Blick fürs Bild

Kleiner Hinweis vorab: Wer Mitglied bei dpunkt.plus wird, kann zwei der Bücher als PDF herunterladen (www.dpunkt.de/plus): „Fotografieren für Kinder“ und „Komposition“

Als dpunkt.plus-Mitglied kann man bis zu zehn E-Books downloaden (jeweils zu Ihren gedruckten dpunkt.büchern). Zusätzlich wird es Bonusmaterial ausschließlich für plus+ geben. Aber Achtung: Die Mitgliedschaft kostet was, nämlich 9,90 EUR. Beim Download entstehen dann keine weiteren Kosten. Die Mitgliedschaft gilt für ein Jahr und endet automatisch. Dann kann man verlängern.

Fotografieren für Kinder

CoverFotografieren ist mit den Digitalkameras kinderleicht geworden. Und direkt nach der Aufnahme kann man die Bilder auf der Kamera sehen, auf den Computer übertragen, per Email verschicken oder ausdrucken. Deswegen fotografieren auch immer mehr Kinder mit wachsender Begeisterung. Im Buch gibt es Einiges an Wissen über Kameras, damit die Fotos gut gelingen. Dazu viele Tipps, wie man Fotos gestaltet. Jede Menge Beispiele und kurze Erläuterungen helfen dabei.

Im Vordergrund steht die Lust am Fotografieren und an schönen Fotos. Nebenei gehen die Autoren auf historische Kinderfotos ein, was lehrreich und spannend ist (als Gestaltungsbeispiele und als historische Erläuterung). Damit regen sie auch zu eigenen Fotosessions an, im Stil „alter Fotografien“. Das Buch schließt mit einem Glossar gängiger Begriffe. Wer weiter stöbern will, findet noch den Tipp: www.kamerakinder.de.

Die kindgerechte Sprache mit kurzen Sätzen und Aussprachehilfe (z. B. Louis Jacques Mandé Daguerre ~ Lui Schack Mandee Dagär) ist hilfreich und lustig. Michael Ebert und Sandra Abend haben Erfahrung auf dem Gebiet, sie veranstalten seit einigen Jahren Fotoworkshops für Kinder.

Es gibt nur zwei Kritikpunkte, die ich finden konnte. Zum Einen ist das Papier recht dünn, so dass in die Seiten leicht Macken reinkommen. Kinderbücher sollten doch etwas robuster sein, ist ja kein Sammlerstück für die Büchervitrine… Und: Am Ende stellt sich heraus, dass die Schriftart blöd ist, da sieht ein „kaufmännisches Und“ im Linktipp aus wie ein seltsames Sonderzeichen. Ups. Bitte bei der nächsten Auflage berücksichtigen. Ich hab tatsächlich eine Weile überlegen müssen, was da gemeint ist. Und ich kenne mich mit URLs ja ein bisschen aus ;-)

Fazit: Gut für den Start ins Thema Fotografieren, für Kinder und auch deren Eltern

Themen

  • Wissen über Kameras und Fotos
  • Bildausschnitt wählen mit Zoom
  • Motive in Bewegung
  • Blitzlicht
  • Kleine Dinge groß
  • Tiere fotografieren
  • Im Wasser und unter Wasser
  • Verkleiden fürs Foto
  • Urlaub
  • Stadt
  • Geburtstagsparty
  • Bilder kreativ bearbeiten
  • Meine Fotos im Internet

Die Beispiele alter Kinderfotos gibt es u. a. vom Fotografen Lewis Hine, der auf schlechte Arbeitsbedingungen um 1900 herum aufmerksam machte:
http://www.loc.gov/pictures/search/?q=lewis%20hine&st=gallery&co=nclc

Michael Ebert und Sandra Abend: „Fotografieren für Kinder. Kinder entdecken die Welt der Fotografie und wie man die Welt fotografiert“. dpunkt 2014. 24,90 EUR (D) / 25,60 EUR (A). ISBN 978-3-86490-174-4.

Gute Fotos – simple Technik

CoverModerne Kameras sind Präzisionsinstrumente. Sie garantieren allerdings nicht automatisch gute Fotos. Den entscheidenden Beitrag zu einem guten Foto leistet die Fotografin bzw. der Fotograf. Das Buch stellt Fotogestaltung und verschiedene sehr einfache bis extrem simple Kameras vor. Seitenweise Beispielfotos liefert dieses Buch – so bekommt man schnell ein Gefühl dafür, was die einzelnen Kameramodelle unterscheidet. Außerdem gibt es hier jede Menge künstlerische Inspiration.

Die Technik liefert lediglich die Werkzeuge. Dieses Buch zeigt, dass teures Equipment für den Erfolg nicht unbedingt notwendig ist. Es stellt einfache Alternativen vor, beispielsweise die „Billigkameras“ Holga und Diana. Damit entstehen Bilder, die gerade wegen ihrer technischen Limitierung überzeugen. Zusätzlich gibt es Tipps & Tricks, wie man mechanisch zu weiteren Variationen kommt: Klebestreifen, Schaumstoff, Zeitungspapier reichen da oft schon…

Ein großer Mehrwert des Buchs liegt – neben der Zusammenstellung – auf der kompakten Erklärung der Vorgehensweise. Beispiel gefällig? Manchmal sind die Bedienfunktionen oder technischen Möglichkeiten der Modelle nicht so klar zu erkennen, dass sich deren Bedienung leicht erschließt. Hier verrät der Autor sehr punktgenau, was man bei welchem Modell wie einsetzt. Und er verrät, was man besser nicht bedient…

Beschränktheit von Technik bewusst als Stilmittel eingesetzt, kann man sein kreatives Repertoire erweitern. Wenn man sich drauf einlässt, dass man das Bildergebnis nicht so planen kann, wie man es aus der derzeit üblichen Digitalwelt gewohnt ist. In diesem Sinn gibt der Autor die Erwartungshaltung klar vor: Ergebnisse sind oft Zufallstreffer.

Mein Highlight: Kameras, die man als Bausatz bekommt und selbst zusammenbastelt. Großes Kino!

Der Anhang rundet das Buch gelungen ab: Preise und Bezugsadressen zeugen davon, dass der Autor in jeder Hinsicht für seine Leserinnen und Leser mitdenkt. Und jede Menge Links zu Lochkameras, Selbstbau, Filmentwicklung, Bildbearbeitung, außerdem zu Communities, Onlinemagazinen… halten noch weiterführende Infos bereit. Ebenso wie die Youtube-Empfehlungen des Autors. Also: Vorbildlich!

Fazit: Hier spricht reichlich Erfahrung. Für Leute mit Spieltrieb!

Themen

  • Kreativität ohne Zwangsjacke
  • Single Use Camera (SUC)
  • Schwarzweiß, Farbe und Crazy Film
  • HOLGA (auch Lochkamera und Do-It-Yourself)
  • DIANA
  • Blackbird, fly
  • Agfa SYNCHRO BOX
  • CERTINA
  • BELLA 66 IIa
  • Canomatic
  • Pancakes
  • Zero 2000
  • P-SHARAN
  • Recesky
  • Loreo
  • Lensbaby
  • Fokus Free Color Lens
  • Wechselobjektiv, Zoomobjektiv
  • Filter Marke Eigenbau
  • Digital: TECHNAXX X1, Digital, SLIM 5L-II
  • Kleinbildfilm und Rollfilm
  • Labor
  • Scanner
  • Bildbearbeitung
  • Das fertige Bild

Bernd Daub: „Gute Fotos – simple Technik. Fotografieren ohne Hightech“. dpunkt 2012. 29,95 EUR (D) / 30,80 EUR (A). ISBN 978-3-89864-783-0.

Komposition

CoverZu allen Bereichen der bildenden Kunst gehört es, Einzelkomponenten zu einem Ganzen zusammenzufügen. Das Display einer Digitalkamera hilft, schnell und unkompliziert viele verschiedene Alternativen auszuloten. Das Buch zeigt Bildgestaltung als Handwerkszeug, das genau so wichtig ist wie ein aufmerksames Auge oder Kenntnisse über die technischen Aspekte künstlerischer Arbeit. Das Buch richtet sich an alle, die Bilder gestalten und gleichzeitig mit der Kamera eine Art Sehschule betreiben wollen.

Der Autor hat als Kind angefangen zu zeichnen. Er gründete ein Atelier für Illustration und arbeitete für verschiedene Buch- und Zeitschriftenverlage, auch als Lehrer. Als Professor für Zeichnen und Illustration an die Fachhochschule Mainz thematisiert er Bildgestaltung in seinen Zeichenkursen und Veröffentlichungen.

Passend zum Thema gibt es viele – auch großformatige – Fotos. Die Kompositionsprinzipien sind anhand von Bildern erklärt, u. a. mit Hilfe von Hilfslinien, um den unsichtbaren Aufbau sichtbar zu machen. Der Autor zieht Gemälde als Beispiele heran, diese sind aber leider nicht abgebildet (z. B. „Schlacht von San Romano“ von Uccelo oder Veduten von Canaletto). Das ist schade und gibt Abzüge in der B-Note.

Fazit: Handwerklich gut und künstlerisch erfahren

Themen

  • Wirkung von Bildformaten
  • Perspektiven und Bildführung
  • Vergitterung, Auffächerung der Bildelemente
  • Ausschnitte und Anschnitte
  • Form- und Flächenkontraste
  • Proportionen und Harmonie
  • Symmetrie und Asymmetrie
  • Hell-Dunkel-Wirkung, Lichträume
  • Strukturen und Texturen
  • Der richtige Moment

Albrecht Rissler: „Komposition. Die Kunst der Bildgestaltung Eine Sehschule nicht nur für Fotografen“. dpunkt 2014. 32,90 EUR (D) / 33,90 EUR (A). ISBN 978-3-86490-141-6 .

Augen-Logo Maria

Farben und mehr Farben

Sehr hilfreich für Webdesign etc. – Adobe Kuler.

zur Website

Mit dem Farbkreis und der Maus kann man sich seine Ausgangsfarbe rauspicken, dann bekommt man 4 weitere Farben dazu geliefert. Schatten, monochromatische Farben, Komplementärfarben… Und für alle fünf findet man dann auch gleich die RGB- und HEX-Werte. Fein.

Wo? Hier:
https://kuler.adobe.com/create/color-wheel/?base=2&rule=Analogous&selected=2&name=My%20Kuler%20Theme&mode=rgb&swatchOrder=0,1,2,3,4

Augen-Logo Maria

Ordentlich etikettieren

Bin zufällig drüber gestolpert…

Namensschilder, Taschenanhänger, Hundemedaillons, Schuhetiketten und so weiter und so fort.

zur Website

Besonders interessant finde ich, was die Etiketten alles aushalten (sollen): Waschmaschine, Trocker, Spülmaschine, Mikrowelle, Wasser und Kinder. Ähem. Oder so.

