FiNut 2004

Frauen in Naturwissenschaft und Technik

FiNuT-Logo Der diesjährige Kongress für Frauen in Naturwissenschaft und
Technik (FiNuT) findet vom 20. – 23. Mai in Winterthur in der Schweiz statt. Das
Schwerpunktthema ist diesmal "no limits?!"

Informationen, Programm und Anmeldung findet Ihr unter www.finut.ch/

 Loubna

von Loubna

Alles wegen Tee…

Rätsel

Foto Eine anfangs sachliche Diskussion von Brigitte, Maria und Rike ist mit der Zeit
ein wenig aus dem Ruder gelaufen (wahrscheinlich lag es daran, dass zu wenig
Tee vorhanden war).

Brigitte sagt: "Maria lügt."
Maria sagt: "Rike lügt."
Rike sagt: "Maria und Brigitte lügen."

Loubna kommt mit einer neuen Kanne Tee vorbei und versucht herauszufinden,
was nun eigentlich Sache ist. Mit ein wenig Informatikerinnenverstand ist das
gar nicht so kompliziert und sie hat innerhalb von 5 Minuten die richtige der
vier Varianten herausbekommen. Könnt ihr das auch?

[ ] Brigitte und Rike lügen, Maria sagt die Wahrheit
[ ] Brigitte lügt, Rike und Maria sagen die Wahrheit
[ ] Maria lügt, Brigitte und Rike sagen die Wahrheit
[ ] Maria und Rike lügen, Brigitte sagt die Wahrheit

PS: Die handelnden Personen sind frei erfunden, eventuelle Ähnlichkeiten zu real existierenden rein zufällig. Die abgebildeten Personen sind unabhängig von den genannten ;-)

Foto
Die Lösung

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 Christin

von Christin

Mehr Informatikerinnen in die Unternehmen?

Ein (fiktives) Streitgespräch

Frau stelle sich vor: Zwei Personalmenschen unterhalten sich über die Strategie bei der nächsten Einstellung in der Abteilung "Informatik und Entwicklung". Es wird die Frage erörtert, ob Frauen eingestellt werden sollen.

Pro Contra
Frauen sind viel leichter zu feuern – die haben doch keine Familie zu versorgen. Sie werden schwanger! Alle! Ständig! (D. h. wir müssen ihnen die Stelle jahrelang frei halten!)
Ach, Quark, Sekretärinnen werden schwanger, weil ihr Job unspannend ist, und überhaupt sind sie doch bloß Sekretärin,
um sich ’nen süßen Chef zu angeln. IT-Frauen haben spannende Jobs, die werden
1. selten schwanger und sind
2. schnell wieder da.
Ha! Schnell wieder da! Das nennst Du dann "leicht zu feuern"?
Na klar, gefeuert wird, wer unbezahlbar ist – 14 Wochen Mutterschutz
sind doch kein Problem für ’ne anständige Firma, und anschließend wird die
typische IT-Frau eh‘ gleich wieder arbeiten – vielleicht sogar in
Teilzeit, dann leistet sie sogar mehr pro Euro!
Teilzeit? Bloß nicht, sonst zahlt der Arbeitgeber viel mehr Abgaben
pro Arbeitsminute.
   Wieso denn das??
Na, weil ich für die gleiche Arbeit mehr Leute brauche,
also mehr Lohnabgaben habe als Arbeitgeber.
Das ist doch Quatsch – Du brauchst zwar mehr Leute, aber die bezahlst Du ja
entsprechend weniger. Und die Sozialabgaben schrumpfen sogar noch!
Und NOCH DAZU kriegst Du mehr Arbeit für’s Geld, weil Leute in vierzig
Stunden längst nicht doppelt soviel wie in zwanzig Stunden schaffen können!
Erstens kann niemand acht Stunden lang die volle Leistung bringen (in vier schon
sehr viel eher!), und zweitens arbeiten die TZler ja auch in ihrer Freizeit
– weil sie nämlich die "Knackpunkte" weiter in ihrem Geiste bewegen.
Und 14 Wochen Mutterschutz – wo kämen wir denn dahin?
In der Zeit sind doch die ganzen Kunden abgesprungen.
Sind sie nicht, denn sie werden ja ein halbes Jahr lang darauf
vorbereitet – und dann werden sie alle Paten und sind glücklich :-)
Nein, Kunden interssieren sich nicht für Patenschaften,
sondern nur, wie sie für möglichst wenig Geld möglichst viel bekommen.
Und wollen dabei freundlich behandelt werden. Das ist alles.
Na schön, PatInnen wollen sie also nicht werden. Aber langjährige KundInnen
sind zufriedene KundInnen – die springen nicht ab, nur weil sie drei Monate
lang mit einer Vertretung zut un haben. Und neue KundInnen werden der
Schwangeren eben nicht gegeben – gibt ja ausreichend andere MitarbeiterInnen, weil so
viele in Teilzeit arbeiten ;-)
 

Pro Contra
Frauen haben mehr auf dem Kasten und sind trotzdem billiger. Das macht die männlichen Kollegen neidisch und Neid ist schlecht für
den Profit.
Die sehen das doch gar nicht, denn Frauen spielen sich ja nicht auf.
Frauen sagen doch immer: das war Glück bzw. das konnte ich halt nicht,
Männer sagen: das hab‘ ich geschafft bzw. war halt Pech. Wo soll da
der Neid herkommen?
Genau: Frauen haben Glück, Männer können was. Und deswegen sind
Männer _im Endeffekt_ billiger als Frauen.
So sehen das die Frauen und Männer, Chefs sollten etwas "tiefsichtiger" sein
– sonst taugen sie nicht als Chef!
 

Pro Contra
Männer denken anders, also brauchen wir hier Frauen,
die die Bedürfnisse der Anwenderinnen besser kennen,
eröffnet neue Zielgruppe!
Zielgruppen mit wenig Geld, meinst Du – lohnt sich doch nicht.
Neue Zielgruppen lohnen sich immer, deswegen verkaufen Firmen ihre
Markenartikel unter anderm Namen bei aldi & co.
Die Idee ist aber schon alt und garantiert von einem Mann,
wo ist denn die ultimative neue Idee für eine neue Zielgruppe…?
Beispiel…?!?

