Leonardo-da-Vinci-Preis für Unterrichtskonzepte

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VDI startet mit Leonardo-da-Vinci-Preis für Natur und Technik

Er war Maler und Architekt, aber auch Naturphilosoph und Ingenieur: Als Universalgelehrter gelang Leonardo da Vinci die erfolgreiche Verknüpfung unterschiedlicher Bereiche. Damit ist er bis heute ein Vorbild. Und Namensgeber des Leonardo-da-Vinci-Preises für Technik und Natur, den der VDI Verein Deutscher Ingenieure gemeinsam mit dem Deutschen Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e.V. (MNU) dieses Jahr erstmals ausschreibt.

Unterrichtskonzept für Natur und Technik gesucht

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Wie lassen sich Natur und Technik gewinnbringend zusammenbringen? Lehrkräfte aller Schulformen, Referendare und Lehramtsstudierende als Einzelpersonen oder in Teams mit maximal vier Personen sind aufgefordert, ihre Ideen beizusteuern. Ausgezeichnet wird das überzeugendste Unterrichtskonzept, das in besonderer Weise die Verknüpfung natur- und technikwissenschaftlichen Unterrichts verbindet.

Bewerbungsschluss: 15. Okt. 2013

Der Leonardo-da-Vinci-Preis des VDI für Natur und Technik ist mit 2.000,- Euro als Sachmittelpreis dotiert und soll in die Umsetzung des erarbeiteten Konzepts fließen. Die Jury setzt sich aus Mitgliedern von VDI und MNU zusammen.

Bewerbungsunterlagen: www.vdi.de/natur-und-technik

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Aufgeschnappte Emailsignatur

„Orthographie und Interpunktion dieser Mail sind willkürlich und frei erfunden. Jegliche Übereinstimmungen mit geltenden Regeln sind zufällig und in keinster Weise beabsichtigt.“

 

(Okay, okay, ich hab da diesen kleinen Thesaurus in mir, der mir einflüstert, wie was geschrieben sein sollte. Aber lustig find ich’s trotzdem. Und so voller Selbsteinsicht.)

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Verständlich schreiben, technisch kommunizieren

Das versteh ich nicht. Das kann so nicht gemeint sein. Was zur Hölle sollen diese ganzen Fremdwörter? Wieso geht der Satz über eine 3/4 Buchseite?

Keine Sorge, dieses „Problem“ haben Viele. Und es ist kein Leserinnenproblem, sondern adressiert die Schreibenden. Mittlerweile ist dieser Punkt so wichtig geworden, dass sich sogar Studiengänge dazu herausgebildet haben. Und für die Normaloschreibenden unter uns, wie mich, Dich und die nebenbeipublizierenden WiMis, Fachartikelschreiberinnen & Co. gibt es auch ein paar Tipps hier. Bittesehr…

„Technische Kommunikation“ studieren in Rostock

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tekom-Leitlinie „Regelbasiertes Schreiben“

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Die Leitlinie richtet sich an Technische Redakteure, Redaktionsverantwortliche und Informationsentwickler, die ein Regelwerk für ihr Unternehmen erstellen oder ausbauen sollen. Sie spricht sowohl Einsteiger des regelbasierten Schreibens an als auch Experten, die ihre eigenen Regelungen überprüfen und erweitern möchten.

Publikation: Vorwort, Einleitung, Textregeln, Satzregeln, Wortregeln, Zugangshilfen, Glossar, Index.
100 Seiten, broschiert, Format DIN A 4 hoch, 1. Auflage 2011, ISBN 978-3-9814055-2-1. 35,- bis 65,- EUR (kommt drauf an, ob Print/PDF für tekom-Mitglied oder Nichtmitglied)

Verständlichkeit von Texten

Allgemein gibt es noch eine Reihe anderer Hilfen, um verständliche Texte zu verfassen. Ein Ansatz ist das „Hamburger Verständlichkeitskonzept“. Infos dazu gibt es unter

Leichte Sprache

Das Netzwerk Leichte Sprache hat Regeln aufgestellt, wie Texte besser zu verstehen sind. Außerdme hat es dafür gesorgt, dass ein Band zur Inklusion aus den Erziehungs- und Bildungswissenschaften in leichte Sprache übersetzt worden ist.

Über den Band zur Inklusion

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„Kontrolliertes Deutsch“

Für technische Texte ist ein eingeschränktes Formulieren hilfreich. Ein Computerwoche-Artikel erklärt die Idee, technische Dokumentationen kurz und verständlich zu machen.

Auf Englisch

… gibt’s das Konzept auch, mehr dazu unter

 

(Disclaimer: Ich weiß, dass ich mich selbst nicht immer an die Tipps halte – die liebe Zeit, die fehlt. Tja.)

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dib-Tagung im November: „Vernetztes Leben und Arbeiten“

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Liebe Frauen,

vom 15. – 17. Nov. 2013 findet die diesjährige Tagung des dib in Stuttgart statt.

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Tagung

Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung findet Ihr unter www.dibev.de/tagung.html sowie im Flyer zur Tagung.

Das Thema lautet diesmal „Vernetztes Leben und Arbeiten“.

Neue Informations- und Kommunikationstechniken spielen nicht nur bei der jungen Generation (Stichwort soziale Netzwerke) eine wichtige Rolle, sondern sind auch grundlegend für die moderne Arbeitswelt. So lässt sich der zunehmende Anteil erneuerbarer – also volatiler – Energien und Elektromobilität nicht ohne intelligente Netze steuern. Maschinen kommunizieren untereinander, Automobile mit der Infrastruktur u. a. m. Es bieten sich neue Möglichkeiten, beispielsweise beim Monitoring pflegebedürftiger Personen.

Mit der Vertiefung dieses Themas schlägt die Tagung auch eine Brücke zum Wissenschaftsjahr 2013, das dem demografischen Wandel gewidmet ist. Die Tagung soll Antworten geben auf die Frage, wie Frauen in technischen Berufen sich auf dieses neue Umfeld einstellen können und welche Chancen sich ihnen auf Fach- und Führungsebene bieten.

Anmeldeschluss: 1. Nov. 2013, mit Übernachtung der 20. Okt. 2013

Teilnahmegebühren: 50,- bis 220,- EUR

zur WebsiteTechnik-Schnupper-Tag

Infos unter www.dibev.de/tst.html oder im Flyer zum Technik-Schnupper-Tag 2013.

Termin: 16. Nov. 2013

Kosten: 10,- EUR (inkl. Verpflegung und S-Bahn)

Während der gesamten Tagung und der Mitgliederversammlung am Sonntagvormittag werden ein Mädchenprogramm und Kinderbetreuung angeboten. Die Regionalgruppe Stuttgart freut sich schon!

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Dankbarkeit hilft

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Danke!

