Sommeruni in Potsdam / Cottbus

Seit nun 3 Jahren gibt es in Brandenburg das Projekt JUWEL, das den meisten Informatica-Teilnehmerinnen leider völlig unbekannt ist. JUWEL (=Jung WEiblich Lustauftechnik) richtet sich an technisch-naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen der 10. bis 13. Klasse. Im Rahmen von JUWEL finden jährlich zwei wöchentliche Kurse statt, eine Woche im Sommer in Potsdam, eine Woche im Herbst in Cottbus, wobei auch an den Fachhochschulen Brandenburg, Potsdam und Lausitz Veranstaltungen stattfinden. In diesen beiden Wochen gibt es für jeweils 100 Mädchen die Möglichkeit in verschiedene Fächer der Naturwissenschaften hereinzuschnuppern, wobei die Schwerpunkte auf Physik und Informatik liegen.

Die Veranstaltungen sind etwas anders konzipiert als bei der IF, vor allem dauern die Workshops, Vorlesungen usw. selten länger als zwei Stunden. Es geht hierbei auch hauptsächlich darum eine Überblick zu verschaffen und "Lust auf mehr" zu machen. Auch Rahmenveranstaltungen wie Campusrundgang, Grillabend und Podiumsdiskusion werden organisiert. Die Betreuung erfolgt durch ca 10-15 Studentinnen, die Veranstaltungen werden von Dozentinnen und Dozenten der beteiligten Hochschulen bestritten. Die Teilnehmerinnen kamen bisher größtenteils (80-90%) aus Brandenburg und Berlin, da nur dort offensiv geworben wird. Für Teilnehmerinnen mit längeren Anfahrtswegen wird auch die Unterkunft organisiert. Allgemein lässt sich sagen, das hier eine tolle Möglichkeit für Schülerinnen geschaffen wurde in die Naturwissenschaften vor Studienbeginn hineinzuschnuppern. Also lasst uns alle hoffen, dass dieses Projekt auch in der Zukunft bestehen bleibt und nicht den lehren Kassen in Brandenburg zum Opfer fällt.

Weitere Informationen gibt es unter:
www.juwel.uni-potsdam.de
www.juwel.tu-cottbus.de
Dokumentationen in Form von CD und Video sind auf Anfrage erhältlich.

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 Franziska

von Franziska

Nach Neuseeland

Warum die
nächste Informatica Feminale in Neuseeland stattfinden muss

Alles
was mich viele Leute in der letzten Zeit gefragt haben


Neuseeland? Schöne Landschaft und Sumpf, Wald, Wetas und barfußlaufende
Leute. Genau. Da fange ich im Oktober meine Stelle als Assistenzprofessorin
an (auf gut neuseeländisch: Lecturer). Und deshalb müssen alle mit,
weil ohne IF überhaupt nix geht.


Wie bist du denn darauf gekommen?
Es sollte was ganz neues und anderes sein als bisher (Doktorandin in
Berlin), mit spannender Forschung und netten Leuten; außerhalb
Europas wäre auch schön. Und wieso jetzt Neuseeland? Hm,
hat sich so ergeben. Ich hab mich auf mehrere Stellen beworben und
diese schien dann am spannendsten. Es gibt spannende Projekte an der
Uni und auch in der Lehre scheinen sie Nägel mit Köpfen zu
machen.


Und was ist mit Freund und Katzen?
Kommen alle mit, aber etwas später. Müssen aber erst
geimpft werden, die Katzen.


Hat deine Familie dich verstoßen?
Nein, alle entdecken, dass sie ja schon immer mal nach Neuseeland
fahren wollten und wie günstig das ist, dass ich jetzt alle
aufnehmen kann.


Fürchtest du dich jetzt?
Es geht so. Ich war vorher noch nie in Neuseeland und kann mir daher
nichts vorstellen so richtig – das finde ich schwierig für
die Vorfreude. Ansonsten bin ich eher mit Packen und lauter Amtskram
beschäftigt.


Exkurs: Wie hast du dich beworben?
Es gab eine Ausschreibung im Internet – darauf hab ich mich
dann elektronisch beworben. Die Ausschreibung zu finden war etwas
schwierig. Ich hab vorher beim DAAD nachgesehen, was es für
Möglichkeiten gibt im Ausland zu arbeiten – war aber alles
sehr aufwendig zu beantragen und ich hatte während der Endphase
meiner Dissertation nicht so viel Zeit. Ich hab dann einfach bei
google gesucht nach „computer science open position“ und
„lecturer“ / „assistant professor“. Auf
dbworld und anderen Mailinglisten werden auch Angebote
herumgeschickt.


Ich hab dann die „üblichen
Unterlagen“ geschickt; also Anschreiben und Curriculum Vitae
(CV). Um zu wissen, was ich da so reinschreibe, hab ich mir ein
Bewerbungsbuch gekauft für englisch. Das hat aber nicht
geholfen, die Zielgruppe war irgendwie komplett eine andere.


Am Ende habe ich dann einfach
Kollegen interviewt, was die denn so schicken würden und so kam
dann das folgende Ergebnis raus: Anschreiben mit maximal einer Seite,
CV mit maximal 4 Seiten und den Themen



  • Personal Information:
    Name etc.


  • Education and
    Training: Ausbildungsweg in umgekehrter Reihenfolge, mit
    Abschlussnote


  • Professional
    Experience and Project Work: Arbeitsstellen in umgekehrter
    Reihenfolge, mit Fokus der jeweiligen Arbeit


  • Professional
    Activities: Konferenzorganisationen und Gutachtertätigkeiten


  • Teaching:
    Lehrveranstaltungen in umgekehrter Reihenfolge und
    Diplomarbeitsbetreuungen


  • Administrative
    Positions: Stellen in der universitären Selbstverwaltung etc.


  • Publications: Liste
    der Veröffentlichungen, unterteilt nach Qualität


  • Practical
    Experiences: Programmiersprachen und Programme


  • Languages: Sprachen
    mit Einschätzung der Qualität



Das Vorstellungsgespräch war
übers Telefon eine halbe Stunde. Abends um halb 11 (NZ: morgens
halb neun) mit fünf Leuten am anderen Ende der Leitung.


