»Auf einer Skala von 1 bis 10, wie gerne diskutieren Sie?« – »Geht auch 11?«
»Nein!« – »Warum nicht?«
Maria
Die Onlinezeitung zum Sommerstudium in Bremen, Baden-Württemberg und Salzburg
»Auf einer Skala von 1 bis 10, wie gerne diskutieren Sie?« – »Geht auch 11?«
»Nein!« – »Warum nicht?«
Maria
Die Maus wird Fünfzig. Zeit, sich (noch)mal ihre Technikgeschichten anzusehen. Hier ein paar Abkürzungen dorthin…
https://www.wdrmaus.de/filme/sachgeschichten/bis_1023_zaehlen.php5
https://www.wdrmaus.de/filme/sachgeschichten/internet.php5
und
https://www.wdrmaus.de/filme/sachgeschichten/internetspiel.php5
und
https://www.wdrmaus.de/filme/sachgeschichten/intelligentes_haus.php5
https://www.wdrmaus.de/filme/sachgeschichten/index.php5?filter=kat1
Maria
… er erhielt 45 Dollar für seine Idee. Und die lässt seitdem Millionen Menschen lächeln.
Der amerikanische Grafiker Harvey Bell (1921-2001) entwarf 1963 den weltweit bekannten Smiley für eine Versicherung. Als Ansteckbutton zur Motivation von Mitarbeitenden gedacht, wurde der Smiley als Botschafter der Fröhlichkeit schnell auf der ganzen Welt bekannt. Schade: Durch den fehlenden Urheberrechtsschutz verdiente Harvey Bell nichts daran. Allerdings gründete er die World Smile Corporation, die verschiedene Smiley-Produkte verkauft und mit dem Erlös die Arbeit von Kinderhilfsorganisationen unterstützt.
1999 schuf Bell den World Smile Day, um an diesem Tag wenigsten einen Mitmenschen zum Lächeln zu bringen. Dieser WSD wird jedes Jahr am ersten Freitag im Oktober gefeiert – diesmal also am: 1. Oktober 2021
smile
: )
Maria
Was für eine großartige Idee! Krystyna Paszko aus Polen hat einen Onlineshop aufgesetzt, der Kosmetikprodukte anbietet. Auf den ersten Blick.
Die ansteigende häusliche Gewalt bzw. vermehrte Berichte darüber während der Pandemie haben eine junge Frau aus Polen aktiv werden lassen. Durch Lockdown (oder Shutdown) wurden die meisten Menschen auf das engste Umfeld zurückgeworfen. In schlecht funktionierenden Beziehungen ist dadurch die Quote der Gewalt leider auch angestiegen. Und Hilfe ist „draußen“ – was also tun?
Die 17-Jährige erklärt:
„Firstly, I heard about the increase in domestic violence cases during the pandemic. Then I heard about a French initiative, where people go to the pharmacy and ask for a special mask that lets the pharmacist know they are a victim of domestic violence. I thought it was a brilliant idea, so I came up with the idea of selling cosmetics.“
Das war die Geburtsstunde des Shops „Kamille und Stiefmütterchen“.
Wie funktioniert das?
Opfer können unbemerkt einen Hilferuf senden, selbst wenn der Peiniger (die Peinigerin) danebensitzt. Wie? Das Opfer beschäftigt sich offensichtlich mit dem Einkaufen irgendwo online in einem Shop, da gibt es Kosmetik.
Kontakt und direkte Hilfe
Wenn das Opfer dort nach einer Salbe oder Creme fragt, antwortet statt einer/s Verkäufer:in eine Psychologin oder ein Psychologe. Beispielsweise könnte die Frage lauten, wie lange die „Hautprobleme“ denn schon bestehen. Oder wie die Haut auf den Zusatzstoff „Alkohol“ reagiert. Füllt die bedrohte Person dann das Bestellformular aus, gibt sie dort ihre Adresse ein – als Code dafür, dass Vertreter:innen der offiziellen Stellen einen Hausbesuch abstatten.
Ihren Plan für solche einen Onlineshop machte die Erfinderin auf ihrer Social-Media-Seite publik: „I thought it would only be for my friends, and friends of friends. I thought I would help maybe one person or two, but the shares […] were big and it became really popular.“ Als Pfadfinderin ist es für Krystyna selbstverständlich zu helfen. Und hier hatte sie eine Idee, die vielversprechend war.
Umsetzung
So bestärkt, wandte sich Krystyna an das Women’s Rights Centre, eine polnische NGO, um dort Unterstützung zu erfragen. Diese wurde in Form von psychologischen Fachkräften und Anwält:innen gewährt, die mit der Website arbeiten.