Getestet hab ich das allerdings nicht, müsst Ihr selbst machen: www.gutmarkiert.de

Augen-Logo Maria

Von A nach B

Wer wissen möchte, wie es am besten von A nach B geht, und das weltweit, kann Rome2rio befragen.

Bild

Geht ganz einfach: Start und Ziel eingeben.

Bild

Ich hab das mal ausprobiert mit Bremen – Salzburg. Links erscheinen dann alternative Verkehrsmittel, die man nutzen kann. Rechts die Karte, auf der sich je nach Auswahl links der eingezeichnete Weg ändert. Wenn ich z. B. nicht mit dem Zug fahren will (oben), kann ich mir die Flugstrecke ansehen (unten):

Bild

Guckt doch selbst: www.rome2rio.com/de/s/Bremen/Salzburg

Augen-Logo Maria

Mitmach Buch

Mitmach Buch

Cover

Wer harmlosen Unsinn mag, sich selbst (und mitlesende/mitmachende/zuhörende/zusehende Kinder) nicht ernst nimmt und Spaß haben will, ist mit diesem Buch ein paar Minuten von der grauen Welt befreit. Die Illustrationen sind schlicht, klar und „auf den Punkt“.

Pädagogisch ist das Ganze auch noch: Farben, Zahlen, Lage und Ort bestimmen – das lernen Kleinkinder mit diesem Buch spielend. Und es ist kein normales Buch. Es ist ein interaktives Buch.

Wenn Du tust, was es Dir sagt, erlebst Du ein blau, gelb, rotes Wunder…Ab 2 Jahren. Bis ins hohe Alter (je nachdem, wieviel Kindsein man dann noch hat).

Fazit: Großartig! Spaßig! Besser könnte der Titel nicht passen ;-)

Hervé Tullet: „Mitmach Buch“. Velber 2010. 11,95 EUR (D) / 11,95 EUR (A). ISBN 978-3-8411-0016-0.

Augen-Logo Maria

Geschichte aus der Praxis: Wie Scrum funktioniert

Die Kraft von Scrum

CoverSpannend. Unterhaltsam. Lehrreich.

Mir gefällt das Buch, weil ich es gemütlich als Abend- und Flugzeuglektüre gelesen habe. Es ist klein, leichtgewichtig und aus gutem Hause (Addison-Wesley, ab 2014 im dpunkt-Verlag erhältlich). Der Inhalt ist allerdings mit Vorsicht zu genießen – er könnte Euer Arbeitsleben ändern. So oder so. Entweder ich führe es so in meinem Team ein, dann läuft die Arbeit anders. Also besser. Oder mein Team geht anders vor. Und weiß, was mir fehlt…

Bevor ich Euch noch viel erzähle, hier ein Appetizer (Ausschnitt aus dem Buch):

„[…] Jetzt sah ich im Taxi meine Notizen unseres Meetings durch. Ich müsste sie nicht wirklich lesen, weil ich sie bereits verinnerlicht habe. Auch wenn es mir gelungen ist, eine allerletzte Chance von LogiStrux zu erhalten, habe ich keine Ahnung, ob wir diese wirklich nutzen können. Wir haben drei weitere Monate, aber dann muss es wirklich fertig sein! Vielleicht müssen wir etwas an der Art ändern, wie wir vorgehen? Aber ich habe keine Ahnung, was. Zuvor war Christian, unser Projektleiter, absolut überzeugt davon, dass er alle verbliebenen Probleme innerhalb von zwei Monaten lösen könnte. Aber wir waren nicht erfolgreich. Damals hatte ich angekündigt, dass wir auf der sicheren Seite wären, wenn wir „nur drei weitere Monate“ an LogiStrux als Verzug melden würden. Das musste ausreichen. Christian ist erfahren. Er hat in der Vergangenheit schon viel größere Projekte geleitet, es würde also alles gut werden.

Wurde es aber nicht, bei Weitem nicht. Ich halte es nicht aus.

Ich kann Christian nicht die Schuld geben, er ist wirklich gut. Er ist vorher noch nie in einem Projekt gescheitert. Selbst wenn er dafür Tag und Nacht arbeiten muss, er bekommt es immer hin. Aber bei diesem Projekt hat er es nicht hinbekommen.

Also wurde ich vor den Vorstand unseres Kunden zitiert und auseinandergenommen. Mit meiner ganzen Überredungskunst ist es mir jedenfalls gelungen, eine letzte Chance zu erhalten. Drei weitere Monate, aber keinen Tag länger.

LogiStrux ist wichtig. Nicht nur weil sie einer unserer größten Kunden sind und repräsentativ für den größten Teil unseres Marktes. Sie sind hauptsächlich wichtig für uns, weil die neuen Features für unser Produkt vor allem ihre Ideen waren, und wenn wir sie erfolgreich umsetzen, könnte es unserem Produkt einen ganz neuen Schwung geben. Der Markt ist gerade nicht so einfach, und mit den neuen Features könnten wir ganz klar neuen Nutzen anbieten. Es würde also nicht nur LogiStrux stärken, es wäre auch eine Stärkung unserer Firma, und das wäre in diesen Zeiten enorm hilfreich. […]“

Hauptfigur ist der CTO eines Softwareunternehmens. Die Autoren erzählen seine Geschichte, in der er in einem SWE-Projekt mit dem Zeitplan kämpft, den er nicht einhalten kann. So gar nicht. Dieses Projekt ist entscheidend. Es entscheidet über das Weiterbestehen seiner Firma. An diesem kritischen Punkt setzt die Geschichte ein. Zufällig begegnet er an der Jotelbar einem Scrum-Coach, der ihm anbietet, das Projekt nicht nur rechtzeitig, sondern auch erfolgreich zu vollenden.

„Die Kraft von Scrum“ ist eine durchaus spannende Einführung in Scrum. Das dünne Büchlein lässt sich in zwei bis drei Stunden lesen. Quasi nebenbei versteht man die grundlegenden Prinzipien von Scrum. Dabei kommen auch typische Fallstricke und häufige Anfängerfragen zur Sprache.

Die Autoren: Allesamt praxiserfahren. Einen kenne ich von meinen Konferenzbesuchen. Er versteht sein Handwerk. Und weiß, wovon er spricht.

Fazit: Ich möcht‘ es ein paar Leuten unters Kopfkissen legen!

Themen

  • Typische kritische Situation im Projekt – Stand der Dinge
  • Scrum
  • Ist Scrum etwas für uns?
  • Scrumprozess, flexibel und diszipliniert
  • Einfach anfangen, dann verbessern
  • Sprint vorbereiten
  • Während des Sprints
  • Den nächsten Sprint vorbereiten
  • Sprint abschließen und nachbereiten
  • Ausblick

Henning Wolf, Rini van Solingen, Eelco Rustenburg: „Die Kraft von Scrum. Inspiration zur revolutionärsten Projektmanagement-Methode“. Addison-Wesley 2012. 19,80 EUR (D) / 20,40 EUR (A). ISBN 978-3-8273-3052-2.

Augen-Logo Maria

Hilfe: Gehalt einschätzen

Bild

Alle, die sich bewerben oder in die nächste Gehaltsrunde einsteigen, können sich auf www.lohnspiegel.de einen Richtwert holen, was ihre Arbeit wert ist.

Tipp für Frauen: Wenn Ihr Euch einen Zielwert überlegt habt, schlagt ruhig noch etwas oben drauf! Runterhandeln passiert dann von ganz allein… Und erfahrungsgemäß sind Frauen da immer noch zu bescheiden und unterschätzen, was sie können.

Außer ich, ich bin bekanntlich selbstbewusst und unbescheiden ;-)

Viel Erfolg!

Augen-Logo Maria

Mäh von Bäh

Beide Bücher sind hochwertig aufgemacht, glänzende Schrift auf dem Cover, auch die Sprechblasen haben ihren eigenen Glanz. Auch das quadratische Format gefällt mir. Die Bildsprache seht Ihr auf den Covern ja schon, zurückhaltend und fein. Beide Geschichten treffen die Welt von Kindern voll und ganz. Und kein Kind möchte am Ende mit Tore tauschen. Bäh!

Tipp: Lest unbedingt auch das Kleingedruckte hinten im Impressum.

Mäh von Bäh und die Gripspillen

CoverMäh von Bäh hat rein gar nichts zu tun. Zum Glück gibt es Tore Trut. Als der Truthahn vorbeikommt und dem schlauen Schaf eine ziemlich dumme Frage stellt, hat die Langeweile schlagartig ein Ende. Ausgezeichnet mit dem Children’s Book Award.

Neuseeländisches Schafswissen und grober Unfug, einen Eindruck und mehr davon gibt es unter www.dreamboatbooks.com.

Fazit: Schafe sind schlauer als Truthähne

 

Mark und Rowan Sommerset: „Mäh von Bäh und die Gripspillen“. Lappan 2013. 12,95 EUR. ISBN 978-3-8303-1202-4.

Mäh von Bäh, Tore Trut und ein Schlückchen Rache

CoverMäh von Bäh hat Tore Trut im ersten Band ordentlich reingelegt. Nun hat der Truthahn einen Plan ausgeheckt, um sich zu rächen. Fragt sich nur, ob er clever genug ist, um das schlaue Schaf zu überlisten. Lest selbst…

Fazit: Truthähne sind nicht so schlau wie Schafe

Und falls Ihr es ausprobiert: Sagt mir Bescheid, ob es sich lohnt, in die F.L.O.S.S. einzutreten, die Freie Liga der OberSchlauen Schafe…

 

Mark und Rowan Sommerset: „Mäh von Bäh, Tore Trut und ein Schlückchen Rache“. Lappan 2013. 12,95 EUR. ISBN 978-3-8303-1203-1.

Augen-Logo Maria

Leckere Törtchen und Bilk – Kraftstoff für agile Ideen

Agiler Blog TastyCupcakes

zur Websitezur Website

Wer Seminare gibt, ein Team betreut oder Gruppen anleitet, ist auf dieser Website gut aufgehoben. Also alle, die sich im Bereich Innovation und Lernen bewegen. Es lohnt sich, sich diese Methodensammlung anzusehen. Auf dem Webportal gibt es „Games“ zu verschiedenen Kategorien: Agile, Communication, Development, Instructing, Lean, Management, Product, Requirements und Team Dynamics. Klare Schwerpunkte liegen zur Zeit auf dem agilen Umfeld, Zusammenarbeitsmethoden und Teambuilding bzw. Teammanagement.