Wie geht so ein Umzug nach
Neuseeland?
Man packt einen Container (z.B 30 m³ oder 60m³)
und der wird dann vorgeschickt. Auf dem Seeweg braucht der 6 bis 8
Wochen, kommt also einige Zeit nach mir dort an. Ich fliege über
Amerika, dabei kann ich 60 kg Gepäck mitnehmen, sonst nur 20kg.
Im Moment bin ich noch beim Packen für den Container, ich hab zu
viel Krempel (35m³ geschätzt von zwei unabhängigen
Umzugsfirmen) und muss noch ausmisten. Also weg mit den alten
Übungszetteln zu Numerischer Mathematik II.


An wen wende ich mich mit Fragen
bezüglich Neuseeland?
Die Neuseeländer haben einen gut
ausgebauten Zugang zum Internet und haben auch viele Informationen im
Netz.


Allgemeine Infos:




  • New
    Zealand Immigration Service


    Alle Formalitäten
    zur Einreise, die Antragsformulare und Information über
    Lebensbedingungen. Sehr informativ.



  • Weltzeituhr


    Zeitzone,
    Geographische Informationen und Vorwahlen. Wichtige Infos zum Start.



Infos für Urlauber
und Neuseelandfans:



Wie kann ich Neuseeland von Europa
aus kennenlernen?
Zum Beispiel in den neuesten neuseeländischen
Film gehen: Whale rider, jetzt im Kino. Sehr schön,
Taschentücher nicht vergessen.


Oder natürlich über Bücher:



  • Neuseeland.
    Polyglott Apa Guide. Jubiläumsausgabe.
    Mein
    Lieblingsreiseführer. Mit Bildern aber auch viel Info, einfach
    schön zum schmökern


  • Auswandern –
    Destination Neuseeland. Ganz interessantes Buch, eigentlich eine
    Habilitationsschrift, aber trotzdem lesbar. Auswanderer nach
    Neuseeland in den letzten 100 Jahren beschreiben ihre Erfahrungen


  • Ein Schuljahr in
    Neuseeland,
    Das Handbuch für ein High-School-Jahr Down
    Under 2003/2004. Wie man als Schülerin/Studentin nach
    Neuseeland kommt, was berücksichtigt werden muss, wer einem
    hilft und welche Kosten auf einen zukommen.



Und wo bist du jetzt genau? Hamilton im
Landschaftsstrich Waikato, viele Kühe und eine Universität, ca. 1,5
Stunden unterhalb von Auckland, der größten Stadt in Neuseeland.
40 km vom Strand entfernt :-)

Fragestellerinnen waren: Maria, Brigitte, Andrea



Seler Fragen stellen unter www.annikahinze.de

 Annika

von Annika

Soft Skills (nicht nur) in Bremen

Soft Skills (nicht nur) in Bremen

Was unterscheidet eine "informatica"
vom gemeinen Informatik-ER? – Sie spült ihre Tasse ab, statt sie auf dem
Tisch stehen zu lassen. Sie grüßt alte Bekannte freundlich und setzt
ein "Brigitte. Letztes Jahr in Freiburg." hinzu, wenn ihr Gegenüber
verständnislos dreinblickt. Sie verteilt ihre Kekse an die Umstehenden,
auch wenn sie die noch nie zuvor gesehen hat. Sie loggt sich im Pool zweimal
(!) aus. Sie öffnet ihre letztjährige Zeitungsclique bereitwillig
für neue Schreiberinnen. Sie hilft wildfremden Frauen bei jedwedem Problem
mit Unix, lpr oder Tastatur. Sie gibt wichtige Informationen (wo gibt’s wann
was zu essen?) immer weiter. Sie benutzt in ihren Beispielen "Wilma Winzig".
Sie belästigt NIEMALS Veronika mit irgendeinem Problem (die hat genug zu
tun!). Sie ist ruhig und aufmerksam in den Veranstaltungen (sagt Maria). Aber
trotzdem engagiert (sagt auch Maria). Sie gibt ihren Sitzplatz für das
aufzubauende Buffet frei (aber nur einmal!). Sie steht niemals im Weg. Sie fasst
spontan mit an. Sie verhilft der Dozentin zu einer guten Gruppendynamik. Sie
sieht definitiv viel besser aus als der Durchschnittsinformatik-ER. Sie ist
immer pünktlich bei allen Veranstaltungen. Und beim Essen. Sie redet nur
von Teilnehmerinnen, Dozentinnen, Professorinnen, Technikerinnen und Studentinnen.
Sie lässt (fast) immer andere ausreden. Sie kauft spätestens am dritten
Tag der informatica ihre Eintrittskarte für das Abschlussfest. Sie steuert
einen tollen Auftritt bei (z.B. beim "Feier-Choir" [faier-kwaier]).
Sie dankt den Orgas und den vielen fleißigen Helferinnen für ihre
tolle Arbeit. Sie kommt auf jeden Fall auch zur nächsten informatica.

 Rike und Maria

von Rike und Maria

FiNuT 2003

Kongress in Berlin: Frauen in Naturwissenschaft und Technik

FiNuT-Impressionen
Von Himmelfahrt bis Sonntag gab’s den 29. Kongress, diesmal unter dem Thema standard:abweichung.
Standardmäßig begann der erste Tag mit einer Versammlung im Hörsaal,
um danach abweichend von männlichen Gepflogenheiten auf der Wiese mit vegetarischem Grillen
und Sekt auszuklingen.
Trommlerinnen sorgten für die Hintergrundmusik.

Wenig informatica-Bekannte (z. T. im Vordergrund), und viele andere Naturwissenschaftlerinnen (z. T. im Hintergrund)
begaben sich die nächsten Tage auf die Suche nach Standards und Abweichungen.
Da ließ sich erfahren, warum Marie nicht Informatikerin wurde*,
welche Möglichkeiten das semantische Web bereit hält,
wie verschieden Technikhaltungen sein können
und dass löten gar nicht so schwierig ist.