Die Präsidentin des Women’s Rights Centre, Urszula Nowakowska, war „very impressed“ von diesem Projekt. Wie sie weiter ausführt, zeigen die offiziellen Polizeidaten keine höheren Zahlen bei häuslicher Gewalt im Jahr 2020. Allerdings zeigt die Erfahrung, die die Organisation bei ihrer Hotline während der ersten Monate des Lockdowns hat, dass dort – verglichen mit 2019 – rund 50% mehr Anrufe gezählt hat.
Zielgruppe
Seit dem Start haben mehr als 350 Leute Kontakt über die Website gesucht. Die meisten Opfer sind jung, nicht älter als 40 Jahre, und etwa 10% davon sind männlich.
Was das Team hinter der Website noch festgestellt hat: Jüngere Frauen schreiben heutzutage eher auf Facebook als dass sie das Telefon nutzen; es ist für die jüngeren Frauen eine natürlichere Form der Kommunikation, auch den Facebook-Chat zu nutzen. Die meisten (männlichen) Nutzer sind Teenager.
Mehr Infos
Mit dieser Idee hat Krystyna Paszko dann auch einen Preis der Europäischen Union gewonnen. Dieser ist dotiert mit 10.000,- EUR.
Respektvoller und lauter Applaus!
Maria
Der Ozean mit den Augen eines Kraken. Spoiler: Recheckig!
Schöne, realistische und zugleich phantastische Schwarzweißbilder. Viele Impulse: Was zum Ausmalen, Quatschgedichte, Literaturtipps, Filmtipps, Suchbilder, Kinderwitze. Diese und weitere motivierende Stellen im Buch gefallen mir sehr gut. Da kann ich als Leserin z. B. selbst etwas über mich eintragen. Und dann: „Lies mal vor!“ Sowas alles…
Und der Inhalt?
Wow! Eine Vielfalt an Kraken, Kalmaren, Oktopussen, Tintenfischen, Sepien… soviele unterschiedliche Typen. Und das zeigt einem schon das erste Aufblättern. In den Umschlaginnenseiten zeigen Skizzen schon die verschiedenen (Celaphopoden-)Tiere.
Mir gefällt auch der frische Schreibstil: Mit Gendersternchen, also ein Buch auf aktuellem „Sprachniveau“. Und sonst? Die Texte wirken auf mich, als säße der Autor mit ein paar Kindern im Kaminzimmer. Ab und an schweift er beim Erzählen über Kraken immer wieder hierhin ab und dorthin ab. Ach ja… und wusstet Ihr eigentlich…? So lange, bis er dann doch früher als erwartet wieder beim Thema ankommt. Und das auf eine sehr warmherzige, atmosphärisch dichte Art und Weise. Große Sachliteratur für ein junges Publikum.
Eingestreut in die Fakten und Geschichten zum Kraken gibt es Fakten „für Schlauköpfe“, z. B. über eine riesige Wolke aus Alkohol im Zentrum der Milchstraße, die nach Rum und Himbeeren duftet. Anders als bei den üblichen Büchern war ich jedesmal neugierig, was mich auf der nächsten Seite erwartet. Nochmal: Wow!
Damit sind wir bei der Dramaturgie: Beim Umblättern kann ich unmöglich vorher ahnen, was auf der nächsten Seite kommt, ein Buch voller Überraschungen. Gerade war ich gedanklich noch bei Weltraumnebeln, da stellt sch mir der Autor erst mal persönlich vor (anhand seiner Kinderträume). Ein Feuerwerk an Wissensvermittlung. So präsentiert, dass ich mir viel davon einfach gut merken kann – denn es kommt überraschend und neu daher. Außerdem bekam ich immens Lust, ein paar Sachen noch durch eine eigene tiefere Recherche zu vertiefen. Kurbelt die Neugier an, macht wach und wissbegierig!
Zurück zum Inhalt: Was haben Ozean und Weltall gemeinsam? Wie sind Kraken und Menschen entstanden? Was genau sind Kopffüßer – und warum heißen die so komisch? Kraken sind die ältesten intelligenten Lebewesen unseres Planeten, sehr fremdartig. Ihre Fähigkeiten lassen uns staunen.
Schließlich noch das Äußere: Ein haptisches Cover mit fühlbarem goldenem Mond, vor dem ein großer Oktopus entspannt vorübergleitet. Das Buch weist eine robuste, schwere Qualität auf – ich stell mir das in einem Ohrensessel vor, in dem ich sitze und daraus vorlese.
Fazit: Wenn Du nur 1x im Leben 1 Kinderbuch verschenkst, könnte es ganz gut dieses sein!
Themen
Michael Stavarič und Michèle Ganser: „Faszination Krake. Wesen einer unbekannten Welt“. Leykam 2021. 25,- EUR. ISBN 978-3-7011-8202-2.