Dass Ihr die Zeitung lest, manchmal einen Kommentar schreibt und Artikelthemen schickt. Wie komm ich jetzt da drauf? Gestern, am 21. September, war der Welttag der Dankbarkeit. Wer hat’s erfunden? Die Vereinten Nationen, und zwar schon 1977.

Guter Nebeneffekt

Studien zeigen, dass Menschen, die Dank empfinden, glücklicher werden. Und das Gute daran, es lässt sich bewusst „herbeidenken“. Einfach im Gedächtnis kramen und überlegen, wann und wo ich mal dankbar war. Und wie sich das angefühlt hat. Und – zack! – geht’s mir ein bisschen besser. Bei mir funktioniert’s… Probiert’s mal aus.

Mehr Infos unter www.srichinmoylibrary.com/seeker-mind/world-gratitude-day.

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Offen und nicht dicht

Offen für alles und nicht ganz dicht

Cover

Es gibt hier Geschichten, die das Leben schreibt und die der Autor weiterführt. Ein schrifstellerischer Timestamp der heutigen Wirklichkeit. Der Virtualität.

Es geht um Deadlines: „Das hat er jetzt davon. Jetzt hat er eben ständig eine Deadline. Nach deren Ablauf wird er das Projekt abgeben, er wird es pitchen. Beim CEO. Das ist der Chief Executive Officer. Das ist der Typ, der dann vor lauter Schreck den Berater anruft.“

Es geht um Tiere. Große. Zum Beispiel das kleine große Tier Wolf. Wolf war früher 68er. Er lässt sich von seinen Kindern nicht Papa nennen, sondern Wolf. Jetzt ist er StD-Abteilungsleiter in seiner Schule. „So stehen uns die Wolfs dieser Welt dann gegenüber als sogenannte Entscheider. Wolf sagt dann in der wöchentlichen StD-Abteilungsleiter-Konferenz Sätze wie ‚Das ist ein guter Punkt ‚ oder ‚Da sollte man mal drüber reden‘ oder ‚Da machen wir am besten mal’n Meeting zu‘.“

Es gibt auch Gebote, nämlich 10 Gebote für den Weg nach oben.

Nummer 7:

„Der Begriff ‚Menschen‘ ist tabu für Dich. Sie sind nichts weiter als Energiesparlampen. Du knipst sie an und wieder aus. Du entscheidest, wann und wie lange sie Dein Universum erleuchten. Gewöhne Dir jede Sorge und Mitgefühl schnell ab. Wenn Du eine Leuchte ausgeknipst hast, weil sie Dir nicht mehr gefällt, wirf sie einfach weg. Irgendein Idiot wird sie schon recyceln.“

Der Autor schreibt seine Beobachtungen auf, seine Erfahrungen, Erlebnisse und die Erkenntnisse, die er daraus zieht. Durchaus auch selbstkritisch. Und immer ein bisschen staunend, wie seltsam alles ist…

Fazit: Vom Bühnenkünstler bin ich mehr überzeugt, aber OK

Geschichten

  • Zuviel möglich
  • Anne (seine Freundin)
  • Studieren
  • Digital leben und analog versagen
  • iGitt
  • Berlin
  • Dickes Kind
  • Politik für Undifferenzierte
  • …und noch ganz viel mehr

Florian Schroeder: „Offen für alles und nicht ganz dicht. Entertainer der Extraklasse mit schwarzem Humor“. rororo 2011. 9,99 EUR. ISBN 978-3-499-62736-1.

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Mentorin bei CyberMentor werden

Es ist wieder soweit!

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Werde Mentorin bei CyberMentor und unterstütze Schülerinnen dabei, die Vielfalt von MINT zu entdecken!

Viele Mädchen finden MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) spannend und interessant. Dennoch sind in Deutschland Mädchen und Frauen im MINT-Bereich immer noch unterrepräsentiert. Anliegen des deutschlandweiten E-Mentoring-Programms CyberMentor ist es, die Beteiligung von jährlich 800 Mädchen am MINT-Bereich zu steigern.

CyberMentor bietet als E-Mentoring-Programm eine Plattform zum Austausch per Forum, Chat oder Mail mit der eigenen Mentee und den anderen Teilnehmerinnen an.

Interessiert? Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung findet Ihr unter www.cybermentor.de. Und im Aushang_Mentorinnen (PDF).

Kontakt: franziska.buschhaus(bei)cybermentor.de

… und bitte auch weitersagen! Aushängen!

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Heinz-Nixdorf-Stipendium: Technikerfahrungen in Asien

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Berufserfahrungen sammeln? Wirtschaftliche Dynamik miterleben? Dazu will die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit jungen Leuten verhelfen. Sechs Monate Praktikum im internationalen Geschäft sind möglich. Dieses Angebot richtet sich an Berufstätige, Studierende und Absolventinnen und Absolventen. In einem von acht asiatischen Ländern könnt Ihr Einblicke in fremde Wirtschafts- und Bildungssysteme bekommen. Dabei erwerbt Ihr außerdem noch Qualifikationen als Nachwuchsführungskräfte. Sprachkurse bereiten in Deutschland und später auch noch vor Ort auf die Zeit im Land vor, ebenso wie interkulturelle Seminare.

Bewerbungsfrist: 30. Sep. 2013

Auf der Liste stehen

  • China
  • Indien
  • Indonesien
  • Japan
  • Malaysia
  • Südkorea
  • Vietnam
  • Taiwan

Wer sich bewirbt und angeommen wird, bekommt ein Stipendium der Heinz-Nixdorf-Stiftung. Damit sollen die Lebenshaltungskosten im Gastland finanziert werden. Voraussetzung: Technische (oder kaufmännische) Hochschulbildung.

Mehr Infos unter
www.giz.de/hnp

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Exkursion zur SGL Rotec in Lemwerder

Im Rahmen der Veranstaltung „Sustainable Material in Products of Wind Energy“ von Rosa Garcia Sanchez durften wir die Firma SGL Rotec besichtigen. Diese Exkursion zu dem Hersteller von Rotorblättern für Windräder führte uns nach Lemwerder im Bremer Norden.

Während der Führung sahen wir einen Teil der Produktion der Rotorblätter. Wir lernten den Aufbau eines Rotorblattes mit den einzelnen Schichten kennen. Ein weiteres Augenmerk lag auf den Arten der Abfallstoffe sowie Resten der Produktion und darauf, wie diese möglicherweise weiter verwertet werden können bzw. ob sie entsorgt werden müssen.

Als Höhepunkt durften wir uns sogar ein Rotorblatt von innen anschauen. Dabei ist auch das Gruppenfoto entstanden.

Lemwerder

Es war eine interessante und lehrreiche Exkursion. Sie hat mir – und sicher auch allen anderen Teilnehmerinnen – großen Spaß gemacht.