Pro Contra
Frauen bleiben der Firma jahrelang treu (sofern sie nicht gefeuert
werden) – spart Einarbeitungskosten für Neue.
Oje, neue Besen kehren doch aber besser.
Doch nicht am Computer – da braucht’s erfahrene Leute mit viel
Know-How, die wissen, wie der Hase läuft, und die lange, feste
KundInnen-Bindungen haben und pflegen – ach ja, das ist doch sowieso
eine typisch weibliche Spezialität!
Genau, das machen all die IT-Frauen, die schon hier arbeiten,
neue brauchen wir nicht; die haben ja auch keine jahrelangen
Kundenkontakte vorzuweisen.
Oh je, hier fällt mir jetzt gar nichts mehr ein :-(
Sollte ICH mich jetzt etwa geschlagen geben??
1:1 :-)
Das haben neue Männer auch nicht. Und Frauen sind einfach besser im Kontakte
herstellen!
Richtig, die tratschen die ganze Zeit, was bei rumgekommen ist da doch gar nicht.

Pro Contra
Frauen machen gerne Überstunden – die haben ja kein nörgelndes Weib
zu Hause, das abends endlich kinderfrei haben will.
Die wollen sie womöglich bezahlt haben, die Überstunden, weil sie den
Betriebsrat kennen.
Quatsch, das machen sie unbezahlt, weil sie nicht nein sagen können.
Die Typen wollen Knete dafür sehen oder wenigstens Karriere machen
(das wollen Frauen eh‘ nicht so).
Frauen wollen keine Karriere machen, weil sie faul sind. Deswegen
sitzen sie auch länger im Büro, weil sie es nicht schneller schaffen
würden…
Das liegt bloß daran, dass sie sich immer mehr Arbeit aufhalsen
lassen.
Das muss den Chef doch freuen: 1,5 Arbeitskräfte zum Preis von einer –
die noch dazu nicht auf Gehaltserhöhung pocht!
Ja, und nach zwei Jahren brechen sie zusammen, Nerven, Familienpause,
was auch immer. Oder noch schlimmer: Sie machen sich gleich
selbständig mit dieser Arbeitswut.
Selbständig?? Frauen??? Das trauen die sich doch gar nicht. Und mit
Kindern sowieso nicht. Gibt ja keine Hausmänner, die die kranken Kindlein
pflegen…
Du sagst es. Wir wollen aber selbständig arbeitende Frauen
mit Unternehmergeist, die unsere Firma engagiert weiterbringen.
Und niemanden, der sich nicht traut und Risiken scheut, die notwendig
sind!
Na, eben! Selbständig arbeitende Frauen mit Unternehmergeist bringen die
Firma weiter – ebensolche Männer machen sich selbständig und werden Konkurrenz!!
Und dass sich die Frauen lieber nochmal rückversichern, bevor sie ein Risiko
einngehen, macht sie doch gerade attraktiv – männlicher Größenwahn hat schon
so eingige Unternehmen scheitern lassen!!
… kann ich da nicht gegen geben, so ist es…

Pro Contra
Frauen kochen prima Kaffee und erledigen auch sonst den niederen
Kram – spart die Sekretärin.
Die Sekretärin braucht der Chef doch für die Dienstreisen.
Ja, der Chef – der Rest nicht. Wenn’s nicht Männer sind, die sich zu
fein für die niederen Arbeiten sind.
Der Rest auch, zumindest der männliche: Alle Kollegen schätzen es,
wenn in der Firma "etwas fürs Auge" rumläuft. IT-Frauen sind
intelligent, sehen also schlechter aus als Sekretärinnen und geben
womöglich Widerworte.
Frauen brauchen also auch keine eigene Sekretärin – machen sie alles
selbst.
Es sollen ja nicht alle Sekretärinnen ausgerottet werden – bloß die
neuen eingespart werden: lieber eine IT-Frau als ein IT-Mann und drei vom
weiblichen Fußvolk. Und vor Widerworten braucht sich auch keiner zu
fürchten: da ist der weibliche Selbsterhaltungstrieb davor.
IT-Männer verstehen sich doch viel besser untereinander als mit
Frauen, sonst gäbe es nicht so viele Kommunikationsschwierigkeiten.
(Frauen mögen nicht mal, wenn man sagt "RTFM" ["Read the fucking manual", Anm. der Red.])
Ha! Die Schwierigkeiten liegen doch gerade bei den Männern! Die denken ja
nicht mal, bevor sie den Mund aufmachen!!
Und schnappen so der Konkurrenz die Aufträge weg. Genial!

Pro Contra
  Frauen sind harmoniesüchtig, so kommt man auch nicht weiter in der
Entwicklung.
Harmonische Teams bieten eine tolle Arbeitsathmosphäre – gutes Klima,
gute Arbeit, geringer Krankenstand, hohe Motivation, wenig Kündigungen…
Okay, gewonnen :-)

Pro Contra
Frauen brauchen keinen Riesen-Blech***** [zensiert, die Red.] – spart den dicken
Dienstwagen.

> *pruuuust hihihihi*
 > Aber dürfen wir als ernsthafte Redakteurinnen solche
 > Wörter veröffentlichen?!?
 > > Klaro. Wir können ja nicht gefeuert werden :-))
 

IT-Frauen haben ein teures Hobbies wie Laptops und Digitalcameras…
Die Männer etwa nicht??? Die sind doch noch viel schlimmer!!
Frauen wollen, was sie brauchen, Männer wollen, was nur geht – das ist
viiiel teurer!
So bringen Männer aber die Wirtschaft ans Wachsen und den Fortschritt
ans Rollen!
Frauen entscheiden doch die "großen" Anschaffungen. Ist also gut, wenn
Frauen die Entwicklungsrichtung auf "brauchbar" statt "machbar" lenken.
Das dicke Geld ist aber nunmal nur mit "machbar" und "Männerspielzeug" zu
verdienen.
In Zeiten der Wirtschaftsflaute werden nur noch sinnvolle Dinge
angeschafft – um so besser, Mitarbeiterinnen zu haben, die praktisch "von selbst" ihr
Augenmerk darauf lenken! Sonst bleibst Du am Ende auf Deinem tollen
Spielzeug sitzen…

Gerade in schwierigen Zeiten wollen die Kunden träumen –
und kaufen gezielt Spielzeug, mit dem sie ihre Sorgen verdrängen können.

So ginge es dann noch stundenlang weiter… bis zur Mittagspause mindestens.
Ihr könnt hier direkt und gern Eure Kommentare, Erfahrungen und was Euch sonst noch einfällt, dazu schreiben.