Maria
Kunst im öffentlichen Raum. Seit ein paar Tagen findet die weltweit erste Augmented-Reality-Biennale statt. Um sie zu sehen, braucht man ein mobiles Display.
Wann? 22. Aug. 2021 bis 20. Feb. 2022
Wo? Digitaler Skulpturenpark Düsseldorf, Essen, Köln
Augmented Reality (AR) ist eine spannende Darstellungsform für Künstler:innen.
Das NRW-Forum Düsseldorf bietet mit der weltweit ersten AR Biennale der jungen Kunstform eine Plattform. Digitale Skulpturen von 19 internationalen Künstler:innen sind im gesamten Ehrenhof und Hofgarten zu sehen. Weitere Arbeiten entstehen als Satellitenprojekte in Köln und Essen.
Mit dem eigenen Smartphone oder Tablet erkundet man die Umgebung und interagiert in Echtzeit mit den Werken. So wird man Feen tanzen lassen, Zeug:in eines Kunstdiebstahls, man wird mit digitalen Wesen kommunizieren, virtuelles Schach spielen und noch mehr.
Wie gesagt, spannend!
Ausblick
Geplant ist, dass das alle 2 Jahre stattfindet.
Mehr Infos
www.nrw-forum.de/ausstellungen/ar-biennale
Kurzbericht ZDF: www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/erste-augmented-reality-biennale-100.html
Der Tipp kommt von Anke. Dafür vielen Dank!
Maria
Aus meinem Posteingang…
Dear ladies and gentlemen,
Do you hold a W1 assistant professorship (with or without Tenure Track) or are you an ambitious leader of a junior research group (e.g., Emmy Noether, ERC Starting Grant, or similar)? Are you working in the natural or engineering sciences, medicine or psychology? Are you aiming for obtaining a full professorship or habilitation?
Apply now for the Hector Research Career Development (RCD) Award! With the Hector RCD Award, the Hector Fellow Academy supports the research careers of promising research group leaders. The Award gives you the unique opportunity to benefit from research funding for an outstanding research project. In addition, you will become part of a network of top scientists including the laureates of the Hector Science Award. The Hector Fellow Academy is committed to top interdisciplinary research, innovative projects, dialogue between science and society and the promotion of young researchers.
The Hector RCD Award is given annually to 3-5 scientists; at least 50% of the Awards each year will be given to female scientists.
* Exceptions may apply (e.g., clinical training, parental leave), see program information.
** Support by the head of institute necessary (e.g., for the use of infrastructure during the project).
Application period: Sep. 1st – Oct. 30, 2021
Program information and details:
www.hector-fellow-academy.de/en/hector-rcd-award.html
Contact: Stefanie Peer, Program Manager
stefanie.peer(bei)hector-fellow-academy(dot)de
Interested scientists may submit a self-application. Nominations from third parties are not considered.
International Department gGmbH des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)
Schools at the International Department:
https://www.hectorschool.kit.edu
HECTOR School of Engineering and Management | Technology Business School of the KIT
Maria
Wann? 10. bis 12. Sep. 2021
Wo? Berlin
Bereits zum 47. Mal treffen sich Naturwissenschaftlerinnen und Technikerinnen zu einer bundesweiten Tagung.
Im Vordergrund steht die feministischer Perspektive auf die globalen und lokalen Herausforderungen des Klimawandels:
Die Tagung bietet Raum,zu diesen und ähnliche Fragen mehr zu erfahren und sie zu diskutieren, unter Frauen und mit Expertinnen. Das Angebot umfasst Vorträge, Workshops, Filmvorführungen und Exkursionen. Die Veranstaltung wird in diesem Jahr in Kooperation mit LIFE e.V. in Berlin durchgeführt.
Die Teilnahme ist sowohl online als auch vor Ort möglich, die Tagung findet hybrid statt. Die Präsenzplätze sind aufgrund der Corona-Regelungen begrenzt.
Themen
Infos zu Programm und Anmeldung:
http://finut.net/finut2021.html
oder
https://life-online.de/project/finut
Maria
Aus meinem Posteingang…
Die Stipendien richten sich an Studentinnen, die sich mit den Herausforderungen rund um das Thema #womenintech auseinandersetzen möchten.
Wann? Bewerbungen sind bis 8. Sep. 2021 möglich
Worum geht es beim Stipendium? Es geht darum, gemeinsam mit Gleichgesinnten über Karrierewege in der IT zu sprechen, sich inspirieren zu lassen und berufsrelevante Skills zu gewinnen. Ein Online-Festival und der Netzwerktag sollen dabei die entsprechenden Plattformen bieten.