*[siehe unten: Gibt’s auch in Bremen auf der informatica feminale, , Anm. der Redaktion]

Ein Höhepunkt für mich war das Fachfrauentreffen Informatik,
dem leider nur eine Stunde eingeräumt wurde.
Für Interessierte gibt es eine Mailingliste,
anmeldbar unter owner-finut-it@uni-hamburg.de (ohne Gewähr).
Darüber laufen Stellenangebote und eher allgemeine Fragen,
da fachlich große Unterschiede festzustellen waren.
Wertvoll ist in jedem Fall der Erfahrungsaustausch und
Buschfunk-Nachrichten sind ja gerade in schwierigen Zeiten wertvoll.

FiNuT-Impressionen
Ein interessanter Vortrag über das Ada-Lovelace-Projekt in Rheinland-Pfalz
war trotz Supersommerwetter am Freitagnachmittag sehr gut besucht.
Vor allem die Fakten, die Diskussionen über den Bedarf frauenspezifischer Projekte erleichtern,
kann frau gut nutzen:
Fast alle jungen Frauen, die einen Ausbildungsberuf wählen,
entscheiden sich für eine von sechs Alternativen:

  • Arzthelferin
  • Einzelhandelskauffrau
  • Friseurin
  • Industriekauffrau
  • Krankenschwester
  • Verkäuferin

Auch die Interpretation von Erfolg bzw. Misserfolg ist bei Mädchen und Jungen
sehr unterschiedlich:

  Erfolg Misserfolg
Mädchen "Da hab ich Glück gehabt" "Ich kann’s ja doch nicht"
Jungen "Das war (allein) meine Leistung" "Da hab ich Pech gehabt"

Das Ada-Lovelace-Projekt stellt mit Mentorinnen Vorbilder, die in den Schulen
Informationen über ihren Beruf aus erster Hand liefern.
Mentorinnen sind dabei Studentinnen und seit 2000 auch weibliche Auszubildende.

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Links:
http://finut2003.leipzigerinnen.de
www.finut.net
www.ada-lovelace.com
"Warum Marie nicht Informatikerin wurde …"

 Maria

von Maria

Dozentinnenkonferenz der Informatica Feminale

Frauenorientierte Lehr- und Lernformen in Informatik und Technik

Fr, 20. Jun. 2003, 10 – 17 h
Sa, 21. Jun. 2003, 9 – 16 h

FH Karlsruhe + Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM)

Leiste

Die öffentliche Konferenz ist für alle interessant,
die technische Inhalte vermitteln wollen.
Ehemalige, aktuelle und zukünftige Dozentinnen
der if sind natürlich besonders gern gesehen.
Ob Forschungsergebnisse zur Didaktik in der Informatik, Best-Practice-Beispiele
zur geschlechtssensitiven Lehre oder der Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten –
hier geht’s zur Sache!

Neue Anregungen für eine lebendige und motivierende Lehre
sind garantiert. Nicht zuletzt durch die Führung durch das ZKM,
in deren Fokus dessen didaktisches Konzept steht.

Ausführliche Infos zur Konferenz
findet Ihr auf der Website der informatica feminale.

Klar, Ihr könnt Euch auch gleich anmelden:

Netzwerk Frauen.Innovation.Technik Baden-Württemberg

E-Mail: vge@fh-furtwangen.de
www.netzwerk-fit.de/informatica

Leiste

Links:
Dozentinnenkonferenz auf der if-Website
Zentrum für Kunst und Medientechnologie
FH Karlsruhe (17 Min vom Hbf mit Straßenbahn oder S-Bahn)
Stadt Karlsruhe
Jugendherberge Karlsruhe (Kategorie III)

 Maria

von Maria

Abschlussveranstaltung MUFFIN 21

Feierlicher Ausklang in Böblingen bei IBM

Am Nikolaustag war es soweit: Das Mentoring-Projekt MUFFIN 21, bekannt aus Presse,
Fernsehen und der informatica feminale, wurde offiziell abgeschlossen.
Wie bei solchen Anlässen üblich, durften erst mal ein paar wichtige Herren
etwas erzählen: Als Gastgeber begrüßte Herr Oehmke (Personalleiter von IBM)
die Gäste, die Projektleitung, die Mentorinnen und die Mentees.
Herr Dr. Thomas, seines Zeichens Staatssekretär des BMBF,
erzählte Anekdoten aus seinem Leben.
Leider wirkte er ein bisschen uninteressiert an dem, was andere zu sagen hatten.

Zahlen und Fakten zum Projekt kamen von Ulrike Petersen,
die dieses Projekt und auch schon das Vorgängerprojekt geleitet hat.
Anhand des Vortrags wurde klar: MUFFIN 21 übertraf alle Erwartungen!

Die folgende Podiumsdiskussion war für uns Mentees wie das Absingen der Lieder vor
der Bescherung: Wir waren nervös, weil danach unsere eigenen Präsentationen folgen sollten.
Doch soviel weiß ich noch: Alle sind für Frauenförderung,
unser Projekt war ein voller Erfolg und wird als Vorzeige-Mentoring gehandelt.
Die Finanzierung von Nachfolgetreffen ist – wie sollte es anders sein – sehr schwierig.
Eine angestrebte Langzeitstudie hängt momentan noch in der Luft,
aber wir arbeiten dran.

Ein paar Inhalte der Diskussion fallen mir auch noch ein.
Frau Dr. Mühlenbruch vom CEWS (Center of Excellence Women and Science) möchte
ein Peer-Mentoring aufbauen. Peer-Mentoring bedeutet, dass das Mentoring
nicht zwischen Einzelpersonen, sondern zwischen Gruppen erfolgt.
Soviel ich verstanden habe, dürfen allerdings nur Frauen mitmachen,
die zumindest theoretisch irgendwann Professorin werden können bzw. wollen.
Schade!

Herr Norbert Eder von der Initiative D21 (zuständig für Marketing) hat mächtig die Werbetrommel gerührt.
[Anm. der Redaktion: Es war zu diesem Zeitpunkt noch Presse anwesend]
D21 steht für einen Zusammenschluss vieler Unternehmen, die ich mir nicht alle gemerkt habe.
Die Mitgliedsliste klingt aber durchaus nach who’s who der Wirtschaft.

