Linktipp für kreative Mensamenschen

Wie Ihr Euer Essen am Mittag kreativ gestaltet (und das Ergebnis mit Anderen teilt), vielleicht im Wettstreit mit Euren Mit-Studis, seht und erfahrt Ihr auf www.mensabattle.de.

Ich hab’s zwar selbst noch nicht zur Produktreife gebracht, erinnere mich aber durchaus an eigene künstlerische Aussagen (sogar schon vor dem Studium)…

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Kleine Leute und Yoga auf der Straße

Wer mag, kann auch selbst mitmachen. Wobei? Die Straßen um Euch rum ein bisschen freundlicher zu gestalten!

Der erste Tipp für diese Art der Stadtverschönerung ist für Jede und Jeden: Street-Yoga, ausgedacht in Berlin.

Idee und Selbstverpflichtung: www.street-yoga.de
Galerie: www.street-yoga.de/galerie.html
Yogi basteln: www.street-yoga.de/basteln.html

Das Ganze ist inspiriert durch die „Little People“ von Slinkachu in London: http://little-people.blogspot.de

Was auch schon der zweite Tipp war. Und jetzt: Raus gehen und selbst machen.

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Vom Demotivieren

Menschen erfolgreich demotivieren, so geht’s

Gestaltungsraum einschränken und Pessimismus verbreiten

Mitarbeitende gewinnen nicht den Eindruck, dass ihr Vorgesetzter gemeinsam mit ihnen Ziele erreichen will. Vielmehr gibt dieser den Lösungsweg vor. Typisch hierfür:

  •     „Es ist am besten so, wie ich es sage.“
  •     „Das haben wir immer so gemacht.“
  •     „Das passt nicht hierher.“
  •     „Das hilft nicht weiter.“

Die Konsequenz: Die Mitarbeitenden können ihren eigenen Stellenwert im Unternehmen nicht erkennen.

Eingriffe in das Aufgabengebiet

Zu einem solchen Verhalten neigen besonders Vorgesetzte, die innerhalb des eigenen Bereichs oder der eigenen Abteilung aufgestiegen sind. Sie mischen sich nicht nur in fremde Aufgabengebiete ein und degradieren sich selbst zum „Obersachbearbeiter“, sondern sie demotivieren auf diese Weise auch ihre Leute.

Fehlende Informationen

Obwohl in Zeiten des Wissensmanagements jedem Vorgesetzten klar sein müsste, dass auch die Informationsbereitstellung an alle Mitarbeiter zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden kann, verfahren manche immer noch nach dem Motto „Wissen ist Macht“. Die Folge: Arbeitsprozess und Zielerreichung sind gefährdet, da niemand rechtzeitig neue Erkenntnisse in die Arbeit einbinden kann. Neben dem Misserfolg macht sich zudem bei den Mitarbeitenden das Gefühl der persönlichen Unwichtigkeit breit („Ich bin es nicht einmal wert, dass man mich informiert“). Klar, dass dies nicht der Motivation dienlich sein kann.

Keine oder unrealistische Ziele

Wenn Vorgesetzte Ziele vage oder gar nicht formulieren, geschweige denn vereinbaren, wissen ihre Leute nicht, was sie eigentlich erreichen sollen. Die Gefahr: Die Mitarbeitenden beginnen, nur noch auf Anordnung zu arbeiten oder verwalten ihre Aufgaben, statt diese zu gestalten.

Intransparente Entscheidungen

Vorgesetzte, die alle Entscheidungen einsam fällen und durchsetzen, vermitteln ihren Mitarbeitenden, dass diese für sie „unwichtig sind“ und „nicht dazugehören“. Die Folge: Gleichgültigkeit seitens der Ausgeschlossenen.

Erfolge vergessen oder wegnehmen

Mitarbeitende, die immer nur erleben, dass ihnen Misserfolge angelastet werden, bei Erfolg aber die Führungskraft die Lorbeeren erntet, werden über kurz oder lang kaum mehr freiwillig ihre ganze Schaffenskraft einbringen.

Kompetenzen verweigern

Ähnlich demotivierend wirkt es sich aus, wenn Vorgesetzte nur Aufgaben ohne eigene Kompetenz erteilen. Dadurch erhalten die Mitarbeitenden den Eindruck, nur Handlanger zu sein.

Anerkennung verweigern

Es gibt Vorgesetzte, die grundsätzlich nur Missstände wahrnehmen und gute Ergebnisse als den Normalzustand begreifen. Dabei gehört Anerkennung zu den wichtigsten Motivationstechniken.

Wenn eine Führungskraft aber immer nur Kritikgespräche führt, schafft sie keine vertrauensvolle Basis in ihrem Team. Genauso demotivierend wie fehlendes positives Feedback wirkt ein „Standard-Lob“: Schon beim 2. Mal wird es nicht mehr ernst genommen.

Verletzende Urteile

Kein Mensch ist vor Fehlern und falschem Verhalten gefeit. Nicht jedem Vorgesetzten gelingt es, im Eifer der Situation nur sachbezogene Kritik zu äußern und allgemeine Werturteile zu vermeiden. Persönliche verbale Angriffe aber verletzen nicht nur, sie wirken auch wenig vertrauensfördernd.

(frei nach www.vorgesetzter.de/mitarbeitermotivation/motivationstechniken/motivation/motivation-demotivation)

Der ganze Artikel als PDF: Mitarbeitermotivation heißt vor allem: Demotivation verhinden

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HTML5* – Web Development to the next level

Gefunden auf einem Bildschirm in der informatica-feminale-Cafeteria…

*Inclusive anderer Next-Generation-Technologien der Webentwicklung

Diese Präsentation stammt von Marcin Wichary. Sie wurde dann noch durch viele Leute im Google-Chrome-Team modifiziert. Herausgekommen ist dies: http://slides.html5rocks.com/#landing-slide. Damit Ihr einen Eindruck habt, worum es da geht und welche Spielereien mit HTML5, CSS und so weiter möglich sind, hier ein Beispiel: Geolocation. Und das ist – versprochen – nicht das beste, was die Präsentation zu bieten hat!

