Figure Running: Technik, Sport und Verbindung mit der Nachbarschaft

Lauf den Drachen

Oder Jogg den Frosch! Oder darf’s eine Rose sein?

Endlich wieder eine hervorragende Idee, die die Redaktion erreicht hat; bisher konnte ich mir joggen für mich gar nicht vorstellen. Nicht weil ich so wahnsinnig unsportlich bin, sondern weil ich das total langweilig finde, immer nur dieselbe Strecke (oder mal eine Alternativroute) abzureißen. Da gähnt mein Gehirn und schlägt mir Spannenderes vor, Lesen zum Beispiel. Und das war’s dann wieder mit der Motivation für Laufsport.

Aber jetzt! Das macht nicht nur Stadtpläne schöner, es motiviert auch – mich jedenfalls viel mehr, als zielloses Abrackern.

Screenshot

Was isses?

Man läuft eine vorher festgelegte Figur. Ob Baum, Tier oder Symbol, was immer Dir einfällt. Der Kreativität kann man hier freien Lauf lassen.

Es empfiehlt sich anfangs, einfache Figuren zu wählen. Später kann man dann kompliziertere Ergebnisse ansteuern, so entsteht beim Laufen vielleicht auch der eigene Name. Die Figur wird durch Eintragen der Laufstrecke in den digitalen Stadtplan sichtbar. Die Konturen der Figur erstrecken sich über Straßen, Wege und die Landschaft.

Wie geht’s?

ScreenshotMan braucht auf jeden Fall ein GPS-fähiges Smartphone und eine App. Eine taugliche App hierfür findet Ihr z. B. bei figurerunning.com, mit der man während des Laufens auch verschiedene Farben für bestimmte Abschnitte der Strecke verwenden kann.

Damit kann’s dann losgehen: Auf dem Plan eine eine lustige Figur als Strecke aussuchen und eingeben. Mithilfe der GPS-Daten wird dann jeder Schritt vom Start bis zum Ziel aufgezeichnet. Schon während des Laufens kann man die entstehende Figur sehen und so überprüfen, ob man auf dem richtigen Weg ist. Mit Stöpseln im Ohr hört man auch die Ansage, wo es langgeht.

Die gelaufenen Bilder kann man natürlich dann auch mit Freund:innen, Gleichgesinnten und Interessierten (oder mit der Welt) teilen. So sind schon Laufgemeinschaften entstanden. Das motiviert zu immer ausgefalleneren Strecken. Und am Ende ist man quasi nebenbei fit. Womöglich fitter als erwartet.

Wo steckt da die Informatik? Und die Wissenschaft?

Natürlich in den Apps. Und in der Herausforderung der Planung – schon mal was vom Travelling Salesmen Problem gehört? ;-)

ScreenshotThema aus der Praxis: Betriebssysteme. In den Bildern findet sich manchmal was wieder, das mir bekannt vorkommt (s. Bild).

MINT / Informatik: Eine App hilft dabei, den geplanten Weg zu finden (Stichwort: Navi), die gelaufenen Figuren werden in digitale Karten eingetragen. Da steckt natürlich Informatik drin, in diesem Fall: Programmierung.

Wissenschaft: Kognitionswissenschaft: Man kann übrigens auch besser lernen, wenn man sich nicht nur in Gedanken beschäftigt ist, sondern sich auch körperlich bewegt. Psychologie: Die Motivation für den Sport steigt selbstverständlich auch, wenn man die „stupide Tätigkeit“ mit etwas anderem verknüpft, das die Joggingrunde interessanter macht. Und man hält länger durch, wenn man „nur noch das rechte Hinterbein fertig machen muss“.

Lernen: Man lernt seine Gegend (oder die Urlaubsgegend) ganz neu kennen, man setzt sich Ziele und lernt, wie das geht. Und außerdem lernt man das technische Equipment kennen und bedienen. Die App, den Ohrstöpsel, der den Weg ansagt, digitale Karten. Womöglich sogar Papierkarten, um beim Entwurf mal offline zusammen um einen Tisch zu sitzen; Folie drüberlegen und abwaschbare Stifte besorgen. Und je später der Abend, desto lustiger die Pläne. Garantiert :-)

Mehr Infos

https://jogging-portal.com/figure-running
www.figurerunning.com

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„Check Deine Karriere“

Tool für MINT-Frauen: Blick in die Zukunft für Berufsanfängerinnen

Screenshot Results
ScreenshotDas Tool soll Studies, besonders auch Frauen, stärken und ihnen so ermöglichen, dass sie ihre Fähigkeiten realistisch einschätzen und dementsprechend auch nach außen zeigen.

Young Professionals sind die Antworten, Tipps und Empfehlungen vielleicht schon bekannt, für Studis und Berufseinsteigerinnen kann das Tool einen ersten Zugang zur Karriereplanung sein. Das Projekt ist zwar schon zu Ende, das Tool ist jedoch noch da und kann genutzt werden.

Es gibt einen Fragebogen, der abfragt, wo Du gerade stehst (Studium, berufsrelevante Jobs…). Außerdem kann man sich durch viele Tipps lesen.

Die Inhalte sind in Themen unterteilt sind, u. a. gibt es da:

Mehr Infos:
www.check-deine-karriere.de

Screenshot

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Für Kids: Technik zum Anfassen direkt nach Hause

Technothek

ScreenshotDer Verein deutscher Ingenieure (VDI) hat zusammen mit der Stadtbücherei Frankfurt a. M. ein kostenloses spielerisches Angebot für Kids entwickelt.
Das Motto ist „Technik zum Anfassen“: Technik und Naturwissenschaften werden durch Experimentierkästen erlebbar gemacht. Teilgenommen haben bisher über 100 Schulen, und die Technothek war gut besucht. Doch hier macht die Pandemie die Idee mal wieder herausfordernder als ursprünglich gedacht. Also wurde umgestellt auf Video-Angebote.

So geht’s
Das Team erklärt die Technik und zeigt die Funktionsweise anhand von Dingen, die praktisch überall verfügbar sind. Die Videos liefern das Know-How, der Rest findet zu Hause statt. Alle Bauelemente werden „schonungslos“ auseinandergenommen. Z. B. wird erklärt, wie die Lego-Duplo-Eisenbahn funktioniert. Woher weiß die Bahn, welchen Stein man auf die Gleise legt? Woher weiß sie, dass sie dann anhalten, hupen oder umkehren muss?

Die Erfahrung zeigt, dass beim Bauen die Mädchen mehr Kreativität einbringen als die Jungs. Ansonsten sind alle Geschlechter gleich gut zu begeistern.

Achtung: Man muss Marketing-Cookies zulassen, damit man die Videos sehen darf :-(

Ausblick
Die Technothek soll noch einige Jahre als Projekt laufen.

Mehr Infos:
www.vdi.de/ueber-uns/vor-ort/bezirksvereine/bezirksverein-frankfurt-darmstadt-ev/nachwuchs/technothek

Quelle: VDI nachrichten 16/2021 (23. Apr. 2021)

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Nachwuchs: Orientierungsstudiengänge MINT

Vorfühlen

Wie finde ich einen geeigneten Studiengang? Was heißt das überhaupt, ein MINT-Studium aufzunehmen? Kann ich das mal ausprobieren, bevor ich mich auf die nächsten Jahre festlege? Diese und ähnliche Fragen lassen sich durch Orientierungsstudiengänge klären.

TUKzero

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Wo? TU Kaiserslautern,
www.uni-kl.de/TUKzero

Umfang: Durchschnittlich 60 Abiturient:innen haben in den letzten 3 Jahren teilgenommen

Was?