Frau Libischer von IBM hat Frauenförderung in ihrem Unternehmen erläutert.
Der amerikanische Führungsstil macht sich hier positiv bemerkbar. Es gibt regelmäßig
Treffen für IBM-Frauen, weltweit und in Deutschland.

Der Herr Dr. Staatssekretär hat auch auf dem Podium nicht wirklich überzeugt.
Er sprach über die breite Masse, die er erreichen wolle. Allerdings habe er nicht das Geld,
dies zu fördern. Er baut auf den Schneeballeffekt. Ins selbe Horn stieß Herr Dr. Polter,
Vorstand bei der Fraunhofer Gesellschaft. Auch Herr Prof. Dr. Christaller vom Fraunhofer Institut AiS
beklagte, dass in den Bewerbungen an ihn "99% Männer zu 1% Frauen
mit der gleichen Qualifikation" eingehen.
Was angesichts der vielen anwesenden qualifizierten Frauen schwer zu glauben war.

Wie geschickt sie auch ihre Fragen formulierte, selbst die Moderatorin Ilse Martin konnte keine verbindlichen Zusagen
bezüglich der MUFFIN21-Zukunft aus dem Podium herauskitzeln.

Einig waren sich alle Diskutanten, dass sich in den Köpfen etwas ändern muss.
Wie genau das zu erreichen ist, war leider nicht zu erfahren. Schließlich sagten
die Vertreter der Wirtschaft ihre Unterstützung für die Beibehaltung der technischen
Kommunikation zu: Die Mailinglisten bleiben bestehen und Webspace soll sich vielleicht auch finden lassen,
so dass das Projekt virtuell fortbestehen kann.

Highlight der Abschlusses: Die Präsentation der Teilnehmerinnen!

Anm. der Redaktion: Es war zu diesem Zeitpunkt keine Presse mehr da :-(

Gelebtes Wissensmanagement

Zum Einstieg in die Stunde der Teilnehmerinnen gab es als Entwicklungsreport ein Mentee-Beispiel.
Von der Suche nach einem Diplomthema und dem passenden Betreuer über
die Recherche für die Diplomarbeit, die fachlichen Kontakte und Diskussionen
bis zum fertigen Prototypen und damit zum erfolgreichen Abschluss als Grundlage
für den bereits erfolgten Berufseinstieg reichte der Bogen,
der über die gesamte Zeit von MUFFIN 21 gespannt werden konnte.

Als zweites handfestes Ergebnis wurde von Barbara Roth das Mentee-Projekt vorgestellt.
Dabei handelt es sich um einen Wissenspool an Erfahrungsberichten. Zunächst innerhalb
der Mentees ins Leben gerufen, ist er mittlerweile auch für die Mentorinnen zugänglich.
Es ist geplant, diese Berichte für Teilnehmerinnen der informatica feminale zu öffnen.

Frauen, die Sie brauchen

In der zweiten Runde ging es um die Teilnehmerinnen am Projekt: Mentorinnen und Mentees
wurden mit ihren speziellen Kenntnissen und Fähigkeiten vorgestellt.
Unter uns gibt es viele, die den Nachwuchs – SchülerInnen und StudentInnen – fördern,
internationale Erfahrungen haben und der Technik ihre angenehmsten Seiten abgewinnen.
Mittlerweile haben etliche Mentees ihr Studium abgeschlossen; auch das wurde in der Präsentation
dargestellt. Verschiedene Karrierewege sind nicht nur bei den Mentorinnen zu finden, sondern
spiegelt sich auch in der Vielfalt der Mentee-Studiengänge wider.

Der kreative Abschluss dieser Präsentation war ein passender
Cartoon mit Calvin (58 kB und ohne Hobbes).

MUFFIN 21 hat Mentoring neu definiert

Die dritte Gruppe trug gekonnt eine gereimte Lobrede
auf das gelungene Netzwerk vor, die das Projekt auf den Punkt bringt.
Damit wurde die Stunde der Muffins elegant und mit Sprachwitz abgerundet.

Links:
MUFFIN 21
IBM Deutschland Entwicklung GmbH
BMBF
Center of Excellence Women and Science
Initiative D21
Fraunhofer Gesellschaft
Ilse Martin & Partnerinnen GmbH

 Maria

von Maria

Standarabweichung

Warum die Norm nicht normal ist

Standardabweichung Sigma
Die Standardbaweichung spielt nicht nur in der Mathematik eine wichtige Rolle (immer wieder gern wird in der Wahrscheinlichkeitsrechnung darauf zurückgegriffen). Standard und Abweichung werden in einem Artikel, der auf der Website der Frauen in Naturwissenschaft und Technik erschienen ist, nebeneinandergestellt, definiert und von verschiedenen Seiten beleuchtet. Nach kurzer wissenschaftlicher Einführung in die Begriffe werden die Notwendigkeit der Abweichung (vom Mittelmaß nach oben) und die Unvermeidbarkeit des Standards (Regelwerke und Gesellschaftsnormen) begründet.

Abweichung Damenrad
Ein schönes Beispiel vom Abweichen ist dieses Verkehrsschild, das es wohl nie geben wird. Aber es trifft die Sache im Kern: In punkto Geschlechtsneutralität ist in der Öffentlichkeit vieles weniger androgyn, als es (nicht nur) Piktogramme vermuten lassen sollten.

Und weil ich nicht den ganzen Artikel und seinen Spannungsbogen verraten will, höre ich einfach hier auf und verweise auf das Original ;-)

Originaltext in voller Länge unter http://finut2003.leipzigerinnen.de/standard-abweichung/

 Maria

von Maria

Women scientists losing out

Women scientists ‚losing out‘

erschienen bei BBC-News online

Der Artikel geht auf die subtile Ungleichbehandlung von Frauen und Männern ein. Baroness Greenfield, eine führende Gehirnforscherin, schreibt im New Scientist: "Es ist nicht unbedingt so, dass Leute einem ins Gesicht hinein unverschämt sind, sondern eher ein Gefühl, dass es Vorurteile auf einem sehr grundlegenden Niveau gibt."

