Lean-Management in Bochum mit dem Institut für WertschöpfungsExzellenz

Mit einem Programm zur Qualifizierung startet das neu gegründete Institut für WertschöpfungsExzellenz (IWEX) an der RUB (Ruhr-Universität Bochum). Ab Januar 2012 können Fach- und Führungskräfte lernen, wie sie Kundenorientierung und Kostensenkung gleichzeitig umsetzen. Das Programm richtet sich in erster Linie an Leute aus allen Branchen der Industrie. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich ein Zertifikat erarbeiten und ihr Wissen in Einzelseminaren gezielt erweitern.

Kooperationspartner aus Wissenschaft und Wirtschaft

Das IWEX wurde gegründet, um das Wissen der Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft mittels Trainings und Coaching weiterzugeben. Ziel ist, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu stärken, indem Kompetenzen zur Steigerung der Wertschöpfung vermittelt werden. Partner sind der RUB-Lehrstuhl für Produktionssysteme, die Akademie der Ruhr-Universität sowie die LMX Business Consulting GmbH aus Düsseldorf. „Wir greifen dabei auf unsere aktuellen Forschungsergebnisse ebenso zurück wie auf unsere Erfahrungen aus zahlreichen Industrieprojekten und Inhouse-Qualifizierungen in den Unternehmen vor Ort“, sagt Prof. Dr.-Ing. Horst Meier, Leiter des RUB-Lehrstuhls und einer der Gründer des IWEX.

Transferorientierte Qualifizierung

Lean-Management wird für die Optimierung von Prozessen eingesetzt, in der Produktion ebenso wie in der Entwicklung, Instandhaltung, Administration oder bei industriellen Dienstleistungen. Überall braucht man für die Einführung von Lean-Management-Systemen fundiertes Methodenwissen und Anwendungserfahrung. Zudem müssen Lean-Management-Experten alle beteiligten Führungskräfte und Mitarbeiter für den Umstrukturierungsprozess begeistern können. „Das Qualifizierungsprogramm […] bereitet gezielt und umfassend auf diese Anforderungen vor, indem es zusätzlich zu den fachspezifischen Inhalten auch Change-Management-Skills trainiert sowie einen wesentlichen Schwerpunkt auf die Anwendung in der betrieblichen Praxis legt“, sagt Dr. Claus Schulte-Henke, Mitgründer und Geschäftsführer der LMX Business Consulting GmbH.

Wissen in der Pilotfabrik anwenden

Die Trainer bringen umfangreiche Praxiserfahrung aus der Umsetzung zahlreicher Lean-Programme und ihrer Tätigkeit als Referenten, Berater und Coaches mit. Zum Qualifizierungsprogramm gehören u.a. Simulationsspiele, Rollenspiele sowie zahlreiche Praxisbeispiele. Zu dem transferorientierten Lernkonzept trägt auch die Pilotfabrik des Lehrstuhls bei. Hier stehen moderne Arbeitssysteme für die Simulation unterschiedlicher Organisationsszenarien im Werkstattbereich zur Verfügung. So können die Teilnehmer der IWEX-Trainings das erworbene Wissen sofort in der Praxis anwenden, um die Lean-Effekte schnell auf das eigene Arbeitsumfeld übertragen zu können.

Mehr Infos (Seminarprogramm etc.) gibt es unter www.iwex.de beim Institut für WertschöpfungsExzellenz.

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kisswin-Tagung der Nachwuchswissenschaften

Aus meinem Posteingang:

Kisswin.de 2012 Mit dem Titel „Lust auf wissenschaftliche Karriere in Deutschland! Wege, Förderungen und Netzwerke im Überblick“ laden wir im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zum dritten Mal den wissenschaftlichen Nachwuchs Deutschlands am 18. Jan. 2012 zu einer bundesweiten Tagung in die Hauptstadt ein.

Um die Thematik der wissenschaftlichen Karriere aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten, werden wie auch in den letzten Jahren bis zu 500 Nachwuchswissenschaftler/-innen sowie Vertreter/-innen aus den Bereichen Nachwuchsförderung, Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Industrie und Politik im bcc Berliner Congress Center erwartet.

Im Fokus der dritten KISSWIN.DE-Tagung steht die Situation der Postdoktoranden/-innen und deren Karrieremöglichkeiten in Deutschland. Neben Plenarveranstaltungen mit namhaften Rednern/-innen, einer Podiumsdiskussion zum Thema „Qualität in der Wissenschaft“ und verschiedenen parallelen Foren findet begleitend zur Tagung eine Ausstellung statt, bei der sich den Teilnehmenden die Gelegenheit bietet, sich zu informieren und auszutauschen. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, direkt vor Ort Bewerbungsunterlagen einzureichen und sich über konkrete Stellenangebote zu informieren.

Kostenlose Teilnahme bis zum 6. Jan. 2012 auf www.kisswin.de/tagung2012

Dort finden Sie weitere Informationen sowie die Anmeldung zur 3. KISSWIN.DE-Tagung. Falls Sie uns bei der Werbung für unsere Veranstaltung unterstützen möchten, senden wir Ihnen gerne entsprechende Flyer zu. Schicken Sie uns eine Mail an ewers(at)kisswin(dot)de oder janssen(at)kisswin(dot)de mit der benötigten Stückzahl und der gewünschten Lieferadresse.

Wir freuen uns, Sie zur 3. KISSWIN.DE-Tagung in Berlin zu begrüßen!

Mit freundlichen Grüßen

Sabina Jeschke, Anja Richert, Daniela Ewers & Daniela Janßen für das KISSWIN.DE-Team

Dr. paed. Sigrid Busch

Forschungsgruppe Innovations- und Zukunftsforschung

IMA – Lehrstuhl für Informationsmanagement im Maschinenbau & ZLW – Zentrum für Lern- und Wissensmanagement & IfU – Institut für Unternehmenskybernetik e. V.

