Was hat Organisationsentwicklung mit Quanten, Schamanen und Reflektion zu tun?

Deep Democracy in der Organisationsentwicklung

CoverDeep Democracy – auch unter dem Begriff Prozessarbeit bekannt – ist ein Ansatz, der Individuen und Gruppen fördern will, die eigenen Vorstellungen, Empfindungen und Wahrnehmungen in die Zusammenarbeit mit anderen Personen und Teams klarer und transparenter einzubringen, um das Gesamtsystem voranzubringen. Das grundlegende Anliegen ist, dass alle Stimmen in einer Gruppe als gleich wichtig beachtet werden.

Das Buch stellt den konzeptionellen Ansatz von Deep Democracy vor, beschreibt die Konzepte und will diese anhand von Praxisbeispielen veranschaulichen. Der Autor beschreibt Deep Democracy als Denkmodell, das Wurzeln in Psychologie, Quantenphysik, Systemtheorie, Kommunikationstheorie, Taoismus und Schamanismus hat. Ah. Ja. Drum. Für sich betrachtet haben alle diese Fachdomänen durchaus ihre Berechtigung. Die Kombination finde ich… schwierig.

Das theoretische Konzept und der Versuch, diese auf die Praxis zu übertragen, will nicht so recht zu meinen Erfahrungen aus der Praxis passen. Konkret: Besonders die Abschnitte über Sitzungen und Verbesserung von Teamperformance – etwas, mit dem ich jede Woche zu tun habe – finde ich nicht sehr überzeugend. Das Buch ist textlastig und … ich weiß nicht… zusammengewürfelt…. Was auch am Schreibstil liegt. Da verwendet der Autor Wörter wie Familiarisierung. Kann man machen. Hilft aber nicht beim Verständnis und zeugt von fehlendem Bewusstsein dafür, wie man – die meisten – Leser*innen abholt. Andere Bücher über Organisationsentwicklung und ihre praktische Bedeutung und Möglichkeiten (auch aus der agilen Welt) kommen meinem Anspruch deutlich näher.

Vielleicht muss man sich Deep Democracy in Workshops ansehen. Vielleicht ist das besser verdaulich. Das Buch wirkt auf mich, als ist da jemand noch auf der Suche.

Fazit: Schwer verdaulich

Themen

  • Tendenzen, Polaritäten, Spannungsfelder
  • Signalorientierung, Ampelprinzip, Doppelsignal
  • Gruppenprozess und Rollen
  • Leitung und Followership
  • Rang, Macht und Privilegien
  • Selbstorganisation und Selbstführung
  • Organisationsmythos, Lebensmythos und Live Mission
  • 721-Feedback
  • Embodiment und Amplifikation

Caspar Fröhlich: „Deep Democracy in der Organisationsentwicklung. Treiber für den Wandel – Spannungsfelder und Störungen positiv nutzen“. Schäffer-Poeschel 2016. 39,95 EUR. ISBN 978-3-7910-3524-6.

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Filmtipp: Magie der Mathematik

Dokumentation

Screenshot Mediathek

Beschreibung auf 3sat:

Seit Jahrhunderten trägt Mathematik zu wissenschaftlichen Errungenschaften und technologischen Fortschritten der Menschheit bei. Sogar in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens ist sie zu finden. So auch in der Natur, der Musik, der Kunst und der Architektur.

Immer wieder gelingt es der Wissenschaft, die Welt mit mathematischen Formeln zu erklären, Zusammenhänge zu beleuchten und zukünftige Entwicklungen präzise vorauszusagen. Doch was ist das Geheimnis dieser mathematischen Genauigkeit? Gemeinsam mit Physikern, Ingenieuren und Mathematikern, darunter die Mathematikerin Ysette Weiss von der Universität Mainz sowie Günter M. Ziegler vom Institut für Mathematik an der FU Berlin, untersucht der Astrophysiker Mario Livio nun die Geheimnisse, die der Macht der Mathematik zugrunde liegen.

Dabei stellen sich die Experten die Frage, ob Mathematik die natürliche Sprache des Kosmos oder bloß ein vom Mensch entwickeltes Werkzeug ist, um diese zu begreifen. Anhand zahlreicher Beispiele aus der Welt der Zahlen und Formeln wird so dem Mythos der Mathematik auf den Grund gegangen.

Diskussion

Screenshot Mediathek
Beschreibung auf 3sat:

Der Begriff „Mathematik“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Lernen“ oder „Wissen“. Lange bevor die Schrift erfunden wurde, gab es schon geometrische Muster und Zahlen. Die Logik der Mathematik schafft universell geltende Wahrheiten. So ist zum Beispiel der berühmte Satz des Pythagoras vor über 2.500 Jahren gefunden und bewiesen worden. Seitdem hat sich nichts an seinem Wahrheitsgehalt geändert. Physik, Chemie, Biologie sind beispielsweise undenkbar ohne die Mathematik.

Gerade in unserer modernen Alltagswelt spielt Mathematik eine viel größere Rolle, als man es vermuten würde. Ohne Mathematik gäbe es zum Beispiel keinen aktuellen Wetterbericht, keine Bahn würde fahren, Computer, Smartphones und das Internet würden nicht existieren. Überall stecken die logischen Formeln der mathematischen Hochtechnologie dahinter. Neben den vielen Facetten der Mathematik und der ihr innewohnenden Logik gibt es auch heute noch viele ungelöste mathematische Geheimnisse, mit denen sich Wissenschaftler mit großer Hingabe beschäftigen.

Gäste der Diskussionsrunde

Die Diskussion startet mit Beiträgen über die obige Dokumentation. Außerdme geht es um das Thema „Mathe und Mädchen“.

Petra Schwer ist Professorin am Institut für Algebra und Geometrie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Sie lehrt und forscht an Geometrischer Gruppentheorie und kombinatorischer Darstellungstheorie.

Albrecht Beutelspacher studierte in Tübingen Mathematik, Physik und Philosophie. Er begleitete unter anderem von 1988 bis 2018 eine Professur für Geometrie und Diskrete Mathematik an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er ist Gründer und Leiter des Mathematikums in Gießen. Er hat außerdem Bücher geschrieben, die mir gefallen: „Das ist o. B. d. A. trivial!“ und „Einmal sechs Richtige

Hannes Leitgeb ist studierter Philosoph und Mathematiker. Er ist Professor für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und Leiter des „Münchner Zentrums für mathematische Philosophie“.

Videos

www.3sat.de/wissen/wissenschaftsdoku/die-magie-der-mathematik-100.html
www.3sat.de/wissen/scobel/scobel–die-magie-der-mathematik-100.html

Fazit: Etwas philosophisch, natürlich populärwissenschaftlich, (trotzdem) nett

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Alles wird besser, auch wenn nicht alles gut ist

Factfulness

CoverWeltuntergang. Eher morgen als übermorgen. Oh Gott!!!

Oder doch nicht? Geht die Zukunft weiter?

Nachrichten und Social Media zeigen es täglich: Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer. Es gibt immer mehr Kriege, Gewaltverbrechen, Naturkatastrophen. Viele Menschen haben beängstigenden Bilder im Kopf.

Aber. Sehr, sehr oft liegen sie damit falsch. Die Welt ist besser, als die meisten denken. Fehleinschätzungen machen selbst vor Expert*innen nicht halt. Hans Rosling und seine beiden Statistikprofis wissen es besser. Sie stellen Fragen, die breit gestreute Missverständnisse über die Armut und Hoffnungslosigkeit der Welt aufdecken.