Zum Ziel gesetzt haben sich die Autoren dieser Beispielsammlung, einen Auszug über die neuen Features vorzustellen und zu zeigen, was für moderne herkömmliche und mobile Browser bald zu erwarten ist.

Die Beispiele sind für Google Chrome zusammengesammelt. Einiges mag in andern Browsern laufen oder auch nicht. Probiert es einfach aus.

Handling

Ctrl/Command and + or – to zoom in and out if slides don’t fit.
S to view page source.
T to change the theme.
H to toggle syntax highlight.
N to toggle speaker notes.
3 to toggle 3D effect.
0 to toggle help.

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Schnelle Feedbacks wollen helfen zu gründen

Lean Startup

Cover

Das Buch wurde auf der SEACON 2012 empfohlen, und zwar gleich zweimal. Grund genug, es mir selbst auch mal anzusehen. Leider war ich nicht allzusehr begeistert. Zuviel Drumherumgerede, extrem langatmig, dem Buch würde eine radikale Straffung überaus gut tun. Der Autor gibt immer wieder Anekdoten aus der Praxis zum Besten, kommt aber nicht auf den Punkt. Das liegt übrigens nicht daran, dass es im amerikanischen Stil verfasst ist! Andere amerikanische Bücher schaffen den Spagat zwischen unterhaltsamen Anekdoten und (schnell auffindbaren) hilfreichen Schlussfolgerungen. Vielleicht hatte der Autor zu wenig Zeit, das Ding ordentlich zu strukturieren: Was macht die Zielsetzung des Buches im Abschnitt mit der Definition „was ist ein Entrepreneur“?!

Die deutsche Übersetzung macht es nicht besser: Das Amerikanische schimmert arg durch, was das Deutsche oft holprig erscheinen lässt. Empfehlung: Lieber die Originalausgabe lesen.

Die Lektüre ist anstrengend, die Zwischenüberschriften in der Textwüste gliedern den Text nicht, sondern sind gleichförmig – und inhaltlich mehr oder weniger wahllos – eingestreut. Leider sind die Lehren, die der Autor aus den Anekdoten zieht, auch optisch überhaupt nicht hervorgehoben (mit ein oder zwei Ausnahmen). Puh. Eine dieser Ausnahmen ist auf Seite 73 das „Feedbackloop“: Ideen – Bauen – Kodieren – Messen – Daten – Lernen – Ideen …

Bis Kapitel 3 lässt sich eine Kernfolgerung herausfiltern: Experimente (unbedingt mit Feedback so früh wie nur immer möglich) sind essenziell: „… validierten Lernprozess herbeiführen“ ist dort empfohlen. Richtig so.

Im weiteren Verlauf wird das Buch gottseidank besser. Dort zitiert Eric Ries den „Vice President Produktbereich“ (bzw. „General Manager“, schlecht übersetzt und was denn nun…) von Kodak Gallery: „Erfolg bedeutet nicht, ein Produkt abzuliefern; Erfolg bedeutet zu lernen, wie man das Problem des Kunden löst.“ Es folgen dann auch mal anschauliche, passende und gute Beispiele. Als Strategie wid das minimal funktionsfähige Produkt (live beim Kunden) vorgestellt.

Fazit: Gute Ideen, schwer (schnell) zu lesen

Themen

  • Große und kleine Startups (in Beispielen)
  • Lernprozesse
  • Experimente
  • Ein Unternehmen und seine Ausrichtung steuern
  • Testen und messen
  • Batch- bzw. Losgrößen und der Umgang mit ihnen
  • Adaptive Organisation
  • Innovation fördern
  • Oberstes Gebot: Du sollst nichts verschwenden

Eric Ries: „Lean Startup. Schnell, risikolos und erfolgreich Unternehmen gründen“.  Redline Verlag 2012. 19,99 EUR (D). ISBN 978-3-86881-333-3.

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Was Stehaufmenschen erfolgreich und robust macht

Resilienz

CoverErste Frage: Was ist überhaupt eine Krise? Darauf gibt es eine Antwort. Außerdem lernen wir im Buch eine differenzierte Sichtweise auf das Thema kennen: „Resilienz“ ist kein fester Persönlichkeitsbestandteil, sondern setzt sich aus vielen verschiedenen Aspekten zusammen und kann über die Zeit schwanken.

Erwähnenswert ist, dass die Autoren keine in Ratgebern sonst üblichen Heilsversprechen machen, sondern bodenständige, handfeste Tipps zu den folgenden Fragen bieten: Was sind häufige Reaktionen auf Krisen und worin unterscheiden sich Stehaufmenschen mit hohem Resilienzfaktor von Anderen? Eine ihrer Antworten: Selbstverantwortung statt Opfermentalität (inkl. Kenntnis der eigenen Grenzen und Bereitschaft, Hilfe zu suchen und anzunehmen, ohne Verantwortlichkeit für sich selbst Anderen zuzuschieben)

Zu jeder Übung erklären die Autoren, wie die Übung wirkt. Die Fragen im Resilienzprofil, das ich mir als Leserin mit Hilfe des Buchs selbst erarbeiten kann, sind eine Stärkenentdeckungshilfe. Die Auswertung ist keine naheliegende, billige Auflösung, sondern spiegelt wider, dass die Konzentration auf die gefundenen Stärken weiterhilft, keine schnelle Lösungen, sondern echte, anstrengende, dafür aber tragfähige Hilfe (wenn man sie denn annimmt).