Fakultät für Maschinenwesen, RWTH Aachen University, Büro Berlin

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Stellenangebote beim Portal scientifica

Website

… lohnen sich auch mal anzusehen: www.scientifica.de/scientifica-events/stellenangebote.html

Da gibt es nicht nur die üblichen Professorenstellen, sondern z. B. auch mal was zum freiwilligen sozialen Jahr Kultur an der Musikhochschule Trossingen für 2012/2013: „Selber denken, selber handeln und selber bestimmen“.

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itSMF-Jahreskongress: Einladung an Studierende

Aus meinem Posteingang…

5. und 6. Dezember 2011 in Kassel

(ITSM = IT Service Management, ITIL)

Im Rahmen des 11. itSMF-Jahreskongresses 2011 wird speziell für IT-Nachwuchskräfte das ITSM Camp „ITSM trifft seine Zukunft!“ organisiert. Im Rahmen dieses ITSM Camps haben ITSM-Nachwuchskräften  die Möglichkeit, gemeinsam mit Kongressteilnehmern über Anforderungen an das IT-Service-Management und zukünftige Entwicklungen zu diskutieren.

Speziell zu den beiden Themenbereichen

  • Consumerization und
  • Organizational Change

werden interaktive Sessions (World Cafe, Lightning Talks, Poster Sessions) durchgeführt.

Studierende mit Interesse am IT-Service-Management sind besonders eingeladen.

Die ersten 50 Anmeldungen erhalten kostenfreien Zugang zum ITSM-Camp sowie zum gesamten Programm des itSMF-Jahreskongresses (First Come – First Serve)!

Weitere Informationen unter: www.itsmf.de

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TOP 25 der Ingenieurinnen Deutschlands

Die einflussreichsten Ingenieurinnen sind jetzt vom dib (deutscher ingenieurinnenbund e.V.) bekanntgebeben worden.

Aus Berlin kam am 27. September die Meldung rein, wer im Finale in der Top-25-Liste gelandet ist. Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens hatte der dib in diesem Jahr dazu aufgerufen, Ingenieurinnen für die Wahl der  einflussreichsten Ingenieurinnen Deutschlands vorzuschlagen. Zahlreiche Unternehmen, Hochschulen, Verbände, Netzwerke und Privatpersonen folgten dem Aufruf und nominierten ihre Favoritin. Über 200 Ingenieurinnen wurden genannt. Für die Top 25 wurden Frauen mit einem Studienabschluss oder einer Promotion in den Ingenieurwissenschaften mit deutscher Staatsbürgerschaft bzw. mit einem Arbeitsort in Deutschland berücksichtigt. Entscheidend für die Auswahl war die aktuelle Position, die die Ingenieurin besetzt.

Das Ergebnis

Das Ergebnis könnt Ihr Euch in Form einer Liste ansehen: „Die 25 einflussreichsten Ingenieurinnen Deutschlands“. Es ist schon interessant, sich die Vielfalt der Positionen anzusehen. Wer noch mehr erfahren will, kann sich beim dib eine Pressemappe (zip-Datei mit 4,3 MB) mit Profilen der Top 25 und Viten der Jury-Mitglieder herunterladen.

Wozu eine Topliste?

Die Liste soll einerseits weibliche Vorbilder bekannt machen und die fachliche Vielfalt darstellen, in denen Ingenieurinnen erfolgreich sind. Das soll insbesondere bei den Mädchen und jungen Frauen den Blick auf ihre Möglichkeiten im Hinblick auf die Karriere weiten. Andererseits soll die Liste die Stereotype in den Köpfen aufweichen. Der dib möchte den Beruf der Ingenieurin für die Öffentlichkeit greifbarer und anschaulicher machen.

Was heißt „einflussreich“?

Ihr Einfluss wurde von der Jury anhand der aktuellen Position und der damit verbundenen Verantwortung der Ingenieurinnen gemessen. Subjektiv, aber nichtsdestotrotz aussagekräftig. Spannend liest sich dabei im Ergebnis die Bandbreite von Ingenieurinnen in der Wirtschaft, von Frauen an Hochschulen und in Verbänden, von der Position in einem Konzern bis hin zur Leiterin eines kleineren Unternehmens.

Wer war die Jury?

Nicht einfach „irgendwelche“ dib-Frauen, sondern Leute aus ganz unterschiedlichen Bereichen (Biographien gibt’s auf der Website des dib):

  • Wolfgang Gollub, Projektleiter von think.ing beim Arbeitgeberverband Gesamtmetall
  • Sylvia Kegel, Mitglied des Vorstands des deutschen ingenieurinnenbundes
  • Prof. Barbara Schwarze, Vorsitzende des Geschäftsführenden Vorstandes des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit, Professorin für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück
  • Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a. D.
  • Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt

Weitere Infos

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FIT in MINT an der Uni Bremen

Frauen.Innovation.Technik

Das Projekt „Frauen.Innovation.Technik – FIT in MINT“ bietet Frauen Weiterbildung im Bereich MINT. Teilnehmende Frauen erhalten Einblicke in die Zukunftsfelder Umwelt, Energie, Nachhaltigkeit einerseits und Digitale Medien andererseits. In diesen Zukunftsfeldern kann frau ECTS-fähige Abschlüsse erlangen. Und zwar jeweils als Vollzeitlehrgang für Arbeitsuchende bzw. als berufsbegleitendes Programm. Als Begleitprogramm bietet das Projekt außerdem Empowerment und Networking für Frauen.

Hintergrund

Um mehr Frauen für MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu begeistern, müssen Einstiegs- und Karrierechancen sowie Berufskulturen deutlich verbessert werden. Suchen Frauen einen ihren Qualifikationen angemessenen Berufseinstieg oder wollen sich nach der Familienpause wieder fit für den Job machen, stoßen sie auf erhebliche Hindernisse. Leider werden Führungskompetenzen von Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen immer noch viel weniger als Unternehmenspotenzial erkannt und gefördert.