  • Alle Studiengänge der TU: Reguläre Lehrveranstaltungen erleben
  • Zentrale Einrichtungen: Selbstlernzentrum, Bibliothek, Hochschulsport kennenlernen
  • Beratungs- und Informationsveranstaltungen der Fachbereiche: Workshops, Übungen, Laborbesuche

tryING

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Wo? TU Dresden,
https://tu-dresden.de/tu-dresden/universitaetskultur/diversitaet-inklusion/gleichstellung/mint-fuer-frauen/trying-1

Zeitraum: Voraussichtlich 2. Aug. bis 17. Sep. 2021, abhängig von der Resonanz
Was?

  • Zielgruppe: Abiturientinnen, also rein weiblich
  • Lern- und Kompetenzberatung
  • Mathematikgrundlagen
  • Workshops & verschiedene Forschungsstationen
  • Exkursionen zu Unternehmen
  • Fragestellungen, Arbeitstechniken und Methoden der Ingenieurwissenschaften

Orientierungsstudium MINT

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Wo? Köthen/Sachsen-Anhalt,
www.hs-anhalt.de/hitanhalt/studienangebot/orientierungsstudium-mint.html
Dauer: 1 – 2 Semester

Was?

  • MINT-Studienfächer kennenlernen
  • Mentoring

 

Quelle: VDI nachrichten 15/2021 (16. Apr. 2021)

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Lehre: Lass mal die Lernenden ran!

Training from the Back of the Room!

CoverFrontalunterricht hat schon in der Schule nicht funktioniert. Und da sitzen neugierige kleine Menschen. Wie viel schwieriger ist es, einem erwachsenen Gehirn etwas Neues beizubringen. Wer sich dieser Aufgabe stellt, ist mit dem Buch gut bedient.
Es vermittelt auf „gehirnfreundliche Weise“, wie man Lernende aktiv in den Lernprozess einbezieht.
Eine Erläuterung, wie Lernen funktioniert, und 65 Strategien helfen dabei, Trainings effektiver, interaktiver und dynamischer aufzubauen und durchzuführen. Lernende werden dabei zum Teil des Lernprozess und gestalten ihn aktiv mit, anstatt nur passiv zu konsumieren. Lerninhalte werden mit den aktiven Trainingsstrategien effizienter vermittelt, bleiben besser in Erinnerung und Lernende kommen schneller vom Verstehen zum Anwenden.

Das Buch greift eine Grundstruktur auf, die 4 Faktoren baut:

Connections: Eröffnungsaktivitäten für Trainings, die Lernende untereinander verbinden; Verbindungen mit dem Thema und mit dem, was sie lernen wollen und müssen. Jenseits von inhaltsleeren WarmUp-Aktivitäten.
Concept: Strategien, die Lernende direkt einbeziehen.
Concrete Practice: Strategien, bei denen die Lernenden aktiv Inhalte und praktische Fertigkeiten im Training testen.
Conclusions: Von den Lernenden geleitete Zusammenfassungen, Evaluationen und (Abschluss-)Feierlichkeiten für das Training.

Damit berücksichtigt dieser Ansatz, dass Teamarbeit auch beim Lernen schon im Blick ist.  Es geht nicht um Wissen an einer Tafel, das sich die Lernenden gefälligst draufschaffen sollen. Es geht darum, dass man als Trainerin oder Lehrender auch für den Lernprozess verantwortlich ist – und nicht nur, wieviele teilgenommen haben. Dafür muss man sich natürlich auch messbare Lernziele setzen. Also nicht „die Tn kennen am Ende XYZ“, sondern „nach dem Training haben die Tn die Methode XYZ vorbereitet und in der Gruppe selbst durchgeführt  und in einer Reflexionsphase Fehler entdeckt und Verbesserungen gefunden“.

Als Leserin bekommt man beim Lesen auch immer mal „aktive“ Aufgaben, indem man Dinge zusammenfassen, für sich selbst einschätzen und auswählen und – direkt im Buch auf vorbereiteten Seiten – aufschreiben soll. Viele, viele praktische Übungen und Methodenbeispiele aus dem Arbeitsalltag (Schulung zu Finanzprodukten, Schulung zu einem Datenbanksystem etc.) machen die Theorie sehr anschaulich. Da werden schlechte Vermittlungsstrategien direkt Empfehlungen gegenübergestellt, wie es effektiver geht. Und es wird nicht verschwiegen, dass das natürlich auch Aufwand bedeutet in der Vorbereitung. Zumindest, wenn man noch nicht oft auf diese Weise unterwegs war. Später im Workshop hat man dann weniger zu tun, und kann so die Lernenden da begleiten, wo sie wirklich Unterstützung brauchen. (Also, mir macht das immer Spaß, wenn ich sehe, dass die Schulung wirklich Veränderungen bewirkt bei den Tn…)

Was mir nicht gefallen hat? Es wird immer wieder wiederholt, dass der übliche Frontalunterricht nicht funktioniert. Mir waren das zuviele Wiederholungen. Und die deutsche Übersetzung hätte hier auch etwas weniger euphorisch klingen können, da wünschte ich mir auch im Stil eine Übersetzung, nicht nur für die nackten Wörter ;-)

Fazit: Wertvolle Infos und viele Strategien, die als Basis einer vielfältigen Trainings- und Schulungsarbeit dienen können. Seht Euch das an!

Themen

    • Hören vs. lernen… Wer spricht?
    • Gehirnfreundlich lernen und lehren
    • Lernen durch Lehren
    • Multisensorische Stimulation und Unterrichtsvielfalt
    • Accelerated Learning
    • Konzeptlandkarten
    • Lernende verbinden
    • Primacy-Regency-Effekt
    • Warm-Up, Schnellstart und Eröffnungsaktivitäten
    • Grafisch organisieren
    • Interaktiv vortragen
    • Interaktives E-Learning
    • World Cafe
    • Lernstationenen, Puzzle, …
    • Lernende entwickeln Spiele
    • Schlussfolgerungen, Zusammenfassungen, Evaluation
    • Mit dem Ende beginnen
    • Emotion
    • Feiern
    • Lerntheorie für Erwachsene

Sharon L. Bowman: „Training from the Back of the Room! 65 Wege, in Trainings Raum fürs Lernen zu schaffen“. dpunkt 2021. 32,90 EUR. ISBN 978-3-86490-808-8.

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Technikaffine Netzwerkerinnen

Zusammenrotten auf die nette Art

Unterschätzen wir das Seilknüpfen nicht! Gerade in der Technik, ob in der Informatik oder noch mehr in den Ingenieurwissenschaften, ist das ein wichtiger Faktor.

Für die Karriere, für die persönliche Weiterentwicklung und für ein entspannteres Leben. Leben? Klar, wenn man merkt, dass man doch nicht allein dasteht mit einer anderen Sicht der Dinge.

Drei MINT-Frauennetzwerke

Women in Mobility (WiM): Netzwerk für den fachlichen Austausch und Empowerment für Frauen. Vertreten auf XING, Linkedin, Facebook. Knapp 3.000 Mitglieder und 4.000 Leute folgen WiM bei Twitter. www.womeninmobility.org

Frauen im Ingenieurberuf (FIB): Netzwerk des Vereins deutscher Ingenieure (VDI). Verbesserung der Sichtbarkeit von Ingenieurinnen und ihren Leistungen. Interessenvertretung. Qualifizierungsangebote und Netzwerkveranstaltungen. Jährlich ein Kongress, dieses Jahr am 12. Jun. 2021.

fe:male Innovation Hub und Women Entrepreneurs in Science (WES): „StartUp-Ökosystem“ durch ein gemeinsames Netzwerkprojekt. Zielgruppe sind gründungsinteressierte Frauen. Wissen (u. a. Marketingstrategien, Finanzplanung, Steuern), Austausch, Mentoring und Lernen vor allem für Studentinnen. Gründerinnen als Mentorinnen. Businesskontakte, Kenntnisse über Fördermöglichkeiten und Infrastruktur. Breit aufgestellt (Zukunftstechnologien, digitale Geschäftsmodelle, KI, Digital Healthcare, technische Assistenten, Smart Home, Virtual oder Augmented oder Mixed Reality, neue Geräte…). www.femaleinnovationhub.com und https://linktr.ee/WEiS

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SEACON-Bericht: „… und Danke für den Fisch… äh Tisch“

Auf der Brücke

Screenshot Willkommenslogo

Es war wieder soweit, die SEACON 2021 bringt mich auf neue Ideen. Und dass, obwohl die letzte nicht vor einem Jahr, sondern gerade erst im September stattfand. Respekt an die Orga. Einige alte Bekannte waren da, neue Bekanntschaften konnte ich auch wieder machen. Was will man mehr von einer Konferenz?