Wie kann es sein, dass sich selbst die, die es aufgrund ihres Berufs besser wissen sollten, so verschätzen? Und die Lage als schlimmer warhnehmen, als sie tatsächlich ist? Das liegt am menschlichen Gehirn. Es nimmt eine Weltsicht wahr, die nicht der Realität entspricht. Drama schlägt Fakten. Der Statistiker und Wissenschaftler Hans Rosling erklärt sehr klar, oft auch sehr unterhaltsam, wie das passiert und wie man sich davor weitgehend schützen kann. Bzw. wie man anderen vermitteln kann, wie es wirklich aussieht (aber Achtung, damit kann man sich unbeliebt machen…).

In den Einbandklappen sind die wichtigsten Grafiken farbig dargestellt: Die Welt 2017 und Infografiken zum Einkommen und zur Anzahl der Köpfe pro Kontinent. Außerdem finden sich hier die Fotos, die die vier Einkommensstufen repräsentieren, die Rosling und sein Team bgzl. der Aspekte Zugang zu Trinkwasser, Fortbewegungsmittel, Standard der täglichen Essenszubereitung und wie die Menschen schlafen als aktuelle Kategorien einführen. Kategorien, die das alte „Die“ und „Wir“ aufheben.

Wer das Buch gelesen hat, kann sich auf ein sicheres, auf Fakten basierendes Gerüst stützen, um die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist. Damit lassen sich entsprechend bessere Entscheidungen treffen, in politisch-gesellschaftlichen Fragen ebenso wie in anderen Bereichen, in denen Statistik eine Rolle spielt.
Außerdem kann das Buch helfen, eine offene, neugierige und entspannte Geisteshaltung zu finden, in der man nur noch Ansichten teilt und Urteile fällt, die auf soliden Fakten basieren. Schöne Aussichten!

Fazit: Lesen, denken, nicht nachlassen! Statistik lesen lernen :-) Kurz: Brilliant!

Themen

  • Instinktive Fehleinschätzungen
  • Klufteinschätzung: „Wir“ und „Die“
  • Negativität und Angst: Heischen Aufmerksamkeit
  • Gerade Linie: Es geht immer so weiter
  • Dimension: Verglichenm mit was?
  • Verallgemeinerung: Ausnahme oder typischer Vertreter?
  • Schicksal: Es passiert eben
  • Einzige Perspektive: Was könnte anders sein?
  • Schuldzuweisung: Irgendwer hat’s verbockt
  • Dringlichkeit: Schnell, mach!

Hans Rosling, Anna Rosling Rönnlund und Ola Rosling: „Factfulness. Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist“. Ullstein 2019. 16,- EUR (D) / 16,50 EUR (A). ISBN 978-3-548-06041-5.

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Hilfe für „Agilität“? Nur teilweise

Der Agilitäts-Navigator

Cover KartenboxDas Kartenset will dabei unterstützen, alle relevanten Aspekte rund um die agile Arbeitsweise gemeinsam im Team spielerisch zu klären und konkrete Umsetzungsschritte zu entwickeln. Das Kartenformat ist tatsächlich praktisch, die Karten sind aus robustem Material, etwas größer als eine normale Postkarte.

Von etwa der Hälfte der Karten könnte ich mir vorstellen, dass ich sie mal aus der Box nehme. Als Anleitung für konkrete Workshops halte ich die Beschreibungen für zu knapp… oder sie passen nicht zu meinen Workshop- und Arbeitswelterfahrungen. Nichtsdestotrotz sind ein paar Methoden oder Arbeitsmittel so gut erklärt, dass ich sie als Gedächtnisstütze nutzen kann.

Besonders negativ aufgefallen ist mir eine Karte im Themenbereich „Agilität und Nutzen“: Bei einem Aufzählungspunkt zu Vorteilen bzw. Stärken on Agilität fehlt der wesentliche Aspekt. „Vorhersagbarkeit der…“ – ja, der WAS DENN?!? Dann gibt es noch eine Karte, die mit dem Farbschema gelb—gelber—am-gelbsten arbeitet, und einmal heißt es „je gelber, desto erfolgversprechender“ und an anderer Stelle auf der Karte heißt es „je heller, detomehr Chancen bietet agile Zusammenarbeit“. Auch hier: Was denn nun? Schließlich sind beim Einstieg in das Agile Manifest zwar die agilen Werte nach dem Schema „X mehr als Y“ übersichtlich aufgelistet, es fehlt mir hier aber die einleitende Voraussetzung, dass man die Dinge auf der linken Seite zwar mehr schätzt und nutzen will als die Dinge auf der rechten Seite, dass aber auch rechts Dinge stehen, die man nicht einfach weglassen darf.

Kartenset

Fazit: Von den 77 Karten behalte ich 35

Alois Summerer und Paul Maisberger: „Der Agilitäts-Navigator. 77 Karten für kreative Workshops“. Hanser 2019. 49,99 EUR (D) / 51,40 (A). ISBN 978-3-446-45998-4.

Es gibt noch ein Buch, das lose mit dem Kartenset gekoppelt ist: „Teamwork agil gestalten„. Das kann ich leider nicht empfehlen. Warum? Für mich ist es ein zusammengewürfelter Haufen von Puzzleteilen. Und an einigen Stellen hab ich eine völlig andere Meinung davon, was „agil arbeiten“ heißt. Das Lesen hat mir überhaupt keinen Spaß gemacht, ich hab vor dem Ende aufgehört – was mir höchst selten passiert.

Tipp: Es gibt besseres, stöbert mal in der Zeitung nach Rezensionen zu agiler Literatur.

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Software entwickeln als Frau… 2019

Eine Branche mit vielen Männern

Das Heft hab ich an der Uni aufgesammelt, es sind einige interessante Artikel und Infos drin.

PDF unicum beruf 6/2019So habe ich auch aktuelle Zahlen gefunden. Immer noch sind es rund 20 % Frauen in der IT. Und dann hab ich noch gelernt, dass sich diese Zahl so schnell nicht ändern wird. Denn nicht nur im Joballtag ist das die Prozentzahl, die man findet. Sondern auch bei den Neueinschreibungen im Studium sind es 20 %.

Ein Beitrag hat meine Aufmerksamkeit besonders gefesselt:

Frau codet… 2019

Sehr gut gefallen hat mir das Interview mit Sonja Krause-Harder, in der sie erzählt, was sie „als Frau oder in der Informatik-Branche nervt“.

Die Erfahrungen der Software-Entwicklerin zeigen, dass es immer eine besondere Herausforderung ist, wenn man zu einer Minderheit gehört. Und: Dass  das auch 2019 immer noch ein Thema ist. Schade. Denn gerade viele junge Frauen, die im Studium stecken, neigen dazu, das Thema abzuhaken unter „…klar war das früher ein Problem, heute herrscht doch Gleichberechtigung“. Von wegen.