Was ich vielleicht mal ausprobiere: Wie eine Gruppe aus der Softwareentwicklung die Nützlichkeit von persönlichen Fragen veranschaulicht im direkten Vergleich zum „Gedankenlesen“:  http://tastycupcakes.org/2013/09/mind-reading

Sammlung unter http://tastycupcakes.org.

Agiler Blog superbilk

zur Website

Ups. Hab mich da drin doch glatt verlaufen…. so, da bin ich aber wieder. Nicht, dass die Website so unübersichtlich ist. Nein, ergiebig! Hier gibt es ein paar Dinge zu entdecken, die Spaß machen. Zum Beispiel ein Rollenspiel für ein Scrumteam. Und hier macht es fast noch mehr Spaß, denn als PO spielt „sie“ mit. Nicht „er“. Guck an, es geht doch : -)

Blog unter http://superbilk.com/category/agile-blog.

Augen-Logo Maria

Die Burnout Lüge

Burnoutrisiko: Leistung? Wissensarbeit? Oder ein Leben in Europa?

CoverNicht wundern, das Buch ist auf Österreichisch geschrieben, nicht auf Deutsch: Deswegen sind manchmal Ausdrücke und Formulierungen ungewohnt (für mich). Manchmal musste ich etwas überlegen, z. B. dass „Besicherung“ dasselbe bedeutet wie „Absicherung“ im Deutschen. Außerdem sind die Sätze lang, was aber auch dem fachlichen Hintergrund der Autorin geschuldet sein kann. Bitte davon nicht ablenken lassen!

Der stete Wechsel zwischen Fallgeschichten und Interpretation macht das Buch abwechslungsreich und anschaulich. Die Überlegungen zu Fakten und Hintergründen, zu Ursachen und Konsequenzen regen zumindest zum Nachdenken an.

Die Autorin beschreibt aus ihrer Sicht, wie die Gesellschaft Burnoutursachen erfindet, die der bestehenden Gesellschaftsordnung nützen, ohne sich dem wahren Problem zu stellen. Denn im Fokus einer gesunden Gesellschaft stünde statt Konkurrenz dies: Individuell Verantwortung für das Leben zu übernehmen und ihm einen Sinn zu geben. Doch das würde den Motor unseres Wirtschaftssystems bremsen und die Wirtschaft empfindlich treffen. Profit ist das Ziel!

Dementsprechend viel Geld wird dann auch noch mit Heilsversprechen verdient – helfen tun sie kaum. Aber es passt ins Bild. Ruhe, Entspannung und Ausgliederung aus der Arbeitswelt sind Ausdruck einer Verdrängungstaktik.

Tiefere Ursachen liegen nach Erfahrung der Ärztin aber auf einer anderen Ebene. Ungebremster Wachstumsglaube, ständiger Konsum und Narzissmus lassen uns irgendwann gegen die Wand fahren.

Dazu findet die Autorin deutliche Worte und bezieht eindeutig Stellung. Nicht die oder der Einzelne ist schwach und „unpassend“. Auch nicht die Unternehmen und Arbeitgeber machen alles falsch – sonst wäre in anderen Ländern die Burnoutlage schlimmer als bei uns.

Sondern Burnout ist ein Symptom dafür, dass in der Gesellschaft etwas schief läuft. Entsprechend gesellschaftskritisch rechnet die Autorin mit unserer schönen neuen bunten Welt ab. Immerhin mit einigen konstruktiven Vorschlägen, wie es besser ginge. Und mit Argumenten, die auf dem Niveau derjenigen liegen, die für eine Wettbewerbskultur als naturgegeben plädieren.

Tröstlich für Betroffene: Es trifft nicht die Schwachen. Es trifft die Besten. Nämlich sensible, gemeinschaftsorientierte, verantwortungsvolle und „prosoziale“ Leistungsträger.

Leibovici-Mühlbergers Motto für eine tragfähigere Lösung heißt: „Work, pray, love!“ Sie empfiehlt deswegen:

  • Arbeit, die erfüllt;
  • sich als Teil in einem größeren Kontext verstehen;
  • und: gute zwischenmenschliche Beziehungen.

Dr. Leibovici-Mühlberger hat vier Kindern, ist praktische Ärztin, Gynäkologin, Ärztin für Psychosomatik und wurde dann Psychotherapeutin, die jetzt Unternehmen und Management berät. Ihre medizinischen Kenntnisse bringt sie auch in diesem Buch geschickt ein. Z. B. habe ich gelernt, dass man mit der Herzratenvariabilitätsmessung ein Diagnoseinstrument zur Verfügung hat, das Burnout bzw. langanhaltenden Stress aufgrund körperlicher Effekte feststellen kann. Wie das funktioniert, erklärt sie kurz und verständlich.

Fazit: In Vielem hat sie Recht, manchmal ist die Argumentationsebene verrutscht, unterm Strich kann das Buch den Blick weiten

Themen

  • Was ist Burnout?
  • Fallgeschichten
  • Interdependenz
  • Schlechte Menschen und miese Organisationskultur?
  • Gesellschaft und Burnout
  • Das Spielfeld und die Angst
  • Systemkritik
  • Neue schöne bunte Welt
  • Kontrolle und Machtgier
  • Mut, Vertrauen und Kooperation
  • Trotzdem nicht verhungern

Dr. Martina Leibovici-Mühlberger: „Die Burnout Lüge. Was uns wirklich schwächt – wie wir stark bleiben“. edition a 2013. 19,95 EUR. ISBN 978-3-99001-062-4.

Augen-Logo Maria

Rundum-Schlau-Paket

Pragmatisches IT-Projektmanagement

CoverSoftwareentwicklungsprojekte stehen im Spannungsfeld zwischen Anforderungen, Technologien, Risiken und Kosten. In diesem Buch wird das praxiserprobte Vorgehen „PITPM“ vorgeschlagen. Der Vorschlag basiert auf dem PMBOK® Guide, einer vom Project Management Institute (PMI) herausgegebenen Sammlung von „Best Practices“. Die Autoren übertragen die Essenz des Guide auf die Anforderungen der Softwareentwicklung, ergänzen hilfreiche Werkzeuge und zeigen die praktische Anwendung.

Um dem Gedanken des pragmatischen Projektmanagements noch mehr zu entsprechen, wurde der Durchführungsphase deutlich Gewicht verliehen. Zusammen mit innovativen Werkzeugen wie der geführten Stakeholderanalyse entsteht so ein brauchbares Handbuch für die Praxis.

Nach den Beschreibungen der verschiedenen Projektphasen folgt ein eigenes Kapitel „Implementierung eines Vorgehensmodells“. Wer im Bereich Projektleitung, IT-Management, Produktmanagement oder Softwareentwicklung sowie Softwarearchitektur arbeitet, findet auf jeden Fall interessante Anregungen. Die Checkliste für die Projektinitialisierung (S. 64) zeigt ein lebendiges Beispiel, das leicht auf die eigene Situation übertragen werden kann. Und darüber hinaus sind sämtliche Vorlagen (per Creative Commons 4.0 Lizenz) als Download zu haben: www.pitpm.net. Wer sich registriert, hat Zugriff u. a. auf einen „Projektmanagementplan“.

Das Buch ist leicht verständlich, gut erklärt, gut strukturiert und nachvollziehbar gegliedert. Als roter Faden dient der Projektlebenszyklus. Die Anlehnung an den Standard BPMN für die Grafiken erleichtert das Verständnis. Auch der Kurzüberblick über verschiedene Vertragsformate (für Dienstleistungen, Zulieferung…) hilft bei der Einschätzung, was man wo einsetzen kann. Dazu gehören Festpreisverträge, Time & Material etc.

Natürlich gibt es einen Abschnitt zu Projektmanagementsoftware, neben MS Project werden auch freie Software wie Openproj oder Openworkbench genannt. Und für das Teambarometer verraten die Autoren, wo es ein Onlinetool dazu gibt: http://teampoll.de.

Zu den vorgestellten Werkzeugen erklären die Autoren nicht nur die Anwendung, sondern nennen auch Nachteile, Notwendigkeiten und Freiheitsgrade, z. B. für die PERT-Dreipunktschätzung. Praxiswissen beweist auch dieser Tipp: Den Projektauftrag so lange bearbeiten, bis er von allen Seiten abgeklopft ist. Sind offene Punkte bekannt, die nicht frühzeitig geklärt werden, tauchen sie meist später „in unliebsamer Form“ wieder auf… Wie wahr!

Das beiliegende Poster stellt in BPMN dar, wie der Projektprozess abläuft. Die Phasen und verschiedene Aspekte wie Kosten, Zeit, Risiko, Qualität, Softwareentwicklungsschleifen, Integration und Team finden dort ihren Platz. Das Poster beantwortet in Kurzform die Frage, was wann zu tun ist. Neben der Prozessmodellierung zeigt das Poster außerdem, welches Artefakt (z. B. Anforderungsliste, Teambarometer, Arbeitsauftrag…) in welcher Phase aktuell ist und was damit zu tun ist: Erstellen, überarbeiten, nutzen, fertigstellen…

Allerdings: Leider, leider, leider ist alles auf dem Poster sehr, sehr, sehr, sehr klein geschrieben. Winzig. Dabei wäre genug Platz, um eine etwas größere Schrift zu verwenden. Also: Bäh Layout! Besser ist das Layout im Buch (außer bei den Prozessmodellausschnitten, die Texte sind dort noch kleiner…), vor allem die Marginalien finde ich hilfreich.

Der Anhang enthält kurze Beschreibungen der bekanntesten Projektmanagementzertifikate. Dies bietet eine gute Übersicht, es sind treffende und kurze Definitionen. Damit ist mir als Leserin eine eigene Einschätzung dieser Zertifikate möglich.

Für die im normalen Projektablauf nicht vorgesehenen Probleme hat das Autorentrio einen weiterführenden Literaturtipp: „Turn Around. Wenn Projekte kopfstehen und klassisches Projektmanagement versagt“ von Roger Dannenhauer, Torsten J. Koerting und Michael Merkwitza. Nett mitgedacht, eine Lösung für Lösungen, die nicht in diesem Buch zu finden sind. Empfehlungen zu vertiefender Literatur gibt’s noch mehr, z. B. „Projektmanagement – Erfolgreicher Umgang mit Soft Factors“ (Zürich 2011 vdf Hochschulverlag AG an der ETH).