Worum ging’s? Um SW-Entwicklung, Vorgehen und Architektur.

So, erst mal sehen, wer alles dabei ist. Da hilft die Tn-Liste weiter, hier kann ich auch angeben, was ich suche und was ich biete. Fein. Auf der Brücke… ähm, in der Programmübersicht finde ich mich auch schnell ein. Dieses Mal finde ich schnell den Klick, mit dem ich in meine Sessions reinkomme.

Fisch? Äh… Tisch!

Eine Freude war das abendliche Treffen, an dem es zwar keinen Fisch gab (zumindest nicht bei mir im HomeConf), aber sehr wohl Tische, an denen man sich zusammensetzen konnte, um sich auszutauschen. Oder was über originalen Hamburger Gin lernen! Die Ginmacherin ist später schon für die „echte“ Konferenz in Hamburg vorgesehen. Sehr schön, Themenaustausch abseits von Software. Ohne Spaß keine Konferenz, denn das Gehirn braucht auch Endorphine, um sich die wichtigen Fakten zu merken.

Gefühlt war der Frauenanteil 2021 übrigens höher als sonst. Der Anteil bei der SEACON lag bei immerhin 15%. Kann mal jemand forschen, ob das mit online zusammenhängt? Dass man sich die Fahrtzeiten spart? Danke ;-) Und damit kommen wir zum nächsten Abschnitt…

Für wen?

Das Programm bot genug für Anforderungsfans, Architekturbuddys, Teckies und Agile, Aktive und Passive.

Für Fans der Anforderungsanaylse, User Storys, Backlog und spezifizierende Doku gab es unter anderem diesen Vortrag: Kunde – Vision – Backlog: In drei Schritten zum kundenzentrierten Produkt. Da habe ich eine Wertepyramide kennengelernt, die für eine richtungsweisende Vision hilfreich sein kann. Auf dieser Grundlage haben wir ein virtuelles Board genutzt, um das auch mal direkt in die Hände zu nehmen:
Screenshot virtuelles Board

Vor dem Board (hier: miro.com) gab es einigen Input und die Präsentation eines bewährten Vorgehensmodells zur Erhebung von Anforderungen. Der Vortrag zeigte, wie man ein Produkt nutzerzentriert konzipieren kann. Mit einfachen Mitteln erhält man als Ergebnis ein erstes Product Backlog auf grobem Detaillierungslevel. Der aktive Teil trug dazu bei, den Transfer vom 3-Schritt aus der Theorie in die Praxis zu machen (das funktioniert virtuell genauso wie analog). Die beiden Vortragenden sind erfahren in Schulungen zu Scrum, Requirement Engineering und gestalten bzw. begleiten auch sonst durch weitere Methoden. Sie verfügen über Expertise in der agilen Softwareentwicklung. Diese Praxiserfahrung war auch spürbar.

Für was?

Treffen, Wissen, Machen.

ScreenshotTreffen: Als Get-Together gab es am Mittwochabend eine Einladung nach Gathertown (das oben angeteaserte Treffen mit dem Tisch.) Dort konnte man sich einen Avatar aussuchen, die Location „ablaufen“ und sich mit anderen unterhalten, in deren Nähe man gelangt ist. Sehr nett. Am Kamin prasselte sogar das Feuer im Hintergrund :-)
Leider war es so unterhaltsam, dass ich davon keinen adäquaten Konferenz-Screenshot gemacht habe; auf dem Bild seht Ihr, wie nostalgisch die Location anmutet (Bildquelle: https://gather.town).

Darüber hinaus gab es nach jedem Talk eine offene Runde, in der man Fragen stellen oder auch etwas beitragen konnte. Je nach Bedarf oder Vorliebe konnte man das mit Kamera und Mikro tun oder per Chat. Das war die Chance, das Gehörte mal auf die eigene Situation abzustimmen. Danke!

443 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Vortragende machten die Konferenz online größer als offline. Da darf man gespannt sein, wie „groß“ wir uns beim nächsten Offline-Event in Hamburg wiedersehen – wann auch immer das sein kann.

Was gibt’s noch über die Konferenzcommunity zu sagen? Ach ja. Die fachlichen Hintergründe spiegelten eine gute Mischung aus verschiedenen Disziplinen wider: IT-Technik, Anforderungsmanagement, Studis verschiedener Disziplinen, Beratungsprofis und agil-professionelle Leute. Die Bandbreite ging außerdem von jung (einige Studis) bis alt (Grauhaarige).

Wissen: Als Eröffnung  gab es eine Keynote über die Hacker School. (Die gab’s zwar schon mal in der Zeitung, mit „GIRLS can do IT“ aber so ein Livetalk ist doch immer besser.)

Die Hacker School richtet sich seit 2014 an Kids und junge Leute zwischen 11 und 18 Jahren: An Wochenenden können sie Projekte mit sogenannten Inspirern erarbeiten, um ihre eigenen digitalen Kompetenzen zu entdecken und IT-Berufsbilder kennenzulernen. Damit werden junge Menschen unterstützt, ihre eigene digitale Zukunft zu verstehen und mitzugestalten. So kann vielleicht auch schlau dem Fachkräftemangel begegnet werden: Kein junger Mensch soll sich für einen Beruf entscheiden müssen, wenn sie oder er nicht vorher mal selbst gecodet hat. So die Vision.

Das Ziel in Zahlen: In spätestens fünf Jahren sollen mehr als 100.000 junge Menschen jährlich erreicht werden. Die aktuellen Zahlen zeigen: So weit ist das Ziel nicht weg!

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Was mir besonders am Konzept gefällt? Es braucht nur 2 Tage á 4 Stunden Zeit, 2 ITler:i.nnen und möglichst eine Location bei einem Unternehmen, damit die Kids beim Lernen aus den normalen Schulräumen rauskommen. (Das könnte man jetzt das 2-4-2-Format nennen und markenschützen, aber ich schweife ab…) IT-Profis und IT-Talentierte können einfach  direkt mitmachen, es gibt fertige Konzepte. Oder man bringt eigene Ideen ein. Kurse in Farsi und Pashtu und Arabisch sind in Planung. Mittlerweile findet die School in rund 40 Städten in statt.

Idee für die Zukunft: Eine „Einmal-um-den-Erdball-herum-Hacker-School“, angefangen in Australien und dann einmal rum. Ich freu mich drauf!

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ScreenshotDer großartigste Talk im normalen Prgoramm war für mich: „Das neue System muss aber das Gleiche können wie das alte!“ – „NEIN!“ – Systeme richtig modernisieren. Alles, was man so an Erfahrungen mit der einfachsten Anforderung der Welt machen kann, war hier prägnant und präzise zusammengefasst. Mit vielen guten Argumenten, warum ein solch „simpler Wunsch“ keine sonderliche Hilfe ist, wenn man ein neues System braucht.

Auch die klare Vorgabe „Wie bei Apple“ müsste für uns aus der Technik doch klar und unmissverständlich sein… oder? Da haben wir doch eine handfeste Orientierungsmöglichkeit! ScreenshotSo ging es weiter im Talk. Lauter lustige Punkte, die Euch bekannt vorkommen könnten:

  • Wir haben das schnell gefixt.
  • Aus 3 mach 1.
  • Wir machen das jetzt mit Microservices.
  • Muss das so teuer?
  • Das sollte gar nicht so lang da drin bleiben….
  • usw. usf.

