Warum Wildtiere nicht ohne Informatik auskommen – Informatiktage im Duisburger Zoo
Anlässlich des Informatikjahres gab es im Zoo Duisburg eine Spezialführung zur Aktion "Arche Noah: Arten schützen – dank Informatik". Nachdem es den Tiergärten bewusst geworden war, dass sie nicht nur Ausstellungs- und Naherholungsort sein wollen, gab es allerdings mit der Zeit ein Problem mit der Übersichtlichkeit. Zum Beispiel ist ab einer gewissen Datenmenge kaum noch zu überblicken, welche potentiellen Väter man mit welchen potentiellen Muttertieren zusammenbringen darf. Schließlich ist Inzucht so weit wie möglich zu vermeiden. Früher wurden die Zuchtbücher nämlich per Hand geführt. Und da kam den Tierschützern die Informatik gerade recht. Die bietet ihnen in erster Linie die Möglichkeit, die Daten in einer Datenbank zu strukturieren, gezielt abzufragen und so mit relativ wenig Aufwand die Zuchten zu koordinieren. Außerdem ermöglicht das Web Vernetzung, so dass der potentielle Genpool weltweit durchsucht werden kann und der Informationsaustausch der weit verstreuten Expert/innen ungemein erleichtert wird. Pro Zoo gibt es in der Regel eine Person, die sich (zusätzlich zur normalen Zooarbeit, versteht sich) um die Zuchtdatenbank kümmert.
Die Zucht von Wildtierarten wird jeweils von einem Zoo aus weltweit koordiniert. Für Duisburg sind das die Fossa (s. Foto unten), eine Schleichkatzenart, und die Pinselohrschweine (Foto rechts, die kleinen fuchsbraunen Vierbeiner im Hintergrund). 1994 wurde dem Zoo Duisburg die Koordination des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes für die Fossa als das größte Raubtier auf Madagaskar übertragen. Ziel dieses Zuchtprogrammes ist unter anderem, eine genetisch intakte Population der Fossas aufzubauen und zu bewahren. Seit ein paar Jahren sind die Duisburger auch bei der Nachzucht von Koalas enorm erfolgreich – sie haben mit einer Handvoll Tieren dieselben Nachwuchserfolge wie die alteingesessenen Profis aus San Diego – dort allerdings gibt es ca. 50 Tiere, mit denen gezüchtet wird.
Computergestütztes Zuchtmanagement ermöglicht es, dass 630 Zoos aus über 70 Ländern seit 1974 mit Hilfe spezialisierter Software miteinander an der Arterhaltung arbeiten können. Alle 630 Zoos sind seitdem untereinander vernetzt. Tiere reisen schon mal rund um den Globus, wenn es gilt, neue Paare zusammenzustellen oder soziale Gruppen zu stabilisieren. Die Kosten übernimmt jeweils der anfordernde Zoo.
Details zu Software und Einsatzbreite
Auch andere Informationen als die für geeignete Elternpaare sind im ZIMS – zoological information management system – zu finden. Ohne umfangreiche Informationen zur Biologie, ohne Kenntnis über tiergärtnerische Einzelheiten und tiermedizinische Befunde der einzustellenden Tiere wären – nicht nur am Kaiserberg in Duisburg – Koalas und Pinselohrschweinee, Fossas und Gorillas dem endgültigen Artentod ausgeliefert.
Da dieses Programm in Duisburg erst demnächst im Einsatz ist, konnte mir Herr Swatek als Fachmann aus dem Zoo Duisburg noch keine
Erfahrungswerte geben. Aber eine Einschätzung: "Die Vorteile sind auf jeden Fall die Tatsache, dass
es nicht mehr für die unterschiedlichen Aufgaben von Tierärzten und Zoologen
unterschiedliche Programme […] gibt, sondern alles in einem
Programm unterkommt sowie viele neue Funktionen und Verbesserungen in der
Handhabung."
Ein ZIMS-Update erscheint in diesem Jahr. Das System ist eine web-basierte Applikation des US-amerikanischen Unternehmens ISIS (International Species Information System). Die Zielgruppe umfasst Zoodirektoren, Pfleger, Zoobetreiber, Wissenschaftler/innen und Andere, die im Bereich des Artenschutzes arbeiten. Zu den angebotenen Funktionen gehören auch Wetterinformationen, nach denen sich entscheiden lässt, welche Tierart wann ins Außengehege geschickt werden darf. Eine einfache Kalenderfunktion kann das Tierpflegepersonal dann z. B. im Herbst daran erinnern, dass es Zeit ist, die empfindlichen Arten wieder ins Haus zu holen.