Fazit: Fundiert und tatsächlich pragmatisch

Themen

  • PMBOK® Guide (klassischen und agil)
  • Projektphasen, Projektkontrollpunkte
  • Projektrollen
  • Projekt- und Leistungsumfang
  • Aufwandsschätzung
  • Risikoanalyse und -plan
  • Projekauftrag
  • Projektteam und Stakeholder
  • Projektmanagementplan
  • Kommunikation
  • Grobanforderungen
  • Anforderungsanalyse (inkl. Change-Request-Prozess-Plan)
  • Feinspezifikation
  • Qualitätsplan
  • Priorisieren
  • Release- und Iterationsplan
  • Ressourcenplan
  • Abnahme Projektplanung
  • Statusbericht und Kosten
  • Tests, Abnahme und Einführung
  • Projekt abschließen
  • Projekterkenntnisse
  • Team ausplanen
  • Projekt beenden, Abschlussbericht etc.
  • Implementierung eines Vorgehensmodells

Plus: Anhang mit Überblick über die bekanntesten Projektmanagementzertifikate mit IT-Relevanz, u. a.

  • IPMA
  • PRINCE2
  • iSQI und IREB
  • Scrum: CSPO und CSM
  • PMI®: PMI-ACP®, CAPM®, PgMP®

Niklas Spitczok von Brisinski, Guy Vollmer und Ute Weber-Schäfer: „Pragmatisches IT-Projektmanagement. Softwareentwicklungsprojekte auf Basis des PMBOK® Guide führen“. dpunkt 2014. 39,90 EUR (D) / 41,10 EUR (A). ISBN 978-3-86490-045-7 .

Praxisorientiertes IT-Risikomanagement

Cover

IT ist immer öfter DER entscheidende Faktor für Geschäftsmodelle. Diese Entwicklung eröffnet einerseits Chancen, birgt andererseits aber auch Risiken. Die Abhängigkeit von der IT steigt und die Komplexität nimmt zu. Deswegen empfiehlt sich ein IT-Risikomanagement, das alle Fachdisziplinen ergänzt und koordiniert, die bereits IT-Risiken betrachten und behandeln.

Das Buch beschreibt die Grundlagen des IT-Risikomanagements. Es gibt Antworten auf aktuelle Fragen zum Umgang mit Risiken aus Virtualisierung, Cloud Computing und mobiler Nutzung. Der Autor stellt mögliche Organisationsstrukturen für das IT-Risikomanagement und die Elemente des IT-Risikomanagement-Prozesses vor. Dabei erläutert er gängige Methoden sowie den Einsatz von Werkzeugen und Dokumenten anhand von Praxisbeispielen. Verschiedene Vorschläge geben Anregungen, wie das Ganze operativ umgesetzt werden kann. Die Einführung und das Management des IT-Risikomanagements, sowohl in IT-Projekten als auch in der IT-Organisation, sind Schwerpunkte des Buchs.

Die Einteilung in verschiedene Risikokategorien verhilft direkt mal zur ersten Risikoübersicht: IT-Systeme, SW, Daten/Informationen, IT-Prozesse und -Betriebsabläufe, organisatorische Regelungen, IT-Ressourcen und Personen/Organisationseinheiten. Zur Übersicht des Buchs trägt bei, dass zu Beginn der Kapitel in einem Kasten die Kernthemen dieses Kapitels aufgelistet sind, in Form einer Fragenliste. Prima, da weiß ich gleich, welche Antworten ich wo finde. Das zieht sich durch: Der Schreibstil bietet häufigen Einsatz von Frage-Antwort-Formulierungen – gelungen, das regt das Hirn zum Mitdenken an.

Die prägnanten Definitionen sind treffend und gut zu verstehen. Praxishinweise auf den Punkt liefern Erklärungen, warum etwas tatsächlich hilfreich ist. Gut, damit kann ich relativ leicht und schnell entscheiden, was davon ich in meinen Projekten einsetzen will und was ich mir näher ansehe. Für den breit angelegten Werkzeugkasten liefert der Autor eine Tabelle, die zeigt, welches Werkzeug wo eingesetzt bzw. bedingt eingesetzt werden kann. Mit kurzer Beschreibung, mögliche Nachteile werden auch skizziert. Bei Empfehlungen und Beispielen unterscheidet der Autor zwischen kleineren Unternehmen und Konzernen. Wichtig, danke dafür.

Die geneigte Leserin findet im Buch übrigens überdurchschnittlich viele Beispiele, etwa einen komprimierten Risikobericht mit Ampelsymbolik. Hier geht Übersichtlichkeit vor Details. Darüber hinaus helfen anschauliche Anwendungsbeschreibungen der abstrakten Methoden und Werkzeuge. Sehr, sehr gut, um auch mal zwischendurch im Buch zu stöbern oder gezielt Themen nachzuschlagen.

Kurze und knappe übersichtliche Handlungsempfehlungen in Tabellenform ergänzen die gute Gliederung, z. B. zum Thema „Aufbau und Erhalt eines IT-Risikobewusstseins“. Und sogar das gibt es: Der Autor bemüht sich redlich, gendersensitiv (bzw. geschlechtsneutral) zu formulieren. Vorbildlich!

Für mich spannend war auch, dass der Risikobegriff hier sehr umfassend betrachtet wird. Aufgemerkt habe ich z. B. bei der Idee, die IT-Risikoakzeptanz zu dokumentieren. Zielführend ist die Methoden- und Werkzeugliste für die Aufgabe der Identifikation von IT-Risiken.

Gibt es auch etwas zu meckern? Nicht viel. Schön wäre noch, wenn – oh ja! – bitte in der nächsten Auflage farbige Abbildungen sind, damit die Farbsymbolik (z. B. die Ampelfarben) auch sichtbar wird.

Der Ausblick auf Trends „Wie könnte es weitergehen?“ zeigt mögliche künftige Themen, so dass Überraschungen in der Zukunft weniger hart zuschlagen. Stichwort: Vorbereitet sein. Insgesamt liegt hier erstklassige und gewohnt gute dpunkt-Qualität vor, eine Freude für das Rezensentinnenherz.

Fazit: Kommt ins Regal, mit Sicherheit

Themen

  • Wahrscheinlichkeit und Risiko
  • IT-Risikobewusstsein
  • IT-Risikokultur
  • IT-Risikoneigung und IT-Risikoakzeptanz
  • IT-Risikopolitik
  • IT-Risikomanagement
  • Enterprise Risk Management
  • Risikomanagement in IT-Projekten
  • Organisationsstrukturen
  • Rollen und Gremien
  • Qualifikation
  • IT-Risikomanagement-Prozess
  • Organisation des IT-Betriebs
  • Zentraler und dezentraler Betrieb
  • Outsourcing und Outtasking
  • Cloud Computing
  • Unzulänglichkeiten, Fehler und Ausfälle
  • Angriffe
  • Notfälle und Katastrophen
  • Mobilgeräte
  • Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen
  • Das interne Kontrollsystem in der IT

Matthias Knoll : „Praxisorientiertes IT-Risikomanagement. Konzeption, Implementierung und Überprüfung“. dpunkt 2014. 44,90 EUR (D) / 46,20 EUR (A). ISBN 978-3-89864-833-2.

Retrospektiven in der Praxis

Cover

Retrospektiven sind eine tragende Säule eines erfolgreichen agilen Veränderungsprozesses und eines der wichtigsten Werkzeuge, um die notwendigen kulturellen Veränderungen in einer Organisation zu initiieren und zu begleiten. Aber nicht nur im agilen Kontext sind Retrospektiven eine wertvolle Hilfe. Sie können überall dort eingesetzt werden, wo ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess etabliert werden soll, z.B. in Lessons-Learned-Workshops im traditionellen Projektmanagement oder in Change-Management-Prozessen. Retrospektiven sind immer dann sinnvoll, wenn man auf Basis des Vergangenen mögliche Veränderungen erarbeiten will.

Beim Retrospektivenphasenmodell weist der Autor auf die hohe Relevanz der Einstiegsphase („den Boden bereiten“) hin – also auf das Einstimmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Arbeit in der Retrospektive. Und auf das Festlegen der Spielregeln. Das Einzige, was ich mir dazu noch wünsche, ist: Wie geht man mit Schwierigkeiten um, die in dieser Phase auftreten können? Definitiv etwas für die nächste Auflage.

Ähnlich wie ein Framework stellt das Retrospektivenphasenmodell ein Gerüst dar, in dessen Rahmen das konkrete Vorgehen auf verschiedene Weise implementiert werden kann. Das geschieht in Form von Aktivitäten, die am eigenen Bedarf ausgerichtet werden müssen. Hierzu nennt das Buch Praxistipps und passende Quellen sowie weiterführende Literatur, z. B. www.plans-for-retrospectives.com mit dem „Retr-O-Mat“. Der gefällt mir insbesondere wegen seines spielerischen Charakters. Man dreht am Rad, um sich Methoden für die Phasen vorschlagen zu lassen. Gefällt nicht? Nochmal am Rad drehen, schon gibt’s neue Vorschläge. Und was gefällt, lässt sich mit einer ID versehen, für den späteren Gebrauch.

Etwas geärgert habe ich mich darüber, dass der Begriff „Facilitator“ imho überstrapaziert wird. Er steht für nichts anderes, als jede gute Moderatorin eh schon leistet. Es ist unnötig, hier auf einem neuen Begriff zu bestehen, nur um des Begriffs willen. Es macht das Lesen unnötig umständlich, da immer dieser kurze Moment des Zögern eintritt („äh… achja, er meint Moderator…“). Wie gesagt, im Grunde unterscheidet sich das … wie heißt es dann… Facilitieren(?) nicht vom herkömmlichen Moderieren. Selbst die angewandten Methoden (hier: „Aktivitäten“) sind nicht neu. Nur die Fokussierung auf die spezielle Blickrichtung ist das Alleinstellungsmerkmal.

Abgesehen davon, kann ich feststellen: Da weiß jemand, wovon er spricht. Der erfahrene „Facilitator“ beschreibt die Kernelemente einer guten Retrospektive. Als Etappenziele werden Experimente (anderswo: „Maßnahmen“) festgelegt, zu denen jeweils eine Hypothese gehört. Das heißt, zu jeder Idee, die bis zur nächsten Retrospektive verfolgt werden soll, muss VORHER überlegt werden, welche Wirkung diese Idee haben wird. Das wird dann später überprüft. Diese Vorgabe hilft, die Denkleistung anzuregen und Heiße-Luft-Ideen zu vermeiden. Lobenswerterweise gibt es als Empfehlung noch das SMART-Prinzip für Ziele dazu.

Inspirierend ist die Anleitung, wie sich immer mal wieder neue Varianten von Retrospektiven erfinden lassen. Und auch gleich ein paar Beispiele, wie sowas aussehen kann (z. B. die „Orchesterretrospektive“).

