zwar als extendedhtml)
5.die Wissenschaft vom Rechnerbauen
6.geht meist ohne Schmuck ab; findet nicht jeden Tag statt
7.die Typen brauchen wir gelegentlich beim Programmieren
8.das A zum O bei … und Semantik
9.mach‘ mal …
10.ohne … klappt fast kein Projekt – mit … wenigstens ein paar
11.mit Spannung erwartet – und ausgefallen! Aber nächstes Jahr!
12.Pionierin der Programmiersprachenentwicklung
13.Vorträge von Brigitte sind nicht nur fachl. einwandfrei, sondern auch sehr …
14.Kirchen haben es, Websites sind es manchmal
15.das machen wir bestimmt alle – irgendwann und irgendwie
16.so gibt’s die Zeitung auch
17.damit kommuniziert die Informatikerin oft und gern
18.kommuniziert mit ihresgleichen hoffentlich öfter als mit 17 senkrecht
19.ist zu 16 waagerecht wie feminale zu informatica
20.gif, jpeg, tif oder …; ganz modern

Lösung

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 Die Redaktion

von Rike und Maria

Führungskurs für freche Frauen

Führungskurs für freche Frauen

Kurskritik

Zu Beginn dachte ich ja noch: "Hoppla, wo bin ich denn hier gelandet?" Die Dozentin stellte Umgangsregeln auf, wie ich sie in meinen Coming-Out-Gruppen anwende: Jede erzählt nur, was sie auch wirklich erzählen möchte; alles, was in der Gruppe gesagt wird, bleibt auch in der Gruppe, nichts wird nach außen getragen… Mit dem, was ich mir unter diesem "Führungskurs" vorgestellt hatte, passte das nun gar nicht zusammen. Aber das mit dem Vertrauensvorschuss hat gewirkt: ich habe mich trotzdem auf Kurs und Dozentin eingelassen – und es "nie nicht" bereut!
Wir haben uns auf sehr unterhaltsame und abwechslungsreiche Art und Weise mit Führungsstilen und -typen, dem "typisch Weiblichen" und nicht zuletzt auch mit Körpersprache beschäftigt – ein Thema, das bei fast allen Teilnehmerinnen auf besonders großes Interesse gestoßen ist und das gleich eine ganze Reihe von "Aha-Erlebnissen" bewirkt hat. Wir waren bass erstaunt, wieviel es tatsächlich ausmacht, sich "einfach nur" gerade hinzstellen und fest auf beiden Füßen zu stehen.

Ich persönlich habe meine schon vorher geahnten Schwachstellen bestätigt gesehen, aber auch gleich mögliche "Lösungen" (sprich: Übungsfelder) geliefert bekommen, und bin jetzt total motiviert, an mir zu arbeiten – und so zu bleiben, wie ich bin, denn ich bin gut so! ;-)

Fazit: Es war ein wegen der Kürze der Zeit (nur zwei statt der bei diesem Thema üblichen vier (!) Tage) zwar absolut anstrengender, aber rundherum einfach toller Kurs, aus dem ganz sicher nicht nur ich wirklich sehr viel mitgenommen habe.

 Rike

von Rike

Spielen mit und in der Technik

Bericht vom Vortrag „Konstruktion experimenteller Situationen“ am Samstagnachmittag

Logo
Tina Auer von Time’s Up aus Linz hat der begeisterten Zuhörerinnenschaft am Samstagnachmittag von ihrer Non-Profit-KünstlerInnengruppe erzählt. Sie hat uns drei teilweise virtuelle, teils physikalisch fassbare Umgebungen vorgestellt: „Hyper Fitness“, „Body Spin“ und „Sensory Circus“. Der Unterhaltungs-aspekt steht für die Gruppe aber gar nicht im Vordergrund, sondern die Beobachtung menschlicher Verhaltensweisen in Situationen, die der alltäglichen Erfahrungswelt widersprechen. Die neueste Idee für ihre Projekte hat zum Ziel, das Environment durch die gegenwärtige Gruppendynamik der BesucherInnen bestimmen zu lassen; z. B. sollen Türen geöffnet oder verschlossen werden – je nach Kommunikation innerhalb der Gruppe.
Um Euch die bisherigen und aktuellen Projekte schmackhaft zu machen, beschreiben wir sie mal etwas genauer:

„Hyper Fitness“ kann frau sich vorstellen wie eine große Fitnesshalle mit unmöglichen Trainingsgeräten. Es gab in diesem Projekt Fahrräder, die sich nicht einfach vorwärts, sondern auf der Stelle im Kreis bewegen. Ein Highlight war die Bar: Ein paar Räder, die – ähnlich wie eine Zahnradbahn – durch Treten in die Pedale eine Steigung hinauf gefahren werden können. Ist frau oben angekommen, erreicht sie den Tresen der Bar. Ab und zu werden von der Seite Energydrinks in Dosen losgeschleudert, die es zu fangen gilt, bevor sie vorbei geflitzt und im Auffangnetz gelandet sind.

Environment
Bei „Body SPIN“ (Spherical Projection INterface) durfte frau in einer 3m-Fiberglas-Kugel verschiedene virtuelle Umgebungen erfahren, z. B. Surfen oder ein Labyrinth. Über Sensoren werden Puls, Atemfrequenz und Muskelanspannung während der Session abgenommen. Zusätzlich steht frau während der gesamten Dauer in der Kugel mit den BetreuerInnen in Verbindung, bevor sie in die Kugel klettern darf. Dabei wird es einfacher oder schöner, je ruhiger der eigene Puls geht oder je tiefer frau atmet – nicht einfach, wenn frau vor Aufregung ganz hibbelig ist…

Environment „Sensory Circus“ ist das neueste Projekt der Gruppe. Eine Gruppe von Besucherinnen steigt in Metallkörbe, zwischen denen auf dem Niveau der Besucherinnen-Füße eine Leinwand gespannt ist.

Mittels hin- und herbewegen innerhalb des Korbes kann jede Besucherin die ‚Gravitation‘ der Planeten auf der Leinwand beeinflussen. Im Film hatten die Beteiligten sichtbar viel Spaß.

EnvironmentEin anderes Circus-Element ist das bekannte klassische Pong, umgesetzt mit Lichtprojektionen auf den Boden. Der ‚Schläger‘ wird bewegt, indem die Besucherin auf einer Wippe die Richtung vorgibt. Durch eine Eingabegerät in Pulthöhe können Töne erzeugt werden, die die Flugbahn des Balles beeinflussen.

Wenn Du Lust auf weitere interaktive Technik bekommen hast, visualisiere dies: Headmounted Display, auf dem das Bild der Kamera erscheint, die an Deinem Rücken montiert ist.
An dieser Stelle die gute Nachricht für Süddeutsche und Österreicherinnen: Es ist immer mal wieder möglich, Werke der Gruppe auf der Ars Electronica auszuprobieren.

Website (inkl. Tourdaten): www.timesup.org
Beschreibung von BodySPIN auch unter: www.informatik.oelinger.de und dort unter Kunst
Ars Electronica in Linz: www.aec.at

Maria und Helge

Kulturtipp für Raumfahrerinnen

Kulturtipp für Raumfahrerinnen

Ausstellung bis zum 12. Okt im Überseemuseum

Foto
Die aktuelle Ausstellung im Überseemuseum bringt die Besucherinnen in die Weiten des Alls. Nein, gelogen. Soooo weit kommt die Menschheit gar nicht, wenigstens nicht mit Raumschiffen, Satelliten, Forschungssonden. Immerhin eröffnen uns Teleskope wie Hubble den Blick in fernere Teile des unendlichen (?) Alls. Zurück nach Bremen: Im Museum bekommt frau zu sehen, wie der Alltag der AstronautInnen / KosmonautInnen an Bord der Raumfahrzeuge aussieht. Wirklich sehr überrascht war ich, hier in Bremen wahrharftigen, echten Raumfahrern zu begegnen. Sie sind während der gesamten Dauer der Ausstellung im Museum anzutreffen (Stichwort
"C.E.B.A.S.").