Es gibt immer noch zögernde Personalchefs, die bei Absolventinnen stets im Hinterkopf haben, dass sie ja schwanger werden könnten… Es gilt, diese Kultur von versteckten Vorbehalten aufzubrechen, um wirkliche Gleichberechtigung – nicht Gleichmacherei! – durchzusetzen.

Ein Schlüssel, der das Tor zu dieser neuen Gesellschaft öffnen könnte, ist mehr Flexibilität. Nicht von Frauen, sondern in Arbeits(zeit)modellen und innerhalb unserer Gesellschaft.

Den Artikel gibt’s unter http://news.bbc.co.uk/1/hi/sci/tech/2523427.stm

 Maria

von Maria

Uni-Scouts: Stand der Dinge

Studentinnen als "Big Sister"

Uni-Scouts

Das seit dem Frühjahr laufende Projekt wurde von den SchülerInnen
nach einer eher behäbigen Anlaufphase mittlerweile dankbar angenommen.
Sie wollten Dinge wissen wie:

  • Welche Fächer gibt es eigentlich im Studium?
  • Womit beschäftigt frau oder man sich in welchem Fach?
  • Kann ich auch ohne Abi oder Fachhochschulreife studieren?
  • Wäre es möglich,
    mehr über den Studiengang Informatik zu erfahren,
    indem mich mal eine Scout in Vorlesungen / Seminare etc. mitnimmt?

Mittlerweile gibt es an der Uni neue Studiengänge, etwa einen neuen Ingenieursstudiengang,
so dass sich die Informationsquelle Uni-Scout für StudienanfängerInnen als wertvolle Entscheidungshilfe
erweisen kann.

Weitere Informationen auf der Homepage der Uni-Scouts
unter http://www.uni-scouts.de.

 Maria

von Maria

Comic

Zum Vortrag

Letzte Woche im Vortrag „Zehn Jahre WWW“ haben wir von Brigitte gelernt,
wie schnell (bzw. langsam) das Web ist (bzw. war).
Für alle, die leider nicht kommen konnten, haben wir diesen Vortrag noch einmal als Comic, der zusammenfassen die Entwicklung
visualisiert:

10 Jahre WWW
© Eva Dyllong

Maria

von Eva, Maria

Gesundheitswesen: Frauen werden endlich Thema!

Im Mai 2001 legte die Bundesregierung den ersten Bericht zur Frauengesund-heit vor. Dieser Bericht beschreibt erstmals umfassend Krank-heitsbilder im Zusammenhang mit den Lebensweisen von Frauen und zeigt Wege zu einer frauengerechten Gesundheitsversorgung auf. (Fortsetzung auf Seite 4) (Fortsetzung von Seite 3) Am letzten Montag wurde nun in Bremen offiziell das Projekt "Bundeskoordination Frauengesundheit" (BKF) eröffnet. Die Koordinationsstelle wurde eingerichtet, um die Ergebnisse des Frauengesundheitsberichts umzusetzen."
Das Ziel ist, Erkenntnisse aus 30 Jahren Frauengesundheitsbewegung ins Gesundheitswesen zu implementieren", so Mareike Koch, Ärztin und Leiterin der BKF.

Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, sagte anlässlich der Eröffnung: "Frauen und Männer unterscheiden sich in ihren Krankheiten und Krankheitsursachen. So haben Frauen z. B. andere Symptome beim Herzinfarkt, was oft nicht beachtet wird. Essstörungen und Medikamentenmissbrauch sind typische Krankheiten von Mädchen und Frauen. Wir brauchen ein Gesundheitswesen, das diesen Unterschieden Rechnung trägt." Erster Arbeitsschwerpunkt der BKF werden die gesundheitlichen Folgen von Gewalt gegen Frauen sein. Das Erkennen und der angemessene Umgang mit Gewalterfahrungen sollen zukünftig in die Ausbildung von ÄrztInnen und Pflegepersonal einfließen.

Links:
http://www.bkfrauengesundheit.de – Bundeskoordination Frauengesundheit
http://www.fgz-bremen.de – FrauenGesundheitsZentrum Bremen
http://www.bmfsfj.de – Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

 Rike

von Rike

Zum Thema Wahl: Politikmüdigkeit 2002

Zum Thema Wahl: Politikmüdigkeit 2002

Die Bundesrepublik hat 2,6 Millionen Wählerinnen mehr als Wähler. Die Frauen entscheiden die Wahl – wenn sie denn tatsächlich wählen gehen. Frauen unter 35 sind die wahlmüdeste Bevölkerungsgruppe überhaupt. Interessieren Frauen sich zu wenig für Politik? Oder werden ihre Bedürfnisse von den PolitikerInnen ignoriert? Was könnte Wählerinnen wieder an die Urnen bringen?

Das Frauen-Kulturzentrum belladonna veranstaltet eine Podiumsdiskussion zum Thema "Politikmüdigkeit". Auf dem Podium sitzen Politikerinnen aller Couleur: Antje Blumenthal (CDU, MdB, stellv. Landesvorsitzende der Hamburger CDU, Berlin), Claudia Kühne (FDP, Liberale Frauen, Landesvorstand der Bremer FDP, Bremen), Evrim Barbra (PDS, Frauenpol. Sprecherin des Abgeordnetenhauses, Berlin), Karin Junker (angefragt / SPD, MdEU, Bundesvorsitzende ASF, Berlin), Marieluise Beck (Bündnis ’90/Die Grünen, MdB, Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen, Berlin/Bremen). Moderieren wird die Redakteurin Heide Oestreich. Veranstaltungsort ist das Gästehaus der Universität, Beginn ist um 20.00 Uhr.