Augen-Logo Stefanie (Redaktion: Alke)

Arduino mit Dr. Blinken – Ein Einblick

Bereits am Mittwochmittag kurz nach Beginn des Kurses blinkten die ersten Leuchtdioden, gesteuert vom Microcontroller Arduino, auf den Tischen der Teilnehmerinnen.

Am Donnerstagmorgen dann die Frage an alle: „Wie lange programmierst du schon?“

Habe ich mir dazu je schon mal Gedanken gemacht?

Anhand der Ergebnisse wurden dann Zweierteams gebildet und die Arduino-Programmierung mit LEDs weiter erforscht. Die erste Aufgabe, einen Würfel zu programmieren, wurde in Angriff genommen. Da ich in den letzten Jahren primär mit Java entwickelt habe, kam ich einerseits dann doch irgendwann ins Schwitzen – so halbseiden objektorientiert mit Modulen ohne und mit Klassen geht halt nur in C++, der Sprache, mit der Arduino programmiert wird. Andererseits kramte ich mit Genuss die Erinnerungen an intensive Zeiten mit Pointern und Header-Dateien während meines Studiums hervor.

Am Ende leuchteten auf meiner an den Arduino angeschlossenen LED-Platine per Knopfdruck zufällige Würfelpunktmuster – ganz wie beim Original.

Bildquelle

Nun die Frage an die Kursleiterin Dr. Blinken: „Béla, wann und wie bist du dazu gekommen, LEDs mit dem Arduino zum Leuchten zu bringen?“

Béla: „Vor anderthalb Jahren habe ich mein erstes Projekt zusammengelötet, ein Bausatz von der Blinken Area. Ich war schon öfter auf dem Chaos Communication Congress und fand die Projekte von Blinkenlights schon immer ziemlich toll. Ich habe dann auch angefangen, mich ein bisschen mit Elektronik zu beschäftigen und mit dem Arduino herumexperimentiert.“

Links zum Thema Arduino:

Augen-Logo Sybille (Redaktion: Alke)

Schokolade und Urban Gardening

Am Mittwochnachmittag verabredeten wir uns zum Besuch des legendären Fabrikverkaufs einer bekannten Bremer Schokoladenmarke. Da die Verkaufsstelle bereits um 15 h schließt, waren wir am frühen Nachmittag mit Bus und Bahn bzw. dem Fahrrad angereist. Der Verkaufsraum war zum Glück (angesichts der Zeit) nicht so groß wie erwartet. Das Angebot der billigen „Ausschussware“ ist beinahe beschaulich; aber trotzdem ist für die meisten Geschmäcker ein Schnäppchen dabei.

Die Firma hält sich nach eigenen Angaben weiter an das Schokoladenreinheitsgebot, welches mit Einführung von EU-Richtlinien leider zu Fall kam. So findet frau hier hochwertige Schokolade ohne böse Überraschungen (wie z. B. „Fremdfetten“ in Vollmilchschokolade oder Laktose in Zartbitterschokolade). Nach einer halben Stunde und mit Ausgaben von durchschnittlich ca. 22,- Euro pro Nase sammelte sich unserer Gruppe draußen, um die „fette Beute“ zu vergleichen und zu verkosten.

Nachdem wir schon eine Weile neben dem Lucie-Flechtmann-Platz saßen, fiel mir der Urbane Garten auf. Magisch angezogen, wandelten wir bald zwischen selbstgezimmerten Beeten mit Blumen und Nutzpflanzen. Schirme und andere alte Gegenstände schmücken und gestalten das Gesamtbild mit. Das Projekt bezeichnet sich als offener Gemeinschaftsgarten.

Ein Kräuterbeet lud mit der Aufschrift „free herbs“ zum Naschen ein. Gemeinschaftsgärten sind kollektiv betriebene Gärten, oft auf brach liegenden Grundstücken, aber nicht selten ist die rechtliche Situation unklar. Bewusstes illegales Bepflanzen von ungenutzten Flächen wird auch Guerilla Gardening genannt. Meist entstehen urbane Gemeinschaftsgärten links- oder ökologie-politisch motiviert. Dahinter stecken Forderungen und Bedürfnisse nach

  • moralischer Ökonomie (lokale Nahrungsmittelherstellung, ortsnaher Konsum und geringe Transportwege)
  • Selbstversorgung und Subsistenzwirtschaft
  • kulturellem Austausch und gemeinschaftlichem Arbeiten und Erzeugen von Nahrung (interkultureller Garten)

Der urbane Garten neben dem Lucie-Flechtmann-Platz Foto: Sybille

(Der urbane Garten neben dem Lucie-Flechtmann-Platz. Foto: Sybille)

So sehr ich solche Projekte begrüße, betrachte ich ihre Schattenseiten kritisch. Nicht mehr zu übersehen ist der mittlerweile eingetretene kommerzielle Nutzen solcher Projekte. Städte fördern/dulden Urbane Gartenprojekte als Prestigeobjekte, um sich einen modernen, interkulturellen Anstrich zu verpassen und treiben so die Gentrifizierung voran.

An besagtem Mittwoch jedoch genoss unsere kleine Ausflugsgruppe den schönen und willkommenen Garten. Nachdem die Beete begutachtet und die Pflanzen fachkundig bestimmt, alles bewundert und fotografiert worden war, landeten wir in einer kleinen Sitzecke mit Strohballen, wackeligem Tisch und Stühlen. Wirklich gemütlich verbrachten wir hier klönenderweise einen genussvollen Restnachmittag im Garten.

Quellen und zum Nachlesen:
http://www.alles-deutschland.de/mshow.cfm?id=3099&mid=17
http://www.hachez.de
http://ab-geht-die-lucie.blogspot.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinschaftsgarten
http://de.wikipedia.org/wiki/Guerilla_Gardening
http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Berlin-Tempelhof#Proteste_ge
http://de.wikipedia.org/wiki/Gentrifizierung

Augen-Logo Sybille (Redaktion: Alke)

Sommeruni Bremen – Vortrag: Kooperationen rechtssicher gestalten

Nicht viele Ingenieurinnen brennen für das Thema „Recht“. Langsam füllt sich der Raum 1460 am Mittwochnachmittag, es finden sich doch noch einige interessierte oder neugierige Zuhörerinnen. Es ist 14.55 Uhr, als Ulrike Kohls, Anwältin aus Bremen, ihren Vortrag beginnt. Das Murmeln der Teilnehme­rinnen verstummt. Mit beneidenswerter Souveränität und geübtem Vortragsstil spricht Ulrike über Formen der Zusammenarbeit zwischen Ingenieurinnen und ihren Auftraggeberinnen, Rechtsformen und Risiken, als hätte sie noch nie etwas anderes getan.

Sie erklärt, wo beim Thema „Kooperation“ Risiken liegen können und wie man diese eliminiert. Sie zeigt auf, was alles schief gehen kann, aber warum kooperieren dennoch lohnenswert ist.