Weiße Männer reden… 2019

Auch habe ich gelernt, dass im Sommer 2019 eine internationale IT-Konferenz abgesagt wurde, weil nur weiße männliche Redner im Programm waren. Drei Speaker, die jeweils zwei Vorträge auf der Konferenz halten sollten, boten dem Veranstalter an, auf ihre Zweitvorträge zugunsten einer potenziellen Rednerin zu verzichten und außerdem ihre Reisekosten zu reduzieren. Dieses Angebot schlug der Veranstalter mit dem Hinweis auf die bereits verstrichene Deadline für Einreichungen aus. Besonders erfreut hat mich, dass sich männliche Redner auf die Seite von Diversity gestellt haben, z. B. Karl L. Hughes auf Twitter:

Mehr Infos

IT-Ausgabe unicum beruf
Link: https://unicum-media.com/wp-content/uploads/2018/09/unicum-beruf-ausgabe-6-2019.pdf
PDF: unicum-beruf-ausgabe-6-2019

IT-Konferenz abgesagt
Golem-Meldung: www.golem.de/news/diversitaet-nur-maenner-auf-der-rednerliste-php-konferenz-abgesagt-1908-143463.html
Twitter Karl L. Hughes: twitter.com/KarlLHughes/status/1151525811616387073

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Kartenset zum Karriereschritt

Der Navigator für den Führungsstart

Cover KartenboxDer Einstieg in einen Führungsjob ist anspruchvoll. Führungsverantwortung zu übernehmen steckt voller Herausforderungen. Das Kartenset bereitet umfassend darauf vor. Die Karten sind alle nach demselben Schema aufgebaut: Vorn steht ein kurzer motivierender Einleitungstext (Worum geht’s?) und darunter findet sich eine Liste von Fragen, die tiefer ins Thema leiten. Auf der Rückseite wird die Frage beantwortet, warum das Thema und die Fragen weiterhelfen. Und schließlich gibt es noch einen Hinweis oder Tipps, damit man die Fragen leicher beantwortet oder nicht sofort in Anfängerfallen tappt.

Beruhigende Worte gibt es neben den handwerklichen Grundlagen auch, etwa „Anfängliche Unsicherheiten und Unklarheiten sind […] normal.“ Nein, nicht überraschend. Aber gut, dass auch hier nochmal wieder zu finden. Ein weiterer guter Tipp: Sich rund einen Monat einzuplanen, um sich zurechtzufinden und die relevanten Personen kennenzulernen, bevor man anfängt, eigenen Änderungen vorzunehmen.

Anstrengend

Man muss sich im Klaren sein, dass Vieles als Idealbild dargestellt ist. Das sagen die Autoren selbst auch ganz offen. Natürlich muss man sich klar machen, welche der Fragen man tatsächlich aussprechen kann und wem man welche Frage stellt. Andere Antworten erarbeitet man sich selbst, indem man eher beobachtet als Leute direkt mit womöglich provozierenden Fragen konfrontiert. Dazu passt auch der Tipp: „Befolgen Sie nicht jeden Rat.“ Nee, erstmal drüber nachdenken, ob es für die eigene Führungsposition und für mich als Person überhaupt passt.

Nicht geeignet für stumpfes Nachmachen ohne Nachdenken. Man muss selbst viel Hirn einbringen, das liegt an der Art der Fragen. Und ist genau richtig! Hier gibt es keine billigen, schnellen Lösungen, sondern etwas für reife und erwachsene Leute, die Verantwortung übernehmen wollen. Beispiel gefällig? Bittesehr: „Wie stellen Sie sicher, dass Sie Ihr Handeln immer wieder auf die Herausforderungen ausrichten?“

Gute Investition

Die Investition in die Karten ist gut angelegt. Sie bieten einen guten Rundumblick; es sind mehr Perspektiven abgedeckt, als mir eingefallen wären. Respekt! Die Erfahrung und Expertise der Autoren kann man leicht erkennen.

Die Haptik ist angenehm, die Gestaltung ansprechend, das Material robust. Die Box ist sehr stabil und die Karten lassen sich leicht raus- und reinnehmen, ohne dass was klemmt. Nice.

Noch ein Detail. Die Autoren zeigen quasi nebenbei Sensibilität für das Thema gendergerechte Darstellung: Da gibt es eine Grafik, mit der Beschriftung „Nachfolger“ und „Vorgängerin“ (sic!) und „Wissenstransfer“. Jau, so geit dat.

Bonus für jede Bewerbungsphase: Auch für alle Arten von Bewerbungen taugen viele Fragen, und das nicht nur für Führungssjobs. Z. B. wofür die Abteilung genau zuständig ist, wo ihre Ziele liegen, was die Spielregeln sind und wie die Zusammenarbeit geregelt ist. Spätestens im Vorstellungsgespräch kann man da einiges verwenden.

Materialien zum Buch gibt es auf der Website:
www.hofbauerundpartner.de

Themen

  • Persönliche Situation feststellen
  • Startposition analysieren
  • Übergabe organisieren
  • Erster Kontakt, Antrittsrede, Kennenlernen
  • Standortbestimmung
  • Anfangen: Handlungs- und Entscheidungsrahmen
  • Bilanz nach 1 Jahr
  • „Führungswerkstatt“: Lernkultur, Mentoring, Coaching, Führungsseminare
  • Grundlagen erfolgreicher Zusammenarbeit: Vertrauen, Sympathie, Klarheit

Fazit: Gut! Kann man immer wieder rausholen und machen! Handwerklich gut, fundiert, praxisnah.

Helmut Hofbauer und Alois Kauer: „Der Navigator für den Führungsstart. 77 Karten für die ersten 100 Tage“. Hanser 2019. 49,99 EUR (D) / 51,40 (A). ISBN 978-3-446-45999-1.

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Einkaufen, kochen, aufbewahren… genießen

Essen für Leute mit wenig Zeit

Zwei Bücher habe ich entdeckt, die helfen, gut und genüsslich zu essen.

Meal Prep

CoverWer viel arbeitet und die ganze Woche wenig Zeit für Pausen findet, hat trotzdem Hunger. Und zwar lieber auf was Gescheites statt auf Fast Food. Wie kann man das Dilemma lösen?
Am besten, indem man Mahlzeiten für mehrere Tage oder die ganze Woche sinnvoll plant und vorbereitet, die man dann in der Pause auf der Arbeit oder in die Uni mitnehmen und natürlich auch abends zu Hause verputzen kann. Die Vorteile liegen auf der Hand: Clevere Wochen-, Tages- und Einkaufsplanung spart Zeit. Man kauft nicht mehr spontan Ungesundes. Gesunde, frische Zutaten ohne Geschmacksverstärker oder Zusätze machen auf Dauer zufriedener. Und das Essen schmeckt.

Tolle Idee: Ein eigenes Kapitel  heißt „Snacks im Glas“, so dass man z. B. später alles einfach nur mit heißem Wasser aufgießt. Das geht sogar beim Camping am Wochenende!

Das Buch enthält ’ne Menge Hilfreiches: Neben Rezepten auch Wochenpläne und Einkaufslisten. Dazu eine Übersicht, was sich wie lange hält, im Kühlschrank bzw. im Gefrierfach. Schließlich auch noch mehr Tipps zur Aufbewahrung. Besonders hilfreich sind die vorgegebenen Pläne zur Reihenfolge und Dauer der einzelnen Schritte: Zeitlich pfiffige Abläufen (inkl. Einkauf). Für’s Zubereiten selbst findet man jeweils eine gute Anleitung, was wann und in welcher Reihenfolge zu tun ist. Auch bei den Rezepten selbst ist das konsequent durchgezogen: Zuerst die Schritte für das Gericht, dann noch der Abschluss, das Aufbewahren. Z. B. soll man das Ergebnis schließlich ins Einmachglas schichten oder man soll den Vorratsbehälter in den Kühlschrank stellen, der dort 3 – 4 Tage hält.