Do 19.09. 20.00 Podiumsdiskussion "Politikmüdigkeit im Jahr 2002", Gästehaus der Universität, Teerhof 58 (H Wilhelm-Kaisen-Brücke)

 Rike

von Rike

Heute, vor einem Jahr…

Heute, vor einem Jahr…

Die zweite Woche der informatica ist angebrochen, die Ringvorlesung gerade zu Ende, auf dem Rückweg eine Durchsage in der Straßenbahn: einer der Türme des World Trade Center ist eingestürzt, vier Flugzeuge wurden entführt. Beim Umsteigen am Bahnhof lese ich es schwarz auf weiß in der Sonderausgabe des Weserkuriers: Verheerende Flugzeugattentate in Washington und New York, Terroranschlag auf das Machtzentrum der USA. Mein Gedanke: nichts wird mehr sein, wie es war!
Die unmittelbaren Auswirkungen: den Abend verbringe ich nicht in der Kneipe, sondern vor Fernseh- und Computerbildschirm. Am nächsten Morgen kein zwangloser Treff im Workshop, sondern besorgte Gesichter. Mitleid und Solidarität mit den Opfern, kein Tanz auf unserem Fest am Donnerstagabend. Die ganze Woche Anspannung: werden die USA mit der freizügigen Unterstützung der europäischen Regierungen Langstreckenraketen von Ramstein nach Afghanistan schicken? Was passiert mit uns, unseren Familien, bei einem etwaigen Gegenschlag? Welche Ängste bewegen die Menschen in dem mittlerweile isolierten Land?
Es folgen Tage und Wochen des Wartens, der Kampfparolen, Kriegsnachrichten, Bilder unendlichen Leids, die Eskalation in Nahost, das allzu bekannte Kampfgerassel und das Aufrüsten gegenüber dem Irak – nichts ist mehr wie es war.
Und doch: die informatica feminale lebt. Wie jedes Jahr. Schon fünf Jahre!


Karin Wunderlich

von Karin

Informatikerinnen-Portrait: Tanja

Serie: Informatikerinnen-Portraits


Tanja







Tanja ist – wie wohl viele Frauen – keine „typische“ Informatikerin. Sie studiert seit vier Jahren an der Uni Bremen, ihr Berufsziel allerdings hat mit Informatik eher gar nichts zu tun: Tanja möchte eine eigene Sportschule einrichten! Seit ihrem elften Lebensjahr, also seit etwa 19 Jahren, betreibt sie Kampf- und Kampfkunst-Sportarten, u.a. Judo, das sie zwölf Jahre lang als Leistungssport mit fast täglichem Training und zahlreichen Wettkampf- Wochenenden betrieb.


>Heute macht sie vor allem Shinson Hapkido, eine koreanische Heil- und Bewegungskampfkunst, die neben den Kampfsport-typischen Schlägen und (Sprung-)Tritten auch Meditation, Atemtechnik und Formläufe, festgelegte Bewegungsabläufe wie z.B. der „Kranich“ oder der „Affe“, beinhaltet. Neben dem Hapkido-Training an zwei Tagen in der Woche und einem täglichen Training mit dem langen Kampfstab tanzt die sportbegeisterte Tanja seit drei Jahren auch noch regelmäßig Tango Argentino. Sie sagt selbst, sie mache wirklich „eine ganze Menge“, aber sie bewegt sich einfach sehr gerne und braucht den Sport auch als wichtigen Ausgleich für ihre studienbedingte Schreibtischtätigkeit.


Annika und Rike

von Annika und Rike

Informatica Feminale T-Shirts

Es gibt T-SHIRTS

Nachdem die Redaktion im letzten Jahr völlig uneigennützig diesen wahnsinnig erfolgreichen T-Shirt-Design-Wettbewerb veranstaltet hat, gibt es dieses Jahr nun wirklich T-Shirts. Im Veranstaltungsbüro könnt Ihr die Grössen S (Bauchfrei für 11-jährige) und Freesize (für eine Brigitte oder zwei Marias) bewundern. Ihr könnt aber auch T-Shirts in dazwischen liegenden Größen bestellen.
Preise:

girlie-Schnitt: 12,- Euro (bessere Qualität)
Standard: 8,50 Euro
Freesize: 9,- Euro

Auf dem T-Shirt sind die Augen aus dem if-Logo () aufgedruckt,
die Position des Aufdrucks könnt Ihr selbst bestimmen. Wenn Ihr eine Schwarz-Weiß-Vorlage mitbringt, kann auch die aufgedruckt werden. Außerdem gibt’s im Veranstaltungsbüro Stoffmalstifte für Autogramme und spontane Kunstwerke.
Danke, Veronika, dass Du dafür auch noch Zeit gefunden hast.
Wenn Ihr ein tolles T-Shirt designed habt, meldet auch bei uns. Wir werden die schönsten Shirts photographieren und in der Zeitung veröffentlichen, und das beste T-Shirt bei der Abschlussveranstaltung prämieren.

die Redaktion

von die Redaktion

Mentoring

Angebote für Frauen

Mittlerweile gibt es einige Mentoring-Programme für Frauen.
Als Muffin-Mentee interessiert mich das natürlich. Mentoring
lohnt sich!
Allein in der letzten Woche flatterten mir zwei auf den Schreibtisch:
Ein Mentoring-Programm aus Hannover und eins an der Ruhr-Uni Bochum.
Im Web bin ich dann noch über ein Mentoring-Programm
für Schülerinnen und Studentinnen
in Fulda gestolpert.

Möglichkeiten im Mentoring

  • inhaltlich-fachliche Beratung bei Studien- oder Diplomarbeiten
  • Vermittlung eines Praktikums oder Mitarbeit in einem Arbeitsprojekt
  • gemeinsamer Besuch von Fachveranstaltungen
  • fachlicher Austausch
  • Vermittlung beruflich relevanter Kontakte
  • Miterleben eines "normalen" Arbeitstages

Mentoring macht Arbeit
Zu Beginn des Mentoring sollen Ziele vereinbart werden. Mentee und MentorIn sollen bei den ersten Treffen
darüber sprechen, was erreicht werden soll. Ziele können die Vermittlung eines Praktikums,
der kontinuierliche Austausch über Fachthemen, Unterstützung in Fragen des Selbstmarketings,
Vermittlung einer Diplomarbeit, die Herstellung von Kontakten, die gemeinsame Arbeit an einem Vortrag,
Bewerbungstipps und ähnliches mehr sein.