Während die Studen­tinnen staunen und sich denken „So will ich mal werden“, kann sich Ulrike vor Fragen der schon im Berufsleben stehenden Teilnehmerinnen kaum retten.Der Vor­trag endet, ohne dass alle Folien besprochen werden konnten. Die Zuhöre­rinnen haben definitiv Hunger auf „mehr“ und lassen Ulrike auch nach der Präsentation nicht nach Hause gehen.

Einig sind sich alle: Wir wünschen uns defi­nitiv mehr solcher toller Vorträge und mehr von Ulrike Kohls!

Text: Wiebke Lachmann

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Sommeruni Bremen – Vortrag zu aktuellen Forschungsthemen in der Solarthermie

Quelle: http://cms.uni-kassel.de/unicms/uploads/RTEmagicC_ulrike.jpg Zur Auftaktveranstaltung der 5. Ingenieurinnen Sommeruni fand am 19 . August 2013 ein Vortrag durch Prof. Dr. Ulrike Jordan zum Thema „Aktuelle Forschungs­themen in der Solarthermie“ statt. Der sehr gut besuchte Vortragsaal, der auch männliche Teilnehmer anzog, dauerte ungefähr zwei Stunden und handelte von dem zukunftsträchtigen Feld der Solarthermie. Frau Prof. Dr. Ulrike Jordan hatte keine Scheu, auch einmal in die Runde zu fragen oder hochkomplizierte Dinge zu behandeln.

(Bildquelle: http://cms.uni-kassel.de/unicms/uploads/RTEmagicC_ulrike.jpg)

Sie hatte folgende Unterpunkte:

1. Warum Solarthermie?

2. Funktionsweise thermischer Solaranlagen

3. Herausforderungen

Zunächst forderte Frau Dr. Ulrike Jordan die Studentinnen auf, es den Männern doch gleichzutun und sich beruflich untereinander zu vernetzen. Derartige Sommeruniversitäten böten eine hervorragende Gelegenheit – besonders auf akademischen Niveau – sich auszutauschen und aktuelle Forschungsthemen voranzubringen. Sie selber habe erst im Laufe ihrer Karriere erkannt, wie wichtig der Austausch untereinander ist. Die engagierte Akademikerin ist mit ihrem dritten Kind schwanger, hat „nebenbei“ ein EU-Projekt in Zusammen­arbeit mit Prof. Dr. Klaus Vajen an die Uni Kassel geholt von denen 13 Doktorandenstipendien ausgelobt werden und ist zudem noch Gründungs­mitglied von den „Energiefrauen“ – einem Netzwerk von Frauen der Energie­branche. Wertvolle Erfahrungen also, die es aktiv auszutauschen gilt! Sie wies darauf hin, dass es an der Uni Kassel einen neuen Master­studien­gang „Erneuerbare Energien und Energieeffizienz“ gibt.

Um nun endlich in die Materie einzusteigen: Frau Prof. Jordan begann mit Unterpunkt 1. Warum Solarthermie? Die Antwort: Es gibt einen unglaublichen Wärmebedarf. Um diesen abzudecken, gibt es bereits deutschlandweit eine Kollektorenfläche von 16,4 Mio. Quadratmetern. Problematisch ist es für den Standort Deutschland, dass es hierzulande im Durchschnitt nur von Mai bis September/Oktober ausreichend Sonneneinstrahlung gibt. Damit können aber nur rund ¼ des Gesamtbedarfs abgedeckt werden. Die Herausforderung hierbei ist die begrenzte Speicherkapazität. Zur Zeit sei die einzige Lösung Kessel mit dem Volumen von 20 Kubikmeter einzusetzen.

Quelle: http://www.heizungsbetrieb.de/img/solarjahr.gif
Bildquelle: http://www.heizungsbetrieb.de/img/solarjahr.gif

In Deutschland haben wir besonders in den Wintermonaten einen hohen Wärmebedarf, der bislang nicht durch solare Wärmegewinnung abgedeckt werden kann.

Als die Frage aufkam, ob sich die Solarthermie dann grundsätzlich lohne, antwortete Frau Prof. Jordan, dass bei Altbauten der Energiebedarf höher ist, und ein zusätzlicher Sonennkollektor mit einer Leistung von 15 00 kwh/a doch beachtlich sei. Um die Sonnenkollektoren noch innovativer zu machen, sind folgende Innovationen von Interesse:

a) Eine neuartige Anti-Reflexbeschichtung

b) Optisch-selektive-Absorberbeschichtungen (Argon / Crypton)

c) Evakuierte Flachkollektoren

Trotz aller Vorteile ist es für die Wirtschaft aber dennoch problematisch, solarthermische Prozesse zu integrieren. Auch ist die Wirtschaft wenig an einer „System“-integration interessiert, da ihre industriellen Anlagen Produktionseinstellungen zur Folge haben würden. Tatsache ist auch, dass die industriellen Abläufe in Bezug auf den Wärme-Ist-Zustand ohnehin wenig dokumentiert worden sind.

Der erste Schritt in die solarthermische Zukunft ist laut Prof. Jordan, die Kombination verschiedener Energieträger in ein industrielles Gesamtsystem zu ermöglichen. Eine Vision dabei ist, alle Wärme-Ist-Zustände vollständig zu automatisieren und durch ein Feedbacksystem im High-Tech-Bereich zu kombinieren. Gelungen ist eine solche industrielle Anlage bereits im Bereich der Bierbrauereien.

Text von Marion Strunz

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Sommeruni Bremen – Auszug aus dem Kurs „Sicher und kompetent Verhandeln“

In diesem Kurs ging es um etwas Alltägliches, das einen großen Stellenwert sowohl im Beruflichen als auch im Privaten hat: das Verhandeln. Um erfolgreich zu verhandeln, solltest Du zunächst wissen, welches Deine eignen Ziele sind, und überlegen, welche Motive deine Verhandlungspartnerin hat. Wichtig ist es, die verschiedenen Verhandlungsmethoden zu kennen und anwenden zu können. Wir haben viel mit Metaplankärtchen auf Tafeln gearbeitet – hier findet Ihr die Ergebnisse.

Faktoren, die die Verhandlung beeinflussen

Dies können sein: Rolle und Position der Verhandlungspartner, Wahrnehmung und Kommunikation als auch Vorbereitung und Zielerklärung. Doch was gehört noch alles dazu? Seht selbst:

Bild 1

Wichtig ist es, sich dieser Faktoren bewusst zu sein und sie in die Vorüberlegungen zu einer Verhandlung einzubeziehen.

(©Alke Rockmann)

Verhandlungsstile

Ein Teil der Vorüberlegungen ist nun gemacht – aber wie geht es weiter? Welche Wege führen zu welchem Ziel?