Wie der Autor mehrfach betont, ist nicht nur das Betrachten von negativen Dingen wichtig, die es zu verbessern gilt. Besonderes Augenmerk sollte auf Positives gelegt werden, vor allem auf die Stärken des Teams und der Teammitglieder. Denn positive Dinge motivieren. Und auch hier gibt es i. d. R. immer etwas, was man noch besser machen kann. Oder wo man positive Erfahrungen auf andere Bereiche übertragen kann.

Miarka und Kotrba, die einen Beitrag zum lösungsorientierten Ansatz beisteuern, berichten ebenfalls davon, dass ein wirksamer Faktor darin besteht, sich Stärken und Fähigkeiten bewusst zu machen statt auf Fehler und Schwächen. Mit dieser Perspektive macht das Verbessern auch viel mehr Spaß, weil es nicht um böse Defizite geht – oh je, DAS muss ich auch noch lernen. Sondern um Stärken, auf die man stolz sein kann. Stolz ist ein mächtiger Motivator, das wissen alle Eltern und auch Patentanten, die schon einmal kleine Kinder beim Lernen beobachtet haben.

Ein Beispiel hat mir gar nicht gut gefallen. Als Beleg dafür, dass man eine Fotostrecke für die Rekonstruktion eines Ablaufs verwenden kann, nennt der Autor die „Boston Bomber“ von 2013. Okay, das ist ein korrektes Beispiel. Dafür, dass gefühlt in jedem dritten Abschnitt die Mahnung kommt, sich auf Positives zu besinnen, finde ich es nicht gelungen. Da hätte der Autor etwas länger nachdenken und ein anderes Beispiel finden können. Wie wäre es mit etwas aus dem Arbeitsalltag oder aus der Archäologie?

Nach dem Lesen der dritten oder vierten Variante von Retrospektivenmetaphern wurde mir langweilig. Ich hatte das Prinzip verstanden, jetzt kam es mir so vor, als würden nur noch Wörter ausgewechselt (für die mathematisch gebildeten unter uns: Isomorphie). Und dann, Überraschung: Bei der letzten Variante kamen dann doch noch neue Aspekte (und Aktivitäten) zum Vorschein.

Gelungen finde ich die Einführung ins systemische Denken. Für die Zwecke des Buches mehr als ausreichend, sehr gut erklärt. Dazu mit praktischen Instrumenten im Gepäck: Causal-Loop-Diagramme und ihre Verwendung speziell für und in Retrospektiven. Und ähnlich, mit anderer Ausprägung: Current-Reality-Trees für die Darstellung von Abhängigkeiten und den Zusammenhang von ungewollten Effekten und ihren Auslösern.

Im Abschnitt zu den „machtvollen Fragen“ zeigt ein Beispiel deutlich, wie die Art und Formulierung einer Frage das Denken lenken kann. Eindrucksvoll. Und noch etwas, das die Erfahrung des Autors zeigt.

Eine Website zum Buch gibt es mit zusätzlichen Infos, Checklisten und Neuigkeiten:
www.retrospektiveninderpraxis.de

Fazit: Wer ein gutes Team kennt, sollte unbedingt mit Retrospektiven arbeiten – und hier gibt’s den passenden Leitfaden

Themen

  • Begriffsklärung
  • Phasenmodell
  • „Prime Directive“
  • Retrospektiven vorbereiten: Material, Zeit, Termine, Essen, Agenda
  • Daten sammeln: Mad, Sad, Glad, Afraid
  • Einsichten gewinnen: 5 Warums
  • ROTI – Return on time invested
  • Visual Facilitation
  • Intern oder extern?
  • Nach der Retro ist vor der Retro
  • Experimente und Hypothesen definieren
  • Systemische Retrospektiven
  • Grenzen des systemischen Denkens
  • Komplexitätsdenken
  • Martie – das Management-3.0-Modell
  • ABIDE-Modell
  • Lösungsorientierte Retrospektiven
  • Kurzretrospektive
  • Zwischen Retrospektiven
  • Verteilte Retrospektiven
  • Glückskeks-Retrospektive
  • Typische Probleme und Fallstricke
  • Change Management mit Retrospektiven

Der Autor hat auf der letzten OOP einen lehrreichen und überaus spaßigen Pecha-Kucha-Vortrag gehalten, den ich Euch nicht vorenthalten möchte: http://retrospektiveninderpraxis.de/2014/03/10-dinge-um-deine-retrospektive-erfolgreich-zu-sabotieren-pecha-kucha. Sein eigener Retrospektiven-Blog: www.marcloeffler.eu. Und zum Thema Komplexität und Denken in Komplexitäten hat Jurgen Appelo was auf Slideshare zur Verfügung gestellt:
http://de.slideshare.net/jurgenappelo/complexity-thinking.

Marc Löffler: „Retrospektiven in der Praxis. Veränderungsprozesse in IT-Unternehmen effektiv begleiten“. dpunkt 2014. 29,90 EUR (D) / 30,80 EUR (A). ISBN 978-3-86490-144-7.

zur Website
Seitenbetreiberin von Retr-O-Mat und Finding Marbles: Corinna Baldauf

 

 

.

Augen-Logo Maria

Schule macht Spaß ist witzig

Vervollständige die Funktion

CoverThinking outside the box – oder auf Deutsch: Über den Tellerrand hinausschauen. Das machen kluge Schülerinnen und Schüler, wenn sie die Lösung auf eine Prüfungsaufgabe nicht kennen. Manchmal fallen ihnen dann die kreativsten und lustigsten (durchaus korrekte oder auch falsche) Antworten ein. Petra Cnyrim hat 222 gesammelt und sie in dieses Buch gepackt. Sie zeigt uns so Individualität, Cleverness und Toleranz.

Mal ehrlich: Wer kennt das nicht, Blackout in der Prüfung? Was jetzt? Panik? Wegducken? Augen zu und hoffen, dass es nur der Albtraum vor dem Prüfungstag ist?

Das Buch zeigt, dass es auch anders geht. Petra Cnyrim stellt witzige und schlagfertige Prüfungsantworten vor. Manche sind sogar genial und beantworten die Aufgabe viel treffender als erwartet. Chapeau!

Die Beispiele handeln von Bären, die im Weg stehen bis hin zu Pflanzen, die in Zellen eingesperrt sind. Oder von dem Mitschüler in der Grundschule, der „den besten Afghanen“ verkauft…

Dass das Coverbild keine Glanzleistung an politischer Korrektheit ist, geschenkt. Dagegen ist die Rückseite richtig cool:

Bild

In jedem Fall ist der Schmunzelfaktor hoch, manchmal musste ich doch tatsächlich laut lachen – nur gut, dass ich zu Hause auf dem Sofa saß und nicht im Zug… Einige Werke der jungen Kunstschaffenden sind dazu noch sehr ästhetisch.

Fazit: Gute Unterhaltung, zeugt von der Intelligenz der Jugend

Einteilung nach Fachgebieten

  • Bio
  • Mathe
  • Physik
  • Reli
  • Englisch
  • Chemie
  • Deutsch
  • Geschichte

Petra Cnyrim: „Vervollständige die Funktion. 222 genial schlagfertige Antworten auf nervige Prüfungsfragen“. riva Verlag 2014. 9,99 EUR. ISBN 978-3-86883-411-6.

Augen-Logo Maria

Kleines Selbstzeitmanagement

Zeitmanagement – Effektive Methoden für die Praxis

Cover

Im Beruf und im Leben, Zeit ist kostbar. Mit angemessenem Aufwand müssen die richtigen Dinge getan werden. Dieses kompakte Trainingsbuch vermittelt Arbeitsmethoden, die wenig zusätzliche Zeit benötigen und doch sehr wirksam sind.
Das Buch kommt schnell auf den Punkt und konzentriert sich auf wesentliche und einfache Arbeitstechniken. Übungen helfen dabei, die Techniken in den Alltag zu integrieren. Das Buch eignet sich als Selbstlernkurs – für alle, die sich zum ersten Mal mit diesem Thema auseinandersetzen, und auch als Nachschlagewerk  – für Fortgeschrittene, Vorgebildete und Profis. Damit es nicht beim Lesen bleibt, empfiehlt es sich, das Buch zusammen mit Haftnotizen, Papier und Stift durchzugehen. Demgemäß lautet die erste Übung: Vorher notieren, wozu man das Buch nutzen will, welche Fragen es beantworten soll und was man mit der gewonnenen Zeit machen wird…

Motivierend fand ich den Hinweis zum Lernen: Wieviel Gelerntes wir nach welcher Zeitspanne vergessen haben werden, wenn wir es nicht anwenden. Das rundet das Einführungskapitel gekonnt ab : -)

Für mich gibt es hier zwar nicht sooooo viel Neues, das aber sehr klar und oft überraschend überzeugend vorgestellt. Zum Beispiel die Varianten bewährter Methoden, etwa bei der Methode ALPEN: Die Methode der weisen ALTEN. Da hat jemand mitgedacht und Altbewährtes ein bisschen, aber sehr effektiv verbessert. Oder ein praktischer Tipp für gängige Mailprogramme: Wie man die Betreffzeile um eine eigene Kennzeichnung ergänzt.

Fundiert ist das Ganze auch. Als Basis dienen die Ergebnisse aus Studien. Dort wurde z. B. festgestellt, wie sich Konzentration und Ermüdung beim Erledigen von Aufgaben über die Zeit hin verändern. Darauf basiert die Empfehlung für die Einteilung in bestimmte feste Zeitblöcke.

Sehr detailliert und hilfreich ist die Anleitung, wie man das Tagesgeschäft in die Aufgabenplanung einbezieht. Obendrauf gibt es die Erklärung, wie Leistung und Störungen zusammenhängen. Als Konsequenz zeigt der Autor schließlich Auswirkungen von Störungen nicht nur auf einzelne Aufgaben, sondern auf das ganze Unternehmen. Gelungen finde ich auch die Unterscheidung zwischen „Fremdstörung“ und „Eigenstörung“ – das habe ich so noch nicht in einem Buch gesehen. Stimmt aber. Man steht sich oft genug selbst im Weg. Einen pfiffigen Tipp zum Thema Störung, zu dem man nur 1 farbiges DIN-A4-Blatt benötigt, verrate ich hier nicht, lest es selbst nach…

Und zum Schluss freu ich mich, dass ich auch noch etwas mehr gelernt habe: Für Raser gibt’s in China Zeitstrafen statt Geldstrafen, z. B. eine Weile am Straßenrand warten müssen. Prima Idee! Danke fürs Weitersagen, lieber Autor.

