Im Dezember ging es bei „W wie Wissen“ (ARD) ums Spielen.
Zwei Beispiele dafür, warum ich Informatik immer wieder neu interessant finde…
Gamification oder eben „Spielifizierung“
Der Mensch spielt gern, nicht nur als Kind
Menschen können nicht anders, sie spielen. Auch im Alltag. Slalom fahren, auch wenn gar kein Parcours da ist? Klar! Es gibt doch die Fahrbahnmarkierung. Und auf dem Bürgersteig kann man prima versuchen, jede Fuge zu treffen.
Diese Spiele sind alltäglich.
Doch Spiele können noch mehr.
Spielerisch arbeiten
Eine relative neue Forschungsrichtung beschäftigt sich damit, wie sich die Arbeit zum Spiel machen lässt. Das nennt man dann Gamification oder Spielifizierung. Die Idee ist, Prinzipien aus dem Spiel in eine andere Umgebung zu übertragen, z. B. an den Schauplatz der täglichen Arbeit. Am Fließband, im Call Center oder im Büro.
Es gibt verschiedene Variationen für Motivation: Bonusprogramme sind schon eine einfache Art der Gamification. Der Anreiz besteht hier im Wettbewerb, sich mit anderen, aber auch mit sich selbst zu messen. Höher, besser, weiter, schneller… Das allein ist ja nicht neu.
Deswegen legt die Forschung für Gamification fünf Kriterien fest, deren Vorhandensein für die Arbreit motivieren und langfristig wirken sollen.
- „Informationstransparenz: Wir müssen immer genau wissen, was von uns verlangt wird und welche Möglichkeiten wir haben, vergleichbar mit dem Blick auf ein Spielbrett, das vor uns steht.
- Echtzeitfeedback: Im Spiel ist es das Normalste der Welt. Wir machen etwas und wissen sofort, ob es funktioniert hat oder nicht. Wir merken unmittelbar ob wir gegensteuern müssen. Im Job ist das nicht immer so. Wir bekommen oftmals gar kein oder nur sehr verzögert Feedback, das ist demotivierend.
- Herausforderung: Im Spiel werden wir immer wieder gefordert – deswegen wird es uns auch nicht langweilig. Im Arbeitsalltag hapert es daran leider oft. Aber nur die Aktivitäten, bei denen wir uns weiterentwickeln können, sind für uns dauerhaft interessant.
- Entscheidungsfreiheit: In einem Spiel gibt es ein klares Ziel und eindeutige Regeln. Wie wir uns aber innerhalb dieses spielerischen Rahmens bewegen, bleibt uns überlassen. In der Arbeitswelt ist das häufig nicht der Fall. Uns wird zwar gesagt, wo wir stehen und wo wir hin müssen – meist ist der Weg aber auch genau vorgegeben. Eigeninitiative ist oftmals unerwünscht. Das kann auf Dauer frustrieren.
- Klare Ziele, Meilensteine und Regeln: Wir kennen zwar das übergeordnete Ziel unseres Unternehmens. Runtergebrochen auf die alltägliche Arbeitsebene, werden die Zielvorgaben aber oft schwammig. Wir kennen nicht einmal ganz genau die Regeln: Darf ich das noch machen? Wie weit kann ich gehen? Das führt zu Unsicherheit und langfristig ebenfalls zu Demotivation.“
Quelle: www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/spiel-114.html
Training für Gehirne, die an Demenz leiden
Das Spiel „Schiff Ahoi“ ist ein Kognitionstraining für Ältere, die wegen ihrer Demenz ihre Alltagsfähigkeiten verlieren. Die Zielgruppe des Spiels sind Senioren, auch solche, die noch nie mit dem Computer gespielt haben.
Nach zwei Monaten Testphase, in der zwischen 20 und 30 Minuten „Schiff Ahoi!“ gespielt wurde, zeigten sich Ergebnisse. Bei den Computerspielenden wuchs das Gehirn im präfrontalen Kortex tatsächlich an der vorhergesehenen Stelle. Im Vergleich zu den Kontrollgruppen, die gar nicht oder mit herkömmlichen Trainings geübt hatten, waren die Computerspieler deutlich schneller und besser.
Quellen und mehr Infos:
- www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/w-wie-wissen-vom-19-12-2015-102.html
- www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/spiel-114.html
- www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/spiel-120.html
- http://gd-bachelor.htw-berlin.de/forschung/ctgames
Maria