Bild 2

Super wenn man es schafft, mit seinem Verhandlungspartner auf der sachlichen Ebene zu diskutieren.

(©Alke Rockmann)

Nach einem Rollenspiel am Nachmittag sind wir nun gespannt, was uns der heutige Tag bringt. Noch ein Tipp zum Verhandeln: Wenn nächsten Mal jemand zu Dir sagt: „Das ist unmöglich“, gebe nicht klein bei sondern frage zurück, was daran denn unmöglich ist. Oder unter welchen Umständen der Gegenüber es als möglich betrachtet.

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Zugradar der Bahn: Züge live verfolgen

Die aktuellen Ankunfts- und Abfahrtszeitentafel der Bahn nutze ich ja schon länger gern, bevor ich zum Bahnhof aufbreche. Hat sich auch dieses Jahr wieder mal bewährt, als ich zur Sommeruni nach Bremen aufgebrochen bin.

Jetzt gibt’s online noch mehr: Den Zugradar.

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Neben der Übersicht der fahrenden Züge über die ganze Republik gibt es in der Zoomansicht das eigentlich Spannende. Zum Beispiel die ICs und ECs in der Gegend zwischen Münster und Hamburg, inklusive Bremen:

Zugradar bei Bremen

… und ganz nah dran, sieht man auch, dass sich die Züge tatsächlich bewegen (hier natürlich nicht, ist ja ein Screensho, kein Video):

Zugradar - ICE

Link: www.bahn.de/zugradar

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Open Educational Ressources

Tipp von Annette…

Im September finden zwei Konferenzen zum Thema Open Educational Ressources statt.

Seit Jahrzehnten sind Lehrende Remix-KünstlerInnen. Sie nutzen existierende gute Bildungsmaterialien, produzieren selbst welche und stellen daraus immer wieder neue Kombinationen zusammen, um Lernenden optimale Lernwerkzeuge zu bieten.

Doch ganz einfach ist die Arbeit mit diesen Materialien in der Praxis nicht. Urheberrechtliche Bestimmungen setzen hohe Hürden, Plattformen sind häufig unübersichtlich, die Qualität der frei verfügbaren Materialien ist höchst unterschiedlich. Bisweilen fehlt es auch noch an Know-How, an Standards und manchmal auch einfach an Finanzierungsmodellen.

Diese Aspekte werden bei der OER-Konferenz in Berlin vom 14. bis 15. Sep. 2013 und dem Barcamp OERKoeln am 21. Sep. 2013 beleuchtet.

Mehr Infos:

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Damenwahl

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Jetzt kündigt sich auch die Bundestagswahl am 22. Sep. 2013 mit immer mehr Veranstaltungen an. Frauenpolitische Themen sind hier leider nur am Rande sichtbar und hörbar. Unter dem Stichwort „Damenwahl“ formuliert der Deutsche Frauenrat Wahlprüfsteine und erinnert an den Aufruf zur Wahl von Elly Heuss-Knapp von 1919, als Frauen in Deutschland erstmals wählen konnten: „Frauen werbt und wählt, jede Stimme zählt, jede Stimme wiegt, Frauenwille siegt.“

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Mehr Info
www.frauenrat.de/deutsch/aktionen/bundestagswahl-2013.html

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Auf Frauen bauen: Projektabschluss

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Zwei Jahre lang haben im Projekt „Auf Frauen bauen“ Ingenieurinnen miteinander an Karrierestrategien gearbeitet. Parallel dazu sind Ingenieurbüros der Frage nachgegangen, wie sie Frauen gewinnen, halten und Arbeitsplätze so gestalten können, dass alle profitieren. Die Abschlussveranstaltung am 11. Okt. 2013 in Recklinghausen bringt Ingenieurinnen und die Arbeitgeber aus den Büros jetzt miteinander ins Gespräch. Denn das hatte der Präsident der Ingenieurkammer Bau NRW, Dr. Heinrich Bökamp, schon beim Auftakt gesagt: „Zukunft geht nur gemeinsam“.

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Vom sinnvollen Fortbilden und vom sauberen Code

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Sauberer Code ist  eine Arbeitserleichterung, wer einmal – in fremdem Code – herumgearbeitet hat, weiß das. Und manchmal ist „fremder Code“ mein eigener Code von vorletztem Jahr… Clean Code Developer haben ein Wertesystem entwickelt, das dieses Übel an der Wurzel packt. Das skizziere ich Euch mal hier, zuerst die vier Werte:

  • Evolvierbarkeit
  • Korrektheit
  • Produktionseffizienz
  • Reflexion

Evolvierbarkeit

Damit Änderungen möglich sind, muss jede Software eine innere Struktur haben, die Änderungen ermöglicht. Das ist für Clean Coder „Evolvierbarkeit“.

Alle, die ein Auto besitzen, wissen, dass es regelmäßig einen Ölwechsel braucht. Nicht etwa, weil das Öl zu dem Zeitpunkt aufgebraucht wäre, nicht einmal deshalb, weil das Öl zu dem Zeitpunkt bereits völlig wirkungslos wäre. Nein, es wird getauscht, weil Erfahrungswerte des Herstellers zeigen, dass der Motor durch den rechtzeitigen Ölwechsel geschont wird und somit länger hält.

Das ist bei Software anders. Es gibt – auf den ersten Blick – keine Verschleißteile oder ähnliches.

Software wird in der Regel über lange Zeiträume betrieben. Während dieser Zeit ändern sich die Rahmenbedingungen, müssen Features ergänzt werden. Im Idealfall kostet die Implementierung eines Features einen festen Betrag, der unabhängig davon ist, wann das Feature realisiert wird.

Natürlich gibt es beim Betrieb der Software immer etwas zu tun. So sollte vielleicht regelmäßig geprüft werden, ob die Logdateien noch ausreichend freien Platz auf der Festplatte lassen, ob eine Datenbank überläuft oder der Speicher sich zunehmend füllt.

In der Praxis steigt der Aufwand (nicht nur der Preis) für ein Feature umso mehr, je später es realisiert wird. Am Anfang sind Features preiswert, am Ende ist es gar nicht mehr möglich Features zu ergänzen, weil niemand mehr durchblickt. Die Kosten steigen exponentiell. Schließlich wird die Software weggeworfen und neu entwickelt.

Das Gemeine an exponentiellem Wachstum:

  1. Anfangs erkennt man kaum, dass die Kosten anwachsen. Die Steigung ist moderat.
  2. Erkennt man, dass die Kosten steigen, ist es zu spät. Ein Gegensteuern ist nicht mehr möglich.

Je einfacher die Software an geänderte Rahmenbedingungen angepasst werden kann, desto höher ist ihre Evolvierbarkeit. Doch Evolvierbarkeit erhält man nicht nachträglich. Sie muss von vorneherein berücksichtigt werden.