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 Rike und Maria

von Rike und Maria

Wie findet frau eine Sponsorin?

Zur Vereinfachung schreiben wir die weibliche Form; männliche Sponsoren sind natürlich auch heiß begehrt!

Informatikerinnen

Jagen Sponsorinnen, indem sie Algorithmus A ausführen:

 Begin {
         Gehe nach Berlin
         Beginne in Potsdam
         Durchkreuze Berlin von Osten nach Westen
         bidirektional in Nord-Süd-Richtung
         Für jedes Durchkreuzen tue
                 {
                 Fange jede potentielle Sponsorin, die Du siehst
                 Vergleiche diese
                 Mit einer als Geldgeberin bekannte
                 Halte an bei Übereinstimmung
                 }
         }
 

Erfahrene Programmiererinnen

Verändern Algorithmus A,
indem sie Berlin durch die EU und
Potsdam durch Frankfurt/Oder ersetzen.
Dann platzieren sie noch eine als Sponsorin bekannte Geldgeberin in Lissabon, damit das Programm in jedem Fall korrekt beendet wird.

Assembler-Programmiererinnen

Bevorzugen die Ausführung von Algorithmus A auf Händen und Knien.

SQL-Programmiererinnen

Verwenden folgenden Ausdruck: SELECT Sponsorin FROM Welt;

C-Programmiererinnen

Bestimmen zuerst mit sizeof() die nötige Speichermenge für eine Sponsorin, versuchen diese zu allozieren, vergessen dabei das Ergebnis abzuprüfen und schießen dann mit wilden <Pointern> auf die Sponsorin.

C++-Programmiererinnen

Bestehen darauf, dass die Sponsorin eine Klasse sei, und somit schließlich ihre Fangmethode selbst mitzubringen habe. Und wenn die Sponsorin Deutschland verlassen sollte, dann wird ja automatisch ihr Destruktor ausgelöst.

Pascal-Programmiererinnen

Markieren zuerst einen Punkt auf der Landkarte, schreiben dann    End    davor und träumen davon, dass Nikolaus Wirth endgültig vergessen wird.

Modula-Programmiererinnen

Importieren eine Sponsorin aus Amerika.

Lisp-Programmiererinnen

Bauen einen Irrgarten aus Klammern und hoffen, dass sich die Sponsorin darin verirrt.

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Mathematikerinnen

Jagen Sponsorinnen (Schritt 1), indem sie alles entfernen, was nicht Sponsorin ist und ein Element der Restmenge fangen.

Erfahrene Mathematikerinnen

Werden zunächst versuchen, die Existenz mindestens einer eindeutigen Geldgeberin zu beweisen, bevor sie mit Schritt 1 als untergeordneter Übungsaufgabe fortfahren.

Mathematikprofessorinnen

Beweisen die Existenz mindestens einer eindeutigen Geldgeberin, und überlassen dann das Aufspüren und Einfangen einer tatsächlichen Sponsorin ihren Studierenden.

Ingenieurinnen

Finden Geldgeberinnen, indem sie jede Kontoinhaberin festhalten, die ihnen über den Weg läuft und sie als Sponsorin einsetzen, wenn das Vermögen nicht mehr als 15% von dem einer vorher gefundenen Geldgeberin abweicht.

Natural-Programmiererinnen

Lassen sich von ADABAS eine Sponsorin bringen.

Logo-Programmiererinnen

Reiten durch Berlin auf ihrer Schildkröte.

Cobol-Programmiererinnen

Tun dies auf einem Dinosaurier.

BASIC-Programmiererinnen

Bevorzugen jedoch einen mit Samt ausgepolsterten Einspänner, bei dem die Bremsen ständig angezogen sind.

Wirtschaftswissenschaftlerinnen

Suchen für die informatica feminale keine Geldgeberinnen. Aber sie sind fest davon überzeugt, dass die Sponsorinnen sich selber stellen würden, wenn man ihnen nur genug bezahlt ;-)

Statistikerinnen

Lauern der ersten Kontoinhaberin auf, die sie n-mal sehen und nennen sie Sponsorin.

Systemanalytikerinnen

Wären theoretisch in der Lage, die Korrelation zwischen Hutgröße und Trefferquote bei der Geldjagd zu bestimmen, wenn ihnen nur jemand sagen würde, was eine Sponsorin ist.

SAP-Systemingenieurinnen

Erklären die erstbeste Kontoinhaberin zu einer Sponsorin und passen ihre Vorstellungen einer Geldgeberin an diese Kontoinhaberin an.

Micro$oft

Kauft eine Zeugin Jehovas in Dallas, kopiert sie massenhaft, redet aller Welt ein, dass dies eine Sponsorin ist und jede/r eine bräuchte, und dass diese die ideale Ergänzung zu MS-Office sei und exportiert 14 Mio. Stück nach Deutschland.

Windows-NT-Programmiererinnen

Schießen mit völlig ungeeigneten Suchalgorithmen in die völlig falsche Richtung und erklären dann, dass es ein Fehler an der Sponsorin sein muss.

Windows-9x-Programmiererinnen

Tun dasselbe, nur mit Pfeil und Bogen.

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 Maria

von Maria

Die Redaktion sucht…

Aufruf!

Alle, die in Bremen im Sommerstudium vor Ort so gern Artikel geschrieben hätten, aber wegen der ganzen interessanten Kurse und naturgemäßer Zeitknappheit nicht dazu kamen, können und sollen gern auch danach* Artikel an zeitung(at)horus(dot)at schicken. In der Regel erscheint einmal monatlich eine Online-Ausgabe.

Natürlich sollen, dürfen und können auch die Zeitungsreporterinnen und Artikelschreiberinnen, die Zeichnerinnen und Scannerinnen, die Rätselmacherinnen und überhaupt alle, die hier schon in der Offline-Zeitung in Erscheinung getreten sind, weiter Material einreichen.
Sollte eine von Euch Interesse haben, auch mal ganz selbständig die Online-Zeitung fertig zu stellen: Bitte fragt mich (zeitung.informatica-feminale(at)web(dot)de) einfach, ich geb dann die Vorgehensweise und die technischen Daten raus.