Auch wenn beide Seiten vom Mentoring profitieren,
fällt der Mentee die aktivere Rolle zu.
Sie sollte nachfragen und ihre Interessen aktiv einbringen.
Meist sind alle Informationen, die MentorIn und Mentee austauschen, streng vertraulich.
Dieser geschützte Rahmen ist die Basis für eine offene Diskussion selbst bei schwierigen Themen
wie bei eigenen Schwächen, bei Problemen im Studium und bei der Karriereplanung.

Damit die Mentee wirklich Nutzen aus den Treffen zieht,
sollte sie diese vorbereiten: Was soll beim Treffen besprochen werden?
Es kann sinnvoll sein, Leitfragen vorab zu schicken, damit die/der MentorIn die Gelegenheit hat,
sich vorzubereiten. Die Treffen sollten eine hohe Verbindlichkeit für beide Seiten aufweisen.
Form (z. B. per Telefon, E-Mail) und Häufigkeit der Kontaktaufnahme zwischen den Treffen sollten
abgesprochen werden.

Bochum
Im September 2002 findet eine Auftaktveranstaltung mit den ersten Mentoring-Duos statt.
Auch danach läuft das Programm weiter. Sowohl im Januar als auch im Mai 2003 können weitere Mentoring-Gruppen
gebildet werden.

Die MentorInnen und Mentees werden auf das Mentoring vorbereitet.
Im Rahmen der Einführungs-Workshops begegnen sich die Paare.

Beim ersten Treffen soll man sich kennenlernen und den zeitlichen und inhaltlichen Rahmen
der Zusammenarbeit klären. Wenn beide den Eindruck haben, dass fachliche Interessen gut passen
und beide auch persönlich auf einer Wellenlänge liegen, kann beim zweiten Treffen die Mentoring-Vereinbarung
unterschrieben werden. Danach gestalten die Tandems eigenständig und aktiv ihre Zusammenarbeit.

Hannover
Bis zum 1. Juli 2002 können sich Studentinnen und Doktorandinnen für einen Platz im Mentoring-Programm
der Uni Hannover bewerben. Neu ist die Möglichkeit, für neun Monate mit einem/r MentorIn aus dem
europäischen Ausland zusammenzuarbeiten.
Das Projekt läuft über das Frauenbüro der Universität Hannover, Wilhelm-Busch-Straße 4,
und das EU-Hochschulbüro Hannover / Hildesheim, die die finanzielle Unterstützung
der Auslandsaufenthalte der Mentees sichern wollen.

Ab Herbst 2002 werden die ausgewählten Bewerberinnen mit einem/r MentorIn Fragen zu
Berufsstart und Karriere, Zukunftsplanung und beruflicher Qualifikation behandeln.

Fulda
Der Fachbereich Angewandte Informatik der Fachhochschule Fulda will
Mentorinnen aus dem Berufsleben mit IT-Kenntnissen werben, die den Studentinnen des
Fachbereichs durch fachliche Beratung ermöglichen, sich im Umfeld des Studiums
und Berufs zu positionieren, eigene Interessen zu erkennen und Wege zu finden,
die Interessen zu realisieren.
Entsprechend sollen Studentinnen
geworben werden, die sich als Mentorinnen ausbilden lassen und Schülerinnen
beraten und für ein Informatik-Studium begeistern. Die Arbeit der Mentorinnen
wird ehrenamtlich geleistet.

Das "MentorinnenNetzwerk
für Frauen in naturwissenschaftlich-technischen
Fächern an hessischen Universitäten und Fachhochschulen"
begleitet junge Frauen beim Studieneinstieg, während des Studiums und beim Übergang in den Beruf
zu unterstützen. Das Projekt soll u. a. ein Netzwerk für Frauen in Naturwissenschaft und Technik aufbauen.

Die URLs dazu:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/mentoring/
http://www.uni-hannover.de/frauenbuero/mentoring
http://www.fh-fulda.de/~gross/mentorin/
http://www.muffin21.de

 Maria

von Maria

Bekleidung beim Vorstellungsgespräch

Bekleidung beim Vorstellungsgespräch

Erfahrungsbericht einer Muffin-Mentee

Vorher

Da sich mein Studienende langsam näherte,
wollte ich mich auf der CeBIT 2001 nach zukünftigen Arbeitgebern umsehen.
Eigentlicher Anlass für eine Kontaktaufnahme war meine Suche nach einem Praktikumsplatz
und einem externen Diplomarbeitsthema.

Zu diesem Zeitpunkt fanden sich in meinem Schrank diverse Jeans, T-Shirts,
bunte Blusen und Röcke aus meiner Zeit als "Junge Wilde". Da ich viele Jahre gebraucht hatte,
um zu meinem jetzigen Selbstverständnis, Selbstbewusstsein und Kenntnisstand zu gelangen,
wollte ich mich für die Gespräche auf der CeBIT so kleiden, dass ich auf den ersten Blick
als willige Berufseinsteigerin erkannt und ernstgenommen werden würde.

Empfehlungen aus Ratgebern

Welche Kleidung für eine bestimmte Stelle angemessen ist,
ist von der ausgeschriebenen Position und Branche abhängig.
Selbstverständlich sollten Kleidung und Schuhe sauber, gepflegt und unaufdringlich sein.
Auf jeden Fall vorher probetragen.

Der FALKEN Bewerber-Knigge (ISBN 3-8068-2084-8, 1999) empfiehlt,
auf gute Verarbeitung und Qualität zu achten. Der Jackettkragen soll sich dicht
an den Kragen anschmiegen, es bleiben etwa eineinhalb Zentimeter des Blusenkragens sichtbar.
Der Schnitt sollte nicht zu eng sein, man sollte sich wohl fühlen und problemlos bewegen können.

Schuhe und Strümpfe sind immer der dunkelsten Farbe der Hose oder des Rockes angepasst
oder dunkler. Bei Hosen sollte das Bein auch dann nicht sichtbar sein,
wenn die Beine übereinandergeschlagen werden.

Wenn die Möglichkeit besteht, sollte man sich vorab über die Kleiderordnung
des Unternehmens informieren.

Erwerb der Kleidung

Je früher man sie sich zulegt, um so größer die Wahlmöglichkeiten.
In einer mittelgroßen Stadt wie Bielefeld bieten sich zum Kauf Geschäfte wie Benetton
oder Sinn Leffers an, zum Teil auch Zero, S. Oliver oder Esprit.