Drei verschiedene ZIMS-Variationen sind derzeit verfügbar.
- ZIMS ASP-Version
Website mit der Möglichkeit, Transaktionen durchzuführen.
Was braucht frau, damit es läuft? Rechner mit P3- oder P4-Prozessor, stabile schnelle Internetanbindung, Internetexplorer 6.0 SP1 oder höher, Vielnutzer von Dokumenten, Bildern und Multimedia sollten einen lokalen Fileserver in Erwägung ziehen - ZIMS lokal gehostete Version
ZIMS "spricht" mit einigen anderen Anwendungen. Für Institutionen gibt es Multinutzerzugang. Voraussetzung dafür ist, dass es eine eigene IT-Abteilung mit technischem Personal gibt.
Was braucht frau, damit es läuft? Zwei Server mit P4-Prozessoren, Microsoft SQL Server 2005 Standard oder Enterprise Edition, Microsoft Windows Server 2003, 2 GB RAM, mindestesns 100 GB Festplattenplatz oder ein Fileserver für intensive Nutzung von Dokumenten, Bildern und Multimedia, schnelle Internetanbindung - ZIMS Standalone-Version
Arbeitsplatzversion für Institutionen, die eingeschränkten Internetzugang haben, und in denen nur ein oder zwei Personen das System benutzen, die keine tiefgehenden Computerkenntnisse haben. Diese Version wird außerdem als Ergänzung zur ASP-Version eingesetzt als lokales Notsystem.
Was braucht frau, damit es läuft? Rechner mit P4-Prozessor mit mindestens 512 MB RAM und 20 GB freiem Speicherplatz, Windows XP Professional SP2 oder höher, Microsoft SQL Server 2005 Express Edition und zeitweise Internetanbindung
Weitere Infos:
Zoo Duisburg
www.isis.org, ZIMS-Lieferant
www.zoodirektoren.de
www.waza.org
Informatikjahr


Quelle des Fossa-Fotos: http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Fossa.jpg
Exkurs Baumkänguruhs
Wie gefährdet sie sind, habe ich nicht so genau erfahren. Gelernt habe ich aber, dass sie eher schlecht klettern können. Sie fallen schon mal vom Ast – das macht sie zu meinem Lieblingstier des Jahres. Ich finde, dem Tier auf dem Foto steht leise Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. ("Nur nicht in Panik geraten – nur nicht in Panik geraten – nur nicht …")
Maria
von Maria
Hier mal eine etwas andere Rezension. Aus der Reihe Computer + Unterricht habe ich mir die Ausgabe e-learning herausgepickt. Der Leitartikel „E-Learning in der Schule: Chance oder Bedrohung?“ berichtet über die Grundlagen des E-Learning, skizziert eine kurze Geschichte des E-Learning und listet allgemeine Möglichkeiten des E-Learning auf. Eine Definition aus dem Artikel bringt es auf den Punkt: „das von Raum und Zeit unabhängige Lernen“ – eine Definition von vielen, aber soweit okay. Im Überblick lernt frau unter anderem, dass sie digital aufbereitete Schulbücher mit dem Buzzword „E-Teaching“ bezeichnen darf.
Sommer 2005 in Dubai
Mit den Zügeln in der Linken und der Gerte in der Rechten legten also im Sommer 2005 die zehn blau- und rotgewandetetn Roboter die 3 km lange Rennstrecke zurück. Angefeuert wurden sie von Hunderten von Fans. Die Kamele erreichen dabei eine Geschwindigkeit von bis zu 30 km pro Stunde. Allerdings geht es in diesem Rennen nicht ums gewinnen, sondern um einen Test unter realistischen Bedingungen. Nach dem Test ist es klar; die Roboterjockeys reiten die Kamele auch in der echten Rennsaison.
Mach mit!
Die praxiserprobte Einführung bietet unterhaltsame Anekdoten und pfiffige Beispiele. Für den Einstieg in die doch manchmal trockene Materie „Logik“ ist das Buch sehr leserinnen- bzw. lernerinnenfreundlich. Die Autoren haben zum Beispiel darauf geachtet, bei Notationen den Weg der Verwirrung möglichst zu vermeiden. Kryptische Formeln sind nicht ihr Ding – alles ist gut erklärt. Beispiele werden kapitelweise fortgeführt. Der Blick über den Tellerrand landet unter anderem auf den Anwendungen, die es für die Logik in der Informatik gibt. Dazu gehören die automatischen Computerbeweise.