Zusammenfassend: Alle, die mithelfen wollen und mir was schicken,
sind der Redaktion willkommen. (Doch, ja, die Redaktion behält sich eine Auswahl / Kürzungen etc. vor. Aber keine Bange, das meiste kommt vollständig rein, weitgehend bereinigt von Rechtschreibfehlern…)

*(=jederzeit)

Maria

Sommeruni in Potsdam / Cottbus

Seit nun 3 Jahren gibt es in Brandenburg das Projekt JUWEL, das den meisten Informatica-Teilnehmerinnen leider völlig unbekannt ist. JUWEL (=Jung WEiblich Lustauftechnik) richtet sich an technisch-naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen der 10. bis 13. Klasse. Im Rahmen von JUWEL finden jährlich zwei wöchentliche Kurse statt, eine Woche im Sommer in Potsdam, eine Woche im Herbst in Cottbus, wobei auch an den Fachhochschulen Brandenburg, Potsdam und Lausitz Veranstaltungen stattfinden. In diesen beiden Wochen gibt es für jeweils 100 Mädchen die Möglichkeit in verschiedene Fächer der Naturwissenschaften hereinzuschnuppern, wobei die Schwerpunkte auf Physik und Informatik liegen.

Die Veranstaltungen sind etwas anders konzipiert als bei der IF, vor allem dauern die Workshops, Vorlesungen usw. selten länger als zwei Stunden. Es geht hierbei auch hauptsächlich darum eine Überblick zu verschaffen und "Lust auf mehr" zu machen. Auch Rahmenveranstaltungen wie Campusrundgang, Grillabend und Podiumsdiskusion werden organisiert. Die Betreuung erfolgt durch ca 10-15 Studentinnen, die Veranstaltungen werden von Dozentinnen und Dozenten der beteiligten Hochschulen bestritten. Die Teilnehmerinnen kamen bisher größtenteils (80-90%) aus Brandenburg und Berlin, da nur dort offensiv geworben wird. Für Teilnehmerinnen mit längeren Anfahrtswegen wird auch die Unterkunft organisiert. Allgemein lässt sich sagen, das hier eine tolle Möglichkeit für Schülerinnen geschaffen wurde in die Naturwissenschaften vor Studienbeginn hineinzuschnuppern. Also lasst uns alle hoffen, dass dieses Projekt auch in der Zukunft bestehen bleibt und nicht den lehren Kassen in Brandenburg zum Opfer fällt.

Weitere Informationen gibt es unter:
www.juwel.uni-potsdam.de
www.juwel.tu-cottbus.de
Dokumentationen in Form von CD und Video sind auf Anfrage erhältlich.

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 Franziska

von Franziska

Nach Neuseeland

Warum die
nächste Informatica Feminale in Neuseeland stattfinden muss

Alles
was mich viele Leute in der letzten Zeit gefragt haben


Neuseeland? Schöne Landschaft und Sumpf, Wald, Wetas und barfußlaufende
Leute. Genau. Da fange ich im Oktober meine Stelle als Assistenzprofessorin
an (auf gut neuseeländisch: Lecturer). Und deshalb müssen alle mit,
weil ohne IF überhaupt nix geht.


Wie bist du denn darauf gekommen?
Es sollte was ganz neues und anderes sein als bisher (Doktorandin in
Berlin), mit spannender Forschung und netten Leuten; außerhalb
Europas wäre auch schön. Und wieso jetzt Neuseeland? Hm,
hat sich so ergeben. Ich hab mich auf mehrere Stellen beworben und
diese schien dann am spannendsten. Es gibt spannende Projekte an der
Uni und auch in der Lehre scheinen sie Nägel mit Köpfen zu
machen.


Und was ist mit Freund und Katzen?
Kommen alle mit, aber etwas später. Müssen aber erst
geimpft werden, die Katzen.


Hat deine Familie dich verstoßen?
Nein, alle entdecken, dass sie ja schon immer mal nach Neuseeland
fahren wollten und wie günstig das ist, dass ich jetzt alle
aufnehmen kann.


Fürchtest du dich jetzt?
Es geht so. Ich war vorher noch nie in Neuseeland und kann mir daher
nichts vorstellen so richtig – das finde ich schwierig für
die Vorfreude. Ansonsten bin ich eher mit Packen und lauter Amtskram
beschäftigt.


Exkurs: Wie hast du dich beworben?
Es gab eine Ausschreibung im Internet – darauf hab ich mich
dann elektronisch beworben. Die Ausschreibung zu finden war etwas
schwierig. Ich hab vorher beim DAAD nachgesehen, was es für
Möglichkeiten gibt im Ausland zu arbeiten – war aber alles
sehr aufwendig zu beantragen und ich hatte während der Endphase
meiner Dissertation nicht so viel Zeit. Ich hab dann einfach bei
google gesucht nach „computer science open position“ und
„lecturer“ / „assistant professor“. Auf
dbworld und anderen Mailinglisten werden auch Angebote
herumgeschickt.


Ich hab dann die „üblichen
Unterlagen“ geschickt; also Anschreiben und Curriculum Vitae
(CV). Um zu wissen, was ich da so reinschreibe, hab ich mir ein
Bewerbungsbuch gekauft für englisch. Das hat aber nicht
geholfen, die Zielgruppe war irgendwie komplett eine andere.


Am Ende habe ich dann einfach
Kollegen interviewt, was die denn so schicken würden und so kam
dann das folgende Ergebnis raus: Anschreiben mit maximal einer Seite,
CV mit maximal 4 Seiten und den Themen



  • Personal Information:
    Name etc.


  • Education and
    Training: Ausbildungsweg in umgekehrter Reihenfolge, mit
    Abschlussnote


  • Professional
    Experience and Project Work: Arbeitsstellen in umgekehrter
    Reihenfolge, mit Fokus der jeweiligen Arbeit


  • Professional
    Activities: Konferenzorganisationen und Gutachtertätigkeiten


  • Teaching:
    Lehrveranstaltungen in umgekehrter Reihenfolge und
    Diplomarbeitsbetreuungen


  • Administrative
    Positions: Stellen in der universitären Selbstverwaltung etc.


  • Publications: Liste
    der Veröffentlichungen, unterteilt nach Qualität


  • Practical
    Experiences: Programmiersprachen und Programme


  • Languages: Sprachen
    mit Einschätzung der Qualität



Das Vorstellungsgespräch war
übers Telefon eine halbe Stunde. Abends um halb 11 (NZ: morgens
halb neun) mit fünf Leuten am anderen Ende der Leitung.