Beispiel

Klassen sollten genau eine Verantwortlichkeit haben. Ist eine Klasse für mehr als eine Sache zuständig, ist es schwerer sie zu überblicken. Das behindert Änderungen, denn diese bedingen, dass man den Quellcode versteht. Die Kopplung zwischen den Klassen ist größer als bei „Einzelverantwortlichkeit“. Plötzlich hängt alles mit allem zusammen.

Dies kann man nur verhindern, indem Funktionseinheiten eine klar definierte Verantwortlichkeit haben und man die Kopplung im Blick behält.

Hat man in einem Softwaresystem eine Reihe von Klassen angesammelt, die jeweils für mehrere Dinge verantwortlich sind, ist es im Nachhinein nur schwer möglich, diesen Zustand zu beseitigen. Die Kopplung ist so groß, dass es schwer fällt, einzelne Funktionseinheiten heraus zu lösen. Sollen in diesem Dickicht neue Features realisiert werden, ist das sehr aufwändig. Wenn nicht rechtzeitig begonnen wird, das Dickicht zu lichten, wird die Situation mit jeder Änderung schlimmer.

Korrektheit

Software muss funktional korrekt sein. Ein Buchhaltungsprogramm muss die Buchungen ordnungsgemäß verbuchen, eine Tabellenkalkulation muss richtig rechnen. Und auch die nicht-funktionalen Anforderungen müssen erfüllt sein. Das Programm muss schonend mit Ressourcen wie Speicher, Prozessorzeit, Plattenplatz etc. umgehen, die Antwortzeiten müssen in einem definierten Rahmen liegen. Erst wenn alle Anforderungen erfüllt sind, ist die erstellte Software korrekt.

Was kann man konkret für Korrektheit tun? Testen ist nicht die Lösung. Korrektheit muss bereits während der Entwicklung berücksichtigt werden. Nochmal: Die Entwickler müssen sich mit der Frage der Korrektheit auseinandersetzen.

Und damit sie das überhaupt können, muss ihnen klar sein, was die Anforderungen sind. Schon daran mangelt es zu oft. Die Aufgabe der Entwickler ist, bei unklaren Anforderungen nachzufragen, statt in eine Glaskugel zu schauen oder den schwarzen Peter zu „den Anderen“ zu schieben.

Verglichen mit dem Automobilbau steht die Softwareenwicklung beim Thema Korrektheit schlecht da. Ein Auto besteht aus vielen Teilen, deren Korrektheit jeweils einzeln nachgewiesen und überprüft werden kann. Stellen Dir vor, Du müsstest zur Fehlersuche mit einem Meßgerät in der Hand bei Tempo 200 auf der Motorhaube eines Autos sitzen, um dort verfolgen zu können, was sich in der Maschine abspielt. Hmmm… das ist komisch? Ein Debugger wird in vielen Fällen genau so eingesetzt.

Produktionseffizienz

Entwicklungszeit und Preis der Software spielen immer eine Rolle. Der Preis ist höher, wenn die Produktion der Software nicht effizient erfolgt. Das beginnt bei manuellen Arbeitsschritten, die nicht automatisiert werden und geht bis zu hohen Fehlerraten, die mehrmaliges Nachbessern erfordern. In letzter Konsequenz bedeutet Produktionseffizienz, dass die Software über Jahre oder gar Jahrzehnte weiterentwickelt werden kann, statt irgendwann die alte Software wegzuschmeißen und wieder ganz von vorne beginnen zu müssen.

Gleichzeitig reduziert eine hohe Produktionseffizienz die Anfälligkeit für Fehler.

Die Produktionseffizienz hilft, andere Werte in ein maßvolles Verhältnis zu setzen. Wer unendlich viel Aufwand für die Korrektheit treibt, macht am Ende auch etwas falsch.

Reflexion

Ohne Rückschau ist keine Weiterentwicklung möglich. Nur wer reflektiert, wie er eine Aufgabenstellung gelöst hat, kann beurteilen, ob der gewählte Weg einfach oder beschwerlich war. Lernen basiert auf Reflexion.

In so einem schnelllebigen Bereich wie der Informatik ist es besonders wichtig, stets neue Erkenntnisse zu berücksichtigen. Dazu ist Reflexion auf allen Ebenen erforderlich. Angefangen beim Reflektieren über die Implementation beim Pair Programming oder Code Review, das tägliche Reflektieren des Teams, die Reflexion nach jeder Iteration, bis hin zur Reflexion der gesamten Branche über ihr Tun. Ohne Reflexion keine Weiterentwicklung.

Clean Code Developer Grade

  • Schwarzer 0. Grad
  • Roter 1. Grad
  • Oranger 2. Grad
  • Gelber 3. Grad
  • Grüner 4. Grad
  • Blauer 5. Grad
  • Weißer 6. Grad
  • … und von vorn

Clean Code Developer*in ist man nicht einfach, sondern man wird es. Es geht nämlich nicht darum, ein paar Regeln auswendig zu lernen, sondern das CCD-Wertesystem zu verinnerlichen. Das braucht Übung … und Zeit. Deshalb gibt es die Unterteilung in CCD-Grade, die man als Entwickler*in eine nach der anderen durchläuft. Achtung: Der gesamte Prozess ist als Kreis zu verstehen: wer alle Grade bearbeitet hat, beginnt wieder von vorne.

Jedem Grad ist eine Farbe zugeordnet. (Wer mag, kann dabei ein CCD-Armband als tragen, gibt’s natürlich über die Website zu erstehen…)
Anders als im Judo entspricht die Farbe nicht einem erreichten Grad, sondern dem in Arbeit befindlichen.

Schwarzer 0. Grad

Den schwarzen Grad hat jeder, der sich für CCD interessiert. Man kann es tragen, wenn man für den ersten richtigen Grad noch nicht alle Voraussetzungen erfüllt.

Roter 1. Grad

Der Weg zum Clean Code Developer beginnt mit dem roten Grad. Mit dem roten Grad setzt die Übungspraxis ein. Er enthält nur Elemente, die absolut unverzichtbar sind. Der Einstieg soll so leicht wie möglich sein. Auf dieser Stufe geht es deshalb noch nicht so sehr um Softwareentwicklungsprinzipien, als vielmehr um den Aufbau einer fundamentalen Haltung zur Softwareentwicklung.

Oranger 2. Grad

Nachdem im roten Grad die Grundlagen für den Prozess der kontinuierlichen Verbesserung geschaffen wurden, geht es im orangen Grad darum, einige fundamentale Prinzipien auf den Code anzuwenden und erste Erfahrungen mit dem wichtigsten Mittel zur Produktivitätssteigerung zu gewinnen: Automatisierung von Abläufen. Die Automatisierung dient der Korrektheitsprüfung. Es geht also nicht um eine nice-to-have-Eigenschaft von Code, sondern um seine Essenz.