Ernsthafte Einsichten gab es zwischendurch auch. Seht Euch nur diese Kurve mit der Menge der Abhängigkeiten an, die der Menge der eingeführten Anforderungen gegenübergestellt ist.

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Und zur Schere zwischen Wunsch und Eigenanteil will ich eigentlich gar nichts mehr sagen. Hier lasse ich Bilder sprechen:

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Weiter im Programm.

In allen Sessions habe ich einiges gelernt und mich inspirieren lassen, habe geschmunzelt und Gleichgesinnte entdeckt. Hier ein paar Highlights:

  • Wassermelonenstatus: Unten brennt es (rot). Im mittleren Management wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird (gelb). Oben kommt an es läuft (grün).
  • „Hab ich  noch nie gemacht, bin ich bestimmt gut drin“ (Julia Freudenberg zitiert in ihrer Keynote Pippi Langstrumpf)
  • Shu Ha Ri und https://heartofagile.com
  • Umzug in die Cloud: Achtung, Kosten explodieren! (Nach der vermeidbaren Kostenexplosion aufgeräumt, Info an Kunde „… ein produktives Softwareprodukt wurde optimiert, die Kosten um 90 % gesenkt, und zwar bei steigenden Userzahlen“ ;-)
  • High Speed Scrum: Die Messe Spiel 2020 wurde in Rekordzeit virtualisiert, Schnelligkeit kann Erfolg haben. Das Geheimnis: Fokus!!
    Screenshot

Machen: Ja, machen konnte ich auch was. Es gab Workshops, interaktive Parts bei Vorträgen, Netzwerken nicht nur in Gathertown, sondern auch in den erwähnten Diskussions- und Fragerunden im Anschluss an jeden Beitrag.

Neu war diesmal das Vortragsformat 8-1-8. Dabei gibt es zunächst eine 8-minütige Präsentation, gefolgt von 1 Minute Zeit für die Teilnehmer:innen, Fragen zu stellen. Dann folgt ein weiterer Block von 8 Minuten für die oder den Vortragenden, die Fragen zu beantworten. Leider hatte ich keine Gelegenheit, mich selbst bei den 8-1-8-ern zu tummeln – zu viele andere interessante Vortragsthemen… Schade.

Dieses und weitere Vortragsformate findet Ihr auf der SEACON-Website: www.sea-con.de/seacon2021/programm/vortragsformate.html

Noch nicht wieder im Programm: Open Spaces. Vielleicht wieder bei künftigen „echten“ Treffen? Oder beim nächsten digitalen Mal? Ich bin gespannt. Es könnte auch eine Ecke „Barcamp“ heißen. Oder vielleicht eine Art von Spontanworkshop-Slots… Hauptsache, der Austausch findet genauso Platz wie Impulse, Inspirationen und Erfahrungsberichte.

Fazit

Immer wieder schön, immer wieder neu. Sachkundig, fundiert, unterhaltsam. Ich plan das dann mal für nächstes Jahr wieder ein.

Mehr Infos

Konferenzwebsite:
www.sea-con.de

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Wettbewerb: Freestyle Physics für Kids

Video-Wettbewerb für Schüler:innen

freestyle-physics findet 2021 online statt, dieses Mal mit Jubiläum: Es ist die 20. Runde!

Was ist zu tun?
Du brauchst Grips. Und eine Möglichkeit, ein Video zu drehen. Mit einem Smartphone kannst Du außerdem am Schwarmprojekt teilnehmen.

Aufgaben
Ihr könnt Kristalle wachsen lassen, ein Kaleidoskop bauen oder eine Windmühle konstruieren. Die genauen Aufgabenbeschreibungen findet Ihr auf der Website.

Die Jury ermittelt aus allen Einsendungen die besten und kreativsten Lösungen und vergibt dafür Preise. In einem Livestream werden am 25. Juni 2021 die Gewinner:innen öffentlich vorgestellt.

Schwarmprojekt
Diesmal gibt es außerdem ein gemeinschaftliches Experiment: „Wie schwer ist ein Luftmolekül?“

Mithilfe Eurer Smartphonesensoren werden Luftmoleküle gewogen. Viele. Je mehr Leute dabei mitmachen, desto genauer kann das Ergebnis werden. Citizen Science! Unter den Teilnehmer:innen werden auch hier Preise verlost.

Infos
Termine:

  • Filme einreichen bis: 11. Jun. 2021
  • Schwarmprojekt und Online-Finale: 25. Jun. 2021

 

Mehr Infos:
www.freestyle-physics.de

Downloads (Aufgaben, Anmeldung):
https://aglorke.uni-due.de/wp/was-ist-freestyle-physics/downloadbereich
Hier findet Ihr auch Aufgaben aus der Vergangenheit, falls Euch dieses Jahr nicht reicht.

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Call for Lectures meccanica feminale 2022

Kursangebote gesucht für #mfbw22

Bitte gebt den Aufruf gern überall weiter :-) und natürlich: Bietet was an, es macht unfassbar viel Spaß!

Zeitplan

Logo meccanicaEinreichungsfrist: 20. Jun. 2021
Entscheidung Programmkomitee: Anfang August 2021 (vermutlich)
meccanica-Termin: 22. bis 26. Feb. 2022 (Planungsstand)
Wo? Universität Stuttgart / Campus Vaihingen

Netzwerkerinnen und Expertinnen aus Forschung, Lehre und Berufspraxis sind gefragt

Die 13. Frühjahrshochschule meccanica feminale Baden-Württemberg für Studentinnen und Fachfrauen aller Ingenieurwissenschaften, insbesondere der Fachgebiete Maschinenbau, Elektrotechnik, Medizintechnik und Wirtschaftsingenieurwesen hat 2022 das Schwerpunktthema „Mobilität von morgen“.

Dozentinnen und berufstätige Ingenieurinnen sind herzlich aufgerufen, Angebote für Seminare, Workshops und Vorträge abzugeben. Ebenso werden wieder Vorträge für den Conference Day am 24. Feb. 2022 (Vortragsdauer: 45 oder 90 Minuten) gern genommen.

Gefragte Themen

Um auch dieses Mal wieder ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Kursprogramm anbieten zu können, erbittet das Orgateam für folgende Themen Kursangebote:

  • Aktuelle Themen: künstliche Intelligenz, Industrie 4.0, Autonomes Fahren, Extended Reality (XR), …
  • Grundlagenvorlesungen für Ingenieurinnen: CAD, MATLAB, Werkstoffkunde, …
  • Arbeitsmethoden: Konstruktionsmethodik, Requirements Engineering, Wissensmanagement, Simulation und Modellierung, Mess- und Systemtechnik, Steuerungsverfahren, …
  • Anwendung: Mobile Applikationen, Elektro-Mobilität, Bionik, Biomedizin, Signalverarbeitung, Informations- und Kommunikationstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Energiemanagement, Mechatronik, Umwelttechnik, …
  • Social Skills: Design Thinking, Verhandlungsführung, Genderkompetenz, Konfliktfähigkeit
  • Andere eigene Themenvorschläge: Gern!

Raster für die Unterrichtsstunden

Halbwochenkurse: 16 Einheiten à 45 Min (Di-Do oder Do-Sa)
Tageskurse: 6 bis 8 Einheiten à 45 Min (Fr 8, Sa 6)
Vorträge: 1 bis 2 Einheiten à 45 Min (Do)
Rahmenprogramm: 1 bis 2 Einheiten à 45 Min (Workshop abends oder Mittagspause)

Mehr Infos

meccanice: https://scientifica.de/bildungsangebote/meccanica-feminale/ueber-diemeccanica-feminale
Call: https://scientifica.de/index.php?id=234

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Nein-Sagen für ITler:innen … und mehr nützliche Ideen

agile review: „Sag nein!“

CoverDiese Ausgabe der DinA4-großen Publikation beschäftigt sich mit dem „nein“, u. a. Nein-Sagen für Product Owner und Nein-Sagen für Entwickler:innen. Darin finden sich eine ganze Menge konstruktive Ideen und Tipps, die aus einer scheinbar destruktiven Ansage ein Konstrukt machen, mit dem man dem Erfolg genauso wie der Zufriedenheit (die der Kunden und die mit der eigenen Arbeit) näher kommen kann.