Auftaktveranstaltung

Die Veranstaltung „Die Zukunft der Digitalen Medien – eine Karrierechance für Frauen!“ findet am 8. Nov. 2011 im Institut für Wissenstransfer der Universität Bremen statt.

Ab 16.00 Uhr gibt es Grußworte, einen Vortrag mit dem Titel „Digitale Medien: über das Verhältnis zwischen Menschen und Maschinen – und wie Frauen diese Beziehung gestalten lernen“ und eine anschließende Podiumsdiskussion.

Eine Anmeldung ist erforderlich: Eine Anmeldebestätigung mit QR-Karte gibt es, wenn man sich kostenlos unter www.i2b.de registriert und dann anmeldet.

Informationen in den Aktionswochen

Am 30. Jan. 2012 startet das Weiterbildungsprogramm „Digitale Medien für Frauen“, das mit einer Zetifizierung abschließt. Die Infos umfassen die gängigen Fragen, die Frau sich stellt:

Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt in Bereich der Informationstechnik bzw. Medienwirtschaft? Welche Anforderungen sind gefragt und wie passen meine Kompetenzen zu diesen Anforderungen?

Dazu bieten die Veranstalter den Interessentinnen eine kostenfreie vierteilige Veranstaltungsreihe an:

  1. Arbeitsmarktanforderungen + Kompetenzcheck
  2. Selbstmarketing + Selbstmanagement
  3. Networking
  4. Berufliche Ziele + Strategien entwickeln

Die Veranstaltungsreihe findet zweimal statt:

  • 11. + 14. + 16. und 17. Nov. 2011 (je von 8.30 bis 13.30 h)
  • 24. + 28. + 30. Nov. und 1. Dez. 2011 (je von 8.30 bis 13.30 h)

Weiterbildungsprogramm und Inhalte

Die Aktionswochen bilden den Auftakt zu den Weiterbildungsangeboten: In Informationsveranstaltungen, Vorträgen und im Austausch mit Expertinnen erhalten Interessentinnen Einblicke in ihre beruflichen Möglichkeiten.

Das Angebot mit Präsenzphasen, mit eLearning-gestützten Selbstlernphasen und Projektarbeit sichern den Teilnehmerinnen die notwendige Zeitflexibilität, um Beruf und Familie mit dem Weiterbildungsprogramm zu vereinbaren. Eine Internetplattform, individuelles Coaching, Mentoring, Konfliktberatung und Mediation ergänzen das Angebot.

1. Umwelt- und Energiemanagement für Frauen

Naturwissenschaftliche, technologische, ökologische, wirtschaftliche und umweltrechtliche Kompetenzen sowie Aspekte zur Nachhaltigkeit

2. Anwendungsentwicklung für Digitale Medien für Frauen

Auf der Basis bereits erworbener kreativ-gestaltender oder IT-Qualifikationen: Medieninformatik, Anwendungsentwicklung, Softwareergonomie und Mediengestaltung

3. Empowerment und Networking

Management, Führung, Kommunikations-, Präsentations- und Moderationstraining, „Wege in die Selbständigkeit“

Zielgruppen

Frauen aus unterschiedlichen Erwerbs- und Lebenslagen, die trotz vorhandener Qualifikation beruflich nicht weiterkommen und dies ändern möchten.

Expertisenetzwerk

Ein eigens für die Beratung und das Coaching gegründetes Expert/innennetzwerk aus arbeitsmarkpolitischen Fachleuten aus Unternehmen, Wissenschaft und frauenspezifischen Netzwerken unterstützt die Teilnehmerinnen über die gesamte Laufzeit.

Mehr Infos: www.fit-in-mint.de

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Infoabend und Workshop: Auf dem Weg zur FH-Professorin

Aus meinem Posteingang…

Sehr geehrte Damen,

die Planungen für den Informationsabend und den vertiefenden Workshop zum Thema „Auf dem Weg zur FH Professorin“ sind abgeschlossen und wir würden uns sehr freuen, wenn Sie beide Veranstaltungen über Ihre Netzwerke für Promovendinnen und Mentoring-Teilnehmerinnen oder auch über Ihre Alumni-Verzeichnisse „bewerben“ könnten.

Der Infoabend wird am Freitag, den 11.11.2011 von 18:00 – 21:00 Uhr in der Fachhochschule Köln, Claudiusstr. 1, 50678 Köln stattfinden und der vertiefenden Workshop am Samstag, den 12.11.2011 von 10:00 – 18:00 Uhr, gleiche Adresse.

Der Infoabend ist kostenfrei und richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen, die sich für eine FH Professur interessieren.

Für den Workshop erheben wir eine Teilnehmerinnengebühr von 50,- € und er richtet sich an Nachwuchwissenschaftlerinnen, die sich auf Fachhochschulprofessuren bewerben bzw. dies im nächsten Jahr beabsichtigen.

www.gleichstellung.fh-koeln.de

Infos:

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Ein Interview mit Antje

Antje (28) wohnt in Bremen und hat Bioinformatik studiert. Jetzt ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Bremen und forscht in der Bioinformatik. Sie ist bei mir im Kurs „Agile Softwareentwicklung für mobile Geräte – eine Android-App in einer Woche“ und hat meine Fragen wie folgt beantwortet.

Warum bist Du an der Sommeruni?

„Damit ich weitere Frauen in dem Bereich Informatik treffen und vorherige Beteiligte sehen kann. Eine, die im Jahr 2004 teilgenommen hatte, habe ich dieses Jahr wieder getroffen.“

Was war gut, was war schlecht an der Sommeruni?

„Frauen aus ganz unterschiedlichen Bereichen kennen zu lernen und die lockere Atmosphäre fand ich ganz gut. In meinem Kurs im Team zu arbeiten und die Theorie in die Praxis umzuwandeln fand ich ganz toll!“

Was kann man verbessern?

„Eigentlich hat mir alles gut gefallen, darum bin ich hier, doch dass viele Kurse ausgefallen sind, fand ich schade.“

Würdest Du wiederkommen?

