Suchmaschine für Kinder

BildDamit Kiddies eigenständig im Web suchen und Eltern sich entspannt zurücklehnen können: www.fragfinn.de

Die Seite arbeitet mit einer Whitelist, hat also Internetadressen im Angebot, die in einer umfangreichen Liste von interessanten und für Kinder unbedenklichen gesammelt sind. Diese Liste wird täglich aktualisiert, ergänzt und geprüft.

Neue Einträge

Die Aufnahme von Internetadressen erfolgt auf unterschiedliche Art und Weise. Einerseits führt das Redaktionsteam regelmäßig eigene Recherchen im Web durch. So soll sichergestellt werden, dass relevante Themen und Inhalte abgedeckt sind und Aktuelles schnell den Weg auf die Liste findet. Andererseits können Seitenbetreiber ihre Seiten als Vorschlag einreichen. Schließlich können noch Privatpersonen und Institutionen Seiten empfehlen. Vorschläge von Kindern werden prioritär behandelt, wie es sich gehört. Jedes Angebot wird dann vom Redaktionsteam stets durch mindestens zwei Mitarbeiter geprüft. Erst nach Freigabe im 4-Augen-Prinzip erfolgt die Aufnahme auf die Whitelist.

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Amerikanische Reise ins Land des Bruttonationalglücks

Radio Shangri-La

Die Amerikanerin Lisa Napoli war Journalistin u. a. bei CNN. Sie überlegt in einer Sinnkrise, ob und wie sie – mit Mitte 40 – ihr Leben ändern kann und soll. Ein Anfang ist, dass sie sich jeden Tag drei Dinge aufschreibt, die gut waren. Das kann aber noch nicht die Lösung sein. Da kommt Ihr ein überraschendes Jobangebot in Bhutan gerade recht: Sie wird gebeten, die dortige Radiostation für junge Leute zu beraten. Neugierig geworden, sagt sie spontan zu. Kuzoo FM sendet aus einer alten Küche, hat so gut wie keine Technikausstattung und sendet Songs, die die jungen Leute von hier und da zusammengesucht haben.

Bhutan ist das Land, das dafür bekannt ist, dass es das Bruttonationalglück misst. Klingt exotisch, ist aber nachvollziehbar: Das Land liegt abgeschotten im Himalaya. Das Volk dort ist auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Und natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Nicht mal am Dach der Welt. Die Versuchungen der westlichen Welt mit ihren kurzen Vergnügungen drohen das Ansinnen des früheren Königs Jigme Singe Wangchuk zu unterlaufen, der das Bruttonationalglück einführte.

So sehr das kleine Land sich bemüht, Stolperfallen beim Übergang von der Monarchie zur Demokratie zu umgehen, machen Napolis Schilderungen doch deutlich, wie viel dieser Prozess seinen Bewohnern abverlangt. Die Städte Bhutans wachsen schnell, innerhalb eines Jahrzehnts hat sich die Bevölkerung vervierfacht.

Der König beschloss irgendwann, das Land für die Moderne zu öffnen. Geld ist erst ein paar Jahrzehnte bekannt, das Fernsehen wurde 1999 eingeführt, 2006 kam das Internet dazu. Und so gibt es jetzt eben auch den Jugendsender.

Einfühlsam beschreibt Napoli, wie der Wandel die spirituelle Essenz Bhutans auf die Probe stellt. Beim Ausbau der Radiostation merkt die Journalistin, in welchem Maße gerade auch die Medien diesen Kulturwandel mit gestalten.

Napoli nimmt die lange Reise und die hohen Kosten in Kauf und begibt sich auf die Reise. Sie erfährt eine Menge über das Land, die Menschen, die Probleme, Hoffnungen und auch dunkle Seiten. Ihre Einflussmöglichkeit ist geringer als erwartet. Napoli findet ihren Weg, ihre Bhutanische Freundin auch. Der Austausch geschieht von beiden Seiten, Vieles stimmt zuversichtlich, anderes lässt um die Eigenheiten fürchten. Am Ende bleibt die Frage offen: Wie wird Bhutans Zukunft aussehen?

Fazit: Spannend, kurzweilig und inklusive der harten Realität. Klingt spiritueller, als es ist.

Lisa Napoli: „Radio Shangri-La: Was ich in Bhutan, dem glücklichsten Königreich der Welt, lernte“. Kamphausen 2012. 19,95 EUR. ISBN 978-3-89901-483-9.

Weiterführende Links

Kuzoo FM: www.kuzoo.net

Bruttonationalglück
http://de.wikipedia.org/wiki/Bruttonationalgl%C3%BCck

Bhutan

Bhutan Tourism Corporation Ltd. (Bhutan’s oldest and largest Bhutan travel agency seit 1991):
www.kingdomofbhutan.com/

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Außerirdische in Berlin: Eyegs

Die Abenteuer der Eyegs

Von diesem Comic hab ich auf der IF 2012 in Bremen gehört.

CoverWorum geht’s?
Ein paar Außerirdische müssen auf der Erde notlanden, als sie zu nah an den Planten und in dessen Gravitation geraten. Der Kontaktversuch mit Erdbewohnern erweist sich auf der Kuhweide als nicht sonderlich hilfreich. Doch die Eyegs (so heißen die Außerirdischen) versuchen es einfach weiter. So kommen sie nach Berlin.

Das Erstlingswerk ist erstaunlich gut, auch wenn man hier und da die fehlende Erfahrung des Autors bemerkt. Es gibt Sprünge in der Story, die Zeichnungen sind schon gut, können aber sicher mit der Zeit noch besser werden, und für meinen Geschmack versucht er, zuviele Genres zu zitieren: Science Fiction, Elemente aus klassisschen Detektivgeschichten a la Philip Marlowe, politische Systemkritik, moderner Krimi… Das kann man machen, es ist aber hier noch nicht wirklich professionell umgesetzt. Spannend bleibt es also, wie die nächste Auflage, die Fortsetzung und die Erzählung der fehlenden Episoden aussehen wird.

Fazit: Für Berlinfans, gut zwischendurch zu lesen

Stefano Paggani: „Die Abenteuer der Eyegs“. epubli GmbH 2012. 26,95 EUR. ISBN 978-3-8442-1502-1. (Bestellbar bei www.epubli.de/shop/buch/Abenteuer-der-Eyegs-Stefano-Paggani-9783844215021/15851)

Für Fans: Es gibt übrigens auch ein lustiges T-Shirt zu den Eyegs (findet Ihr über die Website zum Comic: http://ouchgrafix.com/).

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Linktipp: Agiles im Blog

Den Blog gibt’s seit 2008. Jurgen Appelo schreibt über Themen wie agiles Management, Software-Engineering, Businessverbesserungen, persönliche Weiterentwicklung und Komplexitätstheorie. Das Ganze auf Englisch, Jurgen Appelo ist niederländischer Softwareingenieur, der in Rotterdam und Brüssel lebt. Er hat Kinder und einen imaginären Hamster („George“).

Blog unter www.noop.nl

Tipp: Ein Blick ins Archiv lohnt allemal. Mir gefällt der T-Shirt-Test, sehr anschaulich.

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Bunte Entsorgung

Bin im Web drüber gestolpert…

Über das Projekt

Ich zitiere: „The TRASHed :: Art Of Recycling campaign is an ongoing recycling education program that redefines the way people view recycling and trash collection. Global Inheritance arranges the artistic redesign of recycling bins, then integrates the bins at high visibility events to encourage recycling and provide additional outlets for people to appreciate the artwork. Live paintings often occur at events in addition to the ongoing display of artist bins created beforehand.

TRASHed appoints the right talent to match each event’s aesthetic.“

Mehr Infos unter www.globalinheritance.org/trashed-art-of-recycling.

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Mathe studieren, und dann aufgeben? Oder doch dranbleiben?

Das ist mal interessant… wie sieht das Mathestudium aus, wenn zwei Leute mal einen tieferen Blick auf die Zahlen werfen? In diesem Artikel steht’s. Hier ein paar Auszüge:

„Vier von fünf Diplomstudierenden der Mathematik geben dieses Studium auf und studieren stattdessen ein anderes Fach oder verlassen die Universität! Ebenso lässt die Differenz von vier Prozentpunkten zu Ungunsten der weiblichen Studierenden eine Genderproblematik erahnen […].“

„Ebenso bestätigt sich die weitverbreitete These, dass während des ersten Studienjahres der größte Schwund zu vezeichnen ist; dies betrifft ca. 34 Prozent der männlchen und 45 Prozent der weiblichen Studierenden. […]“

„Der anfängliche ‚Abstraktionsschock‘ […] Dies lässt sich wie folgt erklären: Studienanfänger haben oftmals eine vollkommen falsche Vorstellung von dem, was ein Mathematikstudium ausmacht. In der Schule wurde von ihnen eine eher informelle Sprache und informelles Begründen erwartet, während an der Hochschule der Gebrauch formeller Sprache und formellen Begründens gefordert wird. Studienanfänger müssen von Beginn an mit Sätzen und Definitionen arbeiten und erste Beweise erbringen. Das Erlernen dieser neuen Denkprozesesse ist entscheidend für einen erfolgreichen Einstieg in das Studium. […]“

„Welche nachhaltigen Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die hohe Anzahl der Fachwechsel und Exmatrikulationen in der Mathematik langfristig zu reduzieren? Mit dieser anspruchsvollen Herausforderung werden sich die mathematischen Fakultäten auseinandersetzen müssen, und die Zukunft wird zeigen, ob sie dabei erfolgreich sein werden.“

Die Studie an der Uni Duisburg-Essen zeigt, wieviel Biss ein Mathestudium heute so verlangt. Miriam Dieter und Günter Törner haben es untersucht. In der Ausgabe 10/2012 der Zeitschrift „Forschung und Lehre“ sind die Ergebnisse veröffentlicht. Den Artikel gibt es online:
www.forschung-und-lehre.de/wordpress/Archiv/2012/ful_10-2012.pdf (S. 826f)

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Linktipps zum Urban Mining

Neulich im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bin ich auf ein interessantes Thema gestoßen. Bevor ich es hier nacherzähle, schreib ich Euch mal lieber die Links zu den Originalberichten auf.

Das Cradle-to-Cradle-Konzept hat mich aufhorchen lassen, weil da keine Träume propagiert werden, sondern weil der Chemiker und Verfahrenstechniker darauf achtet, dass seine Vorschläge realistisch und machbar sind. Und trotzdem sehr wirkungsvoll, wenn’s dann mal funktioniert.

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„Die Nerds bestimmen den Lauf der Welt“ – hä?

Die Rache der Nerds

CoverSo beschreibt der Verlag das Buch:

„Wer trägt schwarze T-Shirts und Kapuzen-Shirts? Die Nerds.
Wer kommt per Datei in Ihr Wohnzimmer? Die Nerds.
Wer taucht immer häufiger in Talkshows auf? Die Nerds.
Wer lässt ökonomische Modelle zum Einsturz bringen? Die Nerds.
Wer baut unsere Gesellschaft um? Die Nerds.
Wer regiert die Welt? Die Nerds.“

Macht neugierig, mal weiterlesen…

„Sie glauben das nicht? Nach dieser Lektüre über alle Hacker, Piraten und sonstige Nerds werden Sie diese Meinung uneingeschränkt teilen. Die Nerds sind omnipräsent und sie nehmen Rache…“

Hmmm, das klingt jetzt schon nach Verschwörungstheorie.

„Der Autor illustriert auf unterhaltsame Weise wie sich unsere Welt längst um Bits und Tweets, um Daten und Informationsethik dreht. Nichts ist erdichtet – alles ist erlebt.“

Das macht neugierig.

„Aber Achtung! Für Politiker und Laien kann es gefährlich sein, in die vermeintlich ruhige See der Programmierer, Systementwickler und und Prozessoptimierer einzutauchen.“

Na toll – eigentlich sollte man jetzt das Buch schon mal weglegen. Und alle armen Laien (meinetwegen auch Politiker) davor warnen, das für bare Münze zu nehmen.

Meine Meinung nach der Lektüre: Schlecht, weil rein reißerisch und ohne fundierte, saubere schriftstellerlische Arbeit. Als Sachbuch wirklich nicht zu bezeichnen.

Beispiel gefällig? Eine gute Idee für ein „modernes“ Buch, aber leider schlecht umgesetzt: QR-Codes sind in den Text integriert, um Hintergrundinfos bei Bedarf ergänzen zu können. Leider sind die Themen, zu denen es QRs gibt, nicht wert, weiter recherchiert zu werden. Das wären andere Begriffe und Punkte, zu denen der Autor leider keine weiteren Infos liefert. Die Codes lassen den sowieso schon zerfasert wirkenden Text noch fahriger erscheinen. Und das – wie gesagt und wohl gemerkt – ohne echten Mehrwert. Hier der Beweis: “ […]  Und es gibt weibliche Nerds, die nach meiner Erfahrung etwas flexibler in ihrer Garderobe und in ihren Gedanken sind. (-> QR-Info 4) Das Nerdtum ist zu einer Massenbewegung geworden. […]“ – Was soll ich da noch mit Hintergrundinfos, wenn die Basisinfo schon so lächerlich daher kommt. Ja, ja, Garderobe und Gedanken ist eine Alliteration, nettes Stilmittel, aber deswegen Unsinn zu schreiben, hilft doch nicht…

Und ich hatte bei der Bezeichnung „Handyromanautor“ und Wirtschaftsprof (besonders in dieser Kombi) schon wenig Hoffnung, dass das Buch tatsächlich Hand und Fuß hat. Leider hat sich meine Befürchtung bestätigt. Dabei hätte man soviel aus dem Thema machen können…

Fazit: Unsachliches „Sachbuch“ – und dazu handwerklich schlecht. Hoffentlich fragen mich die Laien vorher, ob sich die Lektüre lohnt. Sonst graust es mich schon vor der Zeit, die ich in die Richtigstellung investieren muss.

Oliver Bendel: „Die Rache der Nerds: Ein Plädoyer für die Informationsethik“. UVK 2012. 19,99 EUR (D). ISBN 978-3-86764-390-0.

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Prezi: Durch virtuelle Welten führen

Wer nutzt es?

Zum Beispiel Brigitte für Ihren Vortrag „Berufe im World Wide Web“ oder Natalie für Ihren MINT-Slam-Beitrag zu den schwarzen Löchern auf der informatica feminale 2012 in Bremen.

Was isses?

Prezi ist eine Präsentationssoftware n der Cloud. Die Leinwand ist hier zoombar, so dass man Ideen auf einer Landschaft platzieren, virtuell von hier nach dort reisen und Verbindungen darstellen kann.

Wie kam’s zustande?

Adam Somlai-Fischer, Co-Gründer von Prezi, ist Architekt und „Visual Artist“, der sich seit 2001 mit zoombaren Präsentationen beschäftigt. Er hat sich für das Konzept des ZUI (zoomable Userinterface) begeistert, das ihm ein Hineingehen in seine Pläne ermöglicht. Da er sowas nicht zum Kaufen gefunden hat, hat er sich eben selbst so einen Editor geschrieben. 2007 überzeugte dann Professor Peter Halacsy (Budapest Univerity of Technology) ihn, einen solchen Editor für alle zu entwickeln. Schließlich kam noch Peter Arvai als CEO dazu und im April 2009 startete Prezi von Budapest aus. Im November desselben Jahres gab es dann ein Büro in San Francisco.

Wo isses?

prezi.com

Wie macht man mit?

Man muss sich registrieren, um online Prezis erstellen zu können. Dazu gibt es (mind.) 100 MB Onlinespeicherplatz. Man kann fertige Prezis herunterladen und sie offline vorführen. Das geht erst mal mit einem kostenlosen Account. Natürlich darf man jederzeit einen Upgrade kaufen (ab $59 USD).

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Kompakte Lernhilfen

Heute mal wieder zwei Minis. Weil’s so schön ist und in jede (Reise-) Tasche passt…

Logisches Denken schulen

CoverJetzt weiß ich endlich, wo die Kreativitätsforschung herkommt und wann das anfing. Obwohl es im Kern um logisches Denken geht, gibt es auch viel zur Kreativität zu lesen. Zum Beispiel, welche Merkmale kreative Menschen auszeichnet und welche äußeren Faktoren sich günstig auf die Kreativität auswirken. Außerdem stellt Birgit Kuhn an einer Stelle logisches dem lateralen Denken gegenüber, beides wichtig für den Erfolg. Mir gefällt gut, wie die Autorin das Titelthema in einen breiteren Kontext stellt. Das macht das Lesen interessant und erhöht die Umsetzbarkeit in die Praxis ungemein.

Besonders gut haben mir auch die Übungen gefallen. Es gibt sehr viele davon, aus unterschiedlichen Bereichen: Denkübungen genauso wie physische Übungen (also Körper und Geist), einfache und komplzierte Übungen. Damit lässt sich die Gehirnflexibilität verbessern, die Konzentrationsfähigkeit steigern und das Ganze ist auch noch herausfordernd, machbar und vielfältig. Eine der Übungen möchte ich hier vorstellen, die Denkmütze: Durch die Massage der Ohrmuscheln lassen sich Energiereserven mobilisieren. Dazu die Ohrmuscheln zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und nach außen hin kneten. Dabei von oben bis runter zu den Ohrläppchen bearbeiten und das Ohr nach außen ziehen. Mindestens dreimal wiederholen. Und – schwupps! – sind ein paar Hundert Energiepunkte aktiviert. (Achtung, ersetzt nicht genug Ruhepausen und eine gesegnete Nachtruhe ;-)

Die gängigen Kreativitätstechniken sind kurz und knapp äußerst gut erklärt, inklusive der Vor- und Nachteile. Vorbildlich!

Fazit: Reichhaltig, tolles Buch

Themen

  • Logik und Denken
  • Funktion, Aufbau und Entwicklung des Gehirns
  • Problemlösen
  • Kreativität
  • Intelligenz

Birgit Kuhn: „Logisches Denken schulen. Gehirn trainieren und Zusammenhänge erkennen“. compact 2011. 3,- EUR. ISBN 978-3-8174-7836-1.

Konzentration trainieren

CoverGanz klar an Schülerinnen und Schüler gerichtet, widmet sich das Buch an alle, die sich im Bereich Schule bewegen. Dementsprechend ist die Ansprache. Es gibt einfache Übungen, leicht nachvollziehbare Tipps und im Anhang die Lösungen. Die Tipps sind sicher zielführend, aber – wie das so ist im Leben – nicht ganz so leicht umzusetzen und durchzuhalten, wie es sich liest. Das liegt nicht am Buch, sondern an der Natur der Sache.

Leider ist vom Klappentext her nicht ersichtlich, dass die Zielgruppe sehr eingegrenzt ist (das Buch gehört in die Schule). Ich hatte mir für mich auch Hilfe für den Einsatz im Beruf erhofft. Davon gibt es aber so gut wie nichts. Schade eigentlich, denn das Thema ist für Viele interessant. Ein Hinweis im Infotext wäre nett.

Fazit: Für die Zielgruppe m. E. etwas anspruchsvoll – ich kann mir schwer einen Pubertierenden vorstellen, der sich auf das Buch stürzt…

Themen

  • Konzentration
  • Motivation
  • Zeit
  • Angst
  • Entspannung

Andrea Solms: „Konzentration trainieren. Gedächtnis schulen und Stress abbauen“. compact 2012. 3,- EUR. ISBN 978-3-8174-7280-2.

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Englisch auf Papier

CoverDas Buch enthält viele gängige englische Redewendungen und Redensarten, die eine elegante und lebendige Konversation ermöglichen können. Geläufige Formulierungen für Telefonate, Präsentationen und Meetings auf Englisch helfen, die berufliche Zukunft souverän zu meistern. Das verspricht der Verlag in seinem Text.

Was soll ich sagen? Das Buch ist wirklich gut, wenn man die richtigen Worte für typische Situationen und im passenden Kontext auf einen Blick sucht. Der erste Teil enthält Vokabeln auf Englisch/Deutsch und der zweite Teil biete die umgekehrte Sicht, also Deutsch/Englisch. Die Vokabeln und Phrasen aus verschiedenen berufsrelevanten Bereichen, z. B. Verhandeln, Präsentieren, Besprechungen, Telefonieren… sind übersichtlich, kurz und knapp.

Es gibt nicht nur Vokabellisten, sondern auch Tipps zu Konventionen ( z. B. Anrede promovierter Gesprächspartner oder wie man sich üblicherweise am Telefon meldet, nämlich nicht mit dem eigenen Namen wie bei uns). Wo wir schon beim Telefonieren sind: Wie heißt nochmal mein Gesprächspartner? Wie buchstabiere ich ihm meinen Namen oder den meiner Firma am Telefon? Auch dazu gibt es hier eine Liste. Nützlich ist auch die Tabelle mit gängigen Abkürzungen und was sie bedeuten.

Immer wieder findet sich ein Hinweis, ob es sich z. B. um eine britische Gepflogenheit handelt oder welche Unterschiede es zwischen den unterschiedlichen englischsprachigen Ländern (USA, GB, Canada, AUS, NZ) gibt, etwa in Verhandlungssituationen. Typische Fehler und falsche Freunde („you know, the false friends“) sind aufgelistet und mit der korrigierten Version versehen.

Wie schreibt man ein Sitzungsprotokoll? Auch so eine Formalität, die sich von Land zu Land und von Kultur zu Kultur etwas unterscheiden kann. Hier gibt es Tipps sogar inkl. einer einfachen Strukturierunsvorgabe. Sympathisch war mir, dass Small Talk als Teil geschäftlicher Beziehungen vorkommt. Das ist das, was ich bei meinen ersten fachlichen Gehversuchen auf Englisch schmerzlich vermisst hatte, da waren meine Schulkenntnisse für nix zu gebrauchen.

Am Ende gibt es zum unterhaltsamen Lernen noch den Rätselspaß (mit Lösungen). Im Anhang verraten die „Occupational Titels“, was Berufs- und Stellenbezeichnungen aus dem Englischen im Deutschen bedeuten. Und abschließend findet sich eine Übersetzungstabelle verschiedener Rechtsformen (BRD/UK/USA).

Fazit: Überaus durchdacht

Themen

  • Telefonieren
  • International verhandeln
  • Termine vereinbaren
  • Geschäftsreisen
  • Erfolg und Misserfolg beschreiben
  • Meeting: Intro und Ende, Ideen finden, Meinungen äußern, Kompromisse schließen
  • Redewendungen
  • Projekte und Zeitmanagement
  • Charakter und Fähigkeiten
  • Arbeitsalltag

Patricia McBride: „English Idioms. Business Update“. compact 2012. 4,99 EUR. ISBN 978-3-8174-8541-3.

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10x mehr wie Du…

Warum florieren manche Unternehmen in Zeiten großer Unsicherheit und andere nicht?

Basierend auf einer empirischen Langzeitstudie präsentieren die Autoren die Erfolgsgeheimnisse von Unternehmen, die selbst unter schwierigen Bedingungen zu Marktführern werden. Weltwirtschaftskrise, technologischer Wandel, globaler Wettbewerb – wirtschaftliche Unsicherheit ist immer da. Dennoch schaffen es manche Unternehmen, trotz der anhaltenden Instabilität weiter zu wachsen, während andere scheitern.

Was unterscheidet die, die selbst unter widrigen Bedingungen außerordentlich erfolgreich sind, von denen, die schlecht abschneiden?

Jim Collins und Morten T. Hansen haben diese Fragestellung in einem mehrjährigen Forschungsprojekt untersucht und dazu empirische Daten von mehr als 20.000 Unternehmen ausgewertet. Die Autoren wollten wissen, wie extremer Erfolg unter extremen Bedingungen möglich ist. Sie untersuchten Firmen, die sich in einer anfälligen Ausgangsposition befanden, dann zu Spitzenunternehmen mit einer sehr erfolgreichen Bilanz wurden und diese Position auch unter instabilen Bedingungen hielten. Anschließend verglichen sie diese Unternehmen mit solchen, denen es nicht gelungen war, unter den gleichen Bedingungen zu bestehen.

Im Buch beschreiben die Autoren das Vorgehen von ausgewählten sieben Unternehmen, die ihre Wettbewerber um mindestens das 10-fache übertrafen und konstant bessere Ergebnisse erzielten als alle anderen. Sie zeigen, welche Gemeinsamkeiten diese Erfolgsunternehmen haben. Dazu zählen beispielsweise Führungskräfte, die sich durch „fanatische Disziplin“, „empirische Kreativität“ und „produktive Paranoia“ auszeichnen, sich nie mit dem bereits Erreichten zufriedengeben und immer auf das Schlimmste vorbereitet sind.

Produktive Paranoia ist im Kern effektives Handeln auf der Basis extremer Wachsamkeit. Empirische Kreativität heißt, aufgrund von Fakten (evtl. ungewöhnliche) Alternativen zu ergreifen. Fanatische Disziplin besteht u. a. darin, Fähigkeiten schon vor dem Ernstfall zu erwerben und sich auch in Wachstumphasen nicht selbst zu überschätzen. So zu arbeiten bedeutet: Wohlüberlegte, methodische und systematische Vorbereitungen auf bewusst gewählte Ziele hin, ohne Risiken auszublenden. Das kann in die Unternehmenskultur übergehen – und das sollte es auch, wie ich finde.

Die Auswahl der Führungskräfte ist dafür natürlich entscheidend: Optimal passen dazu Menschen, die ihre Stärke in etwas Größerem und Dauerhafterem als in ihrer eigenen Person sehen. Als Beispiel nennen die Autoren Bill Gates, der sich irgendwann in seiner Zeit als erfolgreicher Unternehmer vorgenommen hat, die Malaria zu bekämpfen (und im besten Fall auszurotten). Hat man erst einmal solche Führungskräfte gefunden, folgen ihnen die Mitarbeiter/innen auch bereitwillig. Auch wenn sie nicht alle direkt die ganze Welt retten wollen müssen ;-)

Die Kernpunkte des Buches finde ich sehr spannend. Was mir nicht gefällt, ist der ausschweifende Erzählstil und das überbordende Selbstbewusstsein der Autoren (klingt wie „He, wir wissen wie’s geht und ändern die Welt, wenn Ihr uns nur glaubt und das tut!“) – dahinter verschwinden die wichtigen Interpretationen der Studienergebnisse leider zu leicht. Dieser geschwätzige Stil macht es der Leserin schwer. Trotzdem lohnt es sich, sich die Kernaussagen aus diesem Schreibwust eben selbst heraus zu arbeiten. Das ist eigenlich die Rolle der Autoren *seufz*

Fazit: Kürzer, roten Faden straffen, dann ist das Buch top.

Themen

  • Auswahl der 10X-Unternehmen
  • Wie werden Menschen zu 10Xern?
  • 20-Meilen-Marsch (bewusst gleichbleibendes Vorwärtskommen)
  • Kreativität und Disziplin
  • Führungsqualitäten oberhalb der Todeszone
  • Paranoia
  • Kontinuität und Wandel
  • Glück oder Können: Welche Rolle spiel Glück?

Jim Collins und Morten T. Hansen: „Oben bleiben. Immer“. campus 2012. 29,99 EUR (D)/30,90 EUR (A). ISBN 978-3-593-39660-6.

[PS: Natürlich weiß ich, dass es „10x mehr als Du…“ heißt. Das ist ein Zitat.]

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Die DEC-Geschichte

Aufstieg und Fall von Digital Equipment Corporation

CoverDEC – ein Pionierunternehmen der Computerbranche, von dem viele bedeutende Innovationen ausgingen: Netzwerke, Miniaturisierung und mehr…

Schein, der den Gründer Ken Olsen von 1966 bis 1992 als Berater begleitet hat, stellt in dieser Lerngeschichte dar, wie die spezielle Unternehmenskultur von DEC zum Erfolg führte. Bei DEC wurde unternehmerische und technologische Kreativität in höchstem Maß gelebt, das aber behinderte irgendwann die Weiterentwicklung und trug so zum Niedergang des Unternehmens bei. DEC wurde 1998 von Compaq übernommen.

Klingt wie eine Untergangsgeschichte? Ein Hauptgrund für das Ende: Vor lauter Selbstüberschätzung hörte die Unternehmensleitung (aber auch Fachexperten) nicht mehr auf Kritiker und Kunden, die man verliert. Gehört wurde auf Kunden, die das Unternehmen (sowieso schon) schätzen.

Also geht es hier wirklich um eine Untergangsgeschichte? Ganz so ist es nicht. Die Lehren, die sich aus dieser langen Geschichte ziehen lassen, sind durchaus noch aktuell.

Und die Kultur von DEC lebt in anderen Bereichen weiter. Mir gefällt zum Beispiel die DECsche Sicht, dass Scheitern weniger auf persönlicher Inkompetenz beruht als vielmehr darauf, dass Person und Aufgabe nicht gut zusammen passen. Und dass die Person sicher eine andere Aufgabe erledigen kann – und zwar sehr gut. Nicht neu, aber auch wahr, ist die Erkenntnis, dass mangelnde Reflektion ein weit verbreitetes Merkmal des Managerberufs ist. Dagegen ist ein Erfolgsfaktor ein Umfeld, in dem Leute wachsen, lernen und Fehler machen können. Rahmenbedingungen können entscheidend sein!

Für den eigenen Werkzeugkasten lässt sich hier auch was mitnehmen. Beispiel: Hitzige Diskussionen verhindern oft, dass Ideen von Leute, die weniger durchsetzungskräftig oder schlicht etwas leiser sind, oft untergehen. Dagegen hilft, diese Ideen direkt auf einem Flipchart aufzuschreiben, so dass später die Ideengeber  den Faden wieder aufnehmen können.

Fazit: Ungewöhnlich und ein paar Gedanken wert

Themen

  • Aufbau einer Innovationskultur
  • Einfluss von DEC auf die Organisationsentwicklung
  • Grundlagen einer organisationalen „Midlifecrisis“
  • Technologieveränderungen
  • Erfolg, Wachstum und Alter
  • Stärken und Erstarrungen
  • Lektionen und Vermächtnisse

Edgar H. Schein und Andreas Kohlhage (mit Irmgard Hölscher und Dagmar Zerbst als Übersetzer): „Aufstieg und Fall von Digital Equipment Corporation: Eine Learning History, oder: DEC ist tot – lang lebe DEC“. EHP 2006. 34,- EUR. ISBN 978-3-89797-027-4.

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Forschung zur Führung und Vertrauen

Die Doktorarbeit von Dr. phil. Dietrich Bartelt beschäftigt sich mit einem spannenden Thema: „Wertschätzende, kompetente und ethische Führung: Das „Vertrauen“ der Mitarbeiter in ihre Führungskräfte“. Lesen müsst Ihr selbst…

Links zur Diss:

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Denkfallen erkennen und vermeiden

Der Autopilot im Kopf

CoverBevor ich mir selbst was ausdenke, geb ich Euch heute einfach mal die Beschreibung des Verlags, denn das passt einfach schon sehr gut:

Während wir denken, dass wir denken, denkt unser Gehirn, was es will. Es nutzt bekannte Denkmuster und manövriert uns mit besorgniserregender Zuverlässigkeit in Denkfallen. Nur wenn wir wissen, wie unser Autopilot im Kopf funktioniert, und nur wenn wir die Denkfallen kennen, können wir besser denken.

Partnerwahl, Projekte managen, Finanzkrise, Altersvorsorge – was auch immer es ist, es gibt nur drei Dinge, die wir tun können, um mit dem richtigen Denken auch die richtigen Entscheidungen zu treffen, bestmögliche Urteile zu fällen und Probleme zu lösen: wissen, wie der Autopilot im Kopf funktioniert, bekannte Denkfallen kennen und die richtigen Denktools nutzen.

Dieses Buch bietet genau das – fundiert, unterhaltsam und spielerisch. Ein spannendes Sachbuch und Denktraining, prall gefüllt mit Beispielen und Lösungen für besseres Denken. Wissenschaft zum Anfassen und Anschauen und in unseren Denkalltag transferiert. Nur denken müssen wir dann noch selbst.

Mein Fazit: Sehr unterhaltsam

Themen

  • Was denkt?
  • Wie denkt es?
  • Schätzen und urteilen
  • Entscheiden
  • Probleme klassisch lösen und kreativer denken
  • Wie denkt es sich besser?

Carl Naughton: „Der Autopilot im Kopf. Entscheiden, urteilen, Probleme lösen, ohne in die üblichen Denkfallen zu tappen“. Gabal 2012. 24,90 EUR. ISBN 978-3-86936-334-9.

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Impulse für Hilfe und Selbsthilfe

Cover„Guerilla Coaching“ ist das Motto von Sabine Asgodom. Sie möchte Leuten helfen, anderen Leuten zur Eigeninitiative zu verhelfen. In diesem Sinne gibt sie ihr Wissen weiter und ermutigt dazu, es auch anzuwenden. Die Empfehlungen in den Abschnitten mit den „Impulsen“ sind oft recht einfach, aber immer sehr gut. (Wie so oft, man muss es dann auch tun!) Ich werde demnächst mal das „Alternativrad“ ausprobieren. Besonders hilfreich ist, dass es zu den Impulsen Hinweise für Besonderheiten beim Coachen und Selbstcoachen gibt. Eine gute Orientierungshilfe, sehr vorbildlich.

Einen Einblick in die Arbeit der Coach bietet diese Website: www.coaching-heute.de. Die Website stellt zum Weiterbildungsmagazin „Coaching Heute“ ab 2009 alle Ausgaben zum Download bereit. Wer sich noch tiefer ins Thema einlesen will, bekommt am Ende des Buchs viele Literaturhinweise. Und wer sich ausbilden lassen möchte, kann sich an die Autorin wenden, die eine Ausbildung zu ihrem Coachingkonzept „Lösungsorientiertes Kurzcoaching“ anbietet.

Einen Einstiegsabschnitt möchte ich hervorheben, weil es für Coachings eine Anregung gibt, die die Voraussetzung für eine funktionierende Hilfe ist:

Die 7 Schritte der Krisenintervention:

  1. Geborgenheit geben
  2. Geborgenheit geben
  3. Geborgenheit geben
  4. Geborgenheit geben
  5. Geborgenheit geben
  6. Geschehenes/Gehörtes kurz und beruhigend ansprechen
  7. Geborgenheit geben

… und im Buch gibt die Autorin auch eine Anregung, wie man als Coach oder Freundin die Punkte 1 – 5 und 7 erfüllt.

Fazit: Leicht anwendbar und die Erfahrung dahinter ist spürbar

Themen

  • Was ist Coachen?
  • „Lösungsorientiertes Kurzcoaching“
  • Gute Coaches
  • Impulse: Reflektions- und Denkhilfen
  • Führungskraft als Coach
  • Selbst Coach werden
  • Professionelles Coachen

Sabine Asgodom: „So coache ich. 25 überraschende Impulse, mit denen Sie erfolgreicher werden“. Kösel 2012. 17,99 EUR (D). ISBN 978-3-466-30935-1.

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Mit Menschen für Menschen wirtschaften

Systemische Beratung

Cover

Wie können Organisationen für das Wirtschaften mit Menschen für Menschen gestaltet werden? Wie können Menschen als Professionelle und in Organisationsfunktionen sinnvoll handeln? Welche Haltungen und Kompetenzen braucht man dafür? Wer muss was wie lernen, und wie sieht eine passende Lernkultur aus? Eine Lernkultur, die beiträgt zu einer humanen Organisationskultur? Diese Fragen werden im Buch nicht nur betrachtet, sondern es gibt auch jede Menge Anregungen, wie sich Lösungen finden lassen.

Zu Beginn steigen der Autor und die Autorin mit einem Dialog ein. Das ist einigermaßen lebendig und lädt zum Lesen ein. Die Botschaft ist durchaus anspruchsvoll, z. B. beim Thema „professionelle Kompetenz“. Puh, da liegt die Latte ganz schön hoch. Naja, vielleicht muss man ja nicht immer und überall bis ganz nach oben klettern. Es könnte ja ausreichen, sich ehrlich in die richtige Richtung zu orientieren. Und Orientierung bietet das Buch für diesen Zweck sicher.

Das Buch ist voller (dankenswerterweise) kurzer Abschnitte, enthält aber nichtsdestotrotz sehr viel Text. Das bin ich von meinen „technischen“ Fachbüchern gar nicht mehr gewohnt, so dass ich das Lesen durchaus etwas anstregend fand. Dazu kommt, dass Manches doch eher psychologielastig ist, zumindest für mich. Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass sich Gesagtes immer mal wieder – wenn auch etwas anders – wiederholt. Und zwar nicht, um es besser einprägsam zu machen. Sondern eher, weil das Buches nicht ausreichend strukturiert ist. Es gibt zwar Abschnitte, aber beim Lesen merkte ich gar nicht, wann das Thema gewechselt hatte… Etwas mehr Fokussierung täte einer späteren Auflage sicher gut. Meinetwegen könnten z. B. die Schlenker in Richtung Therapie ruhig fehlen. Ich gehöre allerdings – glaube ich – nicht direkt zur Zielgruppe,  mag sein, dass meine Kritikpunkte vielleicht für Andere weniger relevant sind.

Was ganz anderes: Die Lektüre kann frustrierend sein, wenn man die schöne Welt der Theorie mit der Wirklichkeit vergleicht. Manche „Professionelle“ sollten sich mal ein Herz fassen und versuchen, ein paar der Kompetenzen anzustreben, die hier beschrieben sind. In diesem Buch finden sie Hinweise und Hilfen, wie das funktionieren könnte!

Eine Metapher des Autorenduos gefiel mir ganz gut. Bei einfachen Arbeitsformen funktioniert es recht gut, wenn „oben“ jemand am Lenkrad dreht. Bei immer komplexer werdenden Märkten und Organisationen, in Zeiten von Wissensarbeit und unüberschaubaren Rahmenbedingungen besteht bei schlichtem Lenkraddrehen allerdings die Gefahr des Aquaplanings. Das passiert, wenn die Steuerleute die Bodenhaftung verlieren, indem sie die Bedeutung der Räder unterschätzen und unüberlegt oder gar panisch das Lenkrad hin- und herreißen. Oder einfach nicht wissen oder wissen wollen, wie Lenkung und Räder am besten zusammenspielen.

Übrigens gibt es unter www.isb-w.de Texte, Audios, Videos, Folien und Schaubilder zum kostenlosen Download. Und unter www.blog.bernd-schmid.com findet Ihr Bernd Schmids Blog . Übrigens sind mir die Websites positiv aufgefallen: Sie sind sehr besuchsfreundlich, z. B. lässt sich der Blog in größerer Schrift darstellen. Und der Hinweis darauf steht nicht irgendwo versteckt, sondern (in großer Schrift!) mitten im Blickfeld. Vorbildlich!

Fazit: Die Beiden wissen, wovon sie schreiben

Themen

  • Mensch und Beruf
  • Menschen in Organisationen
  • Passung
  • Umgang mit Überkomplexität
  • Persönliche Orientierung
  • Professionalisieren
  • Beruf als Lebensform
  • Gestiegene Anforderungen
  • Einstieg ins Berufsleben
  • Jenseits der Lebensmitte
  • Seniorexperten
  • Orientierungshilfen
  • Beratermarktübung
  • Fach-, Feld- und Marktkompetenz
  • Neztwerkkompetenz
  • Sensibilität und Robustheit
  • Zentrale menschliche Motive
  • Etwas bewegen und bewegt sein
  • Wirtschaften, Wettbewerb, Wachstum
  • Leistung
  • Strategie und Führung
  • Übersicht und Detailkenntnisse
  • Entstehung von Krisen
  • Verantwortungskultur
  • Als Professionelle/r persönlich entwickeln
  • Rahmenvereinbarungen auf Augenhöhe
  • Metabetrachtungen
  • Umgang mit Belastungen
  • Rollen, Welten und Kompetenzen
  • Gesundheit und Kultur
  • Konzeption von Persönlichkeit
  • Verschiedene Wirklichkeiten, u. a. das Milieu
  • Störungen und Störungsbeseitigung
  • Charisma und Professionalität
  • Professionalität und Ehrenamt
  • Kybernetischer Humanismus

Bernd Schmid und Christiane Gérard: „Systemische Beratung jenseits von Tools und Methoden: Mein Beruf, meine Organisation und ich“. EHP-Verlag 2012. 25,- EUR (D). ISBN 978-3-89797-089-2.

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Kreativität unterrichten

Handbuch Kreativität

CoverKreativitätsmethoden, von der Zielklärung über die Ideenfindung und Ideenbewertung inklusive Auswahl bis zur praktischen Umsetzung. Es ergibt sich ein umfassender Blick, über die reinen Techniken hinaus. Besonders ist, dass es hier schon mit dem Einfühlen ins Problem beginnt.

Die Umsetzung von Ideen mit Hilfe der „UV-Checkliste“ (umsetzen und verändern) hat mir gut gefallen. Die ausgetüftelten Fallbeispiele sind dabei sehr hilfreich! Fallbeispiele gibt es fürs Einüben der Methoden (z. B. Trendkino, viereinhalb Seiten lang beschrieben: Situationsbeschreibung, Aufgabenstellung, erwartetes Arbeitsergebnis, Rahmen und ausgangsbedingungen, Besonderheiten und das Reizvolle am Fall, Beispiellösung – nicht: Musterlösung, Verlauf beim Vorgehen).

Am Ende des Fallbeispiels ist dann jeweils eine Auflistung der Methoden in der gesamten Lösungsvielfalt.

Es gibt einen Abschnitt „Seminardrehbuch“: Das ist eine nette Grundlage für jede Phase, inkl. einer Liste der benötigten Ausstattung (Moderationsmaterial, Beamer etc.) und Tipps für den Umgang mit unterschiedlich schnell gelösten Aufgaben – wie kann ich in der Zwischenzeit „schnelle“ Teilnehmer beschäftigen? Leider ist der Drehbuchteil nur so la-la. Brauchbar, aber auf jeden Fall mit Verbesserungspotenzial.

Leider sind Rechenfehler, falsche Beschriftung an einem Diagramm, Inkonsistenzen und Tippfehler zu verzeichnen: bitte etwas mehr Sorgfalt! Im Text eingebaut sind viele Literatur- und Linktipps, leider ohne kurzen Hinweis, warum gerade diese Quelle empfohlen wird.

Fazit: Durchwachsen

Themen

  • Kreativmethoden
  • Ziel klären
  • Ideen finden
  • Ideen bewerten
  • Ideen umsetzen
  • Fallbeispiele für Seminare
  • Kreativität in den Alltag integrieren
  • Beispielhaftes Drehbuch für ein Kreativitässeminar

Bernd Weidemann: „Handbuch Kreativität. Ein guter Einfall ist kein Zufall. Weiterbildung und Qualifikation“. Beltz 2010. 39,99 EUR. ISBN 978-3-407-36490-6.

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Virtueller Chor zum Mitmischen

Der virtuelle Chor erblickte im Mai 2009 das Licht der Welt, und zwar als einfaches Experiment der Social Media, als Britlin Losee – ein Fan von Eric Whitacres Musik – ein Video von sich aufnahm, in dem sie „Sleep“ singt. Dieses Video veröffentlichte sie auf YouTube.

Als Eric das Video sah, antwortete er darauf, indem er seine Onlinefans dazu aufrief, selbst auch „Sleep“ zu singen, aufzunehmen und hochzuladen. Scott Haines schnitt das Ergebnis zusammen und Eric war beeindruckt. Er entschloss sich dazu, das Konzept auf den nächsten Level zu heben. Der virtuelle Chor bekam seine nächste Aufgabe: „Lux Aurumque“. Auch das wurde zusammengeschnitten. Entstanden ist ein Werk, das Eric auf seiner Website präsentiert: http://ericwhitacre.com/the-virtual-choir/history

Seitdem hat sich der virtuelle Chor etabliert. Die Idee finde ich sehr faszinierend. Infos, Noten und Videos findet Ihr auf der Website: http://ericwhitacre.com/the-virtual-choir

Aktuell läuft da der virtuelle Chor Nummer 3, „Water Night“:

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Linktipp für kreative Mensamenschen

Wie Ihr Euer Essen am Mittag kreativ gestaltet (und das Ergebnis mit Anderen teilt), vielleicht im Wettstreit mit Euren Mit-Studis, seht und erfahrt Ihr auf www.mensabattle.de.

Ich hab’s zwar selbst noch nicht zur Produktreife gebracht, erinnere mich aber durchaus an eigene künstlerische Aussagen (sogar schon vor dem Studium)…

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