Wie geht so ein Umzug nach
Neuseeland?
Man packt einen Container (z.B 30 m³ oder 60m³)
und der wird dann vorgeschickt. Auf dem Seeweg braucht der 6 bis 8
Wochen, kommt also einige Zeit nach mir dort an. Ich fliege über
Amerika, dabei kann ich 60 kg Gepäck mitnehmen, sonst nur 20kg.
Im Moment bin ich noch beim Packen für den Container, ich hab zu
viel Krempel (35m³ geschätzt von zwei unabhängigen
Umzugsfirmen) und muss noch ausmisten. Also weg mit den alten
Übungszetteln zu Numerischer Mathematik II.


An wen wende ich mich mit Fragen
bezüglich Neuseeland?
Die Neuseeländer haben einen gut
ausgebauten Zugang zum Internet und haben auch viele Informationen im
Netz.


Allgemeine Infos:




  • New
    Zealand Immigration Service


    Alle Formalitäten
    zur Einreise, die Antragsformulare und Information über
    Lebensbedingungen. Sehr informativ.



  • Weltzeituhr


    Zeitzone,
    Geographische Informationen und Vorwahlen. Wichtige Infos zum Start.



Infos für Urlauber
und Neuseelandfans:



Wie kann ich Neuseeland von Europa
aus kennenlernen?
Zum Beispiel in den neuesten neuseeländischen
Film gehen: Whale rider, jetzt im Kino. Sehr schön,
Taschentücher nicht vergessen.


Oder natürlich über Bücher:



  • Neuseeland.
    Polyglott Apa Guide. Jubiläumsausgabe.
    Mein
    Lieblingsreiseführer. Mit Bildern aber auch viel Info, einfach
    schön zum schmökern


  • Auswandern –
    Destination Neuseeland. Ganz interessantes Buch, eigentlich eine
    Habilitationsschrift, aber trotzdem lesbar. Auswanderer nach
    Neuseeland in den letzten 100 Jahren beschreiben ihre Erfahrungen


  • Ein Schuljahr in
    Neuseeland,
    Das Handbuch für ein High-School-Jahr Down
    Under 2003/2004. Wie man als Schülerin/Studentin nach
    Neuseeland kommt, was berücksichtigt werden muss, wer einem
    hilft und welche Kosten auf einen zukommen.



Und wo bist du jetzt genau? Hamilton im
Landschaftsstrich Waikato, viele Kühe und eine Universität, ca. 1,5
Stunden unterhalb von Auckland, der größten Stadt in Neuseeland.
40 km vom Strand entfernt :-)

Fragestellerinnen waren: Maria, Brigitte, Andrea



Seler Fragen stellen unter www.annikahinze.de

 Annika

von Annika

Soft Skills (nicht nur) in Bremen

Soft Skills (nicht nur) in Bremen

Was unterscheidet eine "informatica"
vom gemeinen Informatik-ER? – Sie spült ihre Tasse ab, statt sie auf dem
Tisch stehen zu lassen. Sie grüßt alte Bekannte freundlich und setzt
ein "Brigitte. Letztes Jahr in Freiburg." hinzu, wenn ihr Gegenüber
verständnislos dreinblickt. Sie verteilt ihre Kekse an die Umstehenden,
auch wenn sie die noch nie zuvor gesehen hat. Sie loggt sich im Pool zweimal
(!) aus. Sie öffnet ihre letztjährige Zeitungsclique bereitwillig
für neue Schreiberinnen. Sie hilft wildfremden Frauen bei jedwedem Problem
mit Unix, lpr oder Tastatur. Sie gibt wichtige Informationen (wo gibt’s wann
was zu essen?) immer weiter. Sie benutzt in ihren Beispielen "Wilma Winzig".
Sie belästigt NIEMALS Veronika mit irgendeinem Problem (die hat genug zu
tun!). Sie ist ruhig und aufmerksam in den Veranstaltungen (sagt Maria). Aber
trotzdem engagiert (sagt auch Maria). Sie gibt ihren Sitzplatz für das
aufzubauende Buffet frei (aber nur einmal!). Sie steht niemals im Weg. Sie fasst
spontan mit an. Sie verhilft der Dozentin zu einer guten Gruppendynamik. Sie
sieht definitiv viel besser aus als der Durchschnittsinformatik-ER. Sie ist
immer pünktlich bei allen Veranstaltungen. Und beim Essen. Sie redet nur
von Teilnehmerinnen, Dozentinnen, Professorinnen, Technikerinnen und Studentinnen.
Sie lässt (fast) immer andere ausreden. Sie kauft spätestens am dritten
Tag der informatica ihre Eintrittskarte für das Abschlussfest. Sie steuert
einen tollen Auftritt bei (z.B. beim "Feier-Choir" [faier-kwaier]).
Sie dankt den Orgas und den vielen fleißigen Helferinnen für ihre
tolle Arbeit. Sie kommt auf jeden Fall auch zur nächsten informatica.

 Rike und Maria

von Rike und Maria

FiNuT 2003

Kongress in Berlin: Frauen in Naturwissenschaft und Technik

FiNuT-Impressionen
Von Himmelfahrt bis Sonntag gab’s den 29. Kongress, diesmal unter dem Thema standard:abweichung.
Standardmäßig begann der erste Tag mit einer Versammlung im Hörsaal,
um danach abweichend von männlichen Gepflogenheiten auf der Wiese mit vegetarischem Grillen
und Sekt auszuklingen.
Trommlerinnen sorgten für die Hintergrundmusik.

Wenig informatica-Bekannte (z. T. im Vordergrund), und viele andere Naturwissenschaftlerinnen (z. T. im Hintergrund)
begaben sich die nächsten Tage auf die Suche nach Standards und Abweichungen.
Da ließ sich erfahren, warum Marie nicht Informatikerin wurde*,
welche Möglichkeiten das semantische Web bereit hält,
wie verschieden Technikhaltungen sein können
und dass löten gar nicht so schwierig ist.

*[siehe unten: Gibt’s auch in Bremen auf der informatica feminale, , Anm. der Redaktion]

Ein Höhepunkt für mich war das Fachfrauentreffen Informatik,
dem leider nur eine Stunde eingeräumt wurde.
Für Interessierte gibt es eine Mailingliste,
anmeldbar unter owner-finut-it@uni-hamburg.de (ohne Gewähr).
Darüber laufen Stellenangebote und eher allgemeine Fragen,
da fachlich große Unterschiede festzustellen waren.
Wertvoll ist in jedem Fall der Erfahrungsaustausch und
Buschfunk-Nachrichten sind ja gerade in schwierigen Zeiten wertvoll.