Die Rezeptideen klingen lecker. Leider problematisch sind manchmal die Mengen.. zumindest für Singles… 10 ml Kokosöl. 50 g Erbsen. (Hoffentlich eröffnen bald überall Unverpacktläden.) Schade auch, dass man für Manches spezielle Gerätschaften braucht, u. a. Mixer zum Feinmahlen von Haferflocken oder Muffinförmchen. Hat auch nicht jede zu Hause. Naja, geht wohl nicht anders.

Super: Beispielhaft werden verschiedene Möglichkeiten und Bedürfnisse aufgegriffen und entsprechend berücksichtigt. Beispiel gefällig? Frühstück/Mittag-/Abendessen für 5 Tage vorbereiten ohne Gelegenheit, mittags Essen aufzuwärmen und ohne dass man ein Gefrierfach zur Verfügung hat. Großes Kino! So geht das.

Die Fotos sind schön, schlicht und appetitanregend.

Aktuelles und mehr zum Buch findet man online: www.gomealprep.de … u. a. „Diese Fehler solltest Du vermeiden“

Fazit: Durchdacht! Empfehlenswert für alle.

Foto aus dem BuchThemen

  • Meal-Prep-Typen
  • Bedarfslisten
  • Proteinbeilagen
  • Gemüse
  • Dressing und Dips
  • Knäckebrot und Cracker

Veronika Pichl: „Meal Prep – Gesunde Mahlzeiten vorbereiten, mitnehmen und Zeit sparen. Über 70 Rezepte und 10 Wochenpläne“. riva 2017. 12,99 EUR. ISBN 978-3-7423-0353-0.

Mittagessen to go

CoverEin anderes Buch, dasselbe Thema. Auch hier gilt es, ungesundes Fast Food oder Snacks aus dem Weg zu gehen. Das geht zwar schnell und ist oft sogar ganz lecker, hält aber nicht lange satt und macht auch noch dick, dumm und drank (äh krank). Die Planung in diesem Buch konzentriert sich auf die Lunchbox für die Pause. Frische Zutaten ohne Zusätze und Geschmacksverstärker.

Es gibt Rezeptkategorien für verschiedene Bedürfnisse: Glutenfrei, fleischlos, preiswert. Und: Ohne Nüsse …wobei, nun ja…. bei manchen der Rezepte hätte ich eh keine Nüsse erwartet…  ;-)

Auch hier helfen die richtigen Geräte, damit man es noch leichter hat. Z. B. ist es gut, einen Sandwichtoaster zu haben. Oder einen (Backofen mit) Grill. Und einen Mixer. Ohne das funktionieren viele Rezepte nicht oder nicht so toll.

Die Hummus-Varianten, die gezeigt werden, haben mich dagegen gleich überzeugt. Auch interessant: Sushi-Cups, hergestellt in Muffinförmchen. Ginge wohl auch komplett vegan, wer keine Fische mag.

Oh. Noch was. Hab was Neues gelernt. Man kann belegte Butterbrote einfrieren. Da bin ich tatsächlich noch nicht drauf gekommen (obwohl ich sonst ALLES einfriere). Danke für diese Idee. Noch so’n guter Tipp: Gehobeltes Wurzelgemüse über Nacht m Backofen zu Knusperchips backen. Hab nur leider im Buch noch nicht gefunden, bei wieviel Grad und wie lange genau…

Fazit: Passt. Das andere Buch gefällt mir nur etwas besser ;-)

Themen

  • Sandwiches und Wraps
  • Toasts, Tortillas & Co.
  • Salate und Snacks
  • Suppe

„Mittagessen to go. Über 60 Rezepte für die Lunchbox“. riva 2019. 9,99 EUR. ISBN 978-3-7423-1231-0.

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Schrittweise zu Content, der das Ziel erreicht

Content Marketing Workbook

CoverOb Magazin, Blog oder Unternehmensinfo – Content ist das, was Kund*innen aufmerksam macht. Guter Content alleine reicht jedoch noch lange nicht. Relevante und nützliche Informationen machen den Unterschied für Content, der wirklich weiterhilft oder offene Fragen beantwortet. Noch besser: Content, der begeistert und ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Das Buch bietet Beispiele, Checklisten und konkrete Aufgaben. Die Autorin führt schrittweise durch 5 Phasen: Von der Definition von Marke, Zielen und Zielgruppen über die strategische Content-Planung, Erstellung und Distribution bis hin zur Erfolgskontrolle. Schließlich werden Wege zu guten Content-Marketing-Maßnahmen inhaltlich und strategisch erklärt. Das Buch ist weit weg von Oberflächlichkeit. Erfreulich.

Beispiel Texten für das Web: „Verrate den Mörder zu Beginn“. Genau.
Und: „Guter Webtext ist … ein Handwerk, das man lernen kann.“ Right!

Fazit: Handwerklich sehr sauber. Fundiert und gut nachvollziehbar.

Themen

  • Marke und Elevator Pitch
  • Ziele definieren und kennen: Vorher, nachher, immer!
  • Zielgruppen bedienen: Personas, Bedürfnisgruppen und Generationenschubladen
  • Themen finden: Interessen und Bedürfnissen gerecht werden
  • Customer Journey
  • Content-Formate und ihre Eigenschaften
  • Ressourcen- und Redaktionsplan
  • Grundlagen guter Webtexte: SEO und Lesearten im Web
  • Textarten für die Website
  • Webtexte: Briefing, Recherche, Schreiben, Optimieren, Lektorieren
  • Recycling und Re-Publishing

Ines Eschbacher: „Content Marketing – Das Workbook“. mitp 2017. 19,99 EUR. ISBN 978-3-95845516-0.

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Weibliche MINT-Vorbilder & Podcast „Women Tech Charge“

Frauen über Technik

Wissenschaft, Karriere, Vorbilder auf Englisch

Der englischsprachige Podcast sendet Stimmen von weiblichen Profis und Expertinnen, tech-affine Vorbilder für die Karriere oder einfach inspirierende Wissenschaftsthemen. Hier könnt Ihr alles von federführenden Frauen lernen, Euch inspirieren lassen – und ein bisschen Englisch-Hörverständnis üben, denn sie reden schnell und die meisten sind Muttersprachlerinnen ;-)

Worum geht’s?

screenshot

„From fashion to finance, technology is revolutionising every area of our lives. Meet the extraordinary women who are leading the charge. Hosted by Dr. Anne-Marie Imafidon MBE, CEO of www.stemettes.org, Women Tech Charge is a series of candid, inspiring and often funny conversations with inventors, entrepreneurs and even real-life spies. These are stories of eureka moments, successes and failures, passions and ideas, which will inspire you to take charge – woman or otherwise.“

Mehr Infos

Podcast Evening Standard:
www.standard.co.uk/tech/women-tech-charge-evening-standard-podcast-episode-list-a4088361.html 

Initiative für mehr Frauen in MINT (engl. STEM):
www.stemettes.org

Dr. Anne-Marie ImafidonVorbild… Dr. Anne-Marie Imafidon:

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Buchtipps im Winter

Aus aktuellem Anlass möchte ich Euch hier kompakt ein paar tolle Bücher (wieder) empfehlen:

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Daten sichten, losfahren, beeindrucken mit besonderen Bildern

Fotografieren mit Wind und Wetter

CoverWetter gibt es immer. Spannend ist das nicht nur für die Frage, ob ich einen Schirm mitnehme, sondern auch für’s Fotografieren. Die Idee bei diesem Buch ist, Wetterwissen gezielt für die eigenen Fotos zu nutzen statt sich auf den Zufall zu verlassen. Der Student der Optotechnik und Sturmjäger Bastian Werner zeigt, wie man Wetterdaten liest und interpretiert.