Ein anderes "Ausstellungsstück" ist die Simulation einer Raumfahrt von der Erde zum Mars. Die Reise dauert so um die viereinhalb Minuten und hat mir viel Spaß gemacht, vor allem, weil ich sie allein machen durfte ;-)

Die Ausstellung läuft noch bis zum 12. Oktober.
Öffnungszeiten für Einzelbesucherinnen: Di–Fr 9–18h, Sa+So 10–18h, Eintritt 5,- EUR.

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 Maria

von Maria

Improvisationstheater

Improvisationstheater "Inflagranti"

Der besondere Tipp

Vielleicht kennt die ein oder andere von Euch Improvisationstheater, hat es schon mal gesehen oder gar schon selbst mitgemacht. Das Publikum fungiert als "Regie-Assistenz", die SchauspielerInnen setzen "spontan" um, was sie geliefert kriegen.

In Bremen gibt es eine Theater-Truppe, die regelmäßig am ersten Dienstag im Monat (also auch heute!) in ihrem "schnürschuh theaterhaus" im Buntentorsteinweg Improvisationstheater macht. Dabei werden die ZuschauerInnen als Ideenliefernde einbezogen: sie wählen Personen, Namen, Themen oder Orte aus, basteln gleich ganze Skriptzeilen oder geben "Offenbarungssprüche" vor. Neben szenischem Spiel versucht sich die schnürschuh-Truppe auch an Musiktheater oder gar ganzen Opern – mit zwar teilweise eher mäßigem Erfolg, aber der Pianist ist einsame Spitze!

Vor Beginn kann jede nach Belieben Schwämme und Rosen erwerben, die dann während der Aufführungen in Richtung der SchauspielerInnen geworfen werden: eine Rose als "Szenenapplaus", ein (nasser!) Schwamm als lautloser "Buh-Ruf". Es sei verraten, dass in der Regel deutlich mehr Rosen als Schwämme fliegen. Trotzdem empfiehlt sich ein Platz "nicht ganz" in der ersten Reihe – die dort Sitzenden kriegen nämlich zu kurz geworfene Rosen und Schwämme in den Nacken!
"Inflagranti" – dienstags um 20 Uhr im schnürschuh theaterhaus, Buntentorsteinweg 145.

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 Rike

von Rike

Das MU-Rästel

Das MU-Rästel

Ein Klassiker, aus dem Buch "Gödel, Escher, Bach"* von Douglas Hofstadter

Gegeben ist ein Regel-System für Zeichenketten aus den Buchstaben M, I, und U. Die Regeln sind:

  1. Wenn der am Ende der Kette ein I steht, dann können wir ein U anhängen.
    Beispiele:
    MI->MIU
    IIIIII->IIIIIIU
  2. Der Rest der Zeichenkette rechts von einem M kann verdoppelt werden.
    Beispiele:
    MIUI -> MIUIIUI
    MUM -> MUMUM
  3. Drei I hintereinander können wir durch ein U ersetzen
    Beispiele:
    IIIMIIII -> UMIIII oder IIIMUI oder IIIMIU
    UIIIU -> UUU
  4. Zwei U hintereinander können gestrichen werden
    Beispiele:
    MUUU -> MU
    IUUIUUI -> III -> U

Keine andere Manipulation der Zeichenkette ist erlaubt.
Also nicht die Regeln rückwärts anwenden, oder einfach was weglassen.
Frage: wenn man mit der Zeichenkette MI anfängt, kann man daraus MU erzeugen?

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*(Dort findet Ihr auch die Lösung)

 Brigitte

von Brigitte

Paula in Bremen

oder:
Künstlerkolonie Worpswede nur für Frauen?