„Auf jeden Fall! Ich würde sogar gerne nächstes Jahr einen Kurs über Bioinformatik anbieten.“

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Frauenspezifische Fragen im Bewerbungsgespräch

Vor einiger Zeit stellten wir die Frage in den Raum, ob euch schon einmal frauenspezifische Fragen im Bewerbungsgespräch begegnet sind. Ich sprach mit zwei Teilnehmerinnen und mit Mitarbeiterinnen von Firmen, die auf dem JobForum ihre Firmen vertraten.

Jacqueliné L. ist ausgebildete IT-Business Manager für operative Geschäfte. Sie berichtete von einem Bewerbungsgespräch, in dem sie mit den Worten „Wir haben Sie eingeladen, weil sie Sie die einzige weibliche Bewerberin waren.“ begrüßt. Während des Bewerbungsgesprächs wurde ihr dann die Frage gestellt, ob sie es sich zutraue, mit einer Horde spanisch sprechender Männer zu arbeiten. Jacqueliné antwortete, dass sie damit keine Probleme hätte und dass sie genug Charme hätte mit Ihnen umzugehen.

(Abbildung gefunden auf emanzipation.ch)

Heute ist Jacqueliné froh, diese Stelle nicht angetreten zu haben. Sie würde heute auch gar nicht mehr auf diese „Frauenschiene aufspringen“ und das Wesentliche der Frage beantworten.

Die FirmenvertreterInnen berichteten, dass solche Fragen nicht während des Bewerbungsprozesses in ihren Firmen gefragt werden. Wenige Vertreterinnen berichteten jedoch aus eigenen Erfahrungen. So werden in wenigen Fällen Fragen zur Familienplanung gestellt (diese müssen übrigens nicht beantwortet werden!!). Häufiger wird dann doch die Frage gestellt, ob die Bewerberin Probleme habe, überwiegend mit männlichen Kollegen zu arbeiten. Hier antwortete eine Informatikerin, dass das kein Problem sei, weil sie jeher immer mit männlichen Kollegen bzw. Kommilitonen gearbeitet hat. Es wäre so gesehen normaler Alltag.

Schließlich sollte zusammengefasst werden, dass es passieren kann, dass einem frauenspezifische Fragen im Bewerbungsgespräch gestellt werden. Versucht, Euch nicht auf das Frausein reduzieren zu lassen, sondern beantwortet das Wesentliche der Frage. Unterscheidet eine Firma sehr stark zwischen männlichen und weiblichen Bewerbern, solltet Ihr eurem Bauchgefühl folgen und Euch fragen, ob ihr überhaupt für eine solche Firma arbeiten wollt.

 

Augen-Logo Lina

Big Brother für mehr Freiheit?

Die Unternehmerin Antonella Lorenz hat ein Programm entwickelt, dass jeden Arbeitsschritt ihrer Mitarbeiter aufführt, plant und überwacht. Doch damit will sie nicht kontrollieren – sondern Freiheit schaffen.

Durch die Planung jedes einzelnen Arbeitsschrittes durch das „System“ entfällt viel Arbeit für die Mitarbeiter. Vor einem Projekt werden alle Schritte und der Zeitaufwand eingegeben. Die Programmierer können sich direkt an den Rechner setzen und loslegen. Das benötigte Wissen ist bereits im System; bei Krankheitsfällen kann einfach jemand anderes übernehmen, was bis wann getan werden muss, weiß ja die Software.

Im Interview mit „brand eins“ berichten Lorenz und ihre Mitarbeiter, dass sie mit Hilfe der Software tatsächlich pünktlicher und zielgerichteter arbeiten. Daher kommt auch die Freiheit: Die Mitarbeiter können ihre Freizeit, Abendkurse, Kinderbetreuung usw. planen, ihre verfügbaren Zeiten im System eingeben und durch die effektive Planung entfallen Überstunden und lange Arbeitszeiten.

Um euch selbst ein Bild zu machen, lest das Interview online bei brand eins: http://www.brandeins.de/archiv/magazin/-%C2%AD-744dc669da/artikel/die-planwirtschafterin.html

Augen-Logo Jacqueline

Bücher zu „Verhandlungskompetenz“

Im Kurs „Einfach aber (dennoch) bestimmt eigene Interessen vertreten. Verhandlungskompetenz für eine bessere Zusammenarbeit“ wurden die zwei Punkte Gehaltsverhandlung und das Problem, dass man die Männersprache der Kollegen nicht versteht angesprochen.

Zur Gehaltsverhandlung wurde von Wiebke H. (Teilnehmerin) das Buch „Gehaltsverhandlungen für freche Frauen“ von Cornelia Topf (redline Wirtschaftsverlag 2005) empfohlen.

Kurzbeschreibung zum Buch:

Frauen verdienen in der selben Position noch immer weniger als Männer. Gründe: Frauen fordern viel seltener mehr Gehalt, geben öfter und schneller klein bei – und haben vor allem typisch weibliche Vorbehalte vor und Probleme bei Gehaltsgesprächen. Das erklärt, warum die üblichen Wie-bekomme-ich-mehr-Gehalt-Ratgeber Frauen nicht weiterhelfen. Um diese typischen Selbstsabotage-Strategien von Frauen geht es in diesem Buch – und um die bisweilen fiesen Tricks, mit denen Kollegen und Chefs Frauen um ihren verdienten Lohn bringen.

Von einigen Teilnehmerinnen, wurde das Problem geschildert, dass sie die Männersprache ihrer Kollegen nicht verstehen. Die Dozentinnen Doreen und Vera erklärten uns, dass diese Männersprache was mit dem Kampf um Status zu tun hat. Aus dem Teilnehmerinnenkreis kam dann der Ausruf: „Ja, wenn ich die Spielregeln kenne, dann habe ich auch Spaß einfach mitzumischen!“ Doreen und Vera empfohlen daraufhin auch das Buch „Spiele mit der Macht“ von Marion Knaths. Es soll sehr anschaulich beschrieben und leicht zu lesen sein.

