Naturwissenschaftlerinnen: Karrierefragen mal anders betrachtet

Karriereführer für Naturwissenschaftlerinnen

Cover

Das Buch will nicht zur akademischen Genderdiskussion mit politischen Analysen beitragen, sondern praxisbetonter Karriereführer für Studentinnen und Absolventinnen im Bereich Naturwissenschaften sein. Karin Bodewits, Andrea Hauk und Philipp Gramlich bezeichnen ihr Buch als „etwas anderen Karriereführer“. Und das ist es in der Tat. Alles, was die Karriere betrifft, wird angesprochen, ob erste Überlegungen im Studium oder sonstwann im Berufsentscheidungsprozess.

Zum Beispiel ist auch etwas über nicht erreichte Ziele zu lesen. Man kann Einiges darüber erfahren, vor allem, wie man mit dem Nichterreichen umgeht. Und dass Scheitern nicht gleich Versagen bedeutet.

Meines Wissens einmalig ist auch der Abschnitt über Stimmungsschwankungen und das leidige Hormonkarussell: Endlich spricht das mal ein Karrierebuch an. Ob’s hilft? Naja, da müsst Ihr selbst nachlesen, ob die Tipps auf Euch passen.

Lehrreich sind die grundlegenden Infos zum Thema Arbeitsrecht, z. B. wann, wer und warum kündigt – gut zu wissen, vor allem für Einsteigerinnen.

Das Buch greift gezielt auch (mögliche) Probleme bei Fragen rund um die Karriere auf, um die Hürden sichtbar und damit überwindbar zu machen.

Natürlich kommt auch das Thema Beruf und Familie vor. Hier müssen – immer noch – besonders Frauen darüber nachdenken, wie beides zusammen geht. Praktisch in diesem Zusammenhang beispielsweise eine Empfehlung für die Frage: Wie sage ich dem Chef, wenn ich schwanger bin?

Zitat: „Das Buch eignet sich als Ratgeber, aber auch als unterhaltsame Feierabendlektüre.“ Stimmt. Unter anderem durch viele Zitate aus der Praxis, also viele Erfahrungsberichte aus dem echten Leben. Wie immer der beste Ratgeber: Das Leben.

Die Autorinnen und der Autor

Die Niederländerin Karin Bodewits hat an einer britischen Universität im Bereich Biochemie promoviert. In Deutschland bekam sie ihr erstes Kind und erlebte überrascht, wie schwierig es in Deutschland ist, Familie und Karriere als Naturwissenschaftlerin unter einen Hut zu bringen. Von ihrem Heimatland, das als erste „part-time economy of the world“ bezeichnet wird, brachte sie eine andere kulturelle Prägung mit. Mitgründerin des Start-up-Unternehmens ScienceMums.

Andrea Hauk ist promovierte Biotechnologin und betreute zuletzt in einem mittelständischen Diagnostikunternehmen Produkte von der Idee bis zur Markteinführung. In ihrer Funktion als Entwicklungsleiterin deckte sie Produkt- und Protokollentwicklung, den Bereich Training sowie globalen Kundensupport ab.

Philipp Gramlich ist promovierter Chemiker (Nanotechnologie und bioorganische Chemie) und bringt Erfahrungen von in- und ausländischen Universitäten mit. Bei seinen bisherigen Positionen konnte er die Arbeitswelt in Betrieben verschiedener Größe sowie die Vorzüge weiblicher und männlicher Vorgesetzter erleben. Mitgründer von ScienceMums.

Fazit: Interessant

Themen

  • Familie und Beruf
  • Karrieremöglichkeiten
  • Endlosschleife Praktikum
  • Lebens- und Berufswege
  • Alternativen zur klassischen Forscherkarriere
  • Bewerbung
  • Jobwechsel
  • Aufstiegsmöglichkeiten
  • Wiedereinstieg nach einer Familienpause

Karin Bodewits, Andrea Hauk und Philipp Gramlich: „Karriereführer für Naturwissenschaftlerinnen. Erfolgreich im Berufsleben“. Wiley-VCH 2015. 29,90 EUR. ISBN 978-3-527-33839-9 .

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Konstruktiver Umgang miteinander

Wundertüte Konflikt

CoverKonflikte bergen nicht nur Risiken und Gefahren in sich. Sie können wie eine Wundertüte auch positive Überraschungen bereithalten. Leider nutzen Viele diese Chance viel zu selten. Das Buch zeigt, wie man Konflikte – bei konstruktivem Umgang mit ihnen und miteinander – gewinnbringend nutzt.

Zum Einstieg empfängt die geneigte Leserin ein kleiner Exkurs zum Thema Wahrnehmung, gefolgt von einer Überleitung zu „Wahrnehmung und Interpretation“ bis hin zu „Wahrnehmung und Verhalten“. Ein wichtiges Stichwort darin: Beobachten statt Bewerten. Mit einer kleinen Übung kann man erkennen, wo man statt zu beobachten doch schon wieder bewertet … und sich so selbst das Leben schwer macht.

Im Abschnitt „Die drei Säulen der guten Zusammenarbeit“ fallen mir zwei Sätze ins Auge: „Spannend ist, dass der Mensch eher ein Geber als ein Nehmer ist. Wir stehen nämlich ungerne in der Schuld anderer Menschen.“ (Für besonders interessierte Leserinnen: Fachbegriff „Reziprozität„.) Die Beispiele und Hilfen im Abschnitt „Reizmanagement“ beleuchten ein altbekanntes Schema neu: Change it – Leave it – Love it. Es gibt Hinweise explizit für Führungskräfte und wie sie klug bei Konflikten vorgehen können. Wenn sie’s interessiert lesen, sind sie schon weit auf diesem Weg… Ein paar gute (und kaum abgedroschene) Fallbeispiele für berufliche Konfliktsituationen runden den guten Eindruck ab.

Auf einer zusammenfassenden Seite mit dem treffenden Titel „Tipps für Streithammel“ ist kurz und knapp dargestellt, wie man Konflikte ordentlich schürt. Hier steht kompakt aufgelistet, welche Verhaltensweisen zum destruktiven Konfliktverhalten gehören. Schon auch ein bisschen lustig, wenn man’s so liest…

Für einzelne Themen finden sich jeweils Wissen, Methoden und Modelle (z. B. von Schulz von Thun) und direkt im Anschluss daran die Erläuterung dieser Theorien anhand eines Fall- oder Praxisbeispiels.