FiNuT-Impressionen
Ein interessanter Vortrag über das Ada-Lovelace-Projekt in Rheinland-Pfalz
war trotz Supersommerwetter am Freitagnachmittag sehr gut besucht.
Vor allem die Fakten, die Diskussionen über den Bedarf frauenspezifischer Projekte erleichtern,
kann frau gut nutzen:
Fast alle jungen Frauen, die einen Ausbildungsberuf wählen,
entscheiden sich für eine von sechs Alternativen:

  • Arzthelferin
  • Einzelhandelskauffrau
  • Friseurin
  • Industriekauffrau
  • Krankenschwester
  • Verkäuferin

Auch die Interpretation von Erfolg bzw. Misserfolg ist bei Mädchen und Jungen
sehr unterschiedlich:

  Erfolg Misserfolg
Mädchen "Da hab ich Glück gehabt" "Ich kann’s ja doch nicht"
Jungen "Das war (allein) meine Leistung" "Da hab ich Pech gehabt"

Das Ada-Lovelace-Projekt stellt mit Mentorinnen Vorbilder, die in den Schulen
Informationen über ihren Beruf aus erster Hand liefern.
Mentorinnen sind dabei Studentinnen und seit 2000 auch weibliche Auszubildende.

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Links:
http://finut2003.leipzigerinnen.de
www.finut.net
www.ada-lovelace.com
"Warum Marie nicht Informatikerin wurde …"

 Maria

von Maria

Dozentinnenkonferenz der Informatica Feminale

Frauenorientierte Lehr- und Lernformen in Informatik und Technik

Fr, 20. Jun. 2003, 10 – 17 h
Sa, 21. Jun. 2003, 9 – 16 h

FH Karlsruhe + Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM)

Leiste

Die öffentliche Konferenz ist für alle interessant,
die technische Inhalte vermitteln wollen.
Ehemalige, aktuelle und zukünftige Dozentinnen
der if sind natürlich besonders gern gesehen.
Ob Forschungsergebnisse zur Didaktik in der Informatik, Best-Practice-Beispiele
zur geschlechtssensitiven Lehre oder der Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten –
hier geht’s zur Sache!

Neue Anregungen für eine lebendige und motivierende Lehre
sind garantiert. Nicht zuletzt durch die Führung durch das ZKM,
in deren Fokus dessen didaktisches Konzept steht.

Ausführliche Infos zur Konferenz
findet Ihr auf der Website der informatica feminale.

Klar, Ihr könnt Euch auch gleich anmelden:

Netzwerk Frauen.Innovation.Technik Baden-Württemberg

E-Mail: vge@fh-furtwangen.de
www.netzwerk-fit.de/informatica

Leiste

Links:
Dozentinnenkonferenz auf der if-Website
Zentrum für Kunst und Medientechnologie
FH Karlsruhe (17 Min vom Hbf mit Straßenbahn oder S-Bahn)
Stadt Karlsruhe
Jugendherberge Karlsruhe (Kategorie III)

 Maria

von Maria

Abschlussveranstaltung MUFFIN 21

Feierlicher Ausklang in Böblingen bei IBM

Am Nikolaustag war es soweit: Das Mentoring-Projekt MUFFIN 21, bekannt aus Presse,
Fernsehen und der informatica feminale, wurde offiziell abgeschlossen.
Wie bei solchen Anlässen üblich, durften erst mal ein paar wichtige Herren
etwas erzählen: Als Gastgeber begrüßte Herr Oehmke (Personalleiter von IBM)
die Gäste, die Projektleitung, die Mentorinnen und die Mentees.
Herr Dr. Thomas, seines Zeichens Staatssekretär des BMBF,
erzählte Anekdoten aus seinem Leben.
Leider wirkte er ein bisschen uninteressiert an dem, was andere zu sagen hatten.

Zahlen und Fakten zum Projekt kamen von Ulrike Petersen,
die dieses Projekt und auch schon das Vorgängerprojekt geleitet hat.
Anhand des Vortrags wurde klar: MUFFIN 21 übertraf alle Erwartungen!

Die folgende Podiumsdiskussion war für uns Mentees wie das Absingen der Lieder vor
der Bescherung: Wir waren nervös, weil danach unsere eigenen Präsentationen folgen sollten.
Doch soviel weiß ich noch: Alle sind für Frauenförderung,
unser Projekt war ein voller Erfolg und wird als Vorzeige-Mentoring gehandelt.
Die Finanzierung von Nachfolgetreffen ist – wie sollte es anders sein – sehr schwierig.
Eine angestrebte Langzeitstudie hängt momentan noch in der Luft,
aber wir arbeiten dran.

Ein paar Inhalte der Diskussion fallen mir auch noch ein.
Frau Dr. Mühlenbruch vom CEWS (Center of Excellence Women and Science) möchte
ein Peer-Mentoring aufbauen. Peer-Mentoring bedeutet, dass das Mentoring
nicht zwischen Einzelpersonen, sondern zwischen Gruppen erfolgt.
Soviel ich verstanden habe, dürfen allerdings nur Frauen mitmachen,
die zumindest theoretisch irgendwann Professorin werden können bzw. wollen.
Schade!

Herr Norbert Eder von der Initiative D21 (zuständig für Marketing) hat mächtig die Werbetrommel gerührt.
[Anm. der Redaktion: Es war zu diesem Zeitpunkt noch Presse anwesend]
D21 steht für einen Zusammenschluss vieler Unternehmen, die ich mir nicht alle gemerkt habe.
Die Mitgliedsliste klingt aber durchaus nach who’s who der Wirtschaft.

Frau Libischer von IBM hat Frauenförderung in ihrem Unternehmen erläutert.
Der amerikanische Führungsstil macht sich hier positiv bemerkbar. Es gibt regelmäßig
Treffen für IBM-Frauen, weltweit und in Deutschland.

Der Herr Dr. Staatssekretär hat auch auf dem Podium nicht wirklich überzeugt.
Er sprach über die breite Masse, die er erreichen wolle. Allerdings habe er nicht das Geld,
dies zu fördern. Er baut auf den Schneeballeffekt. Ins selbe Horn stieß Herr Dr. Polter,
Vorstand bei der Fraunhofer Gesellschaft. Auch Herr Prof. Dr. Christaller vom Fraunhofer Institut AiS
beklagte, dass in den Bewerbungen an ihn "99% Männer zu 1% Frauen
mit der gleichen Qualifikation" eingehen.
Was angesichts der vielen anwesenden qualifizierten Frauen schwer zu glauben war.