Kurzbeschreibung:

»Ich habe es zwei Mal gesagt. Meinst du, einer hätte zugehört? Und zwei Minuten später sagt Kollege Schröder das Gleiche, und alle sagen: Klasse, Schröder!« – Welche Frau kennt nicht diese oder ähnliche Situationen? Marion Knaths verrät, was Sie tun müssen, damit Ihnen künftig alle zuhören, und sie zeigt, wie Sie als Frau beim Spiel mit der Macht am besten mitspielen.

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Stellenmarkt für Naturwissenschaftler

In dem Kurs Selbstvermarktung kam bei dem Thema „Bewerbungen“ auch die Frage „Wo schaue ich nach Stellenanzeigen?“ Ein Tipp für Naturwissenschaftler, die auf Jobsuche sind/sein werden, ist die Zeitschrift „Arbeitsmarkt – Umweltschutz/Naturschutz“ vom Wissenschaftsladen Bonn.

„Arbeitsmarkt“ beinhaltet die wöchentliche Auswertung von Jobausschreibungen in etwa 55 Tages- und Wochenzeitungen, 46 Fachzeitschriften und 50 Jöbbörsen und Firmenwebseiten. Neben den Stellenanzeigen enthält die Zeitschrift die Kapitel „Ratgeber Arbeit“, „Kurz & Knapp“, „lernen“, „Seminare“ und mein persönliches Lieblingskapitel „Termine“. In der Kategorie „Termine“ werden u. a. Seminare, Tagungen und Lehrgänge zu unterschiedlichen Themen in ganz Deutschland bekanntgegeben.

Beziehen kann frau/man diese Zeitschrift nur als Abo. Die genauen Preise sind auf der Homepage www.wilabonn.de aufgelistet, denn als Student erhält man eine Ermäßigung. Sehr wahrscheinlich ist es dazu, dass eure Bibliothek des Vertrauens diese Zeitschrift in ihrem Sortiment besitzt und daher nicht abonniert werden muss.

Ich hoffe, der Hinweis kann einigen Naturwissenschaftlern eine groß angelegte Suche ein wenig erleichtern!

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Was macht eigentlich so ’ne Mathematikerin?

Vielfalt + Chancen = MathematikDie Broschüre „Vielfalt + Chancen = Mathematik“ >(16,91 MB) zeigt, was Schülerinnen erwartet, die sich für einen Beruf rund um die Mathematik entscheiden. Es gibt hier zwar nur erste Einblicke, die aber immerhin recht vielfältig.

Download unter www.komm-mach-mint.de/Service/Download – weitere Infos rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik mit weiblicher Perspektive gibt’s auf der Website www.komm-mach-mint.de.

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Mensch-Computer-Systeme studieren

In Würzburg gibt es diesen Studiengang seit 2010. Er vermittelt den Studierenden Kenntnisse aus der Informatik und der Psychologie, um technische Systeme auf menschliche Interaktion anzupassen und entsprechend zu gestalten. Teil des Studiums sind aber auch Methoden des Software-Engineering und der empirischen Evaluation von Systemen. Ich hab den Tipp auf der SEACON 2011 von Dieter Wallach bekommen, der dort zu „Usability“ und „User Experience“ sprach.

Mehr Infos: www.mcs.phil2.uni-wuerzburg.de

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Lehre und Lernen in der Ingenieurausbildung

Website

Der „3. Qualitätsdialog – Lehre und Lernen in der Ingenieurausbildung“ ist eine internationale Konferenz, die am 12. und 13. September 2011 in Hannover statt findet.

Anmeldeschluss: 31. Aug 2011

Der VDI lädt gemeinsam mit dem Stifterverband und der HRK ein. Gespräche mit Vertretern aus Hochschulen, Forschung und Industrie über Anforderungen und Aufgaben in der Weiterentwicklung der Ingenieurausbildung sollen Anregungen geben. Darüber hinaus gibt es Platz für Diskussionen in vier Arbeitsgruppen:

  • Kompetenzorientiertes Lehren, Lernen und Prüfen
  • Projektorientierte Lehrformen in der Studieneingangsphase
  • Diversität und Studienerfolg
  • Learning-driven design of project-based courses (Englisch) – International experience

Auf der begleitenden Posterausstellung mit Beispielen guter Lehre ist Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Konferenzsprache ist deutsch. Die Teilnahmegebühr beträgt 50,– EUR und enthält Tagungsunterlagen, Abend- und Mittagessen sowie Pausengetränke.

Mehr Infos zu Programm und Anmeldung: www.vdi.de/konferenz-lehre oder im Flyer Lehre und Lernen in der Ingenieurausbildung 2011

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Erinnerung: 1. Women-MINT-Slam in Bremen

Bitte sehr, mal wieder was aus meinem Posteingang. Noch habt Ihr ’ne Chance, Euch mal richtig zu präsentieren …

„Liebe Frauen der Sommerunis 2011 in Bremen,

hiermit möchte ich Sie nochmals auf unseren Women-MINT-Slam hinweisen, welcher vom nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen „Komm, mach MINT.“ veranstaltet wird:

Women-MINT-Slam
Mittwoch, 7. September 2011
Beginn: 19 Uhr
Ort: Universität Bremen

Alle Teilnehmerinnen und Dozentinnen der beiden Sommerunis sind eingeladen, am Women-MINT-Slam teilzunehmen und dem abstrakten Begriff MINT ein Gesicht zu geben. Mit Ihrem Forschungsprojekt und Ihrem Beruf wecken Sie das Interesse an MINT bei anderen Frauen!
Alle Informationen zum Women-MINT-Slam, der Teilnahme sowie Science-Slam-Beispiele finden Sie im angehängten Dokument.

Wir freuen uns, wenn Sie dabei sein möchten und diese neue Form der Wissenschaftskommunikation ausprobieren möchten!