Für die "Anfängerin" ist es einfacher, einen fertigen Anzug zu kaufen.
So ist garantiert, dass Blazer und Hose in Farbe und Stoff zusammenpassen.
Die Anzughersteller liefern meistens auch andere Kleidungsstücke zum Kombinieren mit,
etwa andersfarbige Hosen, T-Shirts, Blusen und Accessoires.

Nach meiner Erfahrung kann man einen kompletten Anzug mit Bluse bereits für
100,- Euro bekommen, insbesondere am Ende der Saison.
Mit 200,- Euro hat man schon eine gute Auswahl und bekommt interessantere Exemplare,
bei denen man nicht unbedingt Blazer und Hose in der gleichen Größe kaufen muss.

Mit interessant meine ich an dieser Stelle Farbe und Muster. Mit Schwarz, Anthrazit
und Dunkelblau liegt man wahrscheinlich nie falsch. Andererseits werden diese Farben
von den meisten getragen, es ist schick, aber nicht unbedingt aussagekräftig.
Mein erster Anzug hat einen dunklen Grünton, der je nach Licht ins Bronzene oder Braune changiert.

Leider sind selbst die Hosen der Anzüge meist für die Reinigung bestimmt und
nicht für die eigene Waschmaschine. Letzteres kann aufgrund der einfacheren Handhabung
den Tragespaß natürlich sehr erhöhen.

Praxistest

Aus meinen Einladungen wählte ich zwei aus, zu denen ich fuhr.
Beim Gespräch mit den Abteilungsleitern, Projektleitern und dem Vertreter des Praktikantenprogramms
in der IT-Abteilung eines großen Dienstleistungsunternehmens fiel mir die Wahl
der Kleidung nicht schwer. Da mein Anzug dort schon bekannt war,
wählte ich eine klassische schwarze Stoffhose mit einer blauen Bluse.
Dies schien angemessen zu sein, da ich keine spezielle Rückmeldung erhielt,
anders als bei meinem zweiten Gespräch.

Vor der Fahrt zu diesem Familienunternehmen, in deren Softwareabteilung dicht
an der Hardware programmiert wird, fragte ich mich, ob ich mich eher schick oder
leger vorstellen sollte. Nach Rücksprache mit meinem ältesten Bruder,
der selbst mehrmals Personal für eine Softwareabteilung mit ausgewählt hat,
entschied ich mich für den Anzug.

Am Tor wurde ich vom Projektleiter in Jeans und Sweatshirt begrüßt.
Bereits vor Gesprächsbeginn stellte er klar:
"Consulting machen wir hier nicht."
Im Anzug war ich hier also overdressed. Es dauerte eine Weile,
bis er mein Bild vergaß und Vertrauen in meine Kenntnisse und Ausbildung fasste.

Nachher

Inzwischen habe ich mir einen weiteren Anzug zugelegt.
Ich weiß jetzt, dass ich im Bereich Softwareentwicklung in bzw.
mit Anwenderfirmen arbeiten und zumindest am Anfang nicht in die Beratung gehen werde.

Mit dem Anzug zeige ich, dass ich meine Gesprächspartner und
den Grund unseres Treffens ernst nehme und mich vorbereitet habe.
Die erste Unsicherheit, die mit der neuen Kleidung kam, hat sich verflüchtigt.

 Barbara

von Barbara

Uni-Scouts

Studentinnen als "Big Sister" für Schülerinnen

Studentinnen der Natur- und Ingenieurwissenschaften nehmen als Uni-Scout
maximal fünf Schülerinnen in ihren Studienalltag mit.
Sie wählen die dazu geeigneten Veranstaltungen und Lerntreffen aus.
Die Treffen sollen etwa dreimal pro Semester stattfinden.
Da erfahrungsgemäß ein nur für Frauen offenes Angebot
in der Altersgruppe der Schülerinnen oft kontraproduktiv wirkt,
wird ein Jungenanteil von 30 Prozent zugelassen.

Kathrin Gräßle vom veranstaltenden AkZent schreibt:

"Als Entscheidungshilfe bei der Studienwahl gedacht,
setzt das Uni-Scout-Projekt auf einen persönlichen Austausch zwischen jungen Frauen
mit geringem Altersunterschied.
Der Große-Schwester-Effekt ermöglicht eine vertrauensvolle Partnerschaft,
in deren Verlauf auch Ängste, Schwierigkeiten und Barrieren im Zusammenhang
mit einer technisch-naturwissenschaftlichen Berufsorientierung thematisiert werden können."

Die Scouts vermitteln den Schülerinnen die Studiensituation und
kommen regelmäßig zu Treffen mit der Projektleitung.
Sie erhalten ein Zertifikat, das ihnen Teamfähigkeit,
Führungskompetenzen und pädagogisches Geschick bescheinigt.

Ausführliche Informationen ab Frühjahr 2002 auf der Homepage der Uni-Scouts
unter http://www.uni-scouts.de.

 Maria

von Maria

Kompetenzzentrum: Konferenz über Frauen in Technik

Kompetenzzentrum "Frauen in Informationsgesellschaft und
Technologie" lädt ein

Unter dem Motto
"Gender Mainstreaming als Impuls und Motor für die Studienreform in
Informatik, Ingenieur- und Naturwissenschaften"
findet am 01. und 02. Februar im Deutschen Museum in München
die Internationale High-Level-Konferenz statt.
Dort werden Modelle und Projekte vorgestellt sowie Erfolgskriterien
betrachtet. Man / frau kann dort die Möglichkeiten diskutieren,
gerade junge Frauen für die männerdominierten Studiengänge zu gewinnen.
Ziel ist es, eine Strategie zur Umsetzung zu entwickeln, um
Initiativen in Bund und Ländern erfolgreich aufzubauen.

Eingeladen sind VertreterInnen von Unternehmen,
Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Verbänden.
Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos.
Konferenzsprachen sind deutsch und englisch.

Weitere Informationen, Programm und Anmeldeformular
unter http://www.impulse-nutzen.de.

 Maria

von Maria