Wie geschickt sie auch ihre Fragen formulierte, selbst die Moderatorin Ilse Martin konnte keine verbindlichen Zusagen
bezüglich der MUFFIN21-Zukunft aus dem Podium herauskitzeln.

Einig waren sich alle Diskutanten, dass sich in den Köpfen etwas ändern muss.
Wie genau das zu erreichen ist, war leider nicht zu erfahren. Schließlich sagten
die Vertreter der Wirtschaft ihre Unterstützung für die Beibehaltung der technischen
Kommunikation zu: Die Mailinglisten bleiben bestehen und Webspace soll sich vielleicht auch finden lassen,
so dass das Projekt virtuell fortbestehen kann.

Highlight der Abschlusses: Die Präsentation der Teilnehmerinnen!

Anm. der Redaktion: Es war zu diesem Zeitpunkt keine Presse mehr da :-(

Gelebtes Wissensmanagement

Zum Einstieg in die Stunde der Teilnehmerinnen gab es als Entwicklungsreport ein Mentee-Beispiel.
Von der Suche nach einem Diplomthema und dem passenden Betreuer über
die Recherche für die Diplomarbeit, die fachlichen Kontakte und Diskussionen
bis zum fertigen Prototypen und damit zum erfolgreichen Abschluss als Grundlage
für den bereits erfolgten Berufseinstieg reichte der Bogen,
der über die gesamte Zeit von MUFFIN 21 gespannt werden konnte.

Als zweites handfestes Ergebnis wurde von Barbara Roth das Mentee-Projekt vorgestellt.
Dabei handelt es sich um einen Wissenspool an Erfahrungsberichten. Zunächst innerhalb
der Mentees ins Leben gerufen, ist er mittlerweile auch für die Mentorinnen zugänglich.
Es ist geplant, diese Berichte für Teilnehmerinnen der informatica feminale zu öffnen.

Frauen, die Sie brauchen

In der zweiten Runde ging es um die Teilnehmerinnen am Projekt: Mentorinnen und Mentees
wurden mit ihren speziellen Kenntnissen und Fähigkeiten vorgestellt.
Unter uns gibt es viele, die den Nachwuchs – SchülerInnen und StudentInnen – fördern,
internationale Erfahrungen haben und der Technik ihre angenehmsten Seiten abgewinnen.
Mittlerweile haben etliche Mentees ihr Studium abgeschlossen; auch das wurde in der Präsentation
dargestellt. Verschiedene Karrierewege sind nicht nur bei den Mentorinnen zu finden, sondern
spiegelt sich auch in der Vielfalt der Mentee-Studiengänge wider.

Der kreative Abschluss dieser Präsentation war ein passender
Cartoon mit Calvin (58 kB und ohne Hobbes).

MUFFIN 21 hat Mentoring neu definiert

Die dritte Gruppe trug gekonnt eine gereimte Lobrede
auf das gelungene Netzwerk vor, die das Projekt auf den Punkt bringt.
Damit wurde die Stunde der Muffins elegant und mit Sprachwitz abgerundet.

Links:
MUFFIN 21
IBM Deutschland Entwicklung GmbH
BMBF
Center of Excellence Women and Science
Initiative D21
Fraunhofer Gesellschaft
Ilse Martin & Partnerinnen GmbH

 Maria

von Maria

Standarabweichung

Warum die Norm nicht normal ist

Standardabweichung Sigma
Die Standardbaweichung spielt nicht nur in der Mathematik eine wichtige Rolle (immer wieder gern wird in der Wahrscheinlichkeitsrechnung darauf zurückgegriffen). Standard und Abweichung werden in einem Artikel, der auf der Website der Frauen in Naturwissenschaft und Technik erschienen ist, nebeneinandergestellt, definiert und von verschiedenen Seiten beleuchtet. Nach kurzer wissenschaftlicher Einführung in die Begriffe werden die Notwendigkeit der Abweichung (vom Mittelmaß nach oben) und die Unvermeidbarkeit des Standards (Regelwerke und Gesellschaftsnormen) begründet.

Abweichung Damenrad
Ein schönes Beispiel vom Abweichen ist dieses Verkehrsschild, das es wohl nie geben wird. Aber es trifft die Sache im Kern: In punkto Geschlechtsneutralität ist in der Öffentlichkeit vieles weniger androgyn, als es (nicht nur) Piktogramme vermuten lassen sollten.

Und weil ich nicht den ganzen Artikel und seinen Spannungsbogen verraten will, höre ich einfach hier auf und verweise auf das Original ;-)

Originaltext in voller Länge unter http://finut2003.leipzigerinnen.de/standard-abweichung/

 Maria

von Maria

Women scientists losing out

Women scientists ‚losing out‘

erschienen bei BBC-News online

Der Artikel geht auf die subtile Ungleichbehandlung von Frauen und Männern ein. Baroness Greenfield, eine führende Gehirnforscherin, schreibt im New Scientist: "Es ist nicht unbedingt so, dass Leute einem ins Gesicht hinein unverschämt sind, sondern eher ein Gefühl, dass es Vorurteile auf einem sehr grundlegenden Niveau gibt."

Es gibt immer noch zögernde Personalchefs, die bei Absolventinnen stets im Hinterkopf haben, dass sie ja schwanger werden könnten… Es gilt, diese Kultur von versteckten Vorbehalten aufzubrechen, um wirkliche Gleichberechtigung – nicht Gleichmacherei! – durchzusetzen.

Ein Schlüssel, der das Tor zu dieser neuen Gesellschaft öffnen könnte, ist mehr Flexibilität. Nicht von Frauen, sondern in Arbeits(zeit)modellen und innerhalb unserer Gesellschaft.

Den Artikel gibt’s unter http://news.bbc.co.uk/1/hi/sci/tech/2523427.stm

 Maria

von Maria

Uni-Scouts: Stand der Dinge

Studentinnen als "Big Sister"

Uni-Scouts

Das seit dem Frühjahr laufende Projekt wurde von den SchülerInnen
nach einer eher behäbigen Anlaufphase mittlerweile dankbar angenommen.
Sie wollten Dinge wissen wie:

  • Welche Fächer gibt es eigentlich im Studium?
  • Womit beschäftigt frau oder man sich in welchem Fach?
  • Kann ich auch ohne Abi oder Fachhochschulreife studieren?
  • Wäre es möglich,
    mehr über den Studiengang Informatik zu erfahren,
    indem mich mal eine Scout in Vorlesungen / Seminare etc. mitnimmt?