Das Hasso-Plattner-Institut vergibt in diesem Jahr 15 Karrierestipendien für Studentinnen der Informatik.
Zum Stipendium gibt es Tickets für das Online-Festival „European Women in Technology World Series“. Dazu findet ein Netzwerktag in Potsdam im Zeichen der Karriereförderung statt.
Das Online-Festival ersetzt die Konferenz „European Women in Technology“, die sonst traditionell in Amsterdam stattfindet. Diese Messe zählt zu den größten in Europa für Frauen in der Tech-Branche und im letzten Jahr war die Online-Version eine schon eine gute Erfahrung.
Wann? 3. bis 5. Nov. 2021
Der Netzwerktag – voraussichtlich in Präsenz – soll die Stipendiatinnen zudem über eine rein virtuelle Vernetzung hinaus zusammenbringen.
Wann? 1. Okt. 2021
Auf der Website des HPI findet Ihr alle Infos.
Bitte an alle Studentinnen aus der Informatik weitergeben!
Maria
Wer hat’s erfunden? Die Australier…
https://worldphotoday.com/blog/category/news/australia
Dazu nochmal eine der wichtigsten Fragen: Worauf muss ich bei Bildern achten, wenn andere Personen im Spiel sind?
Ist das geklärt, dann dürfen Fotos verwendet werden. Am schönsten ist, man macht selbst Fotos und spricht mit den Personen, die man ablichtet :-)
Technik: Danke für die Erfindung dieser kleinen Glückskiste… ohne sie macht Spazierengehen, Urlaubmachen, Feiern und Faulenzen im Freien nur halb soviel Spaß.
Maria
Urbanes Leben, großen Metropole, besondere Plätze bieten viele Möglichkeiten. Alltagsszenen und Augenblicke mit der Kamera festhalten oder kleine Geschichten durch ein Bild erzählen. Auch im unmittelbaren Umfeld, sei es die Kleinstadt, das verschlafene Nest oder der Arbeitsalltag, finden sich für die Straßenfotografie ausreichend Gelegenheiten für authentische und ausdrucksstarke Fotos. Ihre Erfahrungen dazu teilt die Autorin und Fotografin in diesem Buch. Es besteht aus genau 3 Teilen: Einleitung (2 S.), Übungen (191 S.) und Fazit (1/2 S.) – 75 Übungen, um genau zu sein.
Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Gestaltung und der Vorbereitung. Technische Details oder Tipps kommen nur ganz vereinzelt darin vor. Als Motiv steht der Mensch im Mittelpunkt. Dafür ist mir der Hinweis zu kurz gekommen, wann man die Protagonisten um Erlaubnis fragen muss, Stichwort: Recht am eigenen Bild. Es wäre schön, wenn die nächste Ausgabe dazu etwas mehr Hilfe geben würde (speziell auf Europa/Deutschland bezogen).
Lichtverhältnisse sehen und „auf die Lauer legen“, den richtigen Moment erkennen, schnell reagieren; um ein sauber komponiertes Bild zu bekommen, gehört alles das mit zum Handwerkszeug. Wer gezielt etwas ausprobieren möchte, findet im Stichwortverzeichnis die „Abkürzung“ zum Gesuchten.
Manches wiederholt sich ein bisschen in den Texten. Was sich auch nicht ganz vermeiden lässt, wenn jede Übung für sich stehen können soll.
Bei den Beispielbildern fehlte mir manchmal ein (ausführlicherer) erläuternder Text, weil mir nicht sofort ersichtlich war, wieso gerade dieses Bidl die Übung veranschaulicht. Oder weil ich mehr über die Entstehung des Bildes erfahren wollte, um die Übung besser selbst nachmachen zu können.
Tolle Ideen habe ich für ungewöhnliche Selfies für mich mitgenommen. Mein zweites Herzensthema sind dann jetzt wohl… Hände!
Fazit: Viele Anregungen, ein paar davon könnte man weglassen (zu ähnlich) und damit die nächste Auflage straffen. Ansonsten tolles Thema :-)
Themen
Valérie Jardin: „Streetfotografie. 75 Übungen für bessere Bilder“. dpunkt 2021. 29,90 EUR. ISBN 978-3-86490-832-3.
Maria
2022 geht’s weiter.
Wann? 1. Augustwoche
Wo? Freiburg
Wer? … wir werden sehen ;-)
Maria
Das Sommerstudium in diesem Jahr ist komplett online gelaufen, und war doch auch in Furtwangen und in Freiburg – wie ursprünglich geplant, widergespiegelt in den Grußworten beim Auftakt.
Wie wir alle schon festgestellt haben: Dies hat Vorteile. Und Nachteile.