Fazit: Gutes Buch, könnt Ihr Euch mal zulegen…

Themen

  • Strategien zur Konfliktlösung
  • Kooperative Konfliktgespräche
  • Verständnis erlangen
  • Persönlichkeit und Verhalten
  • Schwierige Gesprächspartner
  • Innere Konflikte
  • Konflikte im Team
  • Konfliktmoderation
  • Reiz und Reaktion

Thorsten Schildt: „Wundertüte Konflikt. Praxisleitfaden“. Schilling-Verlag. 2014. 34,- EUR. ISBN 978-3-930816-67-5.

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Ingenieurberuf… empfiehlt jetzt auch die ZEIT talentierten Frauen

Tipp aus meinem Ing-Netzwerk …

Die ZEIT-Autorin Cosima Schmitt dachte wie viele „Normalos“ über Ingenieure… bis sie selbst und persönlich einen Ingenieur kennenlernte, ihren jetzigen Mann. Ihre Erkenntnisse bis hin zum Sinneswandel („Frauen, werdet Ingenieurinnen!“) sind in einem ZEIT-Online-Artikel nachzulesen. Informatik kommt übrigens auch vor ;-)

Screenshot
PDF: ZEIT: Die verkannte Spezies

Hier hab ich übrigens auch nochmal was gelernt, nämlich dass das Ingenieurstudium ein klassisches Aufsteigerstudium ist. Also von Leuten studiert wird, deren Eltern keine Hochschule besucht haben. Guck. Bin ich nicht allein…

Quelle: www.zeit.de/2015/42/ingenieur-frauen-technik-beruf/komplettansicht?print=true

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Zugreisen durch die Welt

The Journey

Cover

Zugreisen haben eine lange Tradition, das Bild vorm Fenster geht jedoch im Moment des Weiterfahrens schon wieder verloren. Dieses Buch lädt ein, sich ganz unterschiedliche Züge und Zugstrecken aus der ganzen Welt als bleibenden Wert – nämlich auf Papier – aufs Sofa zu holen.

Laut Verlag sind Zugreisen die einzig kultivierte Art des Reisens. Heute, im Zeitalter von Billigfliegern, endlosen Sicherheitskontrollen und Nachhaltigkeitsfragen, steckt darin natürlich noch viel mehr Wahrheit als in früheren Zeiten. Der langsame Rhythmus eines Zuges zwischen Abreise und Ankunft, das entspannte Durchqueren der Landschaft und der Wechsel zwischen Stadt und Land können dem „stressgeplagten Zivilisationsopfer“ eine ganz eigene Entspannung verschaffen.

Das Buch lädt ein, traditionelle und moderne Züge kennenzulernen, spektakuläres Panaroma und gemütliche Speisewagen auf sich wirken zu lassen. Dazu gibt es Geschichten und Fakten zu bekannten Zügen und Strecken: Venice Simplon Orient Express, Glacier Express, Transsibirische Eisenbahn, El Transcantabrico.

Picture

Fazit: Soooo schöne Bilder und wunderbar zum Träumen geeignet!

Sven Ehmann, Robert Klanten und Michelle Galindo: „The Journey. The Fine Art of Traveling by Train“. Gestalten 2015.39,90 EUR (D) / 55,- $ (US) / 35,- £ (GB). ISBN 978-3-89955-569-1.

Filmchen zum Buch unter
https://vimeo.com/126252557

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Beute machen in Seminar & Co.

Beutebuch

CoverDie nächsten Seminare wollen geplant sein – jetzt ist Hochsaison für die Planung 2016. Aus diesem Anlass hier mal eine ganz besondere Buchrezension… für alle, die lehren.

In Seminaren versorgst Du Deine lieben Lernenden mit wertvollem Know-How. Dein Ziel: Die Teilnehmenden befähigen und ermuntern, das Gelernte im Alltag umzusetzen.

Mit Beutebüchern kannst Du den Lerntransfer fördern. Gleich zu Beginn des Kurses überreichst Du jedem Teilnehmer und jeder Teilnehmerin ein persönliches Beutebuch. Noch sind die Bücher leer. Das aber ändern die Lernenden im Laufe der Veranstaltung. Immer wieder gibst Du ihnen Zeit, in denen sie wichtige Gedanken, wertvolle Tipps und Ideen notieren können. Sie können zwischendurch oder am Ende ihre Beute sichten und austauschen. Oder ein Beutestück weiter empfehlen.

Natürlich kann man auch einfach so leere Blanko-Din A5-Hefte verteilen. Mit den extra für Seminare gestalteten Beutebüchern macht man allerdings deutlich mehr Eindruck ;-)

Nutzen

  • Die Lernenden halten inne und überlegen: „Was habe ich gerade gelernt?“
  • Die Lernenden formulieren das Erlernte mit eigenen Worten. So prägt es sich besser ein.
  • Schon bei ihren Notizen können die Lernenden überlegen, wie sie die Inhalte in ihre Praxis übertragen.
  • Die Teilnehmenden nehmen eine kompakte Sammlung mit in die Praxis, die genau auf ihre Bedürfnisse passt.

Und: Vielen Teilnehmenden macht das Lernen mit den Beutebüchern großen Spaß. Manchmal steht am Ende des Seminars Erstauen: „Wow – so viel habe ich gelernt!“

Fazit: Macht Spaß, stimmt die Teilnehmenden zu Seminarbeginn positiv

Themen

  • Alles, was Du willst
  • Alles, was Lernende für wichtig halten
  • Texte
  • Skizzen
  • Eingeklebtes

Jede selbst: „Beutebuch“. Schilling-Verlag. 15,- EUR / 10 Stück. 34,- EUR / 25 Stück. 57,- EUR / 50 Stück.

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Wenn Du schreibst, denk an Flesch

LogoEs gibt eine Website, die zu vorgegebenen Texten den Flesch-Wert berechnet. Das ist ein Lesbarkeitsindex, der Texte in Verständlichkeitsstufen einteilt.  Für die Buchrezension „Elsa mag ich…“ aus der Zeitung erhalte ich das Ergebnis:

„Ihr Text besteht aus 29 Sätzen mit 249 Wörtern, wovon 160 verschiedene. Sie haben total 406 Silben benutzt (Endsilben auf -e zählen nicht). Das ergibt einen Flesch-Wert von 60.“

Was heißt das? Wie leicht ist der Artikel zu lesen? Mit andern Worten, welche Bildung ist erforderlich, um diesen Text gut zu verstehen? Hier der Bildungslevel zum Flesch:

  • 81 bis 100 extrem leicht: 5. Klasse
  • 71 bis 80 sehr leicht: 6. bis 8. Klasse
  • 61 bis 70 leicht: Abschlussklasse
  • 41 bis 60 durchschnittlich: Sek, FOS, Berufsschule
  • 31 bis 40 etwas schwierig: Mittelschule
  • 21 bis 30 schwierig: Matura, Abitur
  • bis 20 sehr schwierig: Hochschulabschluss

Hintergrundinfos, z. B. verschiedene Statistikformeln oder wo der Unterschied zwischen deutscher und englischer Sprache liegt, gibt es unter www.leichtlesbar.ch/html.