Die Reihe stellt Artikel rund um agile Softwareentwicklung zusammen. Das Spektrum reicht von methodischen Themen wie Scrum und Kanban bis zu technischen Fragen.  Jede Ausgabe blickt auch über den IT-Tellerrand hinaus. Man bekommt Einblicke, Erfahrungsberichte und Erkenntnisse der Autor:innen.

Rund dreimal im Jahr erscheinen Ausgaben, die sich mit aktuellen Themen der agilen Softwareentwicklung, mit agiler Führung und Management-Methoden beschäftigen. Gemeinsam ist allen Ausgaben, dass sie den Fokus auf ein aktuelles Thema setzen. Fester Teil des Magazins sind auch Buchrezensionen. Die sind sehr ausgefeilt und geben einen guten Überblick über relevante Titel. Außerdem gibt es immer wieder Interviews mit agilen Expert:innen. Online findet man frei zugängliche Leseproben.

ScreenshotTief im Innern freut sich mein kindliches Hirn auch an den Titelbildern, die immer mit Lego dargestellt sind. Das passt gut zur lockeren Herangehensweise.

Auf den ersten Blick zögere ich jedesmal, mir die Ruhe zum Lesen zu nehmen, weil die Artikel doch recht lang aussehen. Und dann, wenn ich anfange zu lesen, kann ich nicht mehr aufhören. Und vieles davon hat eine recht lange Halbwertszeit, da klingt nichts einfach nach Hechten nach den neuesten Hypes, um Auflage zu machen.

Besonders gut gefällt mir, dass die Artikel zwar die Expertise der Firma hervorheben und na klar zur Kundenakquise dienen – dass man aber auch unabhängig davon einiges für sich selbst lernen kann. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass einige aus dem Urgestein von it-agile sich dem „Responsibility-Process“ verschrieben haben. Diese Sichtweise geht vom menschlichen Wesen und einer geschäftswert-basierten Blickrichtung aus und stellt eine verantwortungsbewusste Einstellung zur Arbeit über kurzfristige Gewinnmaximierung und über den inneren Schweinehund. Und das ist eine sehr angenehme Sache (dieser Unterschied ist mit in der Praxis bei der Zusammenarbeit mit Dienstleistern immer sehr bewusst, was Arbeitsergebnisse und auch die Arbeitsatmosphäre angeht).

Mein absolutes Lieblingszitat aus der agile-review-Welt ist: „Stop Starting, Start Finishing“. Ich übersetz das mal etwas frei: Mach’s auch fertig, wenn Du schon angefangen hast! (Übrigens selbst dann, wenn’s „nur“ ein definierter Abbruch ist…)

Fazit: Expertise auf hohem Niveau, immer neugierig und aktuell

Themen

  • Technische Exzellenz von Beginn an
  • Flexible Architekturen
  • Idealized Design und Produktvisionen
  • Wie evolutionäre Veränderungen funktionieren
  • Verbessern aus Erfahrung
  • Darf es etwas weniger sein? – Wenn Meetings den Kalender sprengen
  • Mehr erreichen durch klare Zusagen
  • Psychologische Sicherheit
  • Feedback & Selbstreflexion
  • Does it spark joy?
  • Stop Starting, Start Finishing
  • Agiles Testen
  • Skaliert doch wie ihr wollt!
  • SAFe
  • Skalierungsframework mit Fokus auf Integration
  • Agile De-Scaling
  • „Spotify-Model” revisited

it-agile GmbH: „agile review. DAS MAGAZIN“. Ausgabe 01/2021 „Sag nein“. Heftreihe: 3 Ausgaben im Kalenderjahr. Abo für Privatpersonen 20,- EUR (elektronische Ausgabe), 25,- EUR (Print); Abo für Firmen zwischen 55,- und 295,- EUR. Einzelausgaben und Abos www.agilereview.de

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School’s Out & soon On Again… Filmchen zur Entspannung

Kabarettistischer Blick auf Videokonferenzen

Zwei Lehrer treffen den Nagel auf den Kopf:
www.regio-tv.de/mediathek/video/online-unterricht-lehrer-posten-video-und-sorgen-fuer-lacher-im-netz

Für alle, nicht nur schulrelevant

Screenshot

Fortsetzung:
www.youtube.com/watch?v=nT4Ikw7OT24

… und mehr:
www.youtube.com/watch?v=ospwyqfgMTQ

Wechselunterricht

… oder hybride Meetings, der Unterschied ist ja nicht groß:
www.youtube.com/watch?v=IkElC8ELcJY

Ich hab mich weggeschmissen!!!

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UX-Studie: Änderungen beliebt

Erstaunliche Ergebnisse: Mythos der konservativen User in Frage gestellt

Screenshot

Eine der bekanntesten Thesen in der Welt der User Experience ist der, dass Nutzer:innen jede Veränderung hassen.

Alles anders

Eine Studie der Nielsen Norman Group zeigt jetzt ein anderes Bild: In Wirklichkeit lieben Nutzer:innen den Wandel und es ist unsere Aufgabe als Gestalter:innen von SW und Websites, diese Erfahrungswelt für unserre Uesr zu öffnen. So können die Leute aus unserer Zielgruppe Erlebnisse bekommen, die ihnen erlauben zu lernen und sich anzupassen. Eine Fähigkeit, die sie ind er „echten Welt“ gut gebrauchen können.

Wie können wir das am besten bewerkstelligen? Indem wir diesen Bedarf decken, und zwar durch regelmäßige Major Releases unserer Produkte.

Mehr Infos:
www.nngroup.com/articles/users-love-change

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Lektüre unterm Obstbaum

Obstbäume verstehen

CoverWas man so als Gärtnerin oder Gärtner wissen möchte: Warum trägt mein Apfelbaum keine Früchte? Was machen die Obstbäume, wenn ich nicht hinsehe? Mit und ohne Bienen? Warum braucht ein Apfelbaum einen Partner, während ein Pflaumenbaum allein bleiben und doch fruchtbar sein kann? Warum wird aus dem Kern eines Boskop-Apfels nicht wieder ein Boskop? Und warum fallen im Juni viele Birnen vom Baum?

InhaltsseiteVon der Wurzel bis zur Krone: Jeder Teil und alle Lebensvorgänge werden hier gut bebildert und verständlich vorgestellt. Jede Doppelseite behandelt ein Thema und stellt auf einen Blick dar, was zum Obstbaum wissenswert ist. Außerdem gibt es noch Exkurse zu verwandten Themen, z. B. zur Fotosynthese.

InhaltsseiteDas Buch ist überhaupt erst entstanden, weil Annekathrin Schmid, stolze Besitzerin eines großen, naturnahen Gartens mit Streuobst, Bienen, Teich und Wiese, keine geeignete Lektüre fand. Lange stand sie ratlos vor den Regalen mit Fachliteratur  zum Obstbau und fand nicht, was sie suchte. Jetzt hat sie es eben selbst geschrieben: Ein Buch mit verständlich aufbereitetem, theoretischem Wissen für Hobby-Obstbau-Fans.

Sie macht uns mit botanischen Grundlagen vertraut und erklärt anhand von zahlreichen Fotos und Illustrationen die Phänomene des Entstehens, des Wachsens und Gedeihens von Apfel-, Kirsch-, Pflaumen- und Birnbaum. So gewährt sie Einblicke in das geheime Leben der Obstbäume.