Natürlich spart man sich jede Menge Umstände… Anreise und Abreise, Hotelsuche, jeden Morgen der Weg zum Hörsaal oder Seminarraum. Und man kann vielleicht viel mehr Angebote wahrnehmen (Vernetzungsabend, F*ckup Night, Abschlussrunde in der Mittagspause).
Dafür fehlen: Flurgespräche, Pausenbekanntschaften. Essen, Cafeteria mit Heißgetränken und Keksen. Eine andere Aussicht aus dem Fenster. Lustige Bahngeschichten von der Reise hierher.
Wir haben diesmal alle das Beste draus gemacht, davon bin ich jedenfalls überzeugt.
Immerhin wäre ich „in echt“ nie in der Strandbar der IF unter Palmen gelandet (statt in einem Seminarraum der Uni als Cafeteria).
Und so konnte ich mich ganz bequem abends in die Events reinbeamen…
Natürlich hätte ich alle auch gern persönlich kennengelernt, wäre im Kursraum herumgelaufen und hätte in echt über Schultern geschaut. Insgesamt war es jedenfalls sehr, sehr nett. Wie immer bei den IFs und meccanicas.
Und für die Haptik hatten wir ja die Care-Pakete. Übrigens passt in die FruchtSecco-Kartons super mein Paar Fingerpuppen rein (s. Bild). Kreativ macht so ein Sommerstudium offensichtlich in jedem Fall.
Ohje, schon wieder Gender? Das war mein erster Gedanke. Denn bisher habe ich noch keinen guten Vortrag über das Thema erlebt. Bis jetzt. GROSSARTIG! Auf so einen fundierten Einblick in das Thema, mit Fokus auf die Datenbasis, mit (Warn-)Hinweisen zu verführerischen biasierten Blicken habe ich gewartet. Und am Eröffnungstag habe ich ihn bekommen, von Prof. Dr. Helena Mihaljević (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin). Sie hat uns „Publikationspraktiken im MINT-Bereich in den letzten 50 Jahren“ vorgestellt, was viel langweiliger klingt, als es ist. Darin fanden sich im Kern Vergleiche zwischen Männer- und Frauenanteil sowie weitere Aspekte, die sich zeigen, wenn man mal tief in die Publikationsdaten eintaucht.
Lernen und gewinnen konnte man hier:
Unter dem Titel „F*ckup Night meets Informatica Feminale“ haben wir am Mittwochabend in fröhlicher Runde über Fehler und Fallen geplaudert. Das war nicht nur ermutigend, sondern teils auch sehr lustig. Wir haben Gemeinsamkeiten entdeckt und die Macht der Fehlerkultur. Es gab Berichte von Vorstellungsgesprächen, Mann-Frau-Missverständnissen, Machtspielchen und sogar ein Lehrstück über „Hot Pants“ – was weniger mit Kleiderwahl als vielmehr etwas mit Technikbedienung zu tun hatte… Und dass man Geräte beim ersten innovativen Einsatz lieber nicht 1 Sek aus den Augen lässt!
Einige von uns sind vermutlich schlauer ins Bett gegangen, als wir morgens aufgestanden waren. Ein großartiger Abend!
Schließlich fehlt noch ein Bericht aus einem Kurs bzw. Workshop.
Naja, das ist eine eigene Geschichte ein eigener Artikel…
Maria
Finale: Das Ende. Aber lasst uns am Anfang anfangen…
Los geht es mit den zwei Eckpfeilern, die im Workshop immer wieder die Hauptrolle spielen:
Erst mal morphen – Schritt 1 Konzeption. Für die Konzeptionsphase machen wir uns mit einer Kreativitätstechnik vertraut. Dazu sammeln wir ein paar Haustiere (pink, links, Zeilen). Dann entscheiden wir uns für Eigenschaften, die wir zu diesen Haustieren finden könnten (gelb, oben, Spalten). Als nächstes füllen wir die Felder, die sich daraus ergeben. Schließlich dürfen drei Teilnehmerinnen (Grün, Orange, Bleu) die Felder kombinieren. So kommen wir auf fantasievolle, innovative Supertiere. Damit bekommen wir ein paar Ideen, in welche Richtung später mit der Hard- und Software gebaut werden könnte.
Wir bilden Blöcke – Schritt 2 Editor. Für die Konstruktion nutzen wir eine grafische Programmierumgebung. Verschiedene Paletten (Logik, Sensoren, Kontrolle, Mathematik etc.) bieten verschiedene Komponenten und Bausteine für die Programmierung. Wir starten, die Orientierungsphase ist angelaufen.