Man kann lernen, für die Wunschgegend verschiedene Wetter- und Lichtverhältnisse vorherzusagen. Dann fährt man gezielt los und fotografiert genau dann, wenn das Wetter zum ausgesuchten Motiv passt. Und natürlich kann man auch direkt Wetterphänomene als Motiv wählen. Berechtigte Frage zum Wetterverstehen: Ist das nicht aufwändig? Total! Dafür kann man dann auch sehr besondere Bilder machen.

Die Einleitung macht neugierig auf das „Projekt Wetterfotografie“ und enthält eine kurze unterhaltsame Lebensgeschichte, die den Autor vom Laien zum Wetterfotoprofi gemacht hat. Danach kommt jede Menge Fachwissen mit Links zu Websites mit Wettermodellen, wo sich alle wichtigen Basisdaten finden lassen. Toll ist die zusammengefasste Übersicht über Nebelphänomene; übersichtlich, klar, mit präzisen Anhaltspunkten und schön kurz.

Zum Sterneknipsen (Astrofotografie) nachts gibt es ganz praktische Tipps, u. a. zum Thema Nachführung (ja, ja, die Erde dreht sich…) und wie man im dunklen Gelände nicht die Orientierung verliert. Beim Thema Sternschnuppenfotografie liefert das Buch netterweise gleich eine Übersicht, wann welche Schauer in welcher Himmelsgegen zu finden sind. Überhaupt… Sternschnuppenfotografie: Schön!

Noch schöner sind nur: Leuchtende Nachtwolken!!! Hier das Ergebnis meiner Bildersuche auf Qwant, um Euch das zu veranschaulichen:

Screenshot Qwantsuche nach Leuchtende Nachtwolken

… und hier noch eine Liste von tollen Wörtern aus dem Buch: Mesosphärenradar, Teilchenwind (Polarlichter), Elevationswinkel, Blendsterne, Taupunkt, Eisschirm, Tropopause, dampfende Seen, Windscherung, Wetterleuchten

Schließlich mein Lieblingssatz im Wetterteil: „Das kleinste Element unsere Wetters ist die Wolke.“

Fazit: Genug Zeit und ausreichend Leidenschaft mitbringen, sonst funktioniert es nicht.

Themen

  • Wetterfronten, Temperatur, Wind, Luftdruck
  • Regen und Schnee, Luftfeuchtigkeit, Bewölkung, Nebel
  • Wettermodelle und kombinierte Wetterphänomene
  • Jahreszeiten und aktuelles Wetter
  • Wetter als Motiv
  • Wetterzeiten: Abendrot, Morgenrot, Blaue Stunde…
  • Milchstraße, Sonne, Mond, Sternschnuppen und Sterne
  • Raureif und Eis
  • Gewitter

Bastian Werner: „Fotografieren mit Wind und Wetter. Wetter verstehen und spektakulär fotografieren“. Rheinwerk 2019. 39,90 EUR. ISBN 978-3-8362-7258-2.

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Gut gefehlt, liebes Hirn

Irren ist nützlich

CoverDer Autor erklärt, warum Denkfehler die Geheimwaffen des Gehirns sind und uns kreativ machen.

Die Anforderungen an unser Gehirn sind immens. Es wird von Informationen bombardiert,… mailen, chatten und surfen, dazu noch mit den Leuten drumrum reden, auf den Verkehr achten, alles gleichzeitig. Es ist klar, unser Gehirn ist nicht für das digitale Zeitalter gemacht. Es ist permanent abgelenkt, ungenau und vergesslich.

Genau diese Schwächen jedoch sollten wir ihm danken! Denn die Hirnforschung zeigt: Erst durch die Irrtümer des Gehirns sind wir kreativ – etwas, was KI in der Form vermutlich noch sehr, sehr lange nicht erreicht. Wenn überhaupt.

Das Buch ist ein neurobiologischer Mutmacher, der auf ungewöhnlichem Weg zu besserer Konzentration, größerer Entscheidungsstärke und mehr Kreativität verhilft.

Fazit: Perspektivwechsel

Themen

  • Mathe
  • Vergessen und Gedächtnis
  • Lernen
  • Blackout
  • Zeit
  • Langeweile
  • Ablenkung
  • Auswahl und Entscheidungen
  • Denkschablonen
  • Motivation
  • Kreativität
  • Perfektionismus

Henning Beck: „Irren ist nützlich. Warum die Schwächen des Gehirns unsere Stärken sind“. Hanser 2017. 20- EUR (D) / 20,60 EUR (A). ISBN 978-3-446-25499-2.

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Irgendwas ist immer, und alle sind normal

Alle behindert!

CoverDas Buch richtet sich gegen das schlichte Einteilen in „Anders“ hier und „Normal“ dort. Es zeigt im Stil von Freundschaftsbüchern, wer was mag, ob und wie man miteinander spielen kann oder aufeinander zugeht. Oberflächlich geht es um Kinder, aber ich finde, das ist auch für Erwachsene total lesenswert.

Irgendwie „behindert“ sind doch eigentlich alle: Anna hat das Downsyndrom, Ella ist hochbegabt. Julien ist der größte Angeber im weiten Erdenrund, Max ist Spastiker. Und während Sofie mit dem Rolli zur Eisdiele saust, gönnt Vanessa sich nur einen Gurkenstick, denn sie ist vom Schönheitswahn getrieben. Für dieses Buch haben viele Kinder selbst von ihren Besonderheiten erzählt. So konnte gar kein Dogmatismus aufkommen. Das Ergebnis ist liebenswert authentisch und direkt.

Buchseite25 bekannte Beeinträchtigungen inklusive Deiner eigenen kannst Du hier nachlesen. Mit Augenzwinkern, und doch sehr realitätsnah. Meine Lieblingsseite ist die von Ella (siehe Bild).

Fazit: Tolle Idee, kluges Buch

Ein paar der vorgestellten „Eigenheiten“:

  • Angeberei
  • Querschnittslähmung
  • Kleinwuchs
  • Lernbehinderung
  • Mitläufertum
  • Stottern
  • Trisomie 21
  • Tussi-Sein
  • Hochbegabung
  • Autismus

Horst Klein und Monika Osberghaus: „Alle behindert! 25 spannende und bekannte Beeinträchtigungen in Wort und Bild“. Klett 2019. 14,- EUR (D) / 14,40 EUR (A). ISBN 978-3-95470-217-6. Ab 5 Jahre und für alle.

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Bilderwelten für Fortgeschrittene

Die Sketchnote Starthilfe – Neue Bilderwelten

Du hat schon erste Sketchnotes erstellt? Oder arbeitest am Flipchart oder an der Tafel? Und bist auf der Suche nach weiteren Bildsymbolen jenseits des „Grundwortschatzes“? Du findest es schwierig, selber ganz neue Icons zu kreieren? Oder du suchst Ideen, wofür du einzelne Symbole gut einsetzen kannst? Dafür ist das Buch wirklich eine Goldgrube!