Fazit: Eins der besten Bücher zum Zeitmanagement, das ich kenne

Themen

  • Mehr Zeit durch Zeitmanagement
  • Zeitmanagement in fünf Generationen
  • Situationsanalyse
  • Zeitmanagement = Prioritätenmanagement = Selbstmanagement
  • Pareto-Prinzip
  • ABC-Analyse
  • Arbeitspraxis: Der zweite Papierkorb
  • Im Laufe des Arbeitstages
  • Leistungskurve
  • Emails bearbeiten
  • Die Methode der „weisen ALTEN“ bzw. ALPEN-Methode
  • Schriftlich Arbeiten
  • Priorisieren mit W-Fragen
  • Ermüdungskurve bei hochkonzentriertem Arbeiten
  • Im Stundentakt planen
  • Relevanz von Pausen
  • Tagesgeschäft und Pufferzeiten
  • Sägeblatteffekt bei Störungen und Unterbrechungen
  • Kalenderplanung und Arbeitsblöcke
  • Steine-Sand-Prinzip
  • Fragen stellen
  • Reflektieren und abschalten
  • Aufschieberitis bekämpfen
  • Zeitdiebe
  • Analyse und Lösungsideen
  • Rationelles Telefonieren
  • Nein sagen
  • Vorsätze, Wünsche und erreichbare Ziele
  • SMART formulieren
  • Salami-Taktik
  • 3-Schritte-Regel
  • Zielkonfliktmatrix
  • Work-Life-Balance und Supermann
  • Wollen Sie wirklich mehr Zeit für sich?
  • Transfer in den Alltag

Marco Mencke: „Training kompakt. Zeitmanagement – Effektive Methoden für die Praxis“. Cornelsen 2012. 9,95 EUR. ISBN 978-3-589-24243-6

30-Minuten-Reihe zu Selbstorganisation und Zeitmanagement

Selbstorganisation

CoverWas macht man dagegen, dass man abends mit dem Gefühl nach Hause kommt, nichts von dem erledigt zu haben, was man gern erledigt hätte? Dieses Buch stellt fünf Prinzipien der Selbstorganisation vor. Worum geht’s? Beispielsweise darum, wie man die Erfolgsbremse Perfektionismus ausschaltet, wie man Besprechungen effizienter organisieren kann oder wie ein übersichtlicher Zeitplan entsteht.

Besonders gut hat mir hier gefallen, wie Wichtigkeit und Dringlichkeit gegenübergestellt sind. Mit der klaren Aussage, die Wichtigkeit höher zu bewerten. Zur Kategorie Wichtigkeit gehören Attribute wie Erfolg, Effektivität, Vision; zur Dringlichkeit Attribute wie Zeit, Termin, Effizienz, Aktionismus. Trotz allem gibt es natürlich auch Dringliches, das zu tun ist. Oft jedoch ist ein kurzes Innehalten und bewusstes Prioritätensetzen sinnvoller. Auch dazu gibt es hier einen recht ausführlichen Abschnitt.

Den Blick zu weiten, darauf läuft auch die Empfehlung hinaus, den Fokus statt auf Tages- auf eine Wochenplanung zu legen. Denn dadurch verschiebt sich die Orientierung weg von der Dringlichkeit des einzelnen Tages hin zur Wichtigkeit, „ohne das Tagesgeschäft zu ignorieren“. Das will ich ausprobieren – auch als Werkzeug zur Zusammenarbeit.

Die Tipps zu Besprechungen sind im Großen und Ganzen gut und richtig, mitunter aber zu bürokratisch, z. B. „schriftliche Einladungen zu internen Besprechungen sollten mindestens zwei Wochen vorher abgeschickt werden“. Das hängt dann doch sehr von Anlass, Teilnehmerkreis und notwendiger Dauer ab. Bei einem vorgestellten Instrument, dem „Super-Buch“ (dieser Bindestrich…), kann ich mir noch nicht ganz konkret vorstellen, wie es funktioniert. Ich hab anhand der Beschreibung nicht  verstanden, warum ich mich darin bei 100 bis 150 Seiten nicht verlieren würde… Aufgaben, Telefonnummern, Termine soll ich darin notieren, z. B. aus den Papierstapeln vom Büroschreibtisch. In einer Aufräumaktion sollen diese dann in Form von Notizen im Superbuch landen. So dass das Buch zur Planung der nächsten Arbeitsaufgaben dienen kann. Für die nächste Tagesplanung kurz vor Feierabend etwa. Tja. Aber wie ordne ich das Buch? Schließlich hab ich da keine Volltextsuche. Und dann würde ich gern zu einem Punkt noch etwas ergänzen, es ist aber kein Platz mehr auf der Seite. Okay, okay, ich hab so eine Ahnung, was damit gemeint ist. Nur ist mir die Erklärung eben zu vage.

Schließlich noch zwei Kritikpunkte. Das tut der Rechtschreiberin in mir weh: Die Autoren zeigen wenig Gefühl für Orthografie, z. B. „Schriftlichkeits-Prinzip“. Das ist EIN Wort, und es braucht sicher keinen Bindestrich in der Mitte. Und das tut der wissenschaftlich geprägten Seele in mir weh: Das Literaturverzeichnis enthält bis auf ein einziges Buch nur solche Titel, bei denen Herr Seiwert (Co-)Autor ist. Pfffft… das ist mir zuviel Selbstbeweihräucherung. Beim nächsten Buch – Zeitmanagement für Chaoten – ist das Bild ähnlich. Och nö.

Fazit: Ein paar gute Tipps, teils zu einseitig nach dem Motto „mach’s nach Schema F, dann geht’s garantiert“

Themen

  • Erledigen statt Aufschieben
  • Gut-statt-perfekt-Prinzip
  • Perfektionismusfallen
  • Prioritäten setzen und planen
  • Dringend oder wichtig?
  • VDN-Prinzip: Vorbereiten, Durchführen, Nachbereiten
  • Schriftlichkeitsprinzip
  • Übersicht herstellen
  • Systematisch planen
  • Notizen organisieren

Detlef Koenig, Susanne Roth und Lothar Seiwert: „Selbstorganisation. In 30 Minuten wissen Sie mehr“. Gabal 2012. 8,90- EUR (D) / 9,20 EUR (A). ISBN 978-3-86936-300-4.

Zeitmanagement für Chaoten

CoverEin relativ ausführlicher Start mit den Kapiteln 1 und 2 führt in die Grundlagen ein: Ordnung, Chaos und wie das Gehirn damit umgeht. Netterweise empfiehlt das Vorwort ausdrücklich, dass Jede und Jeder sich dort zuerst einliest, wo sie oder ihn das Thema besonders interessiert. Schon dabei wird also der Zielgruppe Rechnung getragen.

Eine Kerntechnik, die im Buch empfohlen wird, ist das Mindmapping. MindMaps wurden von Tony Buzan ausgedacht, sein Buch darüber ist bereits in der Zeitung beschrieben: „Minis für große Themen„.

Neben ihrer Verwendung in MindMaps finden Bilder, Symbole, Farben weiteren Einsatz. Das dient dem Zweck, Zeit so zu managen, wie es im klassischen Zeitmanagement nicht vorkommt. Insbesondere die Farben können als Orientierungshilfe dem „Chaoten“ – also Menschen, die weniger logisch und systematisch vorgehen – einen Zugang zum planvollen Vorgehen erleichtern. Ein Farbschema zu nutzen zwingt nebenbei dazu, sich beim Kategorisieren auf Weniges zu beschränken. Denn oft merkt man schnell, dass mehr als drei, vier, fünf Farben das Chaos, nicht die Übersicht größer machen. Einer der Tricks, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren.

Wie im klassischen Zeitmanagement geht es im Kern auch hier ums Priorisieren.  Schließlich kommt noch ein wichtiger Aspekt zur Sprache: Dass Spaß, Freude und Erfolge feiern als wesentliche Motivatoren dienen. Die MindMaps aus diesem Buch sind auch online zu finden, dort ergänzt um weitere Details. Es lohnt sich also, auch dort weiter zu stöbern.

Fazit: Das Wichtigste steht drin, MindMaps als gute Alternative für „Anti-Systematiker“

Themen

  • Test: Bin ich ein Chaot?
  • MindMaps
  • Ordnung und Chaos
  • Zeitmanagement und Persönlichkeit
  • Schwächen des klassischen Zeitmanagements
  • Wie das Gehirn arbeitet
  • Überblick gewinnen und erhalten
  • Selbstmanagement
  • Priorisieren: Die wichtigsten Dinge zuerst
  • Weniger Hektik mit individueller Planung
  • Mehr Freiräume schaffen
  • Nein-Sagen
  • Tun und loslegen
  • Spaß haben und Erfolge genießen

Lothar Seiwert, Horst Müller und Anette Labaek: „Zeitmanagement für Chaoten. In 30 Minuten wissen Sie mehr“. Gabal 2012. 8,90 EUR (D) / 9,20 EUR (A). ISBN 978-3-86936-379-0.

Haufe Taschenguides zu Selbstorganisation und Zeitmanagement

Gemeinsamer Teil: Zeitmanagement
Die Inhalte der beiden Taschenguides überschneiden sich beim Thema Zeitmanagement. Deswegen schiebe ich hier eine Einschätzung dieses Teils ein. Da geht es darum, welche Zeitmanagementtypen es gibt und wie man Gewohnheiten ändert. Denn ohne eine Verhaltensänderung ändert sich auch das Problem mit der Zeit nicht. Wie auch? Ein gängiges Ziel beim Zeitmanagement ist, Stress zu reduzieren. Dazu formuliert man Ziele und plant, um den Tag produktiver zu nutzen.

Diese TaschenGuides liefern dazu einen Werkzeugkasten. Der Abschnitt über Ziele ist sehr gut, umfassend und dabei nicht zu lang. Prägnant formuliert, unterfüttern die Autoren die Relevanz dieses Punktes mit Beispielen.

Abzüge gibt es für die bloße und kommentarlose Aneinanderreihung der beiden Teilbücher: Es gibt auch im Selbstmanagementteil ein Zeitmanagementkapitel, das könnte man besser zusammenführen. Und dann reicht ein Verweis in einem Teil auf den anderen. Auch das Eisenhower-Prinzip taucht doppelt auf. Also bitte, entweder gleich als Doppelband deklarieren oder einen vernünftigen Merge machen.