Und damit Ihr Flesch demnächst noch besser einordnen könnt, hier ein paar typische Vertreter verschiedener Werte:

  • 90 bis 100: Comics
  • 80 bis 90: Klassische Werbesprüche (Slogans)
  • 75: Buch Genesis aus der Luther-Bibel
  • 60 bis 80: Eingängige Werbebriefe und -texte
  • 50 bis 60: Boulevardzeitung
  • 30 bis 50: durchschnittliche Zeitung
  • 20 bis 40: Anspruchsvolle Zeitung: NZZ, FAZ usw.
  • 10 bis 20: Amtsdeutsch [ohne Abi guckt man da ziemlich in die Röhre, s.o. …]
  • 10 bis 20: Allgemeine Geschäftsbedingungen
  • -20 bis 20: Fachliche Abhandlungen

Mehr davon
http://fleschindex.de (hier kommt sogar 68 für die „Elsa…“-Rezension heraus)
https://de.wikipedia.org/wiki/Lesbarkeitsindex

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Minis plus Small Talk

Gelassenheit lernen

CoverIn schwierigen Situationen gelassen zu bleiben, kann man lernen. Dieses Buch zeigt, wie.  Es ist fundiert mit einem ausgewogenen Verhältnis von Hintergrundwissen und Beispielen aus dem (Berufs-)Leben. Das Buch überzeugt, weil es sich so liest, als hätte die Autorin es selbst in voller Gelassenheit geschrieben. Entsprechend entspannt ist auch ihr Schreibstil.

Besonders gefallen haben mir die vorgestellten Varianten zum Thema Priorisieren, die mit Gedankenimpulsen arbeiten. Ebenfalls gut ist die Erklärung zum „Chairperson-Postulat“ von Ruth Cohn; dies ist für das Thema Delegieren gut erklärt.

Nicht so gut: Das Kapitel zur Schlagfertigkeit ist mit Vorsicht zu genießen und passt meiner Meinung nach nicht so gut rein. Immerhin gibt es dort noch den Hinweis, dass Schlagfertigkeit die Beziehungsebene „zerschlägt“ statt die Lage zu beruhigen. OK für Anfänger.

Verbesserungsvorschlag: Die Grafik zu Aggressionsspirale würde ich anders aufbauen… mir juckt’s in den Fingern… ich mach da mal was… z. B. so:
VA = Verhalten/Auslöser
G = löst Gegenreaktion aus
f = führt zu
b = wird bewertet

Grafik

Ein treffendes Zitat möchte ich Euch nicht vorenthalten, es ist von G. B. Shaw: „Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passten auch heute noch.“ Schlau! Die tollen Tipps im Kapitel über Verhalten in schwierigen Situationen verrate ich nicht, die könnt Ihr selbst lesen.

Folgende Fragen werden angesprochen: Wie erkenne ich Stress-Situationen? Wie kann ich mich bewusst darauf einstellen? Wie überwinde ich Blockaden im eigenen Denken und Fühlen? Wie kann ich auf Agressionen gelassen reagieren und im Konfliktfall Abstand und Zeit gewinnen?

Fazit: Empfehlenswert mit spannender Themenauswahl: Priorisieren, Delegieren, Konsequenz

Themen

  • Ursachen mangelnder Gelassenheit
  • Die eigene Einstellung
  • Hemmschuhe erkennen und überwinden
  • Wege aus der Perfektionismusfalle
  • Lösungsorientiert denken und sprechen
  • Werte bewusst machen und sich selbst wichtig nehmen
  • Prioritäten setzen
  • Verantwortung übernehmen und abgeben
  • Konsequent handeln
  • Schwierige Situationen meistern
  • Klar und respektvoll kommunizieren
  • Angriffe kontern
  • Aggression souverän begegnen

Elke Nürnberger: „Gelassenheit lernen. Jeden Tag mehr Gelassenheit“. Haufe Taschenguide 2015. 7,95 EUR. ISBN 978-3-648-06710-9.

Der perfekte Auftritt

Cover

Wer vorne steht, sei es bei Veranstaltungen oder als Projektverantwortliche in einem Meeting, sollte den Auftritt gut vorbereiten. Wichtig dafür ist, selbstbewusst vor das Publikum zu treten. Das zu erreichen, dabei will dieses Buch helfen. Es erklärt, wie man Weichen für einen gelungenen Auftritt stellt, Körpersprache gekonnt einsetzt, mit  Geschichten fesselt und einen starken Eindruck hinterlässt. Dabei hilft u. a. die Checkliste zur Kleiderfrage, eine Stimmübung Zum Finden der persönlich passenden Stimmlage (recht einfach für alle, die Disziplin aufbringen) und eine auf dem Handzettel dargestellte Schnecke (bremst gallopierend Vortragende sehr wirkungsvoll).

Besonders gefallen hat mir hier das Cicero-Zitat: „So wie ein Pfeilschütze seinen Pfeilen nachblickt, um zu sehen, ob er getroffen hat, so soll ein Redner seinen Worten nachblicken, um zu kontrollieren, ob seine Worte überzeugt haben.“

Nicht so schön ist, dass sich der Autor selbst nicht immer an die empfohlenen Regeln hält, z. B. abgedroschene Analogien unbedingt zu vermeiden. Er schreibt dann allerdings sowas wie… „Seien Sie nicht Teflon, sondern bleiben Sie haften“). Autsch.

Dafür empfehle ich Euch den imho besten Tipp des Buchs: „Lassen Sie auch mal die Bratkartoffeln anbrennen!“ Was das bedeutet? Lies selbst ;-)

Fazit: Ganz nett zum Einstieg. man muss sich nur bewusst machen, dass allgemeine Regeln nicht für jeden Spezialfall gelten.