Schicken Sie einfach Ihre Anmeldung mit einer kurzen Skizze Ihres Vortrags per E-Mail an Maya Schulte.
Der Anmeldeschluss ist diesen Mittwoch, 10. August 2011!

Wir freuen uns auf einen spannenden ersten Women-MINT-Slam!

Schöne Grüße aus Bremen,
Veronika Oechtering und Maya Schulte“

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Femtec – eine gute Idee wird 10

WebsiteIn diesem Netzwerk haben sich zehn Technologieunternehmen und acht Technische Universitäten zusammengeschlossen. Sie haben sich die Förderung des weiblichen Führungsnachwuchses vorgenommen. Seit 10 Jahren haben mehrere hundert Absolventinnen die Programme abgeschlossen und bilden nun ihrerseits ein Netzwerk aus Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen.

Die Femtec setzt in allen Phasen einer erfolgreichen Karriere an: Die Angebote richten sich an junge Menschen am Übergang zwischen Schule und Studium, an Studentinnen und Absolventinnen und an die weiblichen Führungskräfte der Zukunft.

Wozu das alles? Am Ende soll es nicht nur mehr Chefinnen geben, sondern überhaupt mehr Frauen in den Ingenieur- und Naturwissenschaften. Drücken wir ihnen (den Ladys und der Femtec) die Daumen!

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Eine Unkonferenz zur IT

LogoOder genauer: Unkonferenz für Software- und Systementwicklung

Auf dem it-camp treffen sich Erfahrene und weniger Erfahrene, Wissende, Interessierte und Wissensuchende, Einsteiger und Quereinsteiger, Manager und Entwickler, Denker und Macher zum fachlichen Austausch. Das dauert einen Tag lang, von acht bis achtzehn Uhr. Das it-camp startet mit einem Impulsvortrag. Der weitere fachliche Austausch wird mit Arbeitsformaten wie Open Space, World Cafe, Fishbowl etc. organisiert.

Die Diskussion startet – hoffentlich – bereits vor der eigentlichen Veranstaltung. Und zwar durch Beiträge, Positionen, Fragen… Das kommt dann ins it-camp-Blog. Bei der Anmeldung gibt frau oder man den eigenen Aufgabenschwerpunkt an. Und dann soll Jede/r ein paar Fragen beantworten:

  • Welche konkreten Fragen will ich auf dem it-camp bearbeiten?
  • Welche Thesen sind für mich diskussionswürdig?
  • Will ich eine These, einen Erfahrungsbericht, eine Idee in einem Kurzvortrag von 5 Minuten vorstellen?

Innovativ finde ich, dass bei der Anmeldung die Teilnahmegebühr je nach Bereitschaft selbst festgelegt wird. Zwischen 80,- und 900,- EUR kann frau da investieren. Im Durchschnitt müssen es dann 300,- EUR pro Anmeldung werden, damit die Konferenz sich trägt. (Ein schönes Beispiel für Spieltheorie und Kooperation. Aber das nur nebenbei… ) Das it-camp findet drei- bis viermal jährlich in Hamburg statt, immer freitags. Das nächste Motto ist: „Theorie U – von der Zukunft her führen“ und wird diskutiert am 28. Oktober 2011.

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Hilfe zum Lernen lernen

Website Lern-Plan-AG

Das Lernen lernen – in der Schule ging’s noch vom Lehrer aus, was gelernt wurde  – und oft genug auch, wie gelernt wurde. Beim Einstieg in den Unialltag sieht das Ganze plötzlich ganz anders aus. Um die frisch angekommenen Studis zu unterstützen, hat das Kölner Studentenwerk ein Projekt erarbeitet. Es heißt „Lern-Plan-AG“ und hilft mit Hinweisen, Erklärungen und Planungshilfen zum Herunterladen.

Alle Infos dazu gibt’s unter www.kstw.de unter den Stichwörtern „Psycho-soziale Beratung“ und „Lernberatung“.

Übrigens können nicht nur Erstis an der Uni von den Tipps und Vorlagen profitieren ;-)

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Handwerk mit goldenen Glaskugeln

Die SEACON 2011 erbrachte den Beweis: Innovative Diskussionsformen sind auch für „Tekkies“ nützlich. Dazu gab’s hochkarätige Vorträge und Berichte aus der Praxis, von Profis für Profis. Das Motto  der SEACON 2011: Softwareengineering als Handwerk. Meisterhaft! Und so war es auch. Die Ankündigung in der zeitung hat nicht zuviel versprochen.

Open Space

Open-Space Agiles Team

Open-Space-VorstellungAuch für das Netzwerken zwischen Informatikerinnen taugt die SEACON 2011; ich habe Jutta getroffen, Inhaberin der IT-Beratung data in transit, die auch schon mächtig für die informatica feminale aktiv war. Wir sind uns bei der Open-Space-Session „Wie mach ich mein Team agil?“ über den Weg gelaufen. Seit einem Jahr bringe ich meinem Entwicklungsteam und dem Projektleiter die Vorzüge von Kanban nahe. Seit einigen Jahren versuchen wir uns außerdem an einem scrummigen Vorgehen. Jedenfalls konnte ich noch Tipps gebrauchen. Und die kamen denn auch, wie Ihr auf der entstandenen Mindmap links sehen könnt. Rechts ein Bild von der Zusammenfassung einer anderen Open-Space-Session (auf dem Foto: Mindmap „Werte“).