Foto

Derzeitig findet in Bremen eine Ausstellung zu den Worpsweder Malern statt, wie sie von Rilke gesehen wurden. Zum 100. Jubiläum der Erstauflage von Rainer Maria Rilkes Buch „Worpswede“ widmen insgesamt achtzehn Institute in Bremen, Worpswede und Fischerhude diesen Sommer allein dem Dichter und der berühmten Künstlerkolonie mit ihren Malern Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Hans am Ende, Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler. Rilke hatte, ganz typisch für seine Zeit, nur die männlichen Maler wahrgenommen. Leider folgen die Organisatoren der(n) Ausstellung(en) seinem Beispiel – die Künstlerinnen werden nicht weiter erwähnt.

Das Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen hält dagegen mit einer Ausstellung, in der die Frauen zu Wort (und Bild) kommen. In Analogie zu den anderen Ausstellungskonzepten wird hier eine Künstlerinnnen-Ausstellung von 1899 erneut zusammengestellt (soweit möglich). Diese erste Ausstellung der damals jungen Künstlerinnen Marie Bock, Clara Westhoff und Paula Becker wurde 1899 sehr ungnädig von der Kritik aufgenommen. Die progressiven Kunstformen der Künstlerinnen wurden nicht nur nicht anerkannt, sondern sogar vehement verrissen. So tobte der Bremer Maler und Kritiker Arthur Fitger unter anderem in der "Weser-Zeitung", die Kunst der Westhoff sei "reichlich dreist", für die Bewertung der Bilder ihrer Freundinnen reiche "der Wortschatz einer reinlichen Sprache nicht aus". Die Künstlerinnen-Ausstellung "Rücksichtslos geradeaus malend" ist verlängert worden bis zum 14.September.

Paula Moderson-Becker lebte um die Jahrhundertwende in Worpswede. Schon als Kind beschloss sie, Malerin zu werden. Nach einer knapp zweijährigen Ausbildung an einer privaten Mal- und Zeichenschule in Berlin setzte sie ihr Studium ab 1898 in der Künstlerkolonie Worpswede fort. In dem nördlich von Bremen gelegenen Dorf lernte sie auch ihren späteren Mann kennen, den Maler Otto Modersohn. Später erfüllte sie sich einen großen Traum und unternahm eine Mal-Reise nach Paris. Sie starb sehr früh im Kindbett, nachdem sie lange Zeit vergeblich auf eine Schwangerschaft gehofft hatte. Erst nach ihrem frühen Tod 1907 wurde ihr umfangreiches Werk gesichtet, und man erkannte in ihr eine Wegbereiterin der Moderne, die künstlerisch vieles von dem vorweg nahm, womit andere gerade erst begannen.

Das Paula Modersohn-Becker Museum in der Bremer Böttcherstraße ist weltweit das erste (!) Museum, das einer Künstlerin gewidmet wurde und präsentiert dauerhaft Meisterwerke seiner Namensgeberin. Das schöne Museumsgebäude ist eines der Hauptwerke expressionistischer Architektur in Deutschland. Museum und Haus gehen auf den Kaffee-HAG-Unternehmer Ludwig Roselius zurück. Das Gebäude wurde eigens entworfen, um die Roselius’sche Sammlung von Werken Paula Modersohn-Beckers unterzubringen. Das Haus wurde 1927 eröffnet.
Siehe auch: "Ein später Sieg über männliche Ignoranz", Artikel unter www.tachauch.de/szene/kultur/ausstellungen/21062003_rilke.html

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 Annika

von Annika

Sommeruni in Potsdam / Cottbus

Seit nun 3 Jahren gibt es in Brandenburg das Projekt JUWEL, das den meisten Informatica-Teilnehmerinnen leider völlig unbekannt ist. JUWEL (=Jung WEiblich Lustauftechnik) richtet sich an technisch-naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen der 10. bis 13. Klasse. Im Rahmen von JUWEL finden jährlich zwei wöchentliche Kurse statt, eine Woche im Sommer in Potsdam, eine Woche im Herbst in Cottbus, wobei auch an den Fachhochschulen Brandenburg, Potsdam und Lausitz Veranstaltungen stattfinden. In diesen beiden Wochen gibt es für jeweils 100 Mädchen die Möglichkeit in verschiedene Fächer der Naturwissenschaften hereinzuschnuppern, wobei die Schwerpunkte auf Physik und Informatik liegen.