Mittlerweile gibt es an der Uni neue Studiengänge, etwa einen neuen Ingenieursstudiengang,
so dass sich die Informationsquelle Uni-Scout für StudienanfängerInnen als wertvolle Entscheidungshilfe
erweisen kann.

Weitere Informationen auf der Homepage der Uni-Scouts
unter http://www.uni-scouts.de.

 Maria

von Maria

Comic

Zum Vortrag

Letzte Woche im Vortrag „Zehn Jahre WWW“ haben wir von Brigitte gelernt,
wie schnell (bzw. langsam) das Web ist (bzw. war).
Für alle, die leider nicht kommen konnten, haben wir diesen Vortrag noch einmal als Comic, der zusammenfassen die Entwicklung
visualisiert:

10 Jahre WWW
© Eva Dyllong

Maria

von Eva, Maria

Gesundheitswesen: Frauen werden endlich Thema!

Im Mai 2001 legte die Bundesregierung den ersten Bericht zur Frauengesund-heit vor. Dieser Bericht beschreibt erstmals umfassend Krank-heitsbilder im Zusammenhang mit den Lebensweisen von Frauen und zeigt Wege zu einer frauengerechten Gesundheitsversorgung auf. (Fortsetzung auf Seite 4) (Fortsetzung von Seite 3) Am letzten Montag wurde nun in Bremen offiziell das Projekt "Bundeskoordination Frauengesundheit" (BKF) eröffnet. Die Koordinationsstelle wurde eingerichtet, um die Ergebnisse des Frauengesundheitsberichts umzusetzen."
Das Ziel ist, Erkenntnisse aus 30 Jahren Frauengesundheitsbewegung ins Gesundheitswesen zu implementieren", so Mareike Koch, Ärztin und Leiterin der BKF.

Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, sagte anlässlich der Eröffnung: "Frauen und Männer unterscheiden sich in ihren Krankheiten und Krankheitsursachen. So haben Frauen z. B. andere Symptome beim Herzinfarkt, was oft nicht beachtet wird. Essstörungen und Medikamentenmissbrauch sind typische Krankheiten von Mädchen und Frauen. Wir brauchen ein Gesundheitswesen, das diesen Unterschieden Rechnung trägt." Erster Arbeitsschwerpunkt der BKF werden die gesundheitlichen Folgen von Gewalt gegen Frauen sein. Das Erkennen und der angemessene Umgang mit Gewalterfahrungen sollen zukünftig in die Ausbildung von ÄrztInnen und Pflegepersonal einfließen.

Links:
http://www.bkfrauengesundheit.de – Bundeskoordination Frauengesundheit
http://www.fgz-bremen.de – FrauenGesundheitsZentrum Bremen
http://www.bmfsfj.de – Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

 Rike

von Rike

Zum Thema Wahl: Politikmüdigkeit 2002

Zum Thema Wahl: Politikmüdigkeit 2002

Die Bundesrepublik hat 2,6 Millionen Wählerinnen mehr als Wähler. Die Frauen entscheiden die Wahl – wenn sie denn tatsächlich wählen gehen. Frauen unter 35 sind die wahlmüdeste Bevölkerungsgruppe überhaupt. Interessieren Frauen sich zu wenig für Politik? Oder werden ihre Bedürfnisse von den PolitikerInnen ignoriert? Was könnte Wählerinnen wieder an die Urnen bringen?

Das Frauen-Kulturzentrum belladonna veranstaltet eine Podiumsdiskussion zum Thema "Politikmüdigkeit". Auf dem Podium sitzen Politikerinnen aller Couleur: Antje Blumenthal (CDU, MdB, stellv. Landesvorsitzende der Hamburger CDU, Berlin), Claudia Kühne (FDP, Liberale Frauen, Landesvorstand der Bremer FDP, Bremen), Evrim Barbra (PDS, Frauenpol. Sprecherin des Abgeordnetenhauses, Berlin), Karin Junker (angefragt / SPD, MdEU, Bundesvorsitzende ASF, Berlin), Marieluise Beck (Bündnis ’90/Die Grünen, MdB, Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen, Berlin/Bremen). Moderieren wird die Redakteurin Heide Oestreich. Veranstaltungsort ist das Gästehaus der Universität, Beginn ist um 20.00 Uhr.

Do 19.09. 20.00 Podiumsdiskussion "Politikmüdigkeit im Jahr 2002", Gästehaus der Universität, Teerhof 58 (H Wilhelm-Kaisen-Brücke)

 Rike

von Rike

Heute, vor einem Jahr…

Heute, vor einem Jahr…

Die zweite Woche der informatica ist angebrochen, die Ringvorlesung gerade zu Ende, auf dem Rückweg eine Durchsage in der Straßenbahn: einer der Türme des World Trade Center ist eingestürzt, vier Flugzeuge wurden entführt. Beim Umsteigen am Bahnhof lese ich es schwarz auf weiß in der Sonderausgabe des Weserkuriers: Verheerende Flugzeugattentate in Washington und New York, Terroranschlag auf das Machtzentrum der USA. Mein Gedanke: nichts wird mehr sein, wie es war!
Die unmittelbaren Auswirkungen: den Abend verbringe ich nicht in der Kneipe, sondern vor Fernseh- und Computerbildschirm. Am nächsten Morgen kein zwangloser Treff im Workshop, sondern besorgte Gesichter. Mitleid und Solidarität mit den Opfern, kein Tanz auf unserem Fest am Donnerstagabend. Die ganze Woche Anspannung: werden die USA mit der freizügigen Unterstützung der europäischen Regierungen Langstreckenraketen von Ramstein nach Afghanistan schicken? Was passiert mit uns, unseren Familien, bei einem etwaigen Gegenschlag? Welche Ängste bewegen die Menschen in dem mittlerweile isolierten Land?
Es folgen Tage und Wochen des Wartens, der Kampfparolen, Kriegsnachrichten, Bilder unendlichen Leids, die Eskalation in Nahost, das allzu bekannte Kampfgerassel und das Aufrüsten gegenüber dem Irak – nichts ist mehr wie es war.
Und doch: die informatica feminale lebt. Wie jedes Jahr. Schon fünf Jahre!


Karin Wunderlich

von Karin