Agil Rechnungen abwicklen

Aber der Reihe nach… die Eröffnungskeynote war schon mal ein gelungener Ausblick auf die Exzellenz der Beiträge. Da ging es um die BPM-SOA-Agilisierung einer Versicherung. Wie das ging, hat der Redner Dr. Horst Karaschewski, Leiter der Anwendungsentwicklung bei der HanseMerkur, zielgenau dargestellt. Spannend auch, was dabei außerhalb der reinen Softwarerealisierung abläuft. Und wieder einmal ist die Erkenntnis für die Machbarkeit einer fundamentalen Umstellung, dass die wichtigen Leute (Stakeholder, Führungskräfte…) einem solchen Vorhaben den Rücken decken müssen. Eingägig dargestellt war auch, wie man aus dem reinen Workflow von Mensch zu Mensch und der reinen Automatisierung, die nach dem Anstoß vollkommen ohne menschliche Interaktion auskommt, auf einen hybriden Prozess kommt. Der Hybrid wird angestoßen, läuft automatisch ab, wartet auf menschliche Interaktion, läuft weiter, bis vielleicht noch ein Mensch einen Entscheidung trifft, einen Parameter setzt o.ä. und ist am Ende keine Kette verschiedener Prozesse, sondern bildet die Fachlichkeit im Ganzen ab. Schick. Als Ausblick auf den nächsten Schritt gab es dann die Idee, dass die oder der Versicherte einfach einen 2-D-Barcode von der Arztrechnung mit seinem Smartphone fotografiert, das Ganze an die Versicherung smst/mmst und dann in wenigen Minuten das Geld auf seinem Konto erstattet bekommt, statt wie bisher 1 – 2 Wochen darauf warten zu müssen.

Viele Vorträge am Montag

Montag hab ich alle Sessions mitgenommen, Dienstag eine Session durch einen ausgiebigen Ausstellungsbesuch ersetzt und Mittwoch vor meiner leider verfrühten Abreise noch zwei Architekturslots gehört. Hier kann ich nur einen Querschnitt zeigen, wer mich – z. B. dieses Jahr in Bremen – mal persönlich trifft, kann mich gern ansprechen.

Okay, nach dem Disclaimer jetzt der Querschnitt: Der Vortrag „Sind wir nicht alle ein wenig anders“ der auch als „Businesskabarettisten“ tätigen Herren nahm sich Veränderungsprozesse zum Thema. An sich höchst spannend. Leider erfüllten sie die Erwartungen nicht, sondern erweckten den Anschein, ihr Publikum nicht ganz ernst zu nehmen. Es gab interessante Übungen, die durch die Art der Durchführung fast ins Lächerliche kippten. Schade drum. Aber was soll ich davon halten, wenn jemand mir 1.000,- EUR anbietet, wenn ich mir dafür mit einem Hammer auf dem Finger schlagen lasse? Dass ich mich da nicht melde, liegt nicht daran (wie vom Redner interpretiert), dass ich intuitiv vor den möglichen Schmerzen zurückschrecke, sondern dass ich ihm nicht abnehme, dass er tatsächlich das Geld rausrücken würde. Solche Erkenntnisse muss man anders vermitteln!

Ein Highlight dagegen war der Vortrag, der gruppendynamische Phänomene und Scrum zusammenbrachte: „Psychologie im Gedränge„.  Die Expertise des Redners, der Informatik und Psychologie studiert hat, war von Anfang bis Ende zu spüren. Und die Folien waren auch klasse. Handgezeichnet, sehr individuell. Da hat sich jemand wirklich Gedanken um das Publikum gemacht, und was ihm das Zuhören und Zuschauen erleichtert.

Scrum vs KanbanMit einer Kombination von Professionalität, Sach- und Fachkenntnis sowie Unterhaltungswert kam dann wie im letzten Jahr das Team von it-agile auf die Bühne. In diesem Jahr ging es um die stacheldraht bewehrte Mauer zwischen eingefleischten Scrummern und Reine-Lehre-Kanbaniern. Henning Wolf und Bernd Schiffer zeigten in „Scrum, Kanban und (r)evolutionäre Veränderungen„, welche Stärken und Schwächen die beiden Verfahren haben und wie sich die beiden nutzbringend gemeinsam einsetzen lassen.Scrum vs Kanban Obwohl ich vorher das Standardwerk zum Thema Scrumban bereits recht gut durchgeackert hatte, waren mir einige Erkenntnisse neu,  alle waren sehr gut auf den Punkt gebracht .

Am Dienstag

Im Vortrag um Design Principles machte Jörg Bächtiger das Publikum mit Konzepten bekannt, die noch grundlegender sind als Design-Patterns. Neben Kohäsion, Design by Contract, Single Responsibiliy und loser Kopplung gab es jede Menge Richtlinien, die man sich im Laufe eines Softwareentwicklungsprojekts durchaus mal hin und wieder ansehen sollte. Nicht für kurzlebige Kleinprojekte, aber für jede Applikation, die so lange läuft, dass Wartung einen wichtigen Platz einnimmt.

In der Keynote: „Usability Engineering: Theoretische Grundlagen und praxisorientierte Realisierung“, die am Dienstag den Blick auf den Nutzer einläutete, sprach Dieter Wallach über bekannte Ansätze und praktische Erfahrungen. Er beschäftigt sich nicht nur an der Hochschule mit User Experience, sondern lässt sich auch Praxisluft in Form einer Firma um die Nase wehen. So hatte er aus aktuellen Projekten benutzer-, aufgaben- und kontextangemessenen User-Interfaces mitgebracht, deren Bedeutung er dem Publikum erläuterte.

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) betreiben das Netz mit dem weltweit dichtesten Bahnbetrieb. Das geht nur mit gescheiter IT-Unterstützung. Aktuell gehören dazu über 1.000 Anwendungen, mit zahlreichen Überlappungen in Funktion und Datenhaltung. Die zu integrieren ist sicher nicht trivial. Wie das Zusammenspiel aussieht, verriet „Das End-of-Life einer hochintegrierten Anwendung“ – ein Plädoyer für gut durchdachte Unternehmensarchitektur.

Pecha Kucha

Pecha KuchaDie Pecha-Kucha-Perfomances in diesem Jahr waren breit gefächert – wenn auch nicht ganz so breit wie im letzten Jahr. Montag ging’s um Behavior-Driven-Development, Apache Camel, Systemtheorie, Lernen von der Schule lernen und den iPhone-Faktor: Der Wunsch nach modernen User-Interfaces und die Wirklichkeit. Dienstag gab es dann nochmal fünf Slots: Service-Component-Architecture in der Verkehrstechnik, Pair-Programming, die Google-App-Engine und mobile Anwendungen: Web or App?