Bevor es überhaupt erst richtig losgeht, erklärt die Autorin die Basics, also Pfeile, Mimik, Banner… Dann kommen die thematisch sortierten Bildwelten, z. B. „Vintage“. Zusätzlich findet man zu jedem Symbol eine Auflistung von Begriffen und Metaphern, für die man das Bild einsetzen kann. Ein erstaunlicher Index mit allen Symbolen und passenden Einsatzmöglichkeiten macht das Buch zu einem hilfreichen Nachschlagewerk. Die Liste der Literaturempfehlungen am Ende ist ausführlich kommentiert. Schön anzusehen ist es auch noch!

Besonders schön sind auch die zweifarbigen Anleitungen, die zeigen, wie man Schritt für Schritt von einem Strich zu einer Zeichnung kommt. Noch schön ist der Index mit der grafisch kategorisierten Einträgen. Etwas gewöhnungsbedürftig, dann aber – zumindest für mich – erhellend. Gute Idee! Hier findet man schnell alle Symbole (als kleine Grafik), Stichwörter / Metaphern und Kategorien (z. B. Aktivität).

Ich bin BEGEISTERT!
(… und das will was heißen, hab ich doch schon gefühlt 100 solcher Bücher gelesen und für meine Arbeit genutzt.)

Zielgruppe: Alle, die visualisieren. Und für die, die glauben, nicht zeichnen zu können. Dreieck, Kreis, Rechteck… das kann Jede!

Fazit: Eindrucksvoll einfach!

Aus dem Buch

  • Strich-für-Strich-Anleitungen
  • Hilfsmittel
  • Menschen und Mimik
  • Orientierungshilfe zu Bilderwelten
  • Symbole finden
  • Routine entwickeln
  • Bilderanzahl und Verteilung
  • Bildwortschatz erweitern und die eigene Bildsprache finden
  • Tipps und Ideen für den praktischen Einsatz
  • 25 Bilderwelten und mehr als 300 Bilder

Tanja Wehr: „Die Sketchnote Starthilfe – Neue Bilderwelten“. mitp 2018. 21,99 EUR. ISBN 978-3-95845507-8.

Guckt Euch auch die Rezension zum Sketchnote-Kalender 2020 an:
www.infotechnica.de/blog/2019/11/06/kalender-2020-bilderwelten

Mehr von Tanja Wehr:
www.sketchnotelovers.de/mein-buch
Instagramm: @sketchnotelovers

Augen-Logo Maria

Kalender 2020: Bilderwelten

Sketchnote Kalender 2020

CoverDie Motive zeigen verschiedene Varianten und einzelne Elemente aus der Sketchnote-Welt. Die Themen reichen von Gestik und Mimik, Blumen, Interieur, Kaffee oder Vintage über Rezepte, Rahmen und Jahresübersichten bis hin zu Alphabeten zum Nachzeichnen. Außerdem gibt es ein paar Tipps zum Sketchnote-Zeichnen.

Der Kalender ist zum Aufhängen und zeigt jeden Monat gibt es eine Doppelseite mit Motiv oben und Kalenderfeldern unten. Die Felder für die einzelnen Tage sind groß genug für eigene Notizen, Termine oder kleine Skizzen. Natürlich können auch Leute, die Workshops oder Trainings oder Kurse geben und Flipcharts oder Stellwände oder sogar Kreidetafeln zum visualisieren nutzen, von den Ideen profitieren.

Besonders gut gefallen hat mir, dass auch Randthemen drin sind. So findet sich z. B. die Anleitung für eine Lochkamera als Sketchnote im Kalender.

Gar nicht gefallen hat mir, dass auf zweimal „fette Werbung“ vorkommt: Einmal als Teil eines Sketchnote-Motivs (mitp-Logo nicht mal gezeichnet, sondern voll ausgeprägt) und der Welt-Nutella-Tag. Für 19,99 EUR erwarte ich ein im Inhalt werbefreies Produkt!

Fazit: Ja, aber… nächstes Jahr doch bitte komplett werbefrei und in den Zeichnungen vielleicht mehr Stilvielfalt. Sonst ein netter Kalender.

Diana Meier-Soriat, Eva-Lotta Lamm, Heike Haas, Sandra Dirks, Sandra Mesas, Tanja Wehr: „Der Sketchnote Kalender 2020“. 30 x 30 cm. mitp 2019. 19,99 EUR. ISBN 978-3-74750060-6.

Redaktionstipp: Seht Euch dazu auf jeden Fall auch mal die Rezension zum Sketchnote-Bilderwelten-Buch an: www.infotechnica.de/blog/2019/11/06/bilderwelten-fuer-fortgeschrittene

Augen-Logo Maria

Bootstrap kurz & ausbaufähig

Bootstrap kurz & gut

BuchcoverBootstrap ist ein CSS-Framework und für viele Designerinnen und Webentwicklerinnen das Mittel der Wahl beim Gestalten von responsiven Webseiten. Grund genug, sich mal damit zu beschäftigen.

Das Buch behandelt Bootstrap 4 und beschreibt neben der Installation viele Bootstrap-Komponenten und gibt Praxistipps für den Einsatz bestimmter Befehle.

Die einzelnen Themen sind meist nach dem Schema „1. Beschreibung des Befehls 2. Beispielquellcode (auf GitHub zum Download) 3.Screenshot der Befehlsauswirkung“ aufgebaut. Grundlegend ein solider Aufbau, wenn denn die drei Bausteine zueinander passen würden. Ich habe hier an mehreren Stellen im Buch Fehler gefunden, z. B. wird Befehl X beschrieben, im Beispielcode wird Befehl Y benutzt und der Screenshot zeigt nicht, was im Quelltext steht. Ärgerlich!

Den Vogel schießt aber meiner Meinung nach die Beschreibung ab, wie man an die Beispiele im Buch herankommt und am besten nutzen kann. Die Anleitung ist ausdrücklich „für Anfänger [sic] ohne Vorkenntnisse“ gedacht. Neben Installationen von diversen Softwaretools (NodeJs, git) sind einige Schritte auf der Konsole zu machen und ein Webserver zu starten. Aus eigener praktischer Erfahrung weiß ich, dass das alles viel einfacher und anfängerinnenfreundlicher zu machen ist. Ich habe die Anleitung zudem spaßeshalber mal meinem Mann – studierter Informatiker, Linux-Nutzer, also mit einigen Vorkenntnissen – gegeben, um zu schauen, wie weit er kommt. Er ist bei Schritt 4 (von 9) ausgestiegen…

Also alles schlecht? Nein, auf keinen Fall. Die Beschreibung der Komponenten regt an zu eigenen Ideen, die Praxistipps sind nützlich. Besonders gut haben mir die Hinweise gefallen, was in der Vorgängerversion Bootstrap 3 anders war und jetzt beachtet werden muss. Das Buchformat ist zudem klein und kompakt und findet als offline-Referenz immer irgendwo einen Platz.