Mein Lieblingsabschnitt: Färben der Blätter. Da hab ich nochmal was neues gelernt. Es ist nicht nur so, dass Chlorophyll in der Winterruhephase nicht benötigt wird und … na, das könnt Ihr doch auch selbst nachlesen.

Fazit: Alles drin, übersichtlicht, leicht verständlich. Passt :-)

Themen

  • Spross
  • Rinde
  • Wurzel
  • Blätter
  • Äste
  • Knospen und Blüten
  • Früchte
  • Obst vermehren
  • Boden und Ernährung
  • Guter Pollen, schlechter Pollen
  • Eintstehung von Sorten
  • Sorten erhalten

Annekathrin Schmid: „Obstbäume verstehen. Was alle Gärtnerinnen und Gärtner wissen sollten“. Haupt Verlag 2021. 22,- EUR (D) / 22,70 EUR (A) / 22,70 CHF (CH). ISBN 978-3-258-08218-9.

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Bastelidee und ein paar Impulse

TrainerKongress im März

4 Jahreszeiten - 4 TeamsAls Dozentin für die Sommerunis bin ich ja immer mal auf Jagd nach neuen Ideen, wie man Workshops, Kurse, Seminare etc. besser gestalten kann. Also war ich mal wieder beim TrainerKongress unterwegs.

Für die Gruppeneinteilung hab ich eine neue Idee aufgeschnappt (s. kleines Foto). Da es bei der Übung nicht auf die Anzahl der Leute ankam, haben sich einfach alle nach ihrem Geburtstag in die Jahreszeitenteams einsortiert. Das hat mir gut gefallen, da war ich gleich an meinen Frühlings-, Sommer- und Herbsturlaub erinnert :-)

Session I: Fette Fehler online

Katze im geöffneten Klavier vor einer Reihe Klavierhammer, Hände spielen Klavier und massieren die Katze
Dieses Katzenvideo hat uns die Wartezeit bis zum Start der Session überbrückt. Da spielt jemand Klavier – und die Katze lässt sich genüsslich von einer Hammersalve massieren. Leider süß ;o)
(Ohne Quellenangabe, die kann ich also leider nicht weitergeben…)
Folie 'Video wichtiger als Audio' und 'Sie hören dich so wie du denkst' und 'Kein Ersatzheadset vorhanden'Danach ging es um die Erfahrungen des Onlinetrainers, der über die Tücken von Online-Tools (vor allem Microsoft Teams) aufklärte. Gottseidank hab ich mit allen anderen Videokonferenzwerkzeugen bisher bessere Erfahrungen gemacht. Alles richtig gemacht!

Neben allgemeingültigen Tipps (Auftragsklärung) gab es auch onlinespezifische Tipps, wie den auf der Folie „Audio“ (s. Bild). Insgesamt war hier noch Luft nach oben, nichtsdestotrotz war es sicher vor allem für Neulinge interessant.

Ein bisschen mehr Austausch über Fehlererfahrungen aus der Runde hätte ich mir am Ende noch gewünscht.

Session II: Spannende Präsentationen

Screenshot Folie Glücksrad und VortragenderEin guter Überblick, wie man langweilige Präsentation vermeiden kann. Dazu viel PowerPoint-Wissen und ein Angebot für ein Feedback zu eigenen Folien. Handwerklich gut. Allgemeine Grundlagen und Besonderheiten im virtuellen Einsatz. Vor allem die Schriftgrößenübersicht hat mich überzeugt: Online dürfen Texte in Folien deutlich kleiner sein als im Besprechungsraum und mit Beamer. Logisch, trotzdem gut, es mal anschaulich vor Augen zu haben. So kann ich das direkt verinnerlichen.

Session III: 6 Inputs aus 30 Jahren Training

Screenshot Papierliste mit eingeschnitten Schnippseln zum AbflückenKameras mit Haftzetteln zugehalten ergibt ein buntes Zoom-MosaikHier gab es eine Pflückliste zum Ausdrucken (eine Motivationsliste, warum ich – gerade online – gern Leute unterrichte oder beim Lernen unterstütze und mich Hürden nicht schrecken – s. Foto), eine Umfrage (Interaktion, immer gut) und eine Übung mit Fragen zur Selbstauskunft („Alle, die heute schon…, machen jetzt die Kamera wieder auf“ – s.  Bild). Die Kamera-Mosaik-Übung kannte ich zwar schon, ich finde sie aber immer wieder sehr nett. Weil es bunt und interaktiv ist. Und weil viele erst mal aufstehen und in der Wohnung nach Klebezetteln jagen gehen müssen.

Leider reichte am Ende die Zeit nicht aus, um alle 6 Impulse komplett mitzumachen. Schade.

Souveräne Geste: Fehlerkorrektur

Da diesmal beim Einlass ein technischer (Zoom-)Fehler Viele erst verspätet hatte eintreten lassen, gab es zum Abschluss nochmal den Impuls vom Beginn. Plus – quasi als Entschuldigung – eine weitere Idee obendrauf. Danke, Orga! So ist es richtig. Das gefällt mir, sowas kommt viel zu selten vor.

Diesmal gab es zum Abschluss auch wieder eine Auflockerung: Wir haben aus Papier (vorher wurde die Vorlage verteilt) eine Klappkarte gebaut, in der wir unsere Ideen vom Kongresstag eintragen und von einer großen Menge Papierpeople feiern lassen konnten. Das war richtig nett, mal wieder was haptisches zu machen.

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Analog kreativer präsentieren als nur Folien

Kreativ präsentieren

CoverPräsentieren jenseits von PowerPoint, Prezy & Co.

Was sofort ins Auge fällt: Es gibt sehr viele anschauliche Fotos, viele viele Bilder, kurze Texte. Fragen bleiben keine offen. Sehr, sehr angenehm zu lesen bzw. anzusehen. :-)

Das Buch holt klassische Folienmacherinnen und -macher da ab, wo sie stehen. Bekannte Effekte und Stilelemente findet man also am Anfang. Sie werden für den analogen Raum übersetzt und erweitert. Das klassische Vortragsproblem „wohin mit den Händen“ wird elegant und selbstverständlich gelöst. Dann kommt noch der klassische Einstieg: Was man so alles mit normalen Moderationskarten, einem schwarzen Stift und einer Schere machen kann … sehr vielseitig und immer ein Blickfang. Großartig auch die Ideen und Beispiele, wie Kartons zum Einsatz kommen. Zum Präsentieren, aber auch als Sitz oder kleiner Tisch.

Für die aktive Einbeziehung des Publikums (der Teilnehmenden) findet man hier Ideen; damit gelingt echte Interaktion, das macht wach und man merkt es sich besser, woran man selbst aktiv beteiligt war. Dazu kommen Materialtipps (was zu erwaten war) und Handlingtipps für das Material (was die Sache errst so richtig rund macht und anderswo gern mal vergessen wird). Auch an die Aufbewahrung für verschiedene erstellte Materialien (Komponenten, Bausteine) ist gedacht worden.

Die Herstellerangaben  umfassen die üblichen Verdächtigen (wie neuland und 3M), manche waren mir auch neu (u. a. www.rajapack.de für Kartons).

Eine kleine Überraschung: Nach einigen Tipps mit genauer Anleitung kommt ein kleines Rätsel: Wie ist die abgebildete Variante entstanden? – Schön, da wird das Gehirn geweckt. Und sowas merkt es sich dann auch besser, es hat schließlich allein dran gearbeitet :)

Veranschaulichung: Aus dem Inhalt

2 Seiten aus dem Inhalt

Bewegliche Elemente werden zum roten Faden in einer Präsentation und zeigen dem Betrachter, worüber gerade gesprochen wird. So bringt ein mobiler Pfeil aus statisch aufgeladener Folie auf dem Whiteboard schnell Orientierung in die Agenda. Buchstaben und Schriften erscheinen, Objekte verschwinden in gezeichneten Löchern. Motive auf Platten oder Kartons können frei im Raum platziert werden, wodurch Präsentierende und Publikum gleichermaßen in Bewegung kommen. Die Dimensionen großer Räumlichkeiten werden spektakulär genutzt: Säulen, Berge oder Eingangstore laden zur Interaktion ein und werden während der Präsentation gedreht und umgebaut.