Dort kann man praktischerweise die Hardware auch als Simulation ablaufen lassen, so dass man schnell mal sehen kann, was schon läuft. Da kann man auf Knopfdruck die Werte für die verschiedenen Sensoren einstellen oder „schütteln“, um den Lagesensor anzusprechen. Wenn es denn klappt, wie geplant ;-)
Was uns zum nächsten Punkt führt…
Schritt 3 Lustiges Debugging Nachdem alle mal ein bisschen gebaut haben, kommen – wie erwartet – die ersten Hindernisse. Wie geht es weiter? Was ist – f*** it – falsch am eigenen Code? Wieso verd**** geht denn das nicht?!?
Wir suchen. Wir fragen nach. Wir vermuten Ursachen und verwerfen sie wieder. Das Übliche. Erfolgsmeldung: Wir haben alles geklärt, was uns auf dem Weg zum laufenden Programm blockiert hat. Ha!
Damit kommen wir zu einem weiteren Schritt 4 Showbühne vorbereiten. Alle sind aufgerufen, ihre Ergebnisse zu präsentieren (schließlich wollen wir hier nicht nur Programmierskills vermitteln, sondern auch ein paar Soft Skills drumherum.) Dazu entsteht eine ganze Menge an Material, das nach Auswahl der relevanten Artefakte und in geeigneter Reihenfolge aufbereitet wird.
So wie im Bild läuft jede Präsentation ab: Was war geplant (ggf. wie), wie sieht die Programmierung aus, und – ganz wichtig – wie sieht es aus, wenn das läuft? Kurz gesagt, alles drin: Planung, Programmierung, Pokal.
Am dritten Tag ist die Stimmung gut. Einige Haustier-Settings sind am Start, jetzt nur noch das Finetuning für den Teil „Show&Tell“.
Die Katze mit den LED-Ohren lächelt, und da ist sie nicht die Einzige.
Finale! Oh-ho… Finale! Ohohohooo!
Alle Programme laufen, alle Haustiere sind zum LEBEN erweckt, die Laune ist entspannt und fröhlich :-)
Maria
Live-Online-Trainings (LOT) erleben (offensichtlich) einen Boom. Virtuelle Lernformate können oft genau so reichhaltig und lebendig sein wie Face2Face-Veranstaltungen. Hier wie dort sorgen die Formate dafür, dass sich die Teilnehmer:innen kennenlernen, in Interaktion gehen, Themen bearbeiten. Dass gewiefte Anwendung, Auffrischungen und Wiederholungen das Gelernte vertiefen.
Virtuelle Vorreiter:innen und Praktiker:innen sind der Einladung gefolgt, ihre besten Übungen und Spiele zu beschreiben. 22 davon habe ich als persönliche Lieblingsübungen für mich markiert. Davon will ich mir jetzt nochmal 4 ansehen, mit denen ich meinen nächsten Workshop bestreiten könnte. Mal sehen, mal sehen…
In der vielfältigen Sammlung finden sich Spiele, die teilweise nur online funktionieren sowie klassische Übungen, die durch einen gewissen Dreh nun auch online durchgeführt werden können. Alle Beschreibungen sind kurz und gleichzeitig nachvollziehbar und sofort umsetzbar. Man erfährt jeweils auch etwas über Einsatzbereich, den Vorbereitungsaufwand, Anforderungen an die Plattform, Spielvarianten und bekommt weitere praktische Hinweise der Trainingsprofis.
Ein Beispiel: „Das weiße T-Shirt“ (Vorschlag von Evelyne Maaß und Karsten Ritschl). Hier üben die Teilnehmenden mit einem T-Shirt das improvisierte Geschichtenerzählen. Mit haptischem Anteil, der das Ganze eindrucksvoll macht.Wie genau, das steht im Buch ;-)
Fazit: Umfangreiche Werkzeugkiste für Gruppen, die sich online zusammenfinden. Praxis-bewährt.
Themen
Gert Schilling (Hrsg.): „80 Spiele fürs Live-Oline-Training. Von der Aktivierung bis zur Interaktion mit Tiefgang: Lebendige, sofort umsetzbare Übungen für virtuelle Lernformate“. managerSeminare 2021. 49,90 EUR. ISBN 978-3-95891-085-0.
Maria
Die offizielle Eröffnung der ditact_womens IT summer studies 2021 erfolgt online. Sie ist öffentlich zugänglich.
Wann? Mo 23. Aug. 2021 von 12:30 bis 14 h
Die Keynote spricht Hon. Prof. DI Dr. Brigitte Bach. Die technische Physikerin und Astronomin ist seit Anfang 2021 Vorstand der Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation.
Im Anschluss an die Keynote gibt es eine Statementrunde der Partnerinstitutionen der Salzburger Hochschulkonferenz – Fachhochschule Salzburg, Pädagogische Hochschule, Universität Mozarteum, Paracelsus Medizinische Privatuniversität und Privatuniversität Seeburg.