Was soll ich sagen – kaum hab ich das Buch vor mir, stecken schon jede Menge Lesezeichen drin. Außer viel Fachwissen und Erfahrung hat die Autorin auch Übungen eingebaut, die die Leserin allein oder auch in einer Gruppe ausprobieren kann. Warum in der Gruppe? Weil das für (oft positive) Rückmeldungen gut ist.
Was tut frau, um sich nicht selbst auszuknocken? Ganz einfach: gelassen bleiben. Ganz einfach? Naja, sooo einfach nun auch wieder nicht. Keine Panik, beim Gelassensein hilft es, das vorliegende Buch gelesen zu haben. Die Umsetzung der Tipps ist zwar – wie so oft – auch harte Arbeit an sich selbst. Es lohnt sich aber, denn gelassene Menschen wirken kompetent und werden ernst genommen. Anhand von Beispielen erklärt die Autorin Fallen im (Arbeits-)Alltag und Strategien, aus diesen Fallen als Siegerin wieder herauszukommen. Das Buch ist ganz nett geschrieben. Ein Beispiel, wie verschiedene Blickwinkel die Beschreibung einer Tasse beeinflussen können, erinnert mich stark an das
Das Postkarten-große Büchlein mit Übungen (dafür bitte Stift, Papier und Kreativität bereitlegen) will Tipps geben, wie sich eigene Ideen und Interessen durchsetzen lassen. Auch wenn das kompakte Format wenig Spielraum lässt – die ganze Sache gestaltet sich hier meines Erachtens zu oberflächlich. Es werden zwar Bilder, Wortwahl, Metaphern angesprochen, die den Gesprächsverlauf beeinflussen. Aber nach jedem Abschnitt stellt sich unüberhörbar die Frage: War das alles?!? Manche Tipps funktionieren vielleicht auch einfach nicht im Medium Buch. Aber das ist es nicht allein. Selbst im Abschnitt über Bilder sind keine solchen enthalten.
Der dünne Band führt breit, aber nicht tief ins Thema ein. Für Hobbyfotografinnen, nicht für Profis, ist der praktische Ansatz interessant. Die Themenauswahl ist sehr gut, es gibt Tipps für alle Phasen der Reise: vorher, unterwegs und nachher.
Dieses englischsprachige Werk beschäftigt sich mit Pattern Recognition – Mustererkennung. Dieses Thema findet sich mittlerweile in vielen Feldern, von Kommunikationsingenieurwesen über Bioinformatik bis zu Data-Mining und Datenbankretrieval. Das Buch ist eine Neuauflage und enthält jetzt auch neue Entwicklungen, unter anderem im Data-Mining. Neue Erkenntnisse aus Lerntheorie und „Support Vector Machines“ sind eingeflossen. Neben Bildanwendungen kommt hier zum ersten Mal auch Audio ins Gespräch – bzw. ins Buch. Das Ganze ist ein echter Wälzer und enthält jede Menge Formeln, Koordinatensysteme in verschiedenen Dimsensionen, Selbstähnlichkeit und sogar Ultraschall.
Dan Cederholm verrät in diesem Buch Hacks und Tipps, die leicht nachgemacht werden können. Der Stil ist kurz, knapp und effektiv (oft auch effizient). Und trotzdem sehr unterhaltsam zu lesen. Die Beispiele sind präzise und werden Schritt für Schritt entwickelt. Also erst der herkömmliche Ansatz, dann die Umstellung auf „bulletproof“ – kugelsicher. Was ist denn nun der Bulletproof-Ansatz? Ein Design ist „bulletproof“ (kugelsicher), wenn es so robust ist, dass es unter so vielen Umständen wie möglich lesbar bleibt und funktioniert.
Vier Informatikerinnen gelangen an einen Fluss, den sie überqueren müssen. Sie können nicht hinüber schwimmen, tauchen oder waten. Denn der Fluss ist wild und gefährlich. Sie müssen die einzige Brücke weit und breit benutzen.
Leider sind die Vier sehr unterschiedlich flink:
Das ist kein Buch, sondern eine Box. Darin finden sich Materialien zum Einfach-Mal-Machen einer Präsentation, einer freien Rede und für ein stimmiges, selbstbewußtes Auftreten vor zwei oder vor 2.000 Menschen. Geeignet sind die Karten, die Handbücher und die Audio-CD für Einzel- und Gruppenübungen. In der Tat sehr spielerisch und sicher nicht für Jede und jede Situation passend. Aber immerhin doch sehr breit angelegt.