Als Bonus gibt es hilfreiche Ergänzungen wie Anleitungen, Kopiervorlagen und Arbeitshilfen zum herunterladen (Registrierung erforderlich).

Fazit: Uneingeschränkt empfehlenswert. Unbedingt. Spannend, verblüffend und auf den Punkt.

Themen

  • Moderationskarten, Klebeelemente und Folien kreativ verwenden
  • Motive kleben
  • Flipchart-Effekte
  • Raum nutzen
  • Displays aus Papier und Schaumbrettern
  • Gestaltung von Elementen: Bild, Text, Herausragendes
  • Digitalisierung des Analogen
  • Schilder, Buchstaben, Worte
  • Handwerk: Aufstellen und Aufhängen
  • Großformate: Big Picture, Graphic Recording & Co. (mit und ohne Interaktion)
  • Kartons: 3D und Bausteine

Axel Rachow und Johannes Sauer: Kreativ präsentieren. Wirkungsvolle Präsentationsformen – überzeugend anders als PowerPoint“. managerSeminare 2020. 29,- EUR. ISBN 978-3-95891-075-1.

Die Autoren sind Visualisierungsprofis , vgl. auch die Zeitungsrezensionen zu ihren anderen Titeln: Business-Symbole, Flipchart-Coach, Fragen-Kollektion, spielbar-Reihe.

Link: www.flipchart-coach.de/blog

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VDI zeichnet Wissenschaftlerinnen für technikgeschichtliche Arbeiten aus

Technikgeschichte

Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen, technische Errungenschaften nicht vergessen: Das ist die Aufgabe der Technikgeschichte.

hat der VDI zwei beeindruckende technikgeschichtliche Arbeiten ausgezeichnet. Dr. Daniela Mysliwietz-Fleiß und Dr. Anke Woschech überzeugten die Jury und wurden mit dem Conrad-Matschoß-Preis 2021 geehrt.

Ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen

Die Fabrik als touristische Attraktion

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https://www.youtube.com/watch?v=10UBtapSiuk&t=73sDr. Daniela Mysliwietz-Fleiß stellt die bürgerliche Identitätsbildung und Identitätsfindung in den Jahrzehnten um 1900 in den Mittelpunkt. Das Ganze ist nachzulesen in ihrer Dissertation: Die Fabrik als touristische Attraktion. Man erfährt, wie sich der Besuch von Fabriken, Gruben und anderen Produktionsstätten in dieser Zeit als touristische Attraktion für das Bürgertum etablieren konnte. Das Buch thematisiert damit das Verhältnis von Technik und Produktion einerseits sowie Technik und Öffentlichkeit andererseits. Mit dem Fabriktourismus beleuchtet Mysliwietz-Fleiß ein bisher unerforschtes Terrain. Außerdem stellt sie vielfältige Informationen vor, die Aufschluss über eine sich ändernde Wahrnehmung von Fabrik und Fabrikarbeit geben.

Link: www.youtube.com/watch?v=10UBtapSiuk&t=73s

Ingenieure auf der Leinwand

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ScreensthotKonkret auf die Darstellung des Ingenieurberufs in der ersten Hälfte der 1930er Jahre konzentriert sich Dr. Anke Woschech vom Deutschen Hygiene Museum Dresden in ihrem Buch: Ingenieure auf der Leinwand. Mehrere deutsche „Zukunftsfilme“ aus dieser Zeit stellt sie unter dieser Perspektive vor. Sie geht der Frage nach, welche Bewertungen die Filme der Technik, dem technischen Fortschritt und dem Wirken der Ingenieure zuschreiben.

Kritisch beschreibt sie die zeitgenössischen technischen Visionen in einem breiten Kontext. Und sie beantwortet im Detail die Frage, welche Hoffnungen, Erwartungen und Ängste an die Technikvisionen geknüpft waren.

Link: www.youtube.com/watch?v=NNGbO8Oocog

Weitere Beiträge und Conrad-Matschoß-Preis

Insgesamt bewertete die Jury 13 Beiträge aus den Gebieten der Geschichts- und Technikwissenschaften, der Museums- und Denkmalpflege sowie des Journalismus und der Dokumentation. Ein Jurymitglied ist Prof. Dr. Heike Weber, Vorsitzende des Interdisziplinären Gremiums Technikgeschichte und Leiterin des Fachgebiets Technikgeschichte an der TU Berlin.

Mit dem Conrad-Matschoß-Preis will der VDI das Interesse für Technikgeschichte stärken, Beiträge zur besseren Verständlichkeit der Technikgeschichte fördern und die technikhistorische Forschung unterstützen. Der Preis, der alle 2 Jahre verliehen wird, fördert historische Analysen und Darstellungen der Technik und der Ingenieurinnen und Ingenieure im Rahmen von Gesellschaft, Wissenschaft und Umwelt.

Mehr Infos:
www.vdi.de/news/detail/vdi-ehrt-wissenschaftlerinnen-fuer-technikgeschichtlichen-arbeiten
www.vdi.de/netzwerke-aktivitaeten/technikgeschichte
https://tagung-technikgeschichte.de
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Wasserwegewanderungen in Bremen und umzu

zu Fuß am Fluss

CoverSpaziergänge und Wanderungen am Wasser entlang… oder da, wo früher mal Wasser war. Entdeckungen an Bremer Wasserwegen, mit wunderschönen Bildern.

Eine schlaue und „usable“ Idee möchte ich zuerst nennen, nämlich die, die Karten (aus OpenStreetMap) in einem kleinen Heftchen auszulagern. Das lässt sich leicht mit auf Tour nehmen. Das große Buch mit den fröhlichen Stadt- und Architekturzeichnungen wäre viel zu schwer dafür. Das verlangt allerdings auch Kompromissbereitschaft, denn der Maßstab der Karten im Heft ist recht mini, d. h. die Straßennamen sind so etwa… 3 oder 4 oder 5 Punkt groß. Nun ja, wenn ich die Brille abnehme, geht’s, dank ausgefuxter Kurzsichtigkeit ;-)

Im Heftchen stehen bei den Touren auch Tipps für Kombinationen oder Erweiterungen oder Abkürzungen. Und – ganz wichtig – die Tourlänge! Apropos Länge der Touren: Von 1,5 bis 21 km gibt es alles, was das Herz begehrt. Es gibt Streckenwanderungen und Rundwege. Manche Wege sind auch als Radtour geeignet. Haltestellenangaben (Bus, Bahn) runden den Serviceteil ab.

Auch Wasser der Vergangenheit findet man hier, also Spaziergänge am Wasserlauf, den es früher mal gab, heute aber nicht mehr. Die meisten Wege führen natürlich tatsächlich am Wasser entlang. Schön. Deiche, Seen, Fleete, Wallgraben, natürlich Weser und Werdersee – und der Unisee ist auch dabei.

Das Buch ist großformatig und wertig in der Gestaltung. Die Bilder haben mich in ein frühlingsfröhliches, sommerliches oder herbstleuchtendes Bremen gebeamt. Die Gebäude sind realistisch genug zum Wiedererkennen, künstlerisch genug zum Reinträumen. Ich höre quasi die Flussmöwen und spüre die leichte Brise. Hach ja.

Neben der eigentlichen Tourbeschreibung gibt es auch Einstreusel von Bremer Geschichten (bzw. Geschichte) rund um die Wasserläufe und Gebäude und – wie kann es anders sein – zum Kaufmannswesen. Auch Fische finden hier ihren Platz…

Praxistest: Ich habe mal Bremerinnen losgschickt, sie haben ein paar Touren ausprobiert und für gut befunden. Aus dieser verlässlichen Quelle kann ich versichern, dass die Touren auch „in echt“ schön sind, sogar grüner als es auf den Karten aussieht. Ein großes Dankeschön an die Bremer Testläuferinnen bzw. Testradlerinnen für das Aufraffen und das Feedback!