Gelber 3. Grad

Beim gelben Grad geht es vollends um automatisierte Tests. Beim orangen Grad ging es noch um die von außen ansetzbaren Integrationstests. Für sie war nicht unbedingt ein Eingriff in den Code nötig. Ab dem gelben Grad allerdings geht es nicht mehr ohne Tests unter der Oberfläche. Und nicht nur das: getestet werden sollen die kleinstmöglichen Einheiten, nicht nur funktionale Durchstiche. Das bedeutet eine Änderung der Codierungspraxis, denn sonst lassen sich einzelne Klassen nicht isoliert, d. h. unabhängig von genutzten Diensten prüfen. Deshalb gehören zum gelben Grad auch objektorientierte Prinzipien, denn nur mit ihnen ist eine Ablösung von zu testendem Code von seinem „Untergrund“ möglich.

Grüner 4. Grad

Im grünen Grad geht es weiter mit der Automatisierung. Automatisierung ist Schlüssel zur Produktivität und Reaktionsfähigkeit. Nur wenn maximal viele Tätigkeiten in der Softwareentwicklung automatisiert sind, kann sich der Clean Code Developer auf’s Wesentliche konzentrieren: die Implementation von Kundenanforderungen. Ohne Automatisierung hängt die Entwicklung sonst oft an Kleinigkeiten, was Zeit kostet. Korrektheitsprüfungen und Releases sind dann eher eine Strafe. Nach der Automatisierung der Tests steht jetzt die Produktion auf dem Plan. Code am Entwicklerarbeitsplatz zu testen, geschenkt. Ihn auf einem unabhängigen Rechner zum Laufen zu bringen und zu testen, ist eine ganz andere Nummer. Nur dort lassen sich mehr oder weniger subtile Abhängigkeiten vom Entwicklerarbeitsplatz finden. Dazu gibt es im 4. Grad noch mit weitere Prinzipien zur Codestrukturierung und ein Werkzeug für bessere Architekturen.

Blauer 5. Grad

Mit dem blauen Grad geht die Automatisierung noch einen Schritt weiter. Jetzt steht das Deployment an. Vor allem geht es im blauen Grad aber nun um Aspekte der Softwareentwicklung jenseits von Code und Tools: Clean Code Developer kümmern sich nicht nur um gute Strukturen im Kleinen, sondern planen sie von vornherein im Großen. Es geht also um Architektur. Zur Softwareentwicklung insgesamt gehört an dieser Stelle auch ein passendes Vorgehensmodell. Das ist iterativ und soll während der Arbeit am blauen Grad nun auch eingeübt werden.

Weißer 6. Grad

In den weißen Grad fließen alle Prinzipien, Regeln und Praktiken ein. Auf der Ebene des weißen Grades arbeitet ein CCD nur, wenn er ständig das ganze CCD-Wertesystem im Blick hat. Das macht klar, dass nur wirklich fortgeschrittene Softwareentwickler*innen mit mehreren Jahren Erfahrung und in einer geeigneten Umgebung mit dem weißen Grad arbeiten können.

Bedeutung der Grade

Die Grade drücken keinen Wert aus. Wer am blauen Grad arbeitet ist nicht „besser“ oder „weiter“ als jemand, der am orangen Grad arbeitet. Die Grade sind nur ein didaktisches Hilfsmittel. Die vielen Bausteine lassen sich schlicht in kleinen Happen besser aneignen als in einem großen Anlauf.

Deshalb ist es wichtig, dass alle, die sich für CCD interessieren, mit dem roten Grad beginnt. Aus didaktischen Gründen ist es der beste Einstieg – auch wenn man meint, man würde doch auch schon in der täglichen Arbeit andere Werte umsetzen. Denn unabhängig von der heutigen Projektpraxis ist es neu und ungewohnt, sich dermaßen bewusst mit Prinzipien und Praktiken auseinanderzusetzen. Insbesondere die tägliche Reflektion darüber ist wahrscheinlich noch nicht Gewohnheit.

Ein stumpfes Abhaken von Programmiergewohnheiten, die man davon schon beherzigt, ist letztlich unerheblich. Es geht nicht um „Verdienst“, sondern um Iterationen und kleine Happen. Grade sind Gucklöcher auf das große Ganze.

Fortbildung: Fortwährend immer weiter und weiter bilden

Das Wertesystem und die Bausteine mögen starr aussehen, wie in Stein gemeißelt. So ist es aber nicht. Es ist immer nur vorläufig, bis die Community sieht, dass etwas verändert werden sollte. Noch viel stärker im Fluss ist die Welt der Werkzeuge: Programmiersprachen, IDEs, Frameworks, Plattformen, Serverprodukte verändern sich ständig. Tendenziell wird das, was es zu wissen und zu können gilt, immer nur mehr und mehr. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Professionalität bedeutet, informierte Entscheidungen zu treffen. Daher die Notwendigkeit, sich ständig fortzubilden. Wahrscheinlich ist Softwareentwicklung sogar der Bereich mit der größten Notwendigkeit dazu.

Aspekte der Fortbildung sind deswegen Bestandteile mehrerer Grade (Orange, Gelb, Grün). Damit wird deutlich, dass Fortbildung immer ein Thema ist, aber eben auch einer Entwicklung folgen muss. Von 0 auf 100 bei der Fortbildung in einem Grad ist nicht möglich. Nicht nur Softwareentwicklung braucht Übung, auch Sich-Fortbilden will gelernt sein.

In den Graden geht es aber lediglich um die Fortbildungsformen (Lesen, Networking, Veröffentlichen). Wieviel Zeit sie benötigt, geben sie nicht vor. Daumenregel: Fortbildung sollte unabhängig von der Form mindestens 20% der Arbeitszeit ausmachen.

Ja, das meinen die Leite von CleanCodeDeveloper.de genau so. 20% der Arbeitszeit für Fortbildung. In der Regel also 1 Tag/Woche nur für die Fortbildung. Nicht weniger. (Google macht vor, dass das funktioniert.)

20% klingt dennoch sehr viel. Aber keine Angst, Fortbildung ist gar nicht so schlimm für den, der sie bezahlen soll. Denn Fortbildung ist einiges nicht, was man zunächst damit verbindet:

  • Fortbildung ist kein Urlaub
  • Fortbildung ist keine Abwesenheit vom Arbeitsplatz
  • Fortbildung bedeutet, dass Nutzen für Projekte gestiftet werden kann
  • Fortbildung braucht kann mit kleinem Budget für Schulungen oder Software funktionieren

Fortbildung bedeutet vor allem Spielraum für Fehler.

Anders formuliert: Während 20% der Arbeitszeit sollte ein professioneller Softwareentwickler keine Angst vor Fehlern haben.

Das bedeutet im Extremfall, dass die 20% ohne direkten Gewinn für ein Projekt sind. Vergleichen Sie die Fortbildung mit dem Üben beim Musizieren. Auf der Bühne muss die Musikerin performen, tunlichst fehlerfrei. Um ihr Können auf gleichem Stand zu halten oder sogar zu verbessern, muss die Musikerin natürlich üben. Dabei sind Fehler ausdrücklich zugelassen, da sonst keine Weiterentwicklung möglich wäre. Es bedarf also zweier unterschiedlicher „Betriebsarten“.

Erst unter der Voraussetzung eines solchen Spielraums für Fehler geht es darum, wie er sinnvoll ausgefüllt wird. Einziger Anspruch an mögliche Inhalte sollte sein, dass ein Bezug zur Arbeit erkennbar ist. Wer die 20% Spielraum für die private Wohnungssuche oder Sport im unternehmenseigenen Fitnesscenter nutzt, bildet sich nicht fort. (Wobei der Sport zumindes – auch geistig – die Leistungsfähigkeit stärkt ;)

Arten von Fortbildung

  • Studium von Fachpublikationen (online/offline, Blog/Zeitschrift/Buch/Video)
  • Ausprobieren von Gelesenem: Technologien, Verfahren, Werkzeuge
  • Besuch von Fachveranstaltungen (Schulung, Konferenz, Community-Event)
  • Publikation eigenen Fachwissens: unternehmensintern (z. B. Firmen-Wiki) oder auf öffentlichen Plattformen (Blog, Zeitschrift, Buch, Fachkonferenz)

Ob Lektüre, Experimente oder Publikationen direkt mit einem Projekt im Zusammenhang stehen, ist nachrangig. Sie können, müssen aber nicht. Ein CCD kann eine Technologie mit Blick auf das Firmenprojekt evaluieren oder nur aus allgemeinem Interesse. Nutzen für das Projekt entsteht in jedem (!) Fall!!! Entweder unmittelbar oder mittelbar. Denn jede Kenntnis einer Technologie oder eines Verfahrens, auch wenn der Einsatz im Projekt noch nicht absehbar ist, macht optionenreicher.

Hinweis für die Entscheider*in: Entwickler, die sich kontinuierlich fortbilden, stellen einen Wert dar. Sie sind erfahrener, innovativer, flexibler. Zugehört: „Das dient Ihrem Erfolg!“

Hinweis für die Softwareentwickler*in: Wer sich fortbildet, wird wertvoller. Er gewinnt an Erfahrung, ist nicht in einer Nische festgenagelt. Das dient der „Employability“.

Übung

Clean Code Developer zu werden braucht Zeit. Schätzungsweise muss man pro Grad sicher mehr als 21 Tage einplanen. Denn 21 Tage (3 Wochen) – so sagt die Psychologie – brauchen Menschen, um Neues oder allgemein Veränderungen als Gewohnheit zu etablieren.

Wer auf einer CCD-Stufe arbeitet, soll deshalb so vorgehen: Am Abend jedes Arbeitstages reflektiert der CCD darüber, ob er die Prinzipien seines Grades (und der darunter liegenden) eingehalten hat. Wenn ja, behält er das Armband an dem Arm, an dem es ist. Wenn nein, wechselt er das Armband jedoch zum anderen Arm! Das ist wichtig, denn durch den Akt des Wechselns macht sich der Entwickler bewusst, dass er und welche Prinzipien er noch besser verinnerlichen muss. Diese physische Aktion hat einen eigenen Einfluss auf das Gehirn.

Sobald ein Entwickler dann auf einer Stufe 21 Tage ohne Wechseln des Armbands gearbeitet hat, kann er den Grad als gemeistert ansehen, zum nächsten übergehen und das nächste Armband überstreifen.

Natürlich gibt es keine formale Kontrolle, ob während eines Tages wirklich alle Prinzipien beachtet worden sind. Es liegt an der Ehrlichkeit jeder Einzelnen sich und der CCD-Community gegenüber, darüber nach bestem Wissen und Gewissen zu urteilen.

Da kein Grad besser oder schlechter ist als ein anderer, lohnt sich Mogelei ohnehin nicht. Entwickler*innen, die den weißen Grad gemeistert haben, beginnen wieder beim roten Grad. So demonstrieren sie ihre Überzeugung, dass Softwareentwicklung ständiges Lernen ist.

Mehr Infos unter
www.cleancodedeveloper.de

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Sommeruni in Bremen: „Methoden und Beispiele aus dem Qualitätsmanagement“

Im Kurs Qualitätsmanagement ging es darum einen Überblick über die gängigen Methoden der Qualitätssicherung und Qualitätssteuerung zu bekommen. Dabei haben wir uns nicht nur die theoretischen Hintergründe angeeignet sondern die Methoden auch umgesetzt. Eine der uns gestellten Aufgaben war der „“Egg-Trial“.

Alle hielten den Atem an: Wird diese verrückte Konstruktion halten? Oder geht das Ei kaputt? ©Gaby Hoeborn

Worum ging es?

Wir bekamen Strohhalme, Tesafilm, Schere und ein Ei. Dieses sollte aus zwei Metern Höhe fallengelassen werden und unten heile! ankommen… Wir hatten 20 Minuten Zeit uns eine entsprechende Konstruktion zu überlegen und die einzelnen Schritte genau zu dokumentieren.

Ziel des Versuches:

1)  Qualitätsmanagement: Eine nachvollziehbare und vor allem nachproduzierbare Anleitung zu schreiben         (Das war für uns so was von nebensächlich… wir waren alle viel mehr auf Punkt 3 fixiert…)

2)  Team-Work (Training on the job. So was kann man nicht oft genug üben – unsere bestand erst aus einer ellenlangen Diskussion, an der alle fast verzweifelten, zum Schluss haben wir uns dann aber super zusammengerauft und gemeinsam an einem „Strohhalm“ gezogen.)

3)  Das Ei heile auf den Boden zu bekommen (war wahrscheinlich der unwichtigste Punkt – aber für uns alle das Wichtigste J)

And now: How to construct an egg-protection out of straws?

1)  Take eleven of the given orange straws and cut them with a scissor into three same sized pieces from seven centimeters length.

2)  Put them together in a triangle: One side of the first straw is always under another (second) straw and the other side of the first straw is always on top of one side of the third straw.

3)  Stick them together with scotch (Tesa – approx. five centimeters long). You will get eleven triangles.

4)  Then put the triangles (with the flat side to the egg) around the egg and fix it with a loooot of scotch. Take care that the triangles will be more or less regularly fixed around the egg. Don’t worry you can still see the egg through the straws. And then …throw it!

 

Unglaublich! Das Ei hat den freien Fall unbeschadet „überlebt“ ©Gaby Hoeborn

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