Fazit: Nützlich als Offline-Referenz, für Einsteigerinnen empfehle ich die sehr gute Online-Referenz

Themen

    • Einführung in Bootstrap
    • Struktur der Seite
    • Typografie
    • Formulare
    • Weitere Bausteine
    • Komponenten
    • Aktive Komponenten

Jörg Krause: „Bootstrap. Kurz & gut“. O’Reilly 2018. 14,90 EUR . ISBN 978-3-96009-087-8.

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Magie mit Seitenzahlverzeichnis

Bullet Journal – Das Praxisbuch

CoverEin Bullet Journal ist ein „Eins-in-allem-Buch“ mit allen wichtigen Inhalten, die man ganz individuell in einem Buch zusammenfassen kann. Schluss mit der Zettelwirtschaft!

Zum Bullet Journal gehören zuerst mal Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresübersichten, Todolisten, Planung aller Art, Tagebuch-Elemente etc. Das Besondere ist, dass man kein starres Kalendarium mit Notizseiten hat, sondern per Inhaltsverzeichnis (Index) flexibel nach und nach wichtige Inhalte aufbaut UND nachher wieder findet. Wer weiß, was auf welcher Seite steht, verliert nix mehr. Das Buch vermittelt, wie man für sich selbst das optimale Organisationssystem findet, egal ob beruflich oder privat.

Die Autorin gibt Anregungen und Tipps für alle möglichen Einsatzbereiche. Darüber hinaus teilt sie ihre Erfahrungen in Sachen Materialkunde für Notizbücher und Stifte, plaudert über die Gestaltung mit Schmuckelementen wie Icons, Bannern und Rahmen, Alphabete für dekorative Schriften und Deko mit Washi Tape, Stempeln oder Erinnerungsstücken (wie z. B. Eintrittskarten). Design zeigt auch das Buch selbst: Die abgerundeten Ecken machen es schon auf den ersten Blick zu einer Besonderheit.

Im Kapitel Habit Tracker lernt man, wie man sich selbst unterstützt, und zwar durch simples regelmäßiges Notieren. Das Buch liefert dabei praktikable Tipps und Beispiele. Es geht um das Nachhalten von Gewohnheiten, Verhalten und allen Dingen, denen man im Alltag mal genauer auf die Spur kommen möchte. Das können persönliche Dinge wie Stimmung, Schlaf oder ähnliches sein. Oder die Sportergebnisse der sportlichen Verwandtschaft. Oder neue Verhaltensweisen wie regelmäßiges Meditieren. Oder was auch immer.

Ebenfalls hilfreich sind die Inspirationen für die Planung von kleinen und großen Events (Weihnachten, Geburtstag, Hochzeit, …) sowie der Abschnitt über Reisejournale.

Extra für Studis: Spezielle Tipps, wie man das Journal für aktuelle Stundenpläne, maßgeschneiderte Lernpläne, das Dokumentieren von Lernschritten oder Fortschritte rund um Literaturarbeit (Recherche- und Lesefortschritte) nutzt.

Besonders gut gefallen mir die verschiedenen Varianten für die verschiedenen Arten von Übersichten (Jahr, Monat, Woche). Die sind optisch nebeneinandergestellt, so dass man sehr schnell merkt, was den eigenen Bedürfnissen am nächsten kommen könnte. Ganz am Ende finden sich einige Beispiele anderer Bullet Journalists, so dass man eine ganze Bandbreite an Stilen und Ideen sieht.

Die Gestaltungstipps sind besonders ansprechend. Kein Wunder, Diana Meier-Soriat ist Sketchnote-Profi (sie gründete 2015 Sketchnotes by Diana). Sie lebt in Bremen und gibt regelmäßig Visualisierungsworkshops. Außerdem macht sie Graphic Recordings oder zeichnet Auftragssketchnotes. In ihrem Blog teilt sie ihre Leidenschaft für Bullet Journals sowie Stifte, Papier und Co. Ursprünglich kommt sie übrigens aus Salzburg. Irgendwie scheint sie sich in der Umgebung von Summerschools für IT-Frauen rumzutreiben ;-)

Fazit: Lesen! Nutzen! Verschenken!

Themen

  • Rapid Logging und Key Codes
  • Future Logs
  • Schriften und Handlettering
  • Farben und Dekoelemente
  • To-do-Listen
  • Achtsamkeit
  • Social-Media-Planung

 

Übrigens… ein Blick ins Web lohnt hier auch: www.sketchnotes-by-diana.com oder direkt www.sketchnotes-by-diana.com/blog.

Diana Meier-Soriat: „Bullet Journal – Das Praxisbuch“. mitp 2018. 19,99 EUR. ISBN 978-3-95845706-5.

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„Ich will die rosa Elfe sein!“ – „Nein, Finn, willst Du nicht…“

Die Rosa-Hellblau-Falle

CoverWarum wird in unserer Gesellschaft Individualität großgeschrieben und trotzdem darf nicht Jeder und Jede sein, wie er oder sie möchte?

Wer in die Spielzeugabteilung geht, sieht auf der einen Seite blassrosa-pink, auf der anderen Seite schwarz-blau. Links sind die Regale gefüllt mit pastellfarbenen Pferden, glitzernden Feen, kuscheligen Kuscheltieren, Mini-Küchen und allem, worauf Puppen nicht verzichten können.  Rechts blicken wilde Monster, Ritter und bewaffnete Science-Fiction-Kämpfer durch die Plastikfenster der Spielzeugschachteln, dort stapeln sich die Bausätze für Fahrzeuge und Maschinen. Auf einem Kaufhausstockwerk spiegeln sich die traditionellen Rollenzuschreibungen wider, von denen wir glaubten, sie in den vergangenen Jahrzehnten überwunden zu haben.

Viele Eltern sind von den allgegenwärtigen Geschlechterklischees genervt. Wer die Spielzeugabteilung erfolgreich umschifft hat, wird zwischen Schuhregalen wieder darauf aufmerksam gemacht. Wer beim Schulranzenkauf die Schmetterlinge und Roboter hinter sich gelassen hat, sieht sich im Sportverein beim Prinzessinnen-Cup wieder damit konfrontiert. Wenn Kinder ständig von Klischees umgeben sind, können wir dann wirklich noch behaupten, sie hätten eine freie Wahl?

Das Buch geht dem Phänomen auf den Grund, in KiTas, in Kindergärten und Schulen sowie mit Expertinnen und Forschern. (nicht nur) Fortbildungen zu gendersensibler Pädagogik in Kindertagesstätten wollen Werbung und Sprache etwas entgegenstellen.

Ich finde das Buch interessant. Es fordert mich auch heraus, da ich manches sehr, sehr weit weg finde vom täglichen Alltag (oder Trott?) und mich frage, wo man es übertreibt? Darüber nachdenken ist trotzdem wichtig!

Schade finde ich, dass die amüsanten Zitate und Beispiele aus dem Leben fehlen, die ich im Flyer „Die Rosa-Hellblau-Falle“ gefunden hatte. Etwas mehr Leichtigkeit nimmt m. E. nichts von der Ernsthaftigkeit des Themas, motiviert aber mehr, selbst aufmerksam und aktiv zu werden. Beipsiel gefällig? Okay… „Ich habe in der Berufsberatung gesagt, dass Mathe das einzige ist, was ich richtig gerne mache und richtig gut kann. Mir wurde empfohlen, Psychologie zu studieren.“ … oder: „Leo nimmt im Geschäft einen Gratis-Stundenplan mit. Auf dem Weg zum Auto dreht er ihn um und meint dann stinksauer: ‚WIEDER eine Määädchen- und eine Juuuungsseite. DAS REGT MICH SO AUF!‘ Neun Jahre alt und die #rosahellblauFalle voll durschaut!“

Na gut, es ist doch wenigstens ein Tipp in die Weiten des Web drin, der mir auch gut gefallen hat: Die Chemical Party. Oder die 5-jährige Riley, die sich in der Spielzeugabteilung so ihre Gedanken macht: Riley on Marketing. Right!!!