Dieser handliche, kompakte Band ist der ideale Begleiter auf einer kürzeren Bahnfahrt. Danach kann frau zwar nicht perfekt moderieren. Aber grundlegende Begriffe sind (nochmal) erklärt. Ideal ist das Buch für diejenigen unter Euch, die schon mal irgendwann etwas zum Thema gemacht haben und ein paar Gedächtnisstützen suchen. Für komplette Einsteigerinnen sind die Erklärungen meines Erachtens zu knapp. Interessant ist das Buch aber auch für die, die sich erst noch überlegen müssen, ob sie tiefer ins Thema einsteigen wollen.
Zielgruppe des englischsprachigen Buches ist die nächste Generation von Designern für interaktive Systeme. Diese Einführung führt ein in die Praxis der interaktiven Systeme und ihrer Erstellung. Die Perspektive liegt dabei deutlich auf dem Menschen, der das System (später) benutzen soll.
Dieses englischsprachige Buch will eine Brücke schlagen zwischen Programmiererin und HCI-Spezialistinnen (Human-Computer-Interaction). Wenn frau Mitglieder beider Gruppen fragt, sagen die Programmiererinnen, dass User Interface Design natürlich nach der Programmierung stattfindet. Die HCI-Spezialistinnen dagegen schwören darauf, dass die Programmierung natürlich nach dem User Interface Design stattfinden muss. Das Buch ist verständlich geschrieben und breitet die Themen übersichtlich vor der Leserin aus. Themen werden immer wieder aufgegriffen, was einerseits gut ist, andererseits aber auch verwirren kann.


Diese englischsprachige Publikation von Jenny Preece ist ein Standardwerk auf dem Gebiet der „Online Communities“. Es ist ein interdisziplinäres Buch, das für verschiedene Zielgruppen geeignet ist. Zum einen kann es für Studierende, die sich mit „Online Communities“ oder Human-Computer-Interaction im Bereich Cyberspace beschäftigen, interessant sein. Zum anderen wird es die Enthusiasten ansprechen, die mehr über „Online Communities“ wissen wollen. Schließlich sollen sich Wissenschaftlerinnen angesprochen fühlen, die einen Überblick über die „multi-disziplinären“ Themen suchen, die hier angesprochen werden. Dementsprechend lernt frau hier auch etwas über die (Fort-)Entwicklung solcher Gemeinschaften.
Das Buch richtet sich an alle, die mit Texturen arbeiten wollen. Dabei stehen – klar – typische Texturen für Spiele im Vordergrund. Auch die Beispiele für die Erklärung der Grundlagen kommen aus dem Spielekontext. Die reiche Bebilderung passt zum Thema und die Erklärungen anhand von Beispielbildern sind eingängig. Natürlich wird auch die Frage beantwortet, was denn überhaupt eine Textur ist. Die DVD enthält eine Demoversion von Photoshop CS2 und Genetica2. Außerdem findet die geneigte Leserin hier nicht nur alle Bilder aus dem Buch, sondern noch weitere.
Am CeBIT-Samstag trafen sich im Convention Center der Messe Hannover nicht Vertreter verschiedener Unternehmen und Organisationen. Darunter Microsoft Deutschland, die Telekom, die Fraunhofer Gesellschaft. Leider waren Wenige da, die zum vielseitigen und exzellenten Nachwuchs der I(C)T, der Informations- und Kommunikationstechnologien, zählen. Immerhin, nach längerer Durststrecke sieht die Branche jetzt wieder etwas Land. Unter diesem "aufgehenden Stern" startete denn auch der Kongress "Exzellenz und Power in ICT". In der ansteigenden Konjunktur ist eine neue Nachwuchsinitiative keine schlechte Idee.
Ansätze in die richtige Richtung berichteten alle Plenumsmitgliedern: Die Telekom bietet ihren Angestellten vorbildliche Kindertagesstätten, die schon früh Naturwissenschafts- und Technikverständnis bei den Minis fördern. Die Fraunhofergesellschaft bietet Programme für den Nachwuchs, unter anderem Mentoring. Microsoft hat das Projekt "Schlaumäuse" ins Leben gerufen, eine Kindergarteninitiative. Dort werden die Minis beim Sprach- und Kommunikationserwerb unterstützt, dem Baustein, der vor allem anderen Lernen steht.
Nach dem Plenum präsentierte Dr. Deborah Keyek-Franssen in ihrem
Mittlerweile sind einige Forderungen von damals erfüllt – Frauen dürfen von ihrem Wahl- und Stimmrecht Gebrauch machen (sollten sie auch!). Wo es noch hapert? Zum Beispiel an der "Entgeltgleichheit", der gleichen Bezahlung für Frauen und Männer. Und das liegt nicht nur daran, dass Frauen häufiger schlechter bezahlte Arbeit tun und mehr Teilzeitjobs haben.