Layout: Schlüsselbegriffe sind hervorgehoben, so dass man beim Durchblättern des Büchleins schnell Stellen findet, die man genauer durchlesen möchte. Stil: für meinen Geschmack das ein oder andere unnötige Fremdword (z. B. Oxymoron) zuviel, sonst aber durchaus okay.

Fazit: Sehr solide und hilfreich

Themen

  • Wie Krisen entstehen
  • Krisendynamik
  • Krisenbewältigung
  • Sichtweise ändern
  • Ressourcen
  • Logotherapie
  • Resilienzfaktoren
  • Übungen für Krisenzeiten
  • Gegenritual
  • Resilienz fördern
  • Das eigene Resilienzprofil
  • Weiterführende Infos

Ulrich Siegrist und Martin Luitjens: „30 Minuten Resilienz. In 30 Minuten wissen Sie mehr!“ Gabal 2011. 8,90- EUR (D) / 9,20 EUR (A). ISBN 978-3-86936-263-2.

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Kanban in Folien

Während meiner Stöberstreifzüge durchs Web bin ich auf ein Tool gestoßen, das ich sehr interessant fand. Ich hab’s dann mal ausprobiert. Dazu später mehr.

Zuerst mal ein Lob für die Vertreiber. Sie haben sich mit meiner Anfrage für die Zeitung sehr ausführlich und zuvorkommend auseinander gesetzt: Sie haben sich tatsächlich die Mühe gemacht, die Zeitung durch Google übersetzen zu lassen und eine Idee davon zu bekommen, worum es sich dabei handelt. Wow. DAS ist Einsatz! InfoDiagram hat eine polnische Adresse und die Produkte werden in $ bezahlt.

Und jetzt schon mal ein Leckerli für Euch von Marcin vom infoDiagram Team:

„[…] Furthermore I have generated special coupon for your site which gives your readers 10% discount for all our products. It is valid till end of this year (2012). Coupon code: GreetingsToBremen
Please note that we have also few free samples available for free. Everyone is invited to try without any risk :)“

Außerdem ruft Marcin noch zur Mitarbeit auf:

„By the way we are always looking for partners who may help us develop visualizations for any field of science, technology or business. If you know anybody interested please feel free to direct her or him to us!“

Wofür isses gut?

Folgende Anwendungsfälle für das Tool, für Kanbanprojekte, aber auch für „übliches“ Projektmanagement, und für sonst-was:

  • interne Teamkommunikation (innerhalb des Projekts)
  • allgemein Kommunikation (mit Stakeholdern wie Kund/innen, Geldgeber/innen, Entscheider/innen etc.)
  • Reporting (Managementberichte etc.)
  • Schulungen
  • Aufgaben managen, um die Landkarte all‘ der Dinge darzustellen, die zu erledigen sind
  • Brainstorming, um neue Aufgaben zu identifizieren und für die Implementierung auszuwählen
  • mit Kunden über Bedarf, Bedürfnisse und Priorität diskutieren
  • motivieren – nichts motiviert mehr als eine lange Liste erledigter Aufgaben!

Mein Eindruck davon?

Zuerst mal: Sehr hübsch. Die Symbole und auch die Schrift sind im Zeichenkohlestil gestaltet. Freundliche Grundfarben machen einen fröhlichen Eindruck. Es gibt fertige Kanban-Board-Beispiele mit 3 bis 8 Spalten (s. Bild links) und zusätzlich Folien mit allen möglichen Symbolen und Textelementen. Dazu gehören die kleinen Spielfiguren, die die einzelnen Mitglieder des Entwicklungsteams repräsentieren, genauso wie Aufgabenkarten, Pinnadeln, Bewegungslinien für Karten, Kreise zum Hervorheben oder Pfeile. Und so weiter. Skalierbar sind die Symbole natürlich auch. Wie erwartet, lässt sich die Farbe nach Bedarf ändern. Die Symbole gibt es in verschiedenen Varianten, mit Farbverläufen, einfarbig oder mit verschobener Kontur (s. Bild unten).

Das Set ist optimal für Leute, die mit PPTX arbeiten. In OpenOffice Impress zerschießt es leider nicht nur das Layout, sondern es fehlen auch viele Darstellungselemente. Da wäre mehr Seitwärtskompatibilität wünschenswert. Gespeichert als herkömmliches PPT sieht es vernünftig aus.

Außer Folien für Kanban gibt es noch viele andere Designs (Tools) für die verschiedensten Zwecke, z. B.

  • Motivationstraining
  • virtuelle Haftnotizzettelbox
  • Finanzen (Währungssymbole, Etiketten mit Prozentwerten etc.)
  • Symbole für Bunststiftskizzen
  • Männchen und universelle Skizzenelemente
  • Diagramme im Zeichenkohledesign

Vertreiber:
InfoDiagram – Presentation templates (www.infodiagram.com), per Email unter office(bei)infodiagram(puenktchen)com zu erreichen.  Das Kanban-Tool kostet 39,- $ in der editierbaren Ausführung und 5,- $ für eine Bitmapversion.

Fazit: Nett und für die künstlerische Leistung, die drin steckt, auch nicht zu teuer.

Kommt nicht auf die Idee, mich um die Folien zu bitten, denn:

„Please note that it is single user license and you shall not share this with anyone else.“

Und das Vertrauen werde ich natürlich nicht enttäuschen, klar.

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Die präzise und klare Sprache der Mathematik

„Das ist o. B. d. A. trivial!“

CoverJa! Juhu! Auch wenn Ihr mich für etwas seltsam haltet, wenn ich bei dem Thema in Freudenschreie ausbreche. Ich hab endlich wieder das Buch in den Händen, das ich noch aus dem Studium kenne und wahrhaft geliebt hab. Das beste Handwerkszeug für mathematische Beweise, Sätze, Übungen, Aufgaben, Probleme und Lösungen. Was die Sprache angeht. Wirkt sich auch positiv auf andere Bereiche aus, wo Verstehen und deswegen präzises Formulieren wichtig ist.

Viele kurze Beispiele zeigen, was gut und was schlecht beim Formulieren ist. Empfehlenswertes wechselt sich mit unglücklichen oder gar falschen Sätzen und Satzteilen ab. Für die schlechten Beispiele gibt es Erklärungen, warum man so nicht schreiben sollte. Oder es gibt gleich das „Gegenbeispiel“, das zeigt, wie’s geht.

Fazit: Unbedingt empfehlenswert (für Leute, die ticken wie ich)

Tipps

  • Klare und präzise Sprache
  • Definition, Satz, Lemma, Korollar, Beweis
  • Wohldefiniert
  • Abbildung, Funktion, Operator
  • Beispiel und Gegenbeispiel
  • Konjunktiv
  • Bezeichnungen und gute Bezeichnungen
  • Aufeinanderfolgende Zahlen
  • Symbole
  • Notwendig und hinreichend
  • Trivial und kanonisch, eineindeutig und der, die, das
  • Ich, wir, man, mein und unser
  • Zitate
  • Lesen zum Schreiben und Wörter, die man kennen muss

Albrecht Beutelspacher: „Das ist o. B. d. A. trivial! Tipps und Tricks zur Formulierung mathematischer Gedanken“. Vieweg & Teubner 2009. 16,95 EUR. ISBN 978-3-8348-0771-7.

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Was Sie über mich wissen sollten…

ICH

CoverStell Dir vor, Du fällst ins Koma, und keiner weiß, welche Musik Du am liebsten hörst. Tja. Dä.

Und dagegen hilft dies Büchlein. Okay, es geht auch weniger dramatisch. Die Fragen und Aussagen, die im Buch aufgelistet sind, regen zum Nachdenken ein. Gerade im Urlaub ist es vielleicht doch ganz interessant, mal über Sehnsüchte, Träume, Leidenschaft, Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen nachzudenken. Das taugt natürlich nicht nur zur eigenen Reflektion. Man kann sich auch mit andern darüber austauschen. Die Zeit nutzen und mal ein paar Schritte vom alltäglichen Chaos zurück treten. Was will ICH eigentlich?

So ein Abtauchen in die eigene innere Welt und das Hineinhorchen klingt vielleicht esoterisch. Manchen macht es sicher auch Angst. Nichtsdestotrotz laufe ich lieber mit offenem Blick durch’s Leben und lass mich nicht gern überraschen – nicht mal von mir selbst. (Es sei denn, es gibt Schokoladentorte oder sowas, aber das ist eine andere Geschichte…)

Wer mag, kann in das Buch dann seine Antworten reinschreiben und das Buch prominent platzieren (s. Einstiegsszenario). Es gibt Platz für Antworten, Gedanken und eigene Notizen.

Gibt es auch Kritik? Ja, mir liegen die zu jedem Abschnitt einleitenden Texte nicht so. Und ich mag auch nicht alle Fragen oder Inspirationen (manche sind mir zu klischeehaft).

Fazit: Nette Idee

Themen

  • Ich selbst
  • Andere um mich herum
  • Leidenschaften
  • Liebe
  • Arbeit
  • Spiritualität
  • Träume
  • Vergangenheit
  • Zukunft
  • Ganz persönlich

Es gibt auch eine Website dazu: www.ich-pass.de

Sigrid Hofmaier: „ICH-PASS. Wesentliches über mich“. J. Kamphausen 2011. 9,95 EUR (D). ISBN 978-3-89901-477-8.

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Motivation 3.0

Drive

CoverEmpfohlen bekam ich das Buch auf der SEACON von Leuten, die bereits viele „Managementexperimente“ für sich und ihre Firma ausprobieren. Dan Pink unterteilt Motivation in drei verschiedene Betriebssysteme: Motivation 1.0 (Überleben ermöglichen), Motivation 2.0 (belohnen und bestrafen) und Motivation 3.0 (intrinsische Motivation ermöglichen).

Derzeit erleben die meisten von uns ein Organisationssystem, das mit Belohnung (Prämien etc.) und Bestrafung (z. B. sinn-lose Kontrolle der Arbeit oder unnötig starre Arbeitszeiten) hantiert. Zu dieser Motivation 2.0 zählt für den Autor auch die herkömmliche Idee von „Management“ (der klassische Taylorismus, Steuerung von Fließbandarbeit etc.). Die meisten Belohnungssysteme arbeiten mit „Wenn-Dann-Belohnungen“, die vorher für das Ergebnis einer bestimmten Aufgabe ausgelobt werden. Diese Art von Belohnungen können leicht zu schlechten Ergebnissen oder weniger Einsatzbereitschaft führen. Studien mit Kindern haben z. B. gezeigt, dass solche Belohnungen dazu führen, dass diejenigen Kinder, die gern malten, später keinen Spaß mehr daran hatten zu malen. Weil es durch die versprochene Belohung „Arbeit“ und nicht mehr „Spaß“ war. Besser ist da schon die „Nun-Da-Belohnung“, die nach einer besonderen Leistung erfolgt. Was aber nur für Routineaufgaben mit hohem Langweiligkeitsfaktor funktioniert. Und besser mit der Information einhergeht, warum diese Aufgabe überhaupt erledigt werden muss.

Als ersten Schritt zur Motivation 3.0 empfiehlt der Autor verschiedene gar nicht mal so schwierige Änderungen: Dass Vorgesetzte Sachverhalte auch aus der Sichtweise des Mitarbeiters sehen, relevante Informationen und aufschlussreiches Feedback geben, freie Hand bzgl. Vorgehensweise und Zeitplan lassen und zu eigenen neuen Projekten ermutigen.

Leider verliert das Buch in der B-Note ein kleines bisschen: Vor allem der extrem amerikanische Stil nervt („ich kenne die Wahrheit, setzt nur meine Idee um, und schon wird alles besser“). Die Übersetzung ins Deutsche ist stückweise holprig, Phrasen stimmen nicht, grammatikalische Fehler und falsche Formulierungen schmälern die im Kern klugen Gedanken. Im Text eingestreute Zitate erschließen sich nicht immer, erscheinen willkürlich dazwischen gezwängt. Kritische Punkte gegenüber den neuen Ideen kommen leider recht kurz. Seinlassen: Onlinetest auf www.danpink.com/drive.html, das ist eigentlich lediglich eine Reihe von Wissensfragen zum Buch. Diesen schlechten Test sollte der Autor besser in die Tonne hauen, wenn er ernst genommen werden möchte. Wäre der Autor nicht so selbstverliebt (er weiß, was der „Naturzustand“ [sic!] des Menschen ist), täte das dem Buch sicher gut. Naja, vielleicht liegt es ja teilweise doch nur an der schlechten Übersetzung…?

Gelernt hab ich z. B. etwas über die Selbstbestimmungstheorie nach Deci und Ryan, nach der es folgende „psychologischen Bedürfnisse“ gibt: Kompetenz (ich kann was), Selbstbestimmtheit (ich darf es tun, wie ich denke) und Verbundenheit (ich tue es, mit wem ich möchte). Hindert uns jemand daran, dass diese Bedürfnisse erfüllt werden, sinken Motivation, Produktivität und Freude.

Sehr angenehm auch die Abschnitte, in denen der Autor Csikszentmihalyis Untersuchungen und Überlegungen zum Flowerlebnis erklärt, inklusive eines Schlüsselerlebnisses des Forschers auf der Flucht im 2. Weltkrieg. Da bekommt das Buch mal die verdiente Tiefe.

Zum Thema Lob gibt der Autor vier Tipps, die nicht nur Eltern helfen, sondern auch Führungskräfte besser loben lassen könnten. Darunter: Nur loben, wenn es einen guten Grund dafür gibt. Verkaufen Sie Ihr Gegenüber nicht für dumm. Menschen durchschauen falsches Lob in einer Nanosekunde. Yep.

Noch ein Tipp aus dem Buch: Jedem (Mitarbeiter/innen, Teammitgliedern o.ä.) gibt die Führung eine kleine Karte – etwa eine halbe Postkarte – und lässt darauf alle schriftlich eine Frage beantworten: „Worin liegt der Sinn unserer Organisation?“ Die Antwort darf maximal einen Satz haben (evtl. noch maximal einen Nebensatz). Danach die Antworten ansehen: Was für Antworten gibt es überhaupt? Sind sie ähnlich oder unterschiedlich? Wenn sie unterschiedlich sind, sind sie „durcheinander“? Gibt es Antworten ohne Meinung? Danach hat die Führung einen Eindruck, was ihre Leute für eine Sicht haben. Offen bleibt für mich hier die Frage, warum die Leute ehrliche Antworten geben sollten. Dazu müsste die Führung schon sehr viel Vertrauen genießen oder glaubhaft machen können, dass das Beantworten der Fragen Allen etwas bringt.

Es gibt einige ausführlich und gut kommentierte Literaturtipps. Einen Spieltipp hab ich mir mal angesehen: Sehr hübsch ist  flOw (http://interactive.usc.edu/projects/cloud/flowing/), das darauf ausgerichtet ist, Flowerlebnisse hervor zu bringen. Es geht nicht nach festen Leveln vor, sondern erlaubt, die Herausforderungen gemäß der eigenen Fähigkeiten anzugehen. Außerdem spielt es im Wasser (Plot: den Mehrzeller füttern) und wirkt schon deswegen eher beruhigend auf mich. Wirklich nett. Dazu online und für umme.

Fazit: Interessante Ideen; es ist notwendig, den amerikanischen „so-funktioniert’s“-Stil auszublenden

Themen

  • Zuckerbrot und Peitsche: warum es nicht funktioniert, wann es trotzdem geht
  • Intrinsische vs. extrinsische Motivation
  • Selbstbestimmung
  • Perfektionierung
  • Sinnerfüllung
  • Strategien für intrinsisches Verhalten
  • Rahmenbedingungen für intrinsische Motivation schaffen
  • Tipps für Eltern und Schule
  • Ein paar Vordenker
  • Trainingstipps für jeden Einzelnen
  • Diskussionsleitfragen, um über das Buch zu debattieren

Daniel H. Pink: „Drive. Was Sie wirklich motiviert“. Ecowin 2009. 21,90 EUR (D) / 21,90 EUR (A). ISBN 978-3-902404-95-4.

Seht Euch dazu auch mal Pinks Vortrag „Motivation jenseits von Prämien“ an!

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Leben nach der Trennung aus Kindersicht

CoverDie Geschichte beginnt irgendwann nach der Trennung der Eltern. Der Vater ist erst mal weg, die Mutter ist nicht mehr sie selbst, sondern „das Biest“. Ihre Trauer, ihr Liebeskummer verändern sie. Das ist allerdings eher die Vorgeschichte, die gar nicht erzählt wird. Erzählt wird eine Momentaufnahme aus dem Leben des kleinen Sohnes, der plötzlich der Aktive ist und sein Leben an der Seite des Biestes neu ausrichten muss. Das macht er sehr souverän. Und am Ende gibt es doch noch sowas wie ein Happy End. Und den Anfang der nächsten Geschichte, vielleicht…

Fazit: Ironisch-liebevoll

Marcus Sauermann und Uwe Heidschötter: „Der Kleine und das Biest“. Klett Kinderbuch 2012. 13,90 EUR (D) / 14,30 EUR (A). ISBN 978-3-941411-49-4.

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Offenheit unter Männern

CoverWarum ein Männerbuch? Warum das? Schuld ist mal wieder das Fernsehen. Dort war einer der Autoren, und was er sagte, hat mich neugierig gemacht. Plus: Ich bin von Männern umgeben und wollte gern mal lesen, was so Thema ist, wenn keine Frau anwesend ist. Im Sinne der Geschlechterforschung, sozusagen, als Grundlage eines besseren Verständnisses.

Den Ton getroffen haben die beiden Jungs, der Dialog in Emails ist kurzweilig, oft humorvoll, lustig, ironisch, mal kurz und knapp und sogar mal ausschweifend. Besonders gefallen haben mir auch die Schilderungen der tragischen Momente im Leben eines Mannes. Zitat: „… vierzig ist ein gefährliches Alter. Frauen geben ja oft ein paar Warnsignale, bevor sie abhauen. Sie warten geduldig, dass ihr Mausebär noch mal aufwacht. Aber wenn der Mausebär weiterschläft, dann gehen die Frauen.“ So kann’s gehen, Jungs.

Neben Beziehungen und Beziehungsenden geht es aber auch um viele andere Themen. Männerfreundschaften, Nix-Denken-Können und Vergessen, Gemüsebeete und Wochenendhaus, Pärchenzwang, Singleleben und Freiheit, Gebrauchsliebe, Sehnsucht. Sowas.

Fazit: Yep. Unterhält.

Dazu: Zeitungsartikel https://infotechnica.uscreen.net/2012/07/wenn-nette-manner-schwierig-werden

Maxim Leo und Jochen-Martin Gutsch: „Sprechende Männer: Das ehrlichste Buch der Welt“. Blessing 2011. 17,95 EUR (D) / 18,50 EUR (A). ISBN 978-3-89667-440-1.

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Berufliche Konflikte auf verschiedenen Ebenen lösen lernen

Toolbox zur Konfliktlösung

CoverDamit Ihr wisst, ob es sich lohnt, weiterzulesen: Ja! Ich kann das Buch durchaus empfehlen. Aber zunächst: Was sagt der Autor selbst zum Thema?

„Wenn man Konflikte verstehen will, reicht es nicht zu wissen, wie sie auftreten oder was sie unterscheidet. Die entscheidende Herausforderung besteht darin, dieses Wissen […] in den Alltag zu integrieren und in der tatsächlichen Konfliktsituation einzusetzen […]. Die Lösung von Konflikten im (beruflichen) Alltag ist auch deshalb nicht immer einfach, weil sehr häufig einer oder mehrere Beteiligte dem Konflikt ausweichen. Dies wird nicht getan, um den anderen zu ärgern, oder weil man denkt, man wartet mal lieber, bis es richtig knallt. Es ist vielmehr eine mögliche und ’natürliche‘ Reaktion auf sich anbahnende Konflikte. Die Tendenz, Konflikte zu vermeiden, erwächst aus der Hoffnung, es würde sich von alleine wieder geben.“

Dass diese Hoffnung trügt, hat wohl Jede von uns schon mal erlebt. Und wenn ich mich schon mal entschlossen habe, einen Konflikt konstruktiv anzugehen, hilft das schmale Buch weiter. Es wurde als Testsieger im Test „Bücher Konfliktmanagement“ von der Stiftung Warentest ausgezeichnet.

Mir hat schon am Anfang des Buchs gefallen, dass der Autor sehr gut differenziert. Zum Beispiel grenzt er erst einmal die Begriffe „Konflikt“ und „Meinungsverschiedenheit“ voneinander ab. Der Wechsel von Theorie und erläuternden Beispielen und die ausgewogene Mischung theoretischer Hintergründe und deren Anwendung ist gut gelungen. Der Autor erklärt auch die Rolle von Emotionen, insbesondere im deutschen Arbeitskontext, und den professionellen Umgang damit. Das leidige Thema, ob Frauen und Männer sich in diesem Punkt unterscheiden, bringt er gekonnt auf den Punkt, ohne in Klischees zu verfallen.

Den Kernteil des Buches bilden verschiedene Konfliktlösungswerkzeuge. Diese Werkzeuge erscheinen mir alle nützlich. Was mir daran nicht gefällt, ist die aufdringliche und unpassende Bebilderung. Den Fragenkatalog zur Situationsanalyse dagegen kann ich nur wärmstens ans Herz legen. Die Beantwortung liefert ein breites Bild unterschiedlicher, wesentlicher Aspekte, die bei Konflikten eine Rolle spielen. Breit angelegt ist auch das Spektrum der Praxisthemen, die als Beispiele und zur Veranschaulichung typischer Konfliktsituationen dienen.

Neben Werkzeugen zum Lösen von Konflikten, an denen man direkt beteiligt ist, bietet das Buch auch methodische Unterstützung für Schlichtungsgespräche, in denen man als „neutrale Dritte“ hinzugezogen wird.

Fazit: Fundiert und empfehlenswert

Themen u. a.

  • Soziale und psychische Konflikte
  • Das Gute an Konflikten
  • Wie Konflikte entstehen
  • Wodurch sich Konflikte verschärfen
  • Konfliktarten
  • Inhalts- und Beziehungsebene trennen
  • Entscheidungshilfe für die Auswahl eines Konfliktlösungswerkzeugs
  • Ziel bestimmen
  • Konfliktklärung auf Augenhöhe und zwischen verschiedenen Hierarchiestufen

Rolf Schulz: „Toolbox zur Konfliktlösung. Konflikte schnell erkennen und erfolgreich bewältigen“. Stark-Verlag (Eichborn Berufsstrategie) 2010. 17,95 EUR. ISBN 978-3-86668-466-9.

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Agil in ein paar Minuten…

Hier hab ich Euch mal ein paar Linktipps zusammengesammelt. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf höchste Qualität, ist aber ein Anfang für die, die’s interessiert. Ein bisschen agiles Vorwissen schadet nicht, ist aber auch nicht unbedingt erforderlich.

Guter erster Eindruck für „User-Story-Newbies“
Das Leben einer User Story – von ihr selbst erzählt.
Pecha Kucha, uraufgeführt auf den XPDays 2011 in Karlsruhe von Rolf Dräther:
www.youtube.com/watch?v=I_V-9UodN7I

Der Kern von Kanban
Ignite Berlin #1: Markus Andrezak about Kanban:
www.youtube.com/watch?v=MTZKSPOSS0E
(http://igniteberlin.de/2010/02/21/speaker-markus-andrezak)

Einführung in agile Retrospektiven
Agile In Practice: Retrospectives after Iterations (Agile Academy/wer nimmt teil, welche Fragen helfen):
www.youtube.com/watch?v=BDlyS8nh6GI

… und außerdem (dauert länger als ein paar Minuten, lohnt sich aber):

WIP im Fluss – sehr gut!
„Teaching Lean and Kanban: What’s Working Well“ von Russell Healy:
www.infoq.com/presentations/Teaching-Lean-and-Kanban
(so um Minute 9 herum wird’s anschaulich, Stichwort Cookie Factory)
David Anderson war übrigens auch da.

„Anfassen und Ausprobieren“ – Tools I
Electronic project tracking and visualization tools for lean and kanban teams:
http://limitedwipsociety.ning.com/page/tools

„Anfassen und Ausprobieren“ – Tools II
Mit Herz und Hand – Ein Plädoyer für haptische agile Tools:
http://blog.holisticon.de/2012/06/mit-herz-und-hand/#more-5779

„Kanban kick-start example“
Ein kompaktes Beispiel für die Visualisierung mit dem Kanban-Board findet Ihr hier:
www.scribd.com/doc/31987570/Kanban-Example-German
Da fehlt eigentlich nichts, was das Kanbanerinnen-Herz begehrt. Brauchbar ist das auch, um die Kolleg/innen, Chef/innen oder andere Stakeholder zu überzeugen. Die haben alles auf einer DIN-A4-Seite und brauchen mal nicht ellenlange Texte zu lesen (Vorstände sind da ja zwischendurch ganz dankbar dafür).

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Vom Führen und Geführtwerden in Zeiten der Wissensarbeit

Einführung in die systemische Personalführung

CoverIn gewohnt guter Qualität bietet der Carl-Auer-Verlag hier einen kompakten Überblick über alte und neue Theorien zur Personalführung. Differenzierung und Diversität spielen eine Rolle. Das „postheroische Management“ hält vielfältige Antworten auf aktuelle Fragen bereit: Können sich Leute, die täglich mit Kopfarbeit und in Teams aktiv sind, selbst führen? Geht es bei der heutigen Arbeit nicht eher um Anerkennung als um hierarchische Kontrolle durch Einengung? Wo sind Führungskräfte eher Spielball als Spieler?

Der Autor unterfüttert seine Erläuterungen mit kybernetischen, soziologischen und psychologischen Hintergrundinformationen und Studien. Das klingt theoretischer, als es sich am Ende liest. Im Kern geht es um die interaktive Mitarbeiterführung bzw. die Führung in Organisationen als Systeme. Dabei konzentriert sich der Autor auf Wirtschaftsorganisationen, konkret: Unternehmen und Verwaltungen. Prägnant und gut verständlich führt der Professor für strategische Unternehmensführung in die Theorien ein.

Als Zielgruppe werden zwar hauptsächlich Lehrende und Studierende der Wirtschaftswissenschaften, Führungskräfte und Personalverantwortliche genannt. Ich finde es allerdings auch aus meiner Perspektive interessant. Vielleicht findet sich auch die Eine oder der Andere in den Situationserläuterungen wieder. Also könnte es auch für Leute hilfreich sein, die Studierende betreuen, Projektgruppen leiten, Praktikanten begleiten etc.

Fazit: Interessanter Über- und Ausblick

Themen

  • Funktionen traditioneller Führung
  • Leitbild systemischer Führung
  • Perspektiven
  • Führungsverhalten
  • Führungssituationen
  • Führungseigenschaften
  • Hierarchie oder Leadership 2.0
  • Wirkungsweise komplexer Sozialgebilde
  • Menschenbilder im Wandel der Zeit
  • Was zu Leistung motiviert

Dietrich von der Oelsnitz: „Einführung in die systemische Personalführung“. Carl-Auer 2012. 13,95 EUR. ISBN 978-3-89670-830-4.

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„Bürgerliche Wissenschaft“

Im Business Spotlight habe ich über ein interessantes Projekt gelesen, „citizen scientist„. Dort kann, wer Lust hat, an Wissenschaft mitwirken. Durch einen wachen Blick rundherum, in den Himmel, in vergangene Zivilisationen oder auf die Moleküle im Innern des Körpers.

In „Masters of the universe“ (Business Spotlight 1/2012) berichtet Carol Scheunemann davon, wie Leute zu wissenschaftlichen Erkenntnissen beitragen, und zwar durch ihre Hobbys. Auf der Website gibt es Links zu verschiedenen Möglichkeiten, verschiedene Wissenschaftsbereiche zu unterstützen, unter anderem SETI@home: http://setiathome.berkeley.edu.

Mehr Infos:
http://www.business-spotlight.de/language-skills/recommended/masters-of-the-universe-links.

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Vom Loslassen, Aufhören und neu Anfangen

Trennungskompetenz in allen Lebenslagen

CoverWow, was für ein spannendes Thema! Und Johanna Müller-Ebert betrachtet es von allen möglichen Seiten. Es geht ums Trennen, Beenden, Aufhören, Loslassen, Entrümpeln. In Bezug auf Dinge, Beziehungen, Personen, Arbeit, Gewohnheiten… Dementsprechend kann sich die geneigte Leserin auch die Kapitel rauspicken, bei denen sie gerade am Thema interessiert ist. Das ist von der Autorin auch ausdrücklich erwünscht. Die psychologischen Zusammenhänge und – Achtung, gar nicht technisch: – gestalttherapeutischen Hintergründe kann man lesen oder es lassen. Aber gut, dass es – bei Bedarf – gleich mit dabei ist.

Die Kapitel fand ich, soweit es mich betrifft, interessant. Gelernt habe ich, dass ich auf der Trennungskompetenzskala gar nicht soooo weit unten stehe :-) Den Test, welcher Trennungstyp ich bin, müsst Ihr selbst ausprobieren. War mir persönlich etwas zu simpel (zu wenig differenziert).

Fazit: Sehr facettenreich, sehr klug.

Themen

  • Vom Binden und Trennen
  • Bindungsverhalten
  • Bewusste Loslösung
  • Trennen von Sachen und Überzeugungen
  • Umgang mit der Zeit
  • Trennen von äußerer und innerer Heimat
  • Abschied in Beziehungen und im Berufsleben
  • Trennen vom Beruf am Ende der Lebensarbeitszeit
  • Trennungen gestalten
  • Symptome einer sich ankündigenden Trennung
  • Test: Trennungstypen

Johanna Müller-Ebert: „Trennungskompetenz in allen Lebenslagen. Vom Loslassen, Aufhören und neu Anfangen“. Kösel 2012. 17,95 EUR (D) / 18,50 EUR (A). ISBN 978-3-466-30761-6

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Von Angstbeißern und dem Umgang mit ihnen

Mein Boss, die Memme

CoverAuf Patrick Cowden aufmerksam wurde ich , als ich ihn im Fernsehen diskutieren sah. Seine Beiträge fand ich interessant und seine Vergleiche beruhten auf Erfahrung. Außerdem traf er ins Schwarze. Sympathisch wirkt der amerikanische Einwanderer auf mich auch dadurch, dass er mit „wir“ die Deutschen meinte.

Der Titel ist reißerisch, der Autor in seinem Buch recht amerikanisch, und dementsprechend tritt er als „Held“ auf. Es geht um Typen von Memmen im Management. Er ist der Gegenentwurf. Klingt etwas vereinfachend. Zwischen den Zeilen aber stecken Geschichten, die wir aus dem Arbeitsalltag kennen. Und schön daran ist, es gibt auch Lösungsansätze. Wer nicht alles wörtlich nimmt und nicht jedes Wort und Beispiel auf die Goldwaage legt, bekommt sogar Verständnis für die Sandwichposition und damit ganz eigene Probleme des mittleren Managements.

Cowden hat viel Erfahrung als Manager, vom Mittelstand bis zum internationalen Konzern, und das in verschiedenen Branchen. Seit 2008 ist er General Manager bei Hitachi Data Systems. Seine Beschreibung ist auch wohlwollend, bisweilen ist er an den deutschen Managern und Führungskräften aber auch schier verzweifelt. Er nennt sie „the best Memmen in the world“. Eben echt deutsch, Management made in Germany. Konsequent selbst in der Angst.

Der Autor nennt Hintergründe, warum und wodurch Chefs zu Memmen werden. Er nennt auch die positiven Ausnahmen (die „Helden“). Wie wir normalen Arbeitenden die verschiedenen Typen unterstützen können, keine Memmen zu sein, liefert er gleich mit. Er ist dabei kritisch gegenüber Führungsfehlern, bleibt dabei jedoch fair. Mir hat besonders gefallen, dass er Wege in die richtige Richtung zeigt, raus aus der Memmenfalle. Innerhalb des Unternehmens, manchmal auch woanders hin. Das Buch ist auch formal gut gelungen – der einzige Kritikpunkt sind eingschobene Zitate aus dem Text, die nicht als Zwischeninfo oder Zusammenfassung dienen, sondern lediglich wörtliche Aussagen aus dem Text zitieren. Aber das ist eher meinem Thesaurus-Gen geschuldet…

Fazit: Gut zum Frustweglesen und Sich-Nicht-Allein-Fühlen, mit konstruktiven Ansätzen.

Themen

  • 3 Grundtypen der Memmenchefs
  • Beziehung zwischen Boss und Mitarbeiter/innen
  • Der Boss und das System
  • Mutlosigkeit: Die Folgen
  • Selbst aufrecht sein
  • Wie es anders werden kann

Patrick D. Cowden: „Mein Boss, die Memme. Was läuft schief in deutschen Chefetagen?“ Econ 2012. 18,- EUR. ISBN 978-3-430-20131-5 . Website: http://mein-boss-die-memme.de (u. a. zum Einsenden eigener Storys).

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