Überzeugend dagegen ist, dass die Autoren mal eine Umfrage gemacht haben, wie lange Tagesplanung so dauert. Das Ergebnis ist verblüffend und spricht deutlich dafür, sich die paar Minuten Zeit zu nehmen (nicht mal ’ne Viertelstunde!), um sich das Planen wirklich mal anzugewöhnen. Sobald es Gewohnheit ist, macht es sogar Spaß, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Ein Helferlein ist das Kieselprinzip: Schlau, aber lest selbst, ich will hier nicht zuviel verraten… Ein seltener, aber guter Hinweis ist die Darstellung der Tagesstörkurve. Diese sollte man in der Planung ebenfalls berücksichtigen, nicht nur die eigene Leistungskurve. Ein Lesezeichen an anderer Stelle konnte ich mir nicht verkneifen, und zwar darauf, wie man die Woche schlau und mit hoher Umsetzungswahrscheinlichkeit plant.

Fazit: Fundierte Tipps

Themen Zeitmanagement

  • Effektives Zeitmanagement
  • Das eigene Zeitverhalten
  • Ziele
  • Wesentliches erkennen
  • Prioritäten setzen
  • Nein sagen
  • Aufgaben und Zeit planen
  • Zeit gewinnen
  • Zeitbedarf und Zeitbudget ermitteln
  • Tagesplanung und Wochenplanung
  • Arbeiten mit Checklisten
  • Zeitplanbücher und Smartphones
  • Zeitfresser
  • Meetings und Telefonate
  • Delegieren
  • Schreibtisch ordnen
  • E-Mail-Flut

Selbstorganisation – mit Zeitmanagement

CoverDieser Guide startet mit einer  Standortanalyse im Teil Selbstmanagement. Denn wer bewusst Verantwortung für die berufliche Laufbahn übernehmen will, muss zunächst einmal wissen, wo sie oder er überhaupt steht. Einige bewährte Instrumente helfen bei der Analyse, die Lust-Frust-Bilanz oder wie man die eigene Kompetenz beurteilt. Dann setze ich noch ein Lesezeichen, diesmal zur Anleitung, wie man zu einem dauerhaft aufgeräumten Schreibtisch kommt. Kleine Werkzeuge, z. B. das ZIEL-Schema (Zweck, Inhalt, Ergebnis und Länge) als Hilfe bei der Zielformulierung, sind schnell verstanden und sofort einsatzbereit.

Der Fokus im Teil Selbstorganisation ist ganz klar das berufliche Umfeld mit Hinblick auf die eigene Karriere. Natürlich kann man nichtsdestotrotz Einiges auch für das private Leben nutzen. Die Übungen sind einfach und werden von anschaulichen Beispiele begleitet. Das Ganze ist kurz und gut erklärt, u. a. die Stärken-Schwächen-Analyse und die Leistungsbilanz.

Überrascht haben mich seltsame Rechtschreibfehler, z. B. „Da rüber hinaus“ oder „in Augen schein zu nehmen“. Hoppla. Teilweise kommen mir die Abschnittüberschriften unüberlegt vor, z. B. „Wozu Lampenfieber abbauen?“ Äh, weil es stört. Besser: „Wie reduziere ich Lampenfieber?“ Das ist doch das, was interessiert. Das Wozu ist klar.

Und was die Empfehlungen an sich angeht: Beim Arbeitsprotokoll soll ich im 5-Min-Raster notieren, was ich am Arbeitstag mache. Das halte ich für zu kleinteilig skaliert, denn als Einsatzbereich stehen hier heiße Stressphasen im Fokus. Vor allem frage ich mich, ob die Kategorien so sinnig sind, die man da notieren soll: Plaudern, Chef, Verkaufen, Unterbrechung, Beziehungsarbeit… Dieses Instrument könnte man sicher leicht verbessern.

Als Hauptgrund für Stress wird mangelhafte Planung und schlechte Disziplin verkauft. Hm. Diese Definition ist doch etwas einseitig. Da fragen die Autoren z. B. „Wozu Stressmanagement?“ und empfehlen dann: „Gespräche vorbereiten, d. h. wer gut plant, beugt Stress vor“. Hilft in einigen Fällen sicher, greift aber sehr kurz. Gottseidank ist im zweiten Teil nochmal eine erweiterte Sicht auf das Thema Stress zu finden.

Überzeugender ist da der „Selbsttest Leistungsfresser“. Daraus ergibt sich ein guter Überblick über typische Leistungsfresser. Das sind vor allem, aber nicht nur, die Zeitfresser. Besonders beeindruckend finde ich die Kurve, die darstellt, wie Unterbrechungen die Gesamtleistung empfindlich reduzieren.

Noch ein Lob für einen prima Tipp zum Umgang mit Emails: Direkt beim ersten Lesen entscheiden, was mit der Mail passiert: Löschen, ablegen, weiterleiten oder Termin zur Bearbeitung festlegen (also z. B. Aufgabe anlegen oder Kontaktdaten eintragen). Funktioniert in der alten Analogwelt auch – ich räume Sachen, die ich in die Hand nehme, möglichst direkt an den richtigen Ort.

Fazit: Nützlich und kompakt

Themen Selbstmanagement

  • Standort bestimmen
  • Lust-Frust-Bilanz
  • Bisheige Leistungen
  • Stärken- und Schwächenanalyse
  • Kompetenzen erkennen und bewerten
  • Ziele statt unwichtige Aufgaben erledigen
  • Ziele finden
  • Ziele formulieren
  • Ziele realisieren mittels Aktivitätenliste
  • Veränderungsprozesse und ihr Verlauf – die Prozesskurve
  • Eisenhower-Prinzip
  • Arbeitsprotokoll
  • A-, B-, C-Aufgaben und ABC-Analyse
  • Planen mit ALPEN
  • Effektiv mit anderen zusammenarbeiten
  • Gespräche vorbereiten
  • Telefonkonferenzen
  • E-Mails zu Hause und im Beruf
  • Präsentieren und vortragen
  • Sicher auftreten vor einer Gruppe
  • Arbeitsplatz organisieren
  • Ablagesystem nach Maß

Anita Bischof, Klaus Bischof, Jörg Knoblauch und Holger Wöltje: „Selbstorganisation. Taschenguide – Einfach – Praktisch“. Haufe 2012. 8,95 EUR. ISBN 978-3-648-02935-0.

Zeitmanagement – mit Trainingsteil

CoverWer kennt das nicht, der Zeit hinterherrennen, von einem Termin zum nächsten zu hetzen, nie Zeit für das finden, was man schon immer einmal machen wollte? Buhää. Dann ist die Zeit reif für Zeitmanagementtechniken. Der TaschenGuide ergänzt diese um weitere Hilfsmittel, die die Planung erleichtern. Übungen und Checklisten runden das Büchlein ab. Die Autoren verschweigen dabei nicht, dass auch etwas Disziplin vonnöten ist.

Hauptsächlich arbeiten sie in den Übungen mit Leitfragen, die es zu beantworten gilt, und mit Tabellen, die auszufüllen sind. Zu jeder Übung gibt es einen kurzen Theorieteil.

Eine gute Hilfestellung sind die Lösungsbeispiele aus verschiedenen beruflichen Bereichen. Damit lassen sich die Übungen und die angesprochenen Aspekte besser verstehen. Die verschiedenen Perspektiven und Situationsbeschreibungen vertiefen den Lerneffekt. Ganz praktisch gibt es z. B. auch eine Vorlage für die Tagesplanung. Das kann man erstmal ausprobieren – und überlegen, ob und wie man die Vorlage individuell für den eigenen Bedarf anpasst.

Ein kurzer, aber besonders hilfreicher Abschnitt zum Thema Delegieren erklärt nicht nur, wie das Delegieren auf verständliche Art und Weise geht, sondern nennt auch den Zusammenhang von Delegieren und Mut. Was wieder einmal zeigt, dass Methoden und Vorlagen nicht alles sind. Es geht immer auch um Menschen.

Fazit: Vielseitig und praktisch

Themen Trainingsteil

  • Relevanz von Zielen
  • Ziele formulieren
  • Prioritäten
  • Reibungsverluste verringern
  • Störungen reduzieren
  • Aufschieben beenden
  • Mit Druck umgehen
  • Rollen bewusst machen
  • Zeit für Privates
  • Leistungskurven
  • Wie Checklisten entlasten
  • Telefonieren
  • Besprechungen
  • Delegieren lernen
  • Lesen und Lernen
  • Schreibtisch leeren
  • Gelassenheit
  • Hilfe annehmen: Mentoring
  • Verantwortung übernehmen
  • P.R.O. – Potenziale, Richtung, offensiv umsetzen

Jörg Knoblauch, Holger Wöltje, Marcus B. Hausner, Martin Kimmich und Siegfried Lachmann: „Zeitmanagement. Taschenguide – Einfach – Praktisch“. Haufe 2012. 8,95 EUR. ISBN 978-3-648-02724-0.

Großes Gesamtfazit

Tja…

Meine abschließende Empfehlung ist, den Cornelsentitel und einen der Taschenguides anzusehen.

Augen-Logo Maria

facebook? Langweilig, kenn ich doch schon. Wie wär’s mit seniorbook?

Selbst gewähltes Motto: seniorbook vernetzt nicht nur. seniorbook verbindet Menschen.

zur WebsiteDen weltweiten Glückstiefpunkt erreicht man Studien zufolge im Alter von 46 Jahren. Danach geht es steil bergauf und uns erwartet die beste Zeit des Lebens. Die wird immer länger und daher ist es überlegenswert, dass wir diese Jahre nicht als notwendiges Übel verstehen, sondern nutzen.

seniorbook wendet sich vor diesem Hintergrund an erwachsene Menschen, die Lebenserfahrung und Wissen mit anderen teilen wollen, sich für ihre Mitmenschen interessieren, die helfen und der Gesellschaft etwas zurückgeben wollen. Über Interessen und Engagements entdecken die Nutzerinnen und Nutzer neue Seiten an sich und finden Kontakte zu andern.

seniorbook will ein positives, aktives Altersbild fördern. Auf seniorbook können sie die schönen Seiten des Lebens in einem Netzwerk zusammen stellen: Themen, Veranstaltungen, Kontakte, Vereine, Firmen, Orte, Regionen…

Noch hab ich das nicht selbst ausprobiert, klingt aber mal nicht schlecht. Übrigens hat sich Computerbild das auch mal näher angesehen:
www.computerbild.de/artikel/cb-Aktuell-Internet-Facebook-fuer-Silver-Surfer-8961718.html

Was mir an der Computerbildeinschätzung am besten gefallen hat: „Neben vielen guten inhaltlichen Ansätzen fallen bei Seniorbook auch die Rahmenbedingungen auf: Der Aufbau des Netzwerks ist klar und übersichtlich, die Bedienung einfach und wenig erklärungsbedürftig. Ebenfalls positiv: Strenge deutsche Datenschutzrichtlinien […] sowie transparente Regelungen zum Umgang und zur Privatsphäre versprechen ein hohes Maß an Schutz für persönliche Daten.“

Link: www.seniorbook.de

Augen-Logo Maria

Produktivität steigern durch Freundlichkeit, und was sonst noch so mit IT-Teams geht

Wien wartet auf Dich

CoverProduktivität steigern durch Freundlichkeit? Hä? Zum Mitdenken, mach mal langsam…

Gebrauchsfreundlichkeit kann die Produktivität steigern, das kennt Jede und Jeder. Ein freundlicher Umgang miteinander, z. B. in Projekten, steigert sicher auch die Produktivität. Auch schon mal gehört oder erlebt. Aber auch eine arbeitsfreundliche Umgebung (Stichwort Bürogestaltung bis hin zu Architekturfragen) ist der Produktivität förderlich. Darum geht’s in dem Buch – nicht im Kern, aber eben auch.