Worum geht es in der Keynote? Zitat von der Website: „Die einzige Konstante ist die Veränderung. Dies wird in Zeiten einer weltumspannenden Pandemie, dem Klimawandel und der Digitalisierung umso augenscheinlicher. Die Rufe nach zukunftsorientierten Konzepten zur Bewältigung dieser Herausforderungen sind allgegenwärtig und hier stellt sich nun die Frage, wer diese gestaltet. Um gesamtheitliche Lösungen zu finden, ist es wichtig, dass Leute mit unterschiedlichen Blickwinkeln und Ansätzen daran arbeiten. Frauen sind also ein integraler Teil dieser Veränderung und nur mit ihnen in der Verantwortung wird es möglich sein zukunftsorientierte Antworten auf die Fragen der Zeit zu finden.“
Gerne auch teilen und weitersagen – Danke!
Mehr Infos:
https://ditact.ac.at/course/2248-online-ditact-er-ffnung
Maria
… und Gelesenes auch.
Das ist das einzige Sketchnotebuch für den IT-Bereich, das ich kenne. Und es braucht Konkurrenz auch nicht zu fürchten. Es enthält, komplett aus der Perspektive der Arbeit in der IT eine vielfältige Einführung ins Sketchnoting für alle möglichen Einsatzbereiche. Alle Einsatzbereiche kann ich mir gut vorstellen (nur nicht die tägliche Arbeitsplanung, was an meinen persönlichen Präferenzen liegen mag).
Zuerst gibt es allgemeine Grundlagen: Aufbau des Buches, Definition von Sketchnotes, analoge und digitale Sketchnotes. Dann folgen genau die verschiedenen Settings, für die Sketchnotes eine gute Wahl sein können. Die Tipps, wie man niedrigschwellig anfängt und sich dann nach und nach steigern kann, haben mich überzeugt und können auch skeptische Neulinge leicht motivieren.
Die Materialtipps sind sehr kurz gehalten, allerdings absolut ausreichend, da findet man die wesentlichen Punkte (z. B. was brauchbare Stifte „können müssen“).
Toll:
Einige Symbolideen finde ich sehr passend, z. B. die Idee, wie man „Benutzbarkeit“ skizzieren kann. Sehr, sehr einfach sind auch die Zeichenanleitungen, schlicht und „unvermalbar“, alle als Schritt-für-Schritt-Abfolge dargestellt. Außerdem gefällt mir außerordentlich gut der Hinweis, wie man selbst auf weitere, eigenen Ideen kommt, u. a. mittels Anschmeißen der bewährten Googlemaschine (kleiner Spoiler, z. B. so: $begriff icon).
Nicht so toll:
Bei den Grafiken, die das jeweils im Text beschriebene veranschaulichen sollen, gab es einige wenige, die mir nicht gefallen haben. Warum? Es sind Abbildungen, bei denen zwar vermerkt ist, aus welchem Vortrag-Sketching sie stammen (mäßig interessant), aber nicht, was sie genau verdeutlichen sollen. Und im dazu gehörigen Abschnitt ist auch nicht auf die Abbildungsnummern referenziert. Hmpf. Die zweite Sache, die mir nicht gefällt, ist im Abschnitt „Vorbereitung“ zu Votragssketches zu finden. Da rät die Autorin tatsächlich: „… solltest du deinen digitalen Stift zur Hand haben.“ Im Ernst?! Wer da nicht selbst drauf kommt, wie soll er oder sie dann aus dem Vortrag in Echtzeit die wichtigsten Punkte herausfiltern können, um sie zu zeichnen? (Meine bescheidene Meinung zur Qualifikation und grundlegender kognitiven Voraussetzung …). Der Satz kann in der nächsten Auflage raus ;-)
Added Value:
Der Hinweis, dass man Sketchnote sehr gut teilen kann, so dass andere (z. B. Vortragsteilnehmende) auch was davon haben. Mein erster Gedanke: Sowas ist auch super zum Netzwerken geeignet :-)
Anders als andere „Protokolle“ sieht man sich solche verdichteten Infos, die visuell ansprechend sind, doch eher nochmal an, um sich das jeweilige Thema ins Gedächtnis zu rufen.