Themen

  • Erster Eindruck und Optik
  • Eigenbild versus Fremdbild
  • Körpersprache und Persönlichkeit
  • Blickkontakt, Haltung und Gestik
  • Ruhe
  • Monotonie vermeiden
  • Dreier-Regel
  • Storytelling: Das Publikum liebt Geschichten
  • Sprachbilder und Analogien
  • Sanfte Stichwortmethode
  • PowerPoint richtig nutzen
  • Hören Sie zu, seien Sie aufmerksam
  • Zeigen Sie Ecken und Kanten und überzeugen Sie sich von sich selbst
  • Auftrittsangst besiegen

Ernst-Marcus Thomas: „Der perfekte Auftritt. Wie Sie mit einfachen Mitteln Ihre Wirkung verbessern“. Haufe Taschenguide 2015. 7,95 EUR. ISBN 978-3-648-07104-5.

Mehr Inspiration gibt es z. B. unter www.mwonline.de/contentindex/buch/892/Frey,+Gudrun/Reden+macht+Leute!.html
(Hinweis: Diese Website ist von einer anderen Autorin.)

Small Talk Englisch

CoverDas Buch listet typische Situationen mit einschlägigem Vokabular und Phrasen auf. Dazwischen gibt es Tipps zu interkulturellen Besonderheiten. Die Autorin legt den Schwerpunkt auf den amerikanischen Sprachraum. Bei allen Beispielen sind wichtige englische Vokabeln direkt auch ins Deutsche übersetzt. American Englisch und British English unterscheidet die Autorin und gibt an manchen Stellen beide Varianten an.

Leider haben sich Fehler eingeschlichen, was bei einem Sprachbuch nicht so toll ist. An einer Stelle ist z. B. „anniversaries“ mit „Geburtstag“ übersetzt. In dem Kontext müsste es jedoch „Jubiläum“ heißen.

Fazit: Eine Überarbeitung täte gut; das große Small-Talk-Buch (s.u.) ist besser

Themen

  • Kulturelle und sprachliche Tipps
  • Meeting and Greeting People
  • Receptions und Conferences
  • Invitations
  • Saying Goodbye
  • Eating Out
  • Conversations in the Office
  • Talking about People
  • Meeting Customers
  • Socializing Events at Work
  • Cultural and Other Activities
  • Favorite Small Talk Topics
  • Traveling, Cities and Countries
  • Hobbies and Leisure Activities
  • Children, Gardening and Pets
  • Sports and Cars
  • List of Useful Expressions

Helga Kansy: „Small Talk Englisch. Wie sagen Sie es – auf Englisch?“ Haufe Taschenguide 2014. 6,95 EUR. ISBN 978-3-648-03976-2.

Noch ein Small-Talk-Buch: Deutsch

CoverSmall Talk auf Deutsch? Geht natürlich auch, bitte sehr…

Beim Empfang mit dem Sektglas still in der Ecke stehen, während sich die anderen angeregt unterhalten? Das richtige Thema erst fünf Minuten später finden? So was passiert nicht nur in der Fremdsprache, sondern auch in der Heimat. Dieses Trainingsbuch enthält Infos, Übungen und einen Lösungsteil. Übrigens ist dies ein „echtes“ großes Buch, kein Mini…

Das Buch ist kein Taschenguide, sondern größer, etwa Din A-5. Thematisch angenehm umfassend aufgebaut, es gibt viele Übungsvorschläge und mindestens einen davon werde ich mal in einem meiner nächsten Seminare einsetzen.

Fazit: Bessere Small-Talk-Orientierung als das kleine Small-Talk-Englisch-Büchlein

Themen

  • Geschäftsessen, Frühstückbuffet, Firmenfeierlichkeiten…
  • Selbstzweifel überwinden
  • Einstieg in den Small Talk
  • Small-Talk-Themen
  • Nicht geeignete Themen
  • Kritische Situationen
  • Körpersprache, Gestik,  Mimik
  • Stimme
  • Networking

Stephan Lermer und Ilonka Kunow: „Small Talk. Nie wieder sprachlos. Das Trainingsbuch“. Haufe 2011. 19,80 EUR. ISBN 978-3-648-02344-0.

Diplomatie im Alltag

CoverDiplomatie ist mehr als Verhandeln, nämlich auch noch Rhetorik, Ethik, Stil & Etikette, Humor, ergänzt durch Gefühl und Einfühlungsvermögen, Wertschätzung und Respekt.
Grundsätze diplomatischer Kommunikation: Techniken und Gesprächsstrategien. Eine Kernaussage des Buchs: Die Fähigkeit, einen anderen Menschen in seiner Andersartigkeit zu akzeptieren und anzuerkennen, dass er völlig andere Interessen, Erfahrungen, Werte, Ideen etc. hat und haben darf, ist eine wichtige Voraussetzung auf der Persönlichkeitsebene, um diplomatisch zu agieren. Kommunikationstechnische Fähigkeiten sind genauso wichtig wie emotional-soziale Fähigkeiten.

Die Einführung ist insgesamt gut und handwerklich sauber. Es gibt auch hier viele Praxisbeispiele und Übungen aus dem Berufsalltag. Viele Techniken und gutes Handwerkszeug sind kurz und verständlich erklärt. Das lässt sich direkt anwenden. Unter anderem erfährt man, was es mit ethos, pathos und logos auf sich hat. Hab ich doch wieder was gelernt :-)

Nicht so schön ist, dass die Autorin zu Beginn versucht, „Diplomatie-Skeptische“ zu überzeugen, warum Diplomatie sinnvoll und gut ist. Wenn ich das Buch schon ausgesucht habe, um es zu lesen, hab ich bereits für mich entschieden, dass das Thema sinnvoll ist. „Gegenargumente“ und Skepsis sollten – wenn überhaupt – hier nicht so prominent als Einstieg dienen. Mir jedenfalls dauerte es etwas zu lange, bis es mit dem losging, was mich wirklich interessierte.

Fazit: Lesen lohnt

Themen

  • Kernkompetenzen und wahre Diplomatie
  • In der Diplomatie gibt es keine Verlierer
  • Offenheit und Schöntuerei ausbalancieren
  • Gefühlssache
  • Authentisch sein
  • Von der Diskussion zum Dialog
  • Bedürfnisorientierte Argumentation
  • Gesprächsführungstechniken
  • Gewaltfreie Kommunikation und Diplomatie
  • Konfrontationstechnik
  • Lieber nicht!
  • Schwierige Situationen meistern
  • Der aufgebrachte Kunde
  • Ständige Unterbrechungen durch Kollegen
  • Ein heikles Thema
  • Das Gegenüber wird emotional
  • Jemand wird rigide
  • Unsachliche Kritik vom Chef
  • Schlechte Nachrichten überbringen
  • Mit Anzüglichkeiten umgehen
  • Wenn zwei sich streiten …
  • Selbstwert und Selbststeuerung
  • Souveränität
  • Der innere Coach
  • Rhetorik
  • Lobbyarbeit
  • Stil & Etikette

Carmen Kauffmann: „Diplomatie im Alltag. Beziehungen professionell gestalten“. Haufe Taschenguide 2015. 7,95 EUR. ISBN 978-3-648-06512-9.

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Landschaft statt Folien

Packend präsentieren mit Prezi

Cover Mit Prezi kann man einen Vortrag wie eine spannende Geschichte erzählen. Es funktioniert wie eine virtuelle, zur Seite, nach oben und unten unbegrenzte Bühne, auf der die Präsentierende das Publikum via Kamerafahrt durch die Inhalte führt.

Die Autorin ist offizielle Prezi-Expertin und zeigt in diesem Buch die Bedienung, die Strukturierung, das Layout und die Aufbereitung von Inhalten. Interessant: Prezi lässt sich auch kollaborativ nutzen. Und: Das Onlinetool lässt sich auch offline einsetzen.

Fünf Beispielprojekte zeigen typische Anwendungen. So kommt man relativ schnell rein in die im Vergleich zu PowerPoint & Co andere Logik. Die Quickstarttutorials sind sehr leicht nachvollziehbar, auch für „weniger Technikaffine“. Es gibt auch einige Empfehlungen, auf welche Prezi-Funktionen man getrost verzichten kann bzw. besser verzichten sollte. Mit Begründung. Ordentlich gearbeitet, Danke, liebe Autorin. Genauso  lobenswert: Am Ende gibt es nochmal ganz kurze Kurzanleitungen (auch zur Auffrischung geeignet, wenn man die längeren schon mal ausprobiert hat).

Über einen Punkt bin ich gestolpert… ein gedrucktes Buch als Anleitung einer Onlinesoftware, die sich – auch nach Aussage der Autorin selbst – ständig verändert… da stellt sich die Frage, wann die Screenshots und Beschreibungen veraltet sind… Naja, das muss man nur wissen, wenn man das Buch kauft. Es stehen immerhin auch grundlegende Punkte drin, nicht nur genaue Bedienungstipps für die Software.

Mehr über die Autorin könnt Ihr unter zoom-atelier.de und folienmeisterei.de erfahren. Dank ihrer Expertise wurde ihr übrigens in zwei aufeinanderfolgenden Jahren der offizielle Titel „Independent Prezi Expert“ verliehen.

Hinweis an den Verlag zum Titelbild: Och nee!

Fazit: Handwerklich erstklassiges Erklärbuch; interessant als Einstieg in eine eigene Präsentationswelt

Themen

  • Zentrale Idee
  • Grenzen und Schwächen
  • Prezi erstellen
  • Lizenzen
  • Speichermöglichkeiten und Datensicherheit
  • Urheberrecht
  • Layout
  • Kamerafahrt: Pfad anlegen, Rahmen, verzögertes Einblenden, Aus- und Überblenden
  • Prezi in 3D
  • Vorführung
  • Prezis teilen: Link, Fernpräsentation, Zuschauer hinzufügen, Einbetten in Website
  • Prezi mobil
  • Tipps und Lösungen für typische Probleme
  • Kriterien für gute Prezis
  • Wie lange dauert das erstellen?
  • Handout
  • Schritt-für-Schritt-Beispiele

Melanie Eckhoff : „Packend präsentieren mit Prezi. Das Praxisbuch von Konzept bis Vortrag“. dpunkt 2015. 24,90 EUR (D) / 25,60 EUR (A). ISBN 978-3-86490-262-8 .

Übrigens gab Prezi auch schon mal in der Zeitung: „Durch virtuelle Welten führen

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Appetit? Hunger? Stell den 3D-Drucker an…

ScreenshotAdventszeit und Weihnachten nahen – und damit die Zeit der Leckereien. Doch nicht nur dafür, sondern auch als appetitliche Gestaltung für Menschen, die nicht normal kauen oder schlucken können, gibt es mittlerweile gute Lösungen. Oder für den individuellen Schoko-Lolli…

Die Lösung heißt: 3D-Druck von Lebensmitteln. Die VDI-Nachrichten haben dazu einen interessanten Artikel veröffentlicht.

Darin erfahrt Ihr, welche Möglichkeiten es jetzt schon gibt – und wo. Worin man noch besser werden muss. Und dass Kartoffelpüree leichter zu Hause selbst als Material „produziert“ werden kann als z. B. Marzipan. Stichwort Mirkostrukturierung… die technischen Rahmenbedingungen und die materialtechnischen Fragestellungen lassen derzeit jedenfalls jede Menge Raum für kreative Forschungsansätze.

Artikel unter
www.vdi-nachrichten.com/Technik-Wirtschaft/Schmeckt-gedruckt

Mehr zum Food-Druck unter

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Vom Seminar in den Alltag – wie geht das?

Heiter weiter mit Transfermethoden

Cover Seminar besucht, zurück im Alltag ist alles vergessen. Das kennt Jede.

Was bleibt wirklich hängen, was kommt tatsächlich in der Praxis an? Und wie kann man den Transfer in den Alltag unterstützen? Darum geht es in diesem Buch. Die Autorinnen sind Kennerinnen der Ermöglichungsdidaktik und des Konstruktivismus. Durch ihre Tipps sollen Teilnehmende zu Akteuren ihres eigenen Lernens, Unterrichtende zu Prozess- und Lernbegleitern werden. Das Methoden- und Medienrepertoire ist praxiserprobt, reflektiert worden und kontinuierlich weiterentwickelt.

Fazit: Schwieriges Thema, mit diesem Buch kann man sich ihm nähern

Themen

  • Persönliche Reflexion
  • Persönliche Erkenntnisse
  • Welche Erfahrungen möchte ich umsetzen?
  • Welchen Nutzen kann ich daraus ziehen?
  • Welches Symbol fällt mir dazu ein?
  • Mein Zitat des Tages
  • Mein Foto/Bild des Trainings
  • Meine Schlagzeile zum Tag
  • Das erzähle ich anderen davon
  • Das habe ich erwartet
  • Das hat mich emotional berührt
  • Das ist für mich offen geblieben und möchte ich weiter verfolgen
  • Hier sehe ich meine Stärken

Dr. Bettina Ritter-Mamczek und Andrea Lederer: „Heiter weiter mit Transfermethoden. Wie Sie die erfolgreiche Umsetzung Ihrer Trainingsinhalte sichern“. Schilling 2015. 25,- EUR. ISBN 978-3-930816-29-3.

Heft zum Buch: Transferbegleiter

Der Transferbegleiter ist ein Heft mit vorgefertigten Überschriften. Damit kann man sich ein individuelles Transferbuch gestalten. Man kann es für ein Seminar, eine Fortbildung oder über längere Zeit führen – wie es am besten passt. Sei es, dass man eigene Lernerfolge aus Trainingsteilnahmen festhalten oder sich seine Umsetzungsschritte zum Thema Transfer dokumentieren möchte.

Fazit: Gut für alle, die Struktur brauchen

Heft „Transferbegleiter“. Zum Eintragen eigener Umsetzungs- und Transfervorsätze. 3,- EUR. Für Lehrpersonal und Trainerinnen, Seminarleiter und Fortbilderinnen in verschiedenen Paketen zu haben (10, 25, 50 Stück).  16 Seiten.

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Computertechnik vom 19. Jahrhundert bis jetzt, die weibliche Seite der Geschichte…

Ada Lovelace. Die Pionierin der Computertechnik und ihre Nachfolgerinnen

CoverAda Lovelace schrieb 1843 ein paar Kommentare (naja, mehr Länge an Kommentaren als Text im Ursprungsdokument…) und damit „das weltweit erste Programm für eine informationsverarbeitende Maschine“.

Dieser Band zu einer aktuellen Ausstellung zeigt, welche Beiträge Frauen bis heute in der Welt des Digitalen leisten. Natürlich mit Schwerpunkt auf Ada und ihr Leben, ihre Leistung und ihre Ideen.

Das Buch setzt sich mit Ada (1815 –1852) als Programmierpionierin und mit ihrer Stilisierung zur Ikone auseinander. Es blickt auf die Bedeutung „Rechnender Frauen“ im und nach dem 2. Weltkrieg während der einsetzenden Verbreitung von Computertechnik. Die Rolle der Geschlechter in Wissenschaft und Technik wird erläutert und lässt Forscherinnen der Computerwissenschaft (Robotik, Verteilte Intelligenz, Big Data) zu Wort kommen. Die Sammlung von Beiträgen ist für alle, die Adas Leben und Werk von allen möglichen Seiten beleuchtet sehen möchten.

In den Beiträgen zu Adas Leben und Leistung kommen immer mal wieder dieselben Fakten vor, doch die Perspektive ist jedesmal etwas anders. Museums- und Geschichtsfans finden hier jede Menge Material rund um Adas Leben, Werk und Einfluss auf spätere Generationen und Informatik- bzw. Technikthemen.

Neben Ada werden noch andere Informatikpionierinnen vorgestellt. So hab ich z. B. über Grace Murray Hopper gelesen, dass sie den Compiler erfunden hat. Und die Programmiersprache Flow-Matic. Neben Hopper kann man weitere Computerpionierinnen kennenlernen.

Man lernt auch etwas über „Flyology“, die sich Ada mit 12 Jahren für passende Flugapparate ausdachte. Das Thema hat sie dann leider wieder fallengelassen. Dafür blieb ihr Interesse für die Verbindung zwischen Mathematik und Musik wach. Sympathisch.

Neben der menschlichen Seite (Leistungen starker Frauen) konnte ich hier ernsthaft thematisch noch was lernen. Der Beitrag zu Big Data eignet sich sehr gut zum Einstieg in dieses Thema. Er beleuchtet Charakter, Einsatz und Grenzen von Big Data. Dazu erfährt man, wo und welche ergänzenden Methoden für brauchbare Ergebnisse und Interpretationen von Auswertungen immenser Datenmengen notwendig sind.

Auch „Wenn Maschinen denken lernen“ erklärt eins der modernen Buzzwords gut: Das Thema hier lautet „4.0 Trend zu verteilter künstlicher Intelligenz“. Jetzt ist mir viel klarer, was in den Medien mit „4.0“ gemeint ist.

(Bitte, kann mir jemand sagen, wo 3.0 abgeblieben ist? Ist das einfach nur Web 2.0 plus das Semantic-Web-Prinzip? Sachdienliche Hinweise bitte an zeitung.informatica-feminale(klammeraffe)web.de …)

Fazit: So vielfältig wie die Autorinnen und Autoren

Themen

  • Ada Lovelace: Akteurin, Programmiererin, Ikone
  • Zwischen Mathematik und Poesie. Leben und Werk von Ada Lovelace
  • „Princess of Parallelograms“ meets „Queen of Science“. Mary Somerville als Lehrerin, Freundin, Vorbild
  • Charles Babbage und Ada Augusta Lovelace
  • Bilder weben, Musik komponieren. Ada Lovelace und das Universalmedium Computer
  • Wieso gilt Ada Lovelace als die „erste Programmiererin“ und was bedeutet überhaupt „programmieren“?
  • „Conceiving Ada“. Geschichten von Frauen, Cyborgs und kleinen Schwestern
  • Rechnende Frauen, Gender und die Digitalisierung
  • Interpreten der Datenverarbeitung
  • Kultursoziologische Perspektiven auf rechnende Frauen
  • Tendenzen der Digitalisierung
  • Frauen gestalten Softwaretechnik im Kontext
  • Der Humanoide Roboter Nadine
  • Das Ende der Theorie? – (Big) Data Science in den Geistes- und Sozialwissenschaften
  • Wenn Maschinen denken lernen – vom 4.0 Trend zu verteilter künstlicher Intelligenz
  • Medienkunst als Intervention

Sybille Krämer (Hg.): „Ada Lovelace. Die Pionierin der Computertechnik und ihre Nachfolgerinnen“. Fink 2015. 19,90 EUR. ISBN 978-3-7705-5986-2.

Mehr Infos
Ausstellung „Am Anfang war Ada – Frauen in der Computergeschichte

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Kinderarbeit kindgerecht gestalten

BlogKlingt komisch. Macht aber Sinn.

Warum? Weil es Kinder gibt, die arbeiten wollen – um ihre Familie zu unterstützen und um sich (Schul-)Bildung leisten zu können. Gibt es für diese Kinder Arbeit, die einen vernünftigen Rahmen hat, ist das manchmal eine gute Lösung. Kinderarbeit ganz abzuschaffen ist dagegen eine plakative Forderung, die auf den ersten Blick gut klingt und die gleichzeit leider oft an der Realität vorbeigeht.

2017 findet die 4. Weltkonferenz Kinderarbeit 2017 in Argentinien statt.

Auf den bisherigen Konferenzen in Venedig, Den Haag und Brasilia kamen arbeitende Kinder kaum zu Wort, die Debatte wurde über ihre Köpfe hinweg geführt. Und das obwohl Kinder ein Recht haben, gehört zu werden und mitzubestimmen wenn es um ihre Angelegenheiten geht.

Verschiedene NGOs haben sich jetzt zusammengeschlossen, diesen Kindern eine Stimme auf der Konferenz 2017 zu geben.

Bis zur Weltkonferenz im Jahr 2017 sollen weltweit Kinder befragt werden, ihre Wünsche, Probleme, Bedürfnisse und Anliegen zu ihrer Arbeit wahrgenommen und ihre Meinung festgehalten werden. Die Ergebnisse werden dann zu einer Studie zusammengefasst, wobei Kinder bzw. Jugendliche eingebunden sind:

  • Sind die Fragen verständlich?
  • Ist die Studie in einer Sprache verfasst die auch Kinder verstehen?
  • Stellt sie die Lebensrealität arbeitender Kinder angemessen dar?

Die Ergebnisse werden zur Weltkonferenz 2017 veröffentlicht.

Mehr Infos:
http://time-to-talk.info

 

Ach so, ja, ist nicht ganz zufällig, dieses Engagement… die Leute, die daran arbeiten, kenne ich. Und sie machen gute Arbeit!

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Backpacker am Kocher

Survive

Cover

Ratte auf Rollsplitt, englisches Erdbeer-Massaker und Pizzamuffins

FotoMoritz Bojahr (oder „Mow“) kann nicht nur kochen, sondern auch schreiben. Und das überaus lebendig. Und vielfältig – nach der Einleitung für Studis und andere Weltreisende kommt noch ein kurzer Begrüßungstext für Eltern, die das Buch als Geschenk für Weltreisende empfohlen bekommen. In einem angemessenen – deutlich „seriöseren“ – Sprachstil. Fein, für’s Texten geb ich mal ’ne Eins.

Hallo Welt

Zuerst erscheint die Freiheit grenzenlos. Weit weg von Mamas Küche gibt’s Fastfood bis zum Abwinken. Doch das geht schnell ins Geld und auf den Magen. Wer mit dem Rucksack unterwegs ist, muss nicht dauerhaft fettiges Fastfood in sich reinschaufeln.

Foto

Mow, der selbst jobbend ein Jahr durch Neuseeland gereist ist, hat für alle Mist-ich-kann-nicht-kochen-Kinder sein Rezeptbuch geschrieben. Die Rezepte sind für 1 Person konzipiert. Die Fotos vom Essen sind ehrlich, keine gekünstelte Food-Art-Designstücke. So sieht Essen aus. Und alles lecker anzusehen.

Lauter backpackergerechte Rezepte also. Backpackergerecht? Das heißt: billig, schnell, einfach, lecker. Ein Buch, das locker in die Seitentasche vom Rucksack passt. Nicht zu empfindlich gegen ein bisschen Regen. Oder gleich als E-Book ohne Mehrgewicht.

FotoMow bekochte mit Mini-Budget und viel Kreativität in unzähligen unterirdisch ausgestatteten Hostels Hungrige aus aller Welt, sammelte von anderen Backpackern und Reisebekanntschaften bewährte Rezepte – und erlebte: Kochen macht satt, zufrieden und beliebt. Mit seinem Backpacker-Kochbuch teilt er seine gesammelten Rezepte mit – serviert mit nützlichen Tipps, Tricks und einigen Lebensweisheiten. Eine „Horde befreundeter Koch-Legastheniker“ hat sein Buch in Australien getestet und für „brauchbar“ erklärt.

Fazit: Hab mir direkt 3 Rezepte markiert. Geht übrigens auch zu Hause ;-)

Themen

  • Basics & Maße
  • Regeln
  • Kochen – salzig
  • Kochen – süß
  • Rohes Essen
  • Nachtisch
  • Backen – salzig
  • Backen – süß
  • Küchenausstattung

Moritz Bojahr: „Survive. Das Backpacker-Kochbuch. Leckere kulinarische Einfachheiten für Rucksackreisende und Koch-Legastheniker“. Mari-Media 2015. 12,99 EUR. ISBN 978-3-945845-00-4.

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Elsa mag ich, Oma wünsch ich mir!

Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid

Cover

Elsa ist Besserwisserenkelkind, Oma politisch völlig unkorrekt. Die Zwei muss man wirklich ins Herz schließen…

„Alle Siebenjährigen haben Superhelden verdient. So ist das einfach. Und wer anderer Meinung ist, der ist ein bisschen blöd im Kopf.“

Das meint Elsas Oma. Sie war mal Ärztin, ist Chaotin und treibt die Nachbarn in den Wahnsinn.

Elsas Oma ist siebenundsiebzig. Und Elsa? Sieben. Sie schlägt alles auf Wikipedia nach, liebt Superhelden und hat nur einen einzigen Freund: Oma. Elsa ist einst der Kinder, die an den Weihnachtsmann schreiben. Nicht mehr in diesem Jahr – dazu is sie doch schon zu alt-, aber als sie klein war jedes Jahr. Keine Wunschzettel oder die üblichen Sachen, die Kinder dem Weihnachtsman normalerweise erzählen. Sondern Briefe, in denen es um die wichtigen Sachen geht. So fordert sie den Weihnachtsmann auf, sich gefälligst ordentlich für aktuelle gesellschaftliche Belange einzusetzen. Und Elsa fragt genau nach, ob der „Weihnachtself“ den Elfen oder Elben der altnordischen Mythologie zuzuordnen oder doch eher als „Troll“ zu verstehen ist.

So ist Elsa. Damit ist sie in der Welt nicht unbedingt überall beliebt.

Aus Omas Märchen kennt Elsa Abenteuer. Oma lässt auch Elsa darin auftreten. Bis sie Elsa eines Tages auf die Suche schickt – und zwar in der wirklichen Welt. Elsa lernt auf dieser Suche ein Haus, ein Schloss und das Leben kennen. Das kompliziert ist. Oder einfach. Im Grunde beides.

Fazit: Ungewöhnlich, spannende, geballte weibliche Power!

Fredrik Backman: „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“. FISCHER Krüger 2015. 19,99 EUR (D) / 20,60 EUR (A). ISBN 978-3-8105-0481-4.

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Website-„Get started“-Generator

Für Zwischendurch: Designs am Beispiel gängiger Trends… nicht ganz ernst gemeint:

tiffzhang.com/startup

Stöbert ruhig bisschen in den Seiten, um zu sehen, wie austauschbar Websites sind. Schnell ist klar, wer dieselben Agenturen oder diejenigen Agenturen gebucht hat, die voneinander abgucken. Und man erkennt beim Surfen im weiten Web anschließend leicht, wer sein Alleinstellungsmerkmal (besser) erkannt und dargestellt hat ;-)

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Pioniermaus aus Hamburg

Lindbergh

Cover So kann man sein Studium an der HAW Hamburg auch abschließen – mit einem Bilderbuch als Abschlussarbeit! Okay, okay, dann hat man nichts Technisches studiert, sondern Illustration und Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Buchillustration. Aber jetzt mal zum Buch…

Die Story

In Hamburg lebt eine außergewöhnliche kleine Maus. Eines Tages bemerkt sie, dass es gefährlich geworden ist. Überall lauern Gefahren. Und es gibt immer weniger Mäuse. Bis sie ganz allein ist.

Aber wohin sind die anderen geflüchtet? Es geht ein Gerücht um über ein fernes Land, das heißt Amerika. Was das wohl ist? Und wo? Im Hafen kommt sie nicht weiter, denn da versperren die Katzen ihr den Weg.

Die kleine Maus beschließt, den weiten Weg über den Atlantik zu fliegen. Nächtelang bastelt sie an verschiedenen Fluggeräten. Und muss Rückschläge einstecken, Gefahren überstehen … bis sie ans Ziel kommt.

Künstler und Vision

MausDer Künstler und Autor arbeitet vorzugsweise realistisch und legt seinen Schwerpunkt auf das Licht in den Bildern. Bei Lindbergh mischt er Maltechniken, kombiniert feine Schraffuren und die manchmal unberechenbare Farbverläufe von Aquarell.

Zu seinen Träumen zählt, einen Konzertflügel zu besitzen und seine Bilderbücher auf großer Leinwand zu sehen. Denn die Musik zum Film würde er dann auch gleich selbst komponieren.

Die Story ist durchaus auch noch ausbaufähig: Ich kann mir gut vorstellen, dass im Film auch die Erlebnisse gezeigt werden, die im Buch überschlagen werden. Z. B. was alles bei den Beutezügen passiert, auf denen sich die Maus Material besorgt. Welche Bruchpilotenversuche es noch gab und wie die Maus daraus gelernt hat. Und später: Was geschah über dem Ozean, als die Maus länger als einen ganzen Tag in der Luft war? War sie nicht müde? Wie hat sie sich wach gehalten?

Darauf bin ich jetzt schon neugierig! Drücken wir die Daumen, dass es mit der Verfilmung klappt!

Fazit: Poetisch, voller Hamburgbezug – wenig Technikdetails

Torben Kuhlmann : „Lindbergh. Die abenteureliche Geschichte einer fliegenden Maus“. Ab 5 Jahren. NordSüd VErlag 2014. 17,95 EUR / 23,90 CHF. ISBN 978-3-314-10210-3.

Website:
www.torben-kuhlmann.com/lindbergh/lindbergh-die-abenteuerliche-geschichte-einer-fliegenden-maus

Trailer-Screenshot

Trailer zum Buch:
https://youtu.be/h4aPx9KNkd0

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Mathematik, Musik und alles mit Humor

Was ist an Mathematik schon lustig?

Cover

Vorgeplänkel: Dieses Buch hat einige Faktoren, die ich grob als Beurteilung voranstellen möchte.
Here it is:

  • Lesezeichenfaktor +++
  • Nachttischfaktor o
  • Laientauglichkeitsfaktor + bis ++
  • Musikfaktor ++
  • Zwischenspielfaktor +++
  • Lesedauerfaktor
  • Text- und Satzlängenfaktor o

Inhalt

Das Buch ist eine lockere Folge von Beispielen für Kabarett und Satire im Zusammenhang mit Mathematik, die zeigen, dass Mathematik lustig sein kann. „Brauchen wir wirklich so viele Primzahlen?“ ist eine der ersten Fragen, die vorkommen. Und dann erfährt man noch, dass man als Kabarettist statt immer nur mit Politikern und Promis durchaus auch mal mit Pi und Primzahlen arbeiten kann. Weiter hinten gibt es musikalische Beispiele, und zwar: Zum Lesen (und herunterladen). Am schönsten natürlich bei einem romantischen Musikabend mit gedämpften Licht, Kaminfeuer und einem guten Rotwein. Für systematisch veranlagte Leserinnen und Leser empfiehlt der Autor diesen Ablauf Algorithmus:

  • 1.Durchlauf: Nur Fließtext lesen. Mit ohne alles. Wie Pizza margherita.
  • 2. Durchlauf: Die mathematischen Zwischenspiele lesen.
  • 3. Durchlauf: Fußnoten lesen.
  • … und schließlich: Musikbeispiele anhören.

Was braucht man für das Buch?

Man braucht…

  • 1 Internetzugang zum Runterladen, 1 Entpackungsprogramm, 1 mp3-Abspieler, etwas Gefallen (oder mindestens Offenheit) für klassische Musik. Für Teil 3 im Buch.
  • Philosophieren und Wortklauberei sollte man mögen.
  • Eine solide Grundlogik und Ursache-Wirkungs-Verständnis sollte vorhanden sein.
  • Ansonsten ist keine mathematische Grundbildung außer den Grundrechenarten vorausgesetzt.
  • Einen gemütlichen Sessel oder andern Leseplatz im Sitzen. Denn das Buch ist gebunden und zum Lesen im Bett etwas unhandlich.
  • Und man braucht genug Zeit für jedes Kapitel, das Lesen dauert doch etwas…

Was man nicht braucht…

  • Ein Lesezeichen, denn es gibt ein weißes Glanzbändchen mit bei – sozusagen bookmark inside ;-).

Warum so ein Thema für das Buch?

Wenn man wie der Autor gelernter Mathematiker ist (und Mathematikerinnