Die entschärfte Schnittstelle
Buchrezensionen
Gegen Reizhusten…
Designing the user interface
Gegen Reizhusten…
Für alle, die mehr oder weniger blutigen Anfängerinnen und Anfängern als „IT-Trainerinnen“ irgendetwas aus der wunderbaren Welt der IT beibringen wollen, ist ein ungewöhnliches Buch auf dem Markt. Die Beispiele sind aus den Bereichen „Word“ und „Excel“, was aber nicht weiter stört. So weit, so gut. Trotzdem: Das Buch ruft Ambivalenz in mir hervor. Es ist an manchen Stellen hochgradig arrogant, vor allem gegenüber den Schulungsteilnehmer/innen.
Für alle, die oft vor Gruppen stehen und unterrichten, die wenig Zeit dafür zur Verfügung haben und viel Fachwissen vermitteln wollen, sind hier Tipps en masse versammelt. Das Buch ist dabei recht übersichtlich (ca 200 Seiten). Die Aufteilung in kleine Informationshäppchen ist praktisch und einladend. Die Disziplinierung der Teilnehmer auf subtile Art und Weise halte ich nicht für nachahmenswert, die Methoden sind es allemal. Auch die Beispiele sind gut gewählt und lassen sich leicht auf andere Schulungssituationen übertragen.
Fazit: Lesen, Auswählen, Ausprobieren. Auch wenn’s manchmal hanebüchen daherkommt…
Themen
- Das wichtigste am Training ist der Trainer
- Die Beziehungskiste
- Handwerk
- Den Inhalt in den Griff bekommen
- Behalten fördern
- Spiele
- „Lieben Sie Ihre Teilnehmer!quot;
- Online-Training
- Praxisbeispiele
- Vorbereitung auf die CTT-Prüfung („Certified Technical Trainer“ der Computing Technoligy Industry Assiociation)
- Kulturunterschiede (de-us) und Burnout-Vermeidung
Übrigens: Eine weitere Rezension zum Buch gibt es in der c’t 8/05, Seite 200.
Lutz Weigelt: „Gegen Reizhusten… Überlebensrezepte für Trainer“. mitp 2005. 24,95 EUR (D) / 25,70 EUR (A). ISBN 3-8266-1398-8.
Designing the user interface
Wie bereits angekündigt, gibt es diesen englischsprachigen Klassiker jetzt in der 2005er-Ausgabe. Das Schöne an dem Buch ist, dass es für verschiedene Zielgruppen geeignet ist. Da sind zum Einen die Praktikerinnen, die das Werk zum Nachschlagen bei bestimmten Fragen zur Hand nehmen können. Die wichtigsten Punkte gibt es dann kapitelschließend als Zusammenfassung. Zum Anderen enthält das Buch auch für Forscherinnen Abschnitte, in denen – jeweils am Ende eines Kapitels – die wissenschaftliche Relevanz und offene Forschungsfragen kurz erläutert werden. Sehr gut!
Neben den Faktenwissen wie etwa die Zeiten für Systemreaktion, geplante Aktionen seitens der Nutzerinnen und die Bedenkzeit der Nutzerin gibt es auch Beispiele, anschaulich und aus dem Leben gegriffen. Besonders gut haben mir die Praxistipps gefallen: Im Abschnitt „Nonanthropomorphic Design“ geben Shneiderman und Plaisant ein Beispiel für anthropomorphic, fluent and telegraphic style (nach Brennan und Ohaeri 1994):
Poor: I will begin the lesson when you press RETURN.
Better: You can begin the lesson by pressing RETURN.
Better: To begin the lesson, press RETURN.
Die Autor/innen bleiben aber nicht bei den Standardeingabe-Standardausgabe-Geräten stehen. Sie gehen auch auf exotischere User Interfaces ein; z.B. einen berührungssensitives Brett, das eine Landkarte als Relief für blinde und sehbehinderte Nutzerinnen. Viele Neuerungen nicht nur der jüngeren Zeit werden angesprochen: e-Ink-Displays, Großbildschirme, eine aneinandergepuzzelte Darstellung auf vielen kleinen Monitoren, Mehrbildschirm-Plätze, Handy-Display, digitale Stifte, Datenhandschuh etc.
Gerade für Leute, die für Kinder als Zielgruppe entwickeln, sind Erkenntnisse wertvoll, wie sich deren Verhalten und Können von dem Erwachsener unterscheidet. Dazu gehört etwa unterschiedliche Geschicklichkeit und Treffsicherheit beim Gebrauch der Maus.
Fazit: Wen das Thema User Interface interessiert ist mit diesem Buch gut bedient. Aber Achtung, viel Stoff.
Themen
- Development: Design Prozesse, Evaluation von Interface-Designs, SW-Tools
- Interaction Styles: Direkt und virtuell, Handling, Sprachen, Eingabegeräte, Kollaboration
- Design: Qualität, Funktion vs. Fashion, Schreiben für den User, Informationen suchen und visualisieren
- Einfluss von User-Interfaces auf Gemeinschaft und Individuum
Ben Shneiderman und Catherine Plaisant: „Designing the user interface. Strategies for effective human-computer interaction“. Addison Wesley 2005. 62,95 $ / 68,50 EUR. ISBN 0-321-26978-0.
Maria
von Maria
Wie ist das jetzt eigentlich im Deutschen? Welche Sprichwörter kann frau auch völlig falsch zusammen setzen? Warum sind englische Begriffe im Deutschen problematisch? Diese und mehr Fragen beantwortet der kleine Band, der eine Menge der online erschienenen Kolumnen von spiegel.de zusammenfasst. Wem von uns ist es noch nicht aufgefallen, dass nicht nur Politiker/innen und die werte Wissenschaft zu einer Verhauptwortung von Verben und Nominisierung von Adjektiven mit einer Unabsehbarkeit ohne Rücksicht auf die Beibehaltung der Verständlichkeit neigen?
Die beiden Autoren bringen es durchaus fertig, ein verständliches Buch mit didaktischem Anspruch abzuliefern. Wenn auch an der ein oder anderen Stelle eine Frage offen bleibt – in der Gesamtwirkung sammelt der schön gestaltete Band Pluspunkte. Er hat einen festen Einband, ein Stoffband als Lesezeichen und ein ansprechendes Layout. Aber nicht nur die Äußerlichkeiten überzeugen. Eine Din-A3-Übersicht für Funktionen bzw. Befehle (Vorder- und Rückseite) hilft, einen schnellen Überblick zu bekommen und zu behalten.
Nach neun Jahren DesignCamp veranstaltet der Fachbereich Design der Fachhochschule Potsdam vom 11.07. bis 16.07.2005 das 10. DesignCamp "Interface Design": Der Computer ist heute im Toaster und im Auto, im Telefon und im Fahrkartenautomat, in Fenstern und Türen, sogar im ganzen
Darauf haben wir gewartet. Aus der Sicht einer wissenschaftlichen Verfasserin wird der Einsteigerin hier das Textsatzsystem par excellence nahe gebracht. Als roter Faden und anschauliches Beispiel zieht sich die Entstehung einer Diplomarbeit durch den schmalen Band (ca 200 Seiten).
Der „Kopka“ ist der Klassiker unter den LaTeX-Einführungen. Und das mit Recht! Dieses Buch enthält die Grundlagen so umfassend und verständlich, wie sonst kaum ein Buch. Zu Beginn steht bekanntlich die Beschaffung und Installation von TeX. Im Buch geht es dann um Dokumentklassen und Seitenstil, um mathematische Formeln (ja, auch die sollen schon mal vorkommen), Bilder und benutzereigene Strukturen. Außerdem erfährt die Leserin etwas über Fehler und deren Behandlung.
Der kleine, relativ dünne englisch-sprachige Band über den Umgang mit Schiefgegangenem spricht mir mal wieder vollkommen aus der Seele. Das Motto des Buches lautet „Get Out of the Way“. Es ist zwar auf Englisch, aber da die Beispiele kurz sind, lässt es sich ganz gut verstehen. Ein Daumen-hoch-Daumen-runter-Icon zeigt der Leserin sofort, wo die positiven und wo die negativen Beispiele zu finden sind. Das macht es leicht, beim Arbeiten mal eben nachzuschlagen, welche Fallen jeweils lauern.
Wer sich schon mal mit Webdesign beschäftigt hat, ist vielleicht schon mal über die Website
Die Autoren dieser Einführung in MDSD – model driven software development – zeigen den praktischen Ansatz in das Thema. Fallstudien lassen die Leserin ein Gefühl dafür entwickeln, wie frau die Entwicklungsmethode anwenden kann. Das Buch ist ausdrücklich kein MDA-Buch. Die wichtigsten Ideen des MDA (model driven architecture) werden aber dennoch angesprochen.
Die Idee, Lücken und Schwachstellen im Lebenslauf zum Thema eines Ratgebers zu machen, ist großartig. Perfekte Lebensläufe und Alleskönnerinnen finden bei der Stellensuche offene Türen vor. Schwachstellen dagegen bedürfen einer besonderen Sensibilität, damit sie nicht zum Knockout-Kriterium werden.
Dieses E-Learning-Angebot bietet einen kurzweiligen Einblick in die Informatik. Mit Hilfe von Lückentexten (die per Auswahlmenü gefüllt werden können), animierten Flashkarten (für Vokabular und Schlüsselkonzepte) und Kreuzworträtseln werden die Grundlagen der Informatik vertieft. Dazu gehören Binärzahlen und Zahlsysteme, Datendarstellung, Problemlösen, Algorithmen-Design, Programmiersprachen, Netzwerke, das Web und noch viel mehr. Zum Beispiel die ethische Seite eines jeden Kapitels. Da lohnt es sich, auch mal über den technischen Tellerrand zu blicken. So kann frau in einem Abschnitt zum Beispiel darüber nachdenken, welche Folgen es hat, dass Microsoft heute mehr als 90% aller Personalcomputer bevölkert.
Dieser kleine Helfer bietet Tipps und Techniken. Das reicht von Formalia über Themenfindung bis zum theoretischen Bezugsrahmen, von der Gliederung über die Literaturrecherche bis zum Verfassen eines gelungenen Abschlusskapitels. Wenn auch nicht alle Tipps für jede Arbeit zu gebrauchen sind, so ist das Buch doch eine praktische Hilfe bei vielen Fragen. Außerdem ist es sehr (preis-)günstig, was auch nicht schadet.
Im Din-A4-Format kommt der Ratgeber daher, und wirbt mit „Insiderkommentaren“. So plakativ wie der Einband wirkte auch der Rest auf mich: Viele Beispiele, einige gute Tipps, aber irgendwie nicht „rund“. Und wie so oft scheint es nur eine große Zielgruppe der Hochschul-Bewerber/innen zu geben, nämlich BWLer… Und nun gehet hin und seht es Euch selbst an. Kann ja sein, dass ich mich irre.
Ein ganzes Buch über ein Gespräch? Ja, weil es vielleicht das wichtigste Gespräch Deiner Karriere sein könnte. Immer wieder muss sich die Akademikerin vorstellen – da ist es gut zu wissen wie frau sich auf die ein oder andere Frage vorbereiten kann. Denn die Autoren handeln die „100 wichtigsten Fragen im Vorstellungsgespräch und die besten Antworten“ ab. Ob das wirklich die wichtigsten Fragen sind, sei dahin gestellt. Tatsache ist, dass das Buch hilft, sich mal (wieder) gut vorzubereiten. Ein bisschen Selbsterfahrung springt dabei natürlich auch heraus.
Jedes Jahr am Himmelfahrtswochenende findet ein viertägiger Kongress statt, der von und für Frauen in Naturwissenschaft und Technik
Weitere Details zur Anmeldung und den Schwerpunktthemen finden sich auf
VERANSTALTERIN:
Der Kongress "Frauen in Naturwissenschaft und Technik" (FiNuT) bietet
Aufmerksame Leserinnen und Leser werden ihn schon kennen, den Kongress der computernden Frauen. Die University of Waikato, Hamilton, Neuseeland
Die diesjährige informatica feminale beginnt sich langsam zu materialisieren. Das riesige Angebot, das Dozentinnen aus den verschiedenen Ecken der Informatik eingereicht haben, haben die Mitglieder des Programmkomitees gesichtet, sortiert, geclustert, umsortiert und zu der übersichtlichen Menge des vorläufigen Programms angehäuft. Dabei sind wieder einige Lücken zu Tage getreten. Einige der Themen, zu denen sich noch Dozentinnen melden können, sind: HTML und CSS, Ubiquitous computing, Usability von Anwendungssoftware, Computerspiele … Die komplette Liste kommt per Mail über die informatica-Mailingliste und andere Verteiler.
Neben der inhaltlichen Einordnung gab es aber auch noch Anderes zu besprechen. Als da wären das Rahmenprogramm, die Evaluation der letzten informatica feminale und das liebe Geld. Der Reihe nach:
Vielleicht erinnert sich die Eine oder Andere von Euch ja an eine Rezension zu Büchern aus dem W3L-Angebot. Die kamen immer ganz gut weg (die Bücher). Aber es gibt nicht nur W3L-Bücher, sondern auch eine Online-Lernplattform. Hier nun ein kurzer Bericht, wie diese Plattform zum E-Learning eingesetzt wird.
"Octocubus Garden wurde als eine multiperspektivische 3D-Animation von insgesamt fünf, räumlich aufeinander abgestimmten Filmen eigens für die Multiscreening-Installation in Cybergärten und wirkliches Grün entwickelt. Die Blicke der Betrachter schweifen über fünf großformatige Screens und tauchen schwebend in eine geometrisch strukturierte und von kristallinen Wesen bevölkerte Unterwasserwelt ein."
At the university of Waikato, Hamilton, New Zealand, students and researchers work in the computer science department. The work is quite similar to other international cs working groups, but yet different. It’s – in a way – an utterly new world for a visitor from Germany. Like me. (Almost) each member of the department comes from a land far, far away. This results in a rich pool of experiences and views. Which is an advantage, for interesting and new ideas can be evolved, but sometimes it’s difficult to handle. The common denominator is the scientific language and the common interest in the projects, e.g. Digital Libraries, Usability or Information Systems.
Things to do in the sparetime are really weird. New Zealand is the official home of extreme sports. Freeclimbing, bungee jumping, virtual bungee jumping, hiking, sheep shearing, sky diving, off-road driving, zorbing (i.e. down-rolling a hill within a big sphere filled with water) …
Prepared after some time travelling around the north island, I’ve returned to Hamilton to give my talk "Handling of Metadata in a Collaborative Modelling Environment". And a surprising thing happened: The audience became alive! Which has seldom been seen in the scientific world. Even those who are usually more quiet, asked and explained and were really curious. So we’ve discussed their work and my work and we could see a possible thought of cooperation.
Natürlich ist der ein bisschen anders als der echte: Es regnet nicht, es riecht nicht nach Elefantenmist und es ist wirklich exotisch. Wenigstens, wenn frau bei Betazoo vorbei surft.
Da wimmelt es nur so vor Bearhares (Hasenbär), hybriden Vögeln, Bumblion (Löwenbiene), Chipmunkiphant (Fantenhörnchen), Squolf (Eichwolf) und vielen Kreaturen mehr. Und das Schönste: Jede darf mitmachen! Also dann mal los, auf in den (echten) Zoo, Fotos schießen und den Rechner anschmeißen. An diesen langen dunklen Winterabenden geht es dann ans Graphikprogrammalen. Bitte schickt Eure Ergebnisse (auch) der Zeitung, wir wollen unsern Leser/innen nämlich nix vorenthalten.