4 der Touren habe ich mir jedenfalls schon mal markiert für meinen nächsten Bremenwanderaufenthalt:

  • Vom Weserstadion zum Molenturm
  • Riensberger Friedhof
  • Wümmeniederung
  • Von Ritterhude nach Vegesack

… und wenn ich die gesehen habe, nehme ich mir womöglich noch andere vor.

Fazit: Schöne Wege, Bremen Feeling, besonders für Fans von Architektur und kürzesten Bremer (Kaufmanns-)Döntjes

Isa Fischer, Heinrich Lintze und Klaus Fritz Brand: „zu Fuß am Fluss. Entdeckungen an Bremer Wasserwegen“. Format 24 x 32 cm, Beiheft mit Wanderkarten. DUPLIO Verlag 2020. 29,- EUR. ISBN 978-3-9817352-7-7.

Falls Ihr mehr davon wollt (Bremer Stadtteile, Orte, Tiere und besondere Gebäude), schaut doch mal beim Verlag vorbei: www.duplio.de

NDR-Video zum Buch:
www.butenunbinnen.de/videos/buch-neuerscheinung-zu-fuss-am-fluss-100.html (Abrufbar bis 11. Dez. 2021)

Und Danke an Anke für den Tipp.

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Mars: Versteckte Botschaft im Bremsfallschirm

Perseverance’s Childhood

Screenshot

ScreenshotEin 7-Bit-Code kundet von der Rover-Heimat. Vielleicht damit sich Perseverance nicht ganz so verloren fühlt dort oben. Wer tüfteln mag, sieht sich den Fallschirm erst mal selbst an und sucht nach der Nachricht.

Einige andere Anekdoten von kleinen, persönlichen Botschaften findet Ihr im Heise-Artikel genauso wie Infos zur Mission und erste Bilder von der aktuellen Marsmission.

Mehr Infos:
www.heise.de/news/Mars-Rover-Perseverance-Verschluesselte-Botschaften-und-immer-mehr-Fotos-5062715.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Einstieg in GitHub praktisch und anschaulich

GitHub – Eine praktische Einführung

Cover

Typisches GitHub-Fragen wie Pull-Request und Co. sowie grundlegende Arbeitsschritte sind in diesem Buch von Anke Lederer1 verständlich beschrieben. Doch was ist das überhaupt, GitHub? GitHub ist derzeit die größte Internetplattform für Open-Source-Entwicklungsprojekte. Es bietet ein grafisches Webinterface mit vielen Funktionen für gemeinsames Arbeiten sowie interessante Community-Features. Technisch setzt es auf der Versionsverwaltung Git auf. Die Gegenüberstellung Git und GitHub und GitLab erleichtert die Einordnung. Damit ist der Kontext schon mal klar.

Doch wo ist was? Wie lege ich ein eigenes Projekt an? Was muss ich beim Mergen beachten und wann sind „etwas Git“ oder Actions und Apps ein guter nächster Schritt? Einsteiger:innen lernen alle wichtigen Werkzeuge und Begriffe kennen und spielen typische Arbeitsschritte durch. Und das heißt hier wirklich: Schritt für Schritt. Hinweise zu Stolperfallen machen das Ganze quasi unverlaufbar.

ScreenshotDie Zielgruppe umfasst einerseits natürlich Programmieranfänger:innen und Entwickler:innen, die die Open-Source-Welt kennenlernen möchten.

Das Buch richtet sich aber auch an Leute, die GitHub für andere Arten von Zusammenarbeit und Versionierung nutzen möchten. Anke Lederer hat das Buch selbst z. B. auf GitHub als Projekt angelegt  (s. Screenshot). So konnte sie Feedback bequem einarbeiten. Hier findet man auch gleich die Praxis: https://github.com/githubbuch/githubbuch.github.io

Ein Exkurs zu Beginn hilft Neulingen: Wie arbeite man auf der Konsole (also per textbasierter Eingabe)? Gut mitgedacht, denn das Buch ist ja für alle ohne Vorkenntnisse geschrieben. Einige Anwendungsfälle aus dem täglichen Leben dienen als Anschauungsobjekte und machen manche abstrakte Konstrukte verständlicher. Leser:innen erhalten zusätzlich noch viele Infos und Praxistipps jenseits der Funktionalität der Plattform.

Mit diesem Leitfaden gelingt so der unfallfreie Einstieg in die Open-Source-Welt. Garantiert. Im Anhang finden sich ein kategorisiertes Befehlsverzeichnis inkl. Kurzbeschreibung. Stichwortregister und Symbolverzeichnis sowie Glossar, es ist alles da.

Nun zu kleineren Abstrichen: Die hohe Informationsdichte erfordert entweder ein gutes Fokussierungstalent. Oder einige Konzentration. Denn wenn ich mir eine beliebige Inhaltsseite rauspicke, sind darin so viele Möglichkeiten, wo ich eintauchen kann, dass ich beim Lesen schon mal etwas außer Atem gerate.

Zusatzinfos kommen in „Erklärbärboxen“ überall vor. Hm. Vielleicht hätte ich das doch schlicht mit Exkurs oder Zusatzinfo betitelt. Stellenweise ist mir der Stil zu verspielt. Sei’s drum.

Neben allem Wissenswerten und Nützlichen ist auch jede Menge Unterhaltsames eingestreut. Das macht das Buch zu einer Lektüre, die nicht notwendigerweise nur neben der Tastatur zu liegen hat. Andererseits kann es auch etwas nervig sein, wenn man wirklich gerade mit der Technik kämpft.

Alles, was gerade nicht zum nächsten Schritt gehört, würde ich mir in der 2. Auflage am Ende als Anlage wünschen. Viele Fußnoten sind gut. Für eine bemerkenswerte Anzahl davon würde ich trotzdem empfehlen, hier streng zu kürzen. Und alles, was übrig bleibt und eher nice-to-know ist, sollte dann in den Anhang verschoben werden. Wo ich schon dabei bin – weniger Klammerausdrücke dürften es auch hier und dort sein ;-)

Das Buch ist in der Sache (wie arbeite ich mit GitHub) sozusagenwie gesagt „unverlaufbar“. Wenn das Buch ein Stadtplan und GitHub die Stadt wäre. Es gibt viele Grafiken, Tabellen, Übersichten. Ganz viele Screenshots mit detaillierter Beschreibung. Wem hier Veranschaulichung fehlt, die oder der soll erst mal sagen, wie es besser gehen würde.

Autorin

Anke Lederer ist Fachinformatikerin Systemintegration, Diplom-Informatikerin und zertifiziert im Projektmanagement. Wenn sie nicht gerade überlegt, wie man ein weiteres Projekt mit dem Arduino oder Raspberry Pi noch besser machen könnte, ist sie auch schon mal Dozentin an der Bremer Sommeruni.

Fazit: Fluffiger Lesestoff mit fachlicher Tiefe. Anspruchsvoll wegen der immensen Informationsdichte.

Themen

  • GitHub-Account
  • Erster Commit
  • GitHub Actions
  • Repository
  • Branch
  • Pull-Request
  • Fork
  • Reviews
  • Vorlagen
  • Lizenzen
  • Bei fremden Projekten mitmachen
  • Leute finden für das eigene Projekt
  • Pimp my Repo: Weitere Features

Anke Lederer: „GitHub – Eine praktische Einführung. Von den ersten Schritten bis zu eigenen GitHub Actions“. O’Reilly 2021. 22,90 EUR. ISBN 978-3-96009-141-7.

1 by the way: Anke ist Teil der Zeitungsredaktion. Ihr findet hier also auch immer wieder Artikel von ihr.

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