Das Highlight bei diesen Kurzvorträgen war für mich, wie Holger Koschek (Autor des Buchs „Geschichten vom Scrum“) die Charakteristika der Feuerwehr auf ein agiles Team mappte. Großes Kino.

Drumherum

Wegen der Frauen-WM im Fußball gab’s am Montagabend wieder ein Kickerturnier. Nett. Aber es geht noch besser (*g*).  Wie wäre es mit Airhockey? Oder Pong?!?!?!? Das wär mal was!

Location: Atlantic Kempinsky HamburgAnsonsten kann ich die Location – trotz hotelinterner Umbauarbeiten mit Krach – immer noch  empfehlen. Das Essen war wieder außergewöhnlich gut. Auch das Wetter haben die Veranstalter/innen zauberhafterweise wieder unglaublich gut hinbekommen. Hochsommer pur.

Sehr gut gefallen hat mir in diesem Jahr, dass es einen Stand vom dpunkt-Verlag gab. Das hat der Ausstellung doch einen deutlichen Mehrwert beschert. Viele der Besucher haben sich mit guter Fachliteratur eingedeckt. Kein Wunder, es liefen ja auch Autoren dort herum. Und ich gebe zu, dass ich mir nach einer Session das Buch des Redners bestellt habe (mehr davon in einer Rezension später hier in der zeitung).

Überhaupt war die Ausstellung wieder mit Profis besetzt. Das Themenspektrum reichte von Beratung über Weiterbildung bis hin zur Zertifizierung von Testprofis.

Handwerk mit goldenen Glaskugeln

Unter dem Titel Glaskugel: unser Blick in die Zukunft wagten ein paar Mutige ihre Zukunftprognosen. Die Expertenriege – bestehend aus Holger Koschek, Carola Lilienthal, Jochen Meyer, Bernd Oestereich und Henning Wolf – stellte ihre Thesen vor: DSL als Programmierparadigma, Agilität als Selbstverständlichkeit in der Zukunft, ein kommendes Zeitalter der Standardisierung, Komplexität wächst immer stärker und Zusammenhänge werden uns entgleiten oder schlicht: die Konzentration auf Lösungen statt auf Softwareprodukte. Wir als Publikum durften uns dann entscheiden, welches Thema in der Fishbowl diskutiert werden sollte (nicht böse sein, ich hab vergessen, welches es war, die Komplexität villeicht? – Die Diskussion war so oder so spannend). Fragen durften dann nur noch gestellt werden, wenn man sich vorne auf den leeren Stuhl gesetzt und mitdiskutiert hat. Im Auditorium war Schweigen angesagt.

Meine Einschätzung, dass wir in den letzten Jahren viele goldene Hämmer für viele goldene Nägel erlebt haben (von Second Life spricht heute keiner mehr), durfte ich denn auch nur vorn vor versammeltem Festsaal preisgeben. Dabei appellierte ich an eine Rückbesinnung auf das eigentliche Ziel: Menschen bei ihrer Arbeit oder Aufgabe zu unterstützen. Damit meinte ich natürlich nicht nur Kunden, deren erste Ideen wir in der Software 1:1 umsetzen sollen. Vielmehr ging es mir darum, den Blick zu weiten auf die tieferliegenden Bedürfnisse. So dass am Ende die Software Dinge wirklich erleichtert statt nur Symptome zuzudecken. Ihr seht, ich hatte meinen Spaß – es mussten mir mal alle zuhören, denn ich hatte ein Mikro ;-)

http-centricArchitekturtag am Mittwoch

„Lessons Learned in Large HTTP-centric Systems“
Wer mal wieder so richtig gut mit Fachwissen unterhalten werden will, soll sich mal Jim Webber anhören. Er war einer der internationalen Gäste dieser SEACON. Aus Großbritannien angereist, spielte er mit Bildern und Metaphern auf die alte „Feindschaft“ zu den Franzosen an, nicht ohne die Ironie dabei deutlich zu machen. Am meisten jedoch bekam er selbst ab; wenn es mal Negativbeispiele dummer Fehler brauchte, gab er seine eigenen Fauxpas zum Besten. Wie ein Entwickler einen bösen Bug fängt, schauspielerte er zuerst drastisch (anpirschen, greifen, würgen, auf den Boden werfen und zertrampeln) und dann lebensnah (Tippen auf einer Lufttastatur). Ach ja, ich hab auch was gelernt, über http, Enterprise-Service-Bus (ESB) und warum Spaghetticode nicht verschwindet, wenn man eine Box drumherum malt und die Jalousien runterlässt…

Die Integrationsfalle – Chancen und Risiken bei der Pflege von Systemlandschaften
Nicolai Josuttis hat unbestritten großes Fachwissen. Auch seine Schreibe ist gut lesbar. Aber leider muss ich sagen, dass sein Vortrag nicht dieselbe Qualität aufwies. Er bezog sich deutlich zu oft auf die Keynote von Webber, der dort ein bisschen gegen ESB geredet hatte, und versuchte, seinen eigenen ESB-Ansatz zu verteidigen. Das wäre unnötig gewesen, es sei denn, er unterschätzt sein Publikum und traut ihm nicht zu, sich selbst eine Meinung zu bilden. Denn die Teilnehmer der SEACON wissen sehr wohl einzuordnen, wann der eine Ansatz und wann der andere Ansatz sinnvoll ist.

Außerdem tigerte er ständig hin und her, so dass mir der Kopf wirr wurde. Wie ein Mit-Zuschauer bemerkte: „Er war nicht für uns da, wir waren für ihn da.“

Fazit

Erstklassig. Immer noch gibt’s in der Softwareentwicklung einen deutlichen Männerüberschuss, ich habe weniger als 10 Fachfrauen gezählt.

Ich will nächstes Jahr wieder hin – und noch mehr von Euch dort treffen!

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