Antifragilität
In seinem Buch „Der Schwarze Schwan“ thematisiert Taleb die Unberechenbarkeit und Unvorhersagbarkeit der Welt. In „Antifragilität“ geht er viel, viel tiefer in Bezug auf die Herausforderungen unsicherer Zeiten.
Antifragilität ist mehr als Robustheit oder Resilienz. Während das Robuste im besten Fall einen Zustand beibehalten kann, wird das Antifragile besser und besser, wenn es auf Widerstände und Verletzungen trifft. Es ist immun gegenüber falschen Vorhersagen.
Indem wir Mechanismen kennen und suchen und vielleicht sogar bewusst einsetzen, die stärker werden, je mehr sie gestört werden, gewinnen wir. Das (neue) Wort hierfür heißt: „Antifragil“.
Welche Mechanismen das sind, das betrachtet der ganz schön dicke Wälzer: Warum kleine Strukturen besser sind als große, Stadtstaaten besser als Nationen, warum Schulden uns schaden und warum das, was wir als „effizient“ bezeichnen, alles andere als effizient ist. Talebs Beispiele beleuchten ein sehr, sehr breites Spektrum von Finanzen und Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Privatleben, Gesellschaft und Gewinn.
Der Autor ist Finanzmathematiker, philosophischer Essayist und Forscher, der ich mit Risiko und Zufall auseinandersetzt. Seine Einsichten basieren in erster Linie auf seiner 20-jährigen Tätigkeit im Wertpapierhandel.
In diesem Buch höre ich hauptsächlich den Philosophen heraus. Er stellt seine Erkenntnisse und Überlegungen dar. Und manchmal ist das schwer anzunehmen. Bis er dann wieder sagt, dass ihm diese oder jene Erkenntnis auch nicht gefällt. Also Betrachtungen, gar nicht so viele Daten und Studien, dafür Einschätzung, Meinung und auch Provokation.
Fazit: Anspruchsvoll. Lesen ist teils Arbeit – ich fand’s trotzdem gut.
Themen
- Kontextunabhängigkeit abhängig vom Kontext
- Überkompensation, Überreaktion
- Komplexität, Chaos
- Stressoren und Information
- Evolution und Unvorhersehbarkeit
- Organismen, Populationen
- Irrtümer und Fehler, Modellfehler, Fehlleistungen
- Hunger nach Zufall
- Ich und wir
- Zaudern
- Auslöser und Ursache verwechseln
- Rationalität
- Bottom-up-Variationen
- Das große Truthahn-Problem
- Krieg, Gefängnis und Pax Romana
- Stabilität (oder auch nicht)
- Intervention und Iatrogenik
- Prognostik und Vorhersagen
- Fragilismus und Antifragilität
- Dummköpfe und Nicht-Dummköpfe
- Senecas Gewinne und Verluste
- Emotionale Robustheit
- Grundlegende Asymmetrie
- Irreversibilität
- Optionalität, Technik und antifragile Intelligenz
- Mind the Gaps
- Epiphänomene
- A-teleologisches Tüfteln
- Siebenmal Scheintern, plusminus 2
- Fat Tony diskutiert mit Sokrates (Fat Tony aus den Simpsons)
- Die Verkehrssituation in New York
- Ineffiziente Effizienz
- Nichtlinearität und Negativa
- Zeit und Fragilität
- Medizin, Konvexität und Opakheit
- Ethik und Moral
Nicholas Taleb: „Antifragilität. Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen“. PANTHEON 2018. 16,- EUR (D) / 16,50x EUR (A). ISBN 978-3-570-55389-3.
Maria





Natürlich kann man selbst zum Buch greifen und der eigenen Hausgemeinschaft vorlesen. Oder man startet eine Videositzung oder schmeißt den Fernsprecher an… für Vorlesen reicht ja schon ein Telefon. Wer besonders stimmstark ist, könnte auch in den Hof oder auf seine Wohnstraße gehen und dort für die Nachbarn ein Stück vortragen. Mit Anstand auf Abstand, klar.


Kleiner Kiesel, morgens als Mumie aufgewacht… so recht geheuer ist ihm nicht.
Draußen auf dem Feld, ebenfalls über Nacht… fing der Kürbis an zu kichern. Gruselig!
Kaum angefangen, bin ich schon auf S. 88 – Wow! Und nach zweieinhalb Feierabenden auf dem Sofa bin ich durch damit. Das liest sich gut weg.


Stift in die Hand und los geht’s! Komplexe Ideen schnell und einfach vermitteln: Das ist Ziel und Zweck von Sketchnotes. Geeignet für synchrone Mitschriften bei Veranstaltungen oder Vorträgen, als Präsentation, für Reiseerinnerungen oder eigene Rezeptbücher – Sketchnotes sind vielseitig.
Als Einstieg ist das Buch durchaus geeignet. Mir hat der Anfang nicht so gefallen, da dort sehr ausführlich argumentiert wird, warum man sich mit Sketchnotes beschäftigen sollte. Hm… das will ich ja, ich hab doch das Buch besorgt! Also bitte weiter.
Das Buch ist nicht nur für Coaches interessant, für die es geschrieben ist, sondern auch für (agile) Teams und Führungskräfte.
„Ach weißt du noch damals, als wir $altesSpiel gezockt haben?“
Überall Homeoffice. Nähe? Fehlanzeige. Sprich: Es ist die Zeit der Online-Meetings und anderen virtuellen Zusammenkünfte.