Lisa-Maria Moritz ist Softwareentwicklerin. Sie arbeitet als Consultant im Bereich der Full-Stack-Entwicklung und interessiert sich auch für Softwarearchitektur. Seit einigen Jahren macht sie unter anderem bei Meetups und Konferenzen Sketchnotes, um das sich an das Gehörte besser erinnern zu können. Sie begleitet seit 2020 regelmäßig „Softwarearchitektur im Stream“ mit einer Sketchnote. Ihre Expertise merkt man dem Buch an. Online ist sie als teapot418 präsent, nach ihrem Lieblings-HTTP-Status-Code ist „418 – I’m a teapot“. In ihrem Blog kann man sich einen Eindruck verschaffen: www.sketchnotes.tech/blog
Fazit: Handwerklich erstklassig, in gut verständlichen Abschnitte dargestellt. Perfekte Länge. Auch für „Unkreative“ absolut machbar.
Themen
Lisa Maria Moritz: „Sketchnotes in der IT. Abstrakte Themen mit Leichtigkeit visualisieren“. dpunkt 2021. 22,90 EUR. ISBN 978-3-86490-830-9.
Maria
Im Wintersemester 2021/2022 startet der neue Masterstudiengang Cyber Physical Systems (CPS). Zunächst 30 Studierende pro Semester mit Bachelorabschlüssen in Informatik oder den Ingenieurwissenschaften lernen, vernetzte Verbundsysteme aus softwaretechnischen Komponenten, mechanischen und elektronischen Teilen zu entwickeln und dabei auftretende Probleme fundiert zu analysieren und zu lösen.
Anwendungsgebiete:
Verteilte und eingebettete Systeme erfassen mittels Sensorik den Zustand der physischen Welt, verarbeiten ihn mit Methoden der künstlichen Intelligenz und
initiieren darin Veränderungen mit Aktuatoren.
Im Studium werden tiefergehende Kenntnisse aus der Informatik vermittelt, die zum Entwurf, Bau und Betrieb sowie zur Weiterentwicklung des Gebiets der CPS benötigt werden. Der Studiengang ist projektorientiert ausgerichtet mit einem fächerübergreifenden Fokus. Er vereint Studis aus der Informatik und aus den für CPS wichtigen Ingenieurwissenschaften Maschinenbau und Elektrotechnik.
Dazu gibt es zwei Schwerpunkte für den Einstieg: Für Informatiker:innen werden Studis mit einem Bachelorabschluss in Informatik zusätzliche grundlegende Kenntnisse aus den Ingenieurwissenschaften vermittelt. Im Einstiegsschwerpunkt für Ingenieur:innen werden die Studis mit einem Abschluss in Ingenieurwissenschaften zusätzliche Grundlagenkenntnisse aus der Informatik vermittelt, damit sie die für CPS besonders relevanten Kenntnisse in der Informatik erwerben.
Die zentralen CPS-spezifischen Inhalte studieren alle gemeinsam. Gearbeitet wird (z. B. in und für Projektarbeiten) in gemischten Teams. In den ersten drei Semestern werden fachliche und nichtfachliche Kompetenzen in studentischen Projektgruppen erworben; außerdem gibt es davon unabhängige Vorlesungen. Im 4. Fachsemester wird Masterarbeit ausgearbeitet (Dauer: 6 Monate).
www.uni-due.de/vdb/studiengang/494/detail
Maria
24. Internationales Sommerstudium Informatica Feminale
www.informatica-feminale.de
13. Internationale Ingenieurinnen-Sommeruni
www.ingenieurinnen-sommeruni.de
Die Sommeruniversitäten umfassen rund 60 Kurse mit Fachinhalten der Technikwissenschaften vom Studieneinstieg über Grundlagen bis zu Spezialthemen. Workshops zu Beruf und Karriere runden das Programm ab.
Themen:
Das Programm der 24. Informatica Feminale und die 13. Ingenieurinnen-Sommeruni wird sukzessive auf den Websites veröffentlicht:
Wann? Juli bis Sep. 2021
Der Umfang der Lehrveranstaltungen entspricht mindestens einer Semesterwochenstunde in geblockter Form. Teilnehmerinnen können Leistungsnachweise sowie Credit Points erwerben. Unterrichtssprachen sind Deutsch oder Englisch.
Die Teilnahme an allen Lehrveranstaltungen ist 2021 sowohl für Studentinnen wie erwerbstätige Frauen kostenlos.
Aus meinem Posteingang…
Der Deutschlandfunk hatte jetzt Beiträge zum Frauenstudiengang Informatik und Wirtschaft an der HTW Berlin sowie zur Studentinnenförderung der Informatik an der Uni Bamberg.
Der Beitrag Anfang Juli 2021 in Campus & Karriere heißt „IT, aber nicht für Männer: Was bringen reine Frauenstudiengänge?“
Am 2. Jul. 2021 gab es den Schwerpunkt „Geschlechtergerechte Sprache? Gendern in der Bildung“ dort.
Mehr Infos:
https://deutschlandfunk.de/campus
Maria