Fazit: Hintergründe und Gedanken, kritisch zusammengetragen. Regt zum Nachdenken an.

Themen

  • Mathe ist kein Bauchgefühl
  • Zwei Welten schon vor der Geburt
  • Sprache und Macht
  • Ernährung
  • Rollenbilder und Körperbilder
  • Medien
  • Schule und Bildung

Almut Schnerring und Sascha Verlan: „Die Rosa-Hellblau-Falle. Für eine Kindheit ohne Rollenklischees“. Kunstmann 2014. 16,95 EUR. ISBN 978-3-88897-938-5.

Mehr Infos:
www.klischeesc.de

Screenshot

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Irlands Seele festhalten

Irland fotografieren

Printausgabe

CoverIrland ist ein Sehnsuchtsort für viele Menschen; die Landschaft, die Natur, die Orte. Nicht unbedingt das Wetter ;-) Gerade für Fotobegeisterte ist die wilde Schöne auch eine Reise wert. Ein Irlandkenner und Fotograf zeigt „sein“ Foto-Irland und verrät dabei seine Geheimnisse. Was Irland für Fotografen so interessant macht, ist das weite Spektrum an Motiven, die sie auf relativ kleinem Raum antreffen können. Stränden und Klippen liegen nah an den Bergen. Entlang des Weges bieten sich alte Kirchen und Schlösser als Fotomotive an. Und der nächste traditionelle Pub in einer malerischen Ortschaft ist nie weit entfernt.

Tipps für die Reise, genaue Wegbeschreibungen zu sehenswerten Locations und die wichtigsten Arbeitstechniktipps für die Kameraarbeit sind hier kompakt zusammengestellt. Ob es eine empfohlene Tages- bzw. Jahreszeit für ein Motiv ist oder Ausstattungstipps, die Entfernung zur nächsten Parkmöglichkeit oder Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit. Auf der aufnahmetechnischen Seite überzeugt das Buch mit den grundlegenden Infos zu den gezeigten Fotos: Belichtungszeit, Brennweite, Blende, Filter, ISO. Ergänzt werden die Schwerpunkte durch eingestreute Tipps unterschiedlicher Art, z. B. wo welche Währung für das Grenzgebiet zu Nordirland als Zahlungsmittel akzeptiert wird.

Die Reise führt von der eher urbanen Ostküste über die Flüsse und Seen des Landesinneren zu der wilden Westküste – dem Wild Atlantic Way – und anschließend nach Nordirland. Zu jeder Location findet man eine genaue Wegbeschreibung mit Geokoordinaten, auch in Form von QR-Codes.

Es gibt natürlich auch schöne Fotos zu sehen, zum sofortigen Wegträumen :-)

E-Book

Zusätzlich zum gedruckten Bucht enthält das E-Book 140 Seiten mehr und weitere 54 Fotolocations, die in der Druckversion nicht enthalten sind. Außerdem liefert das E-Book Infos über Wildlife-Fotografie in Irland sowie technische Hinweise zur Architekturfotografie. Sicherheitstipps zum Fotografieren an Küsten und Klippen sind dort auch zu finden.

Fazit: Wer immer schon oder mal wieder nach Irland wollte und außerdem gern fotografiert, wird hiermit … vielleicht nicht glücklich, aber sehnsüchtig.

Zum Stöbern: www.carstenkrieger.photography

Themen

  • Reiseplanung
  • Motive und Locations
  • Aufnahmedaten
  • County Meath, Louth und Kildare
  • Dublin und drumrum
  • Irlands Garten
  • Der sonnige Südosten
  • Fermanagh Lakelands
  • Shannon
  • Kirchen, Klöster, Schlösse
  • County Cork
  • Halbinseln im Südwesten
  • Der Burren und die Cliffs of Moher
  • Connemara und County Galway
  • County Mayo
  • County Sligo und County Leitrim
  • County Donegal
  • Antrim Coast und Glens
  • Belfast und Strangford Lough

Carsten Krieger: „Irland fotografieren. Der Fotoreiseführer zur Grünen Insel“. dpunkt 201. 26,90 EUR. ISBN 978-3-86490-600-8.

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Verteilte Versionsverwaltung

Versionsverwaltung mit Git

BuchcoverBei der Lektüre dieses Fachbuchs habe ich mich wechselweise in zwei Gemütszuständen befunden: Hellauf begeistert oder verwirrt.

Aber erst einmal zum Inhalt: Der Autor, selbst Praktiker, erläutert die Welt von Git. Angefangen von den ersten einfachen Befehlen auf einem lokalen Repository bis hin zum Arbeiten auf mehreren verteilten. Angst vor der Konsole sollte man allerdings nicht haben, da die meisten Beispiele ebenda vorgeführt werden. Das Buch wirkt sehr vollständig und auch Exkurse zu GitHub und GitLab, der Umstieg von Subversion sowie diverse Tipps und Tricks und sogar Frequently Asked Questions (FAQ) sind vorhanden.

Was mich jedoch immer wieder ärgert, sind die kleinen fehlenden Informationen. Ein Beispiel hierfür ist die Beschreibung der Commit-ID. In den Konsolenausgaben sieht man die vollständige ID mit 40 Zeichen, in der weiteren Bearbeitung nutzt der Autor aber nur die ersten 7 Zeichen. Es gibt dazu leider keine Erläuterung, z. B. ob man immer nur die ersten 7 Zeichen nutzen kann oder gar sollte? (Exkurs: how-short-can-git-abbreviate klärt hierzu etwas auf, Minimum sind 4 Zeichen und empfohlen werden 12). Für Fortgeschrittene mag das zu vernachlässigen sein, Anfängerinnen kann das schon enorm verwirren! Btw: Dass es bei ihm auch keine Entwicklerinnen gibt … geschenkt!

Was das Buch in meinen Augen hingegen wirklich stark macht, sind die Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die ersten Gehversuche mit Git. Der Aufbau lädt zum Mitmachen ein und hat genau die richtige Tiefe. Viele hilfreiche Grafiken unterstützen das Verständnis enorm. Ich bin mir sicher, dort werde ich noch häufiger nachschlagen. Darüber hinaus haben mir die vielen Best-Practice-Beispiele zum Umgang mit commits und commit-Nachrichten gut gefallen. Hier merkt man dem Autor seine praktischen Erfahrungen an.

Fazit: Gut für die ersten Schritte und als Nachschlagewerk

Themen

  • Grundlagen
  • Arbeiten mit Branches
  • Verteilte Repositorys
  • Git-Hosting
  • Workflows
  • Hooks
  • Umstieg von Subversion
  • Tipps und Tricks
  • Grafische Clients
  • Nachvollziehbare Git-Historien
  • Befehlsreferenz

Sujeevan Vijayakumaran: „Versionsverwaltung mit Git. Praxiseinstieg“. mitp 2019. 29,99 EUR . ISBN 978-3-7475-0042-2.

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