Die Veranstaltungen sind etwas anders konzipiert als bei der IF, vor allem dauern die Workshops, Vorlesungen usw. selten länger als zwei Stunden. Es geht hierbei auch hauptsächlich darum eine Überblick zu verschaffen und "Lust auf mehr" zu machen. Auch Rahmenveranstaltungen wie Campusrundgang, Grillabend und Podiumsdiskusion werden organisiert. Die Betreuung erfolgt durch ca 10-15 Studentinnen, die Veranstaltungen werden von Dozentinnen und Dozenten der beteiligten Hochschulen bestritten. Die Teilnehmerinnen kamen bisher größtenteils (80-90%) aus Brandenburg und Berlin, da nur dort offensiv geworben wird. Für Teilnehmerinnen mit längeren Anfahrtswegen wird auch die Unterkunft organisiert. Allgemein lässt sich sagen, das hier eine tolle Möglichkeit für Schülerinnen geschaffen wurde in die Naturwissenschaften vor Studienbeginn hineinzuschnuppern. Also lasst uns alle hoffen, dass dieses Projekt auch in der Zukunft bestehen bleibt und nicht den lehren Kassen in Brandenburg zum Opfer fällt.

Weitere Informationen gibt es unter:
www.juwel.uni-potsdam.de
www.juwel.tu-cottbus.de
Dokumentationen in Form von CD und Video sind auf Anfrage erhältlich.

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 Franziska

von Franziska

Blaumeier

Blaumeier

Wenn eine sich fragen sollte, warum
wir den Film "Verrückt nach Paris" extra ankündigen
– wo es doch noch viel mehr gute Filme gibt, die sich zu empfehlen
lohnen -, so können wir ihr verraten, dass an diesem Film
ziemlich viele BremerInnen wesentlich mitgewirkt haben: Regie geführt
haben Eike Besuden, der lange für Radio Bremen als Freier
Mitarbeiter tätig war, und Pago Balke, der seit 1987 als
Regisseur und Schauspieler bei Blaumeier arbeitet und auch das
Drehbuch geschrieben hat. Die drei HauptdarstellerInnen Paula Kleine,
Wolfgang Göttsch und Frank Grabski sind SchauspielerInnen des
Bremer Blaumeier-Ateliers.


Entstanden ist Blaumeier aus der
"Blauen Karawane", einer Gruppe von
PsychiatriepatientInnen, KlinikmitarbeiterInnen, KünstlerInnen
und sonstigen Interessierten, die 1985 auf Missstände in
psychiatrischen Einrichtungen aufmerksam machen und Anstöße
zu deren Beseitigung geben wollte. Die beteiligten KünstlerInnen
hatten Masken, Bilder, Großfiguren, Geschichten und ein
Theaterstück zum Thema "Bremer Stadtmusikanten"
entwickelt. Dieses Märchen stand für die Wiedereinbürgerung
der Ausgegrenzten ins öffentliche Leben ihrer Stadt, und die
vielen Werke und Requisiten dokumentierten die Forderung nach der
Beseitigung von Anstaltsmauern und Beendigung der jahrzehntelangen
Verwahrung der sogenannten Unheilbaren.


Ein ehemaliger Stall in Walle wurde
zur Endstation der "Blauen Karawane". Zum Atelier umgebaut,
dienen die Räume nun als Theater-Spielstätte, Werkstatt und
Lager. Es finden Theater-Improvisationen, Bilder-Ausstellungen und
Masken-Performances bis hin zu großen Theateraufführungen
mit mehr als 400 Zuschauenden statt. Mit diesen Aktivitäten
tritt das Blaumeier-Ateller auch auf Bremer Straßen und Plätzen
in Erscheinung.


Bei Blaumeier dient der künstlerische
Ausdruck nicht der Unterstützung eines therapeutischen oder
pädagogischen Konzeptes. Die entstehenden Produkte werden allein
unter künstlerischen Aspekten betrachtet und präsentiert.


(Quelle:
http://www.blaumeier.de)

 Rike

von Friederike