Es ist die deutsche Übersetzung der Neuauflage des Klassikers „Peopleware“, die dieses Jahr herausgekommen ist. Darin gibt es  sechs neue Kapitel. Darin zu finden: Viele Tipps, wie Produkte mehr Qualität erhalten und formale Vorgehensweisen aufgelockert werden, sowie hilfreiche Empfehlungen, wie man Teams pflegt, die gesund und produktiv sein sollen.

Wer sich schon mal mit Vorgehensweisen und Teamproduktivität in der Softwareentwicklung befasst hat, hat auf ihrer bzw. seiner Literaturliste sicher auch dieses Buch gefunden. Der Titel ist nicht umsonst langjähriger Bestseller. Tom de Marco und Timothy Lister stellen klar dar, welche wesentlichen Probleme nicht technischer, sondern menschlicher Natur sind. Oft sind das die entscheidenden Probleme. Wer im Management ist und Projekte verantwortet, ist gut beraten, sich mit der Lösung dieser Probleme zu beschäftigen. Die technische Umsetzung ist in der Folge meist relativ leicht.

Die neuen Kapitel in dieser Auflage behandeln zum Beispiel Managementpathologien. Oder eine neue Kultur für Meetings. Oder hybride Teams, die aus Mitarbeiter*innen zusammengestellt werden, die aus altersmäßig scheinbar nicht kompatiblen Generationen stammen. Und die Autoren diskutieren Hilfsmittel, solche, die den Erfolg stützen, aber auch solche, die im Weg stehen.

Die Tipps reichen von groß und revolutionär (Stichwort: Architektur) bis hin zu einfach und schnell einzuführen (Stichwort: alltägliches gemeinsames Essen ermöglichen). Kurze Abschnitte erleichtern das Lesen und auch das Durchstöbern.

Was fehlt: Alles ist – teilweise sehr – auf amerikanische Verhältnisse zugeschnitten. Das ist den Autoren bewusst, sie sprechen es selbst an. Schön wäre, neben der reinen Übersetzung Ergänzungen zur deutschen Unternehmenswirklichkeit zu haben. Vielleicht in der nächsten Ausgabe? Apropos Übersetzung. Die ist insgesamt gelungen, nur bei einem Praxisbeispiel, in dem – Achtung, das tut echt weh – „Fräulein Wagner“ vorkommt… lieber Herr Übersetzer, das ist doch wirklich antiquiert. Oder sollte ich sagen: „Edler Übersetzer, denke er darüber nach, für welches Jahrhundert er formuliere“? ;-)

Fazit: Lesenswert, aber Achtung – es könnte dauern, bis die Realität sich diese Visionen zu Herzen nimmt

Themen

  • Menschen führen und Führungsstil
  • Warum Projekte scheitern
  • Fehlerquoten
  • Keine Zeit
  • Überstunden und Arbeitssucht
  • Produktivität
  • Qualität – wenn die Zeit reicht
  • Arbeitsumgebung und Raumgestaltung
  • Störungsfrei arbeiten
  • Kostenreduzierung
  • Geistige und körperliche Anwesenheit
  • Die richtigen Leute einstellen
  • Generationsunterschiede
  • Wohlfühlen
  • Teambildung und Teammord
  • Kontrolle und Vertrauen
  • Selbstheilendes System
  • Meetings, Monologe und Zwiegespräche
  • Managementsünden
  • Wandel und Ängste vor der Veränderung
  • Lernende Organisation
  • Gemeinschaft
  • Spaß bei der Arbeit

Tom DeMarco und Timothy Lister : „Wien wartet auf Dich. Produktive Projekte und Teams“. Mit E-Book. 3. Auflage Hanser 2014. 19,99 EUR. ISBN 978-3-446-43895-8.

Augen-Logo Maria

Stress und Gesundbleiben: Starke Führung

Kein Stress mit dem Stress

Die Initiative Neue Qualität der Arbeit hat Handlungshilfen für Beschäftigte und Führungskräfte vorgestellt, die helfen, die steigende Belastung konstruktiv anzugehen. Der BKK-Bundesverband hat die PDF-Broschüren (2011 die erste und 2012 auch die für Führungskräfte) herausgegeben. Sie können beim deutschen Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung heruntergeladen werden.

zur Website

Besonders interessant finde ich die Hintergrundinfos, wie Führung und Gesundheit (die eigene und die der Mitarbeitenden) zusammenhängen. Zwar kommen hier nur einige Basics zur Sprache. Trotzdem, es ist mit dem Stress und mit dem Führen wie überall, kleine Schritte machen den Anfang.

Broschüren

Die Führungskräftebroschüre enthält Tests („Wie belastet bin ich?“ und „Wie belastet sind meine Mitarbeiter“). Dazu gibt es Infos, wie man gut und gesund führt oder die Mitarbeitenden unterstützt: Mit Checklisten, Tipps und einem kurzen Abschnitt zum rechtlichen Rahmen. Die Broschüre schließt mit Anregungen, wie eine Führungskraft ihre Balance findet, um leistungsstark und ausgeglichen ihren Job zu machen.

Mehr Infos unter

zur ÜbungZu diesem Thema passt auch die Energiefass-Übung. Dabei visualisiert man einerseits die Faktoren, die Energie rauben und Stress verursachen, und andererseits die Faktoren, die Energie liefern. Damit lässt sich dann festlegen, wo die ersten Schritte in Richtung Gelassenheit liegen. Also entweder einen Stressor reduzieren oder einen Energielieferanten ausbauen. Gern beides, wenn es passt.

Die Übung habe ich ebenfalls in einer Broschüre gefunden. Es gibt sie auf der Website der Bertelsmann-Stiftung:
www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-743BF2AC-B3375367/bst/xcms_bst_dms_34687_34688_2.pdf

Augen-Logo Maria

Frauen sind anders gesund

Das Frauengesundheitsbuch

CoverJede von uns hat wohl den Wunsch, gesund zu bleiben. Und ist bereit, selbst etwas dafür zu tun. Auch deswegen hab ich mir das Buch mal angesehen. Frauen benötigen eine spezifische, auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Behandlung, leuchtet mir ein. Immer noch findet das in den Arztpraxen wenig Gehör, noch weniger Anwendung. Die Autorin hat zusammengestellt, welche ärztliche Therapien und Selbsthilfemaßnahmen Frauen gesund machen und gesund halten.

Der ganzheitliche Blick und zu wenig Erklärungen von Zusammenhängen machen es für mich schwer, die Ratschläge, Therapievorschläge und Alternativen einzuschätzen. Für „Vorgebildete“ ist es vielleicht ein tolles Buch. Teilweise fehlt mir die letzte konkrete Hilfe, z. B. weist die Autorin beim Feld-Wald-und-Wiesen-Thema Burnout darauf hin, dass es verschiedene Fragebögen gibt, um dem Syndrom „auf die Spur zu kommen“. Prima, dann möchte frau doch mal sehen, was da so gefragt wird. Es fehlt aber ein Link, ein Buchtipp oder sonst ein Hinweis darauf, wo frau an diese Fragebögen heran kommt?!? Das setzt sich im Anhang fort. Es gibt eine Tabelle mit Herstellern und Bezugsadressen. Leider fehlt ein Hinweis darauf, was man bei ihnen beziehen kann oder für welche Art von Leiden das Experten sind bzw. für welche Art von Medikamenten die Hersteller stehen. Hm. Schade. Auch die (wenigen) Links sind unkommentiert. Soll ich jetzt einfach mal raten oder mir die Zeit nehmen, alles selbst nach zu recherchieren? Oder was vermutet Ihr hinter etwas wie qualimedic.de? (Ich verrate es Euch: „Expertenforen und fachliche Informationen zu Gesundheitsthemen“.)

Ein bisschen mehr Aufwand und Autorenhandwerk, und das Buch könnte ich uneingeschränkt weiterempfehlen. Vor allem, da Bücher zu dem Thema (zumindest welche, die mir fundiert erscheinen) gar nicht mal so einfach aufzuspüren sind.

Mir fehlt eine klare Struktur, die Gliederung des Buchs orientiert sich nicht nach Organen bzw. Beschwerden. Beispielsweise gibt es zum Thema Schlaf etwas vorn im Buch, das Thema Schlafstörungen ist erst ein paar Hundert Seiten später dran. Warum? Immerhin: Verweise („S. 61“) gibt es, das hilft auf jeden Fall weiter. Aufgebaut ist das Buch in großen Abschnitten: Frauen und Gesundheit, Methoden zur Gesunderhaltung, Methoden zum Gesundwerden, Frauentypische Erkrankungen und Allgemeine Erkrankungen.

Die Autorin

Prof. Dr. med. Ingrid Gerhard ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe und hat sich auf Naturheilkunde und Umweltmedizin spezialisiert. Bis 2002 war sie Leiterin der gynäkologischen Ambulanz der Uniklinik Heidelberg. Seitdem arbeitet sie als Autorin und Referentin.

Fazit: Thema gut, fachlich offensichtlich fundiert, zu unstrukturiert

Themen (im Buch in genau dieser Reihenfolge)

  • Schwangerschaft
  • Fehlgeburt/Totgeburt
  • Verhütung
  • Störungen der Sexualität
  • Krebs
  • Erkältung
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Gehirn
  • Augen
  • Ohren
  • Magen-Darm-Erkrankungen
  • Bewegungsapparat
  • Allergie

Auch hier wieder: Mehr Ordnung wäre schön. Wenn ich mich nicht gesund fühle, möchte ich nicht unnötig im Buch rumsuchen müssen…

Ingrid Gerhard: „Das Frauengesundheitsbuch. Symptome verstehen – Krankheiten behandeln. Wo Naturheilverfahren wirken, wann Schulmedizin nötig ist“. Haug 2009. 15,- EUR. ISBN 978-3-8304-2261-7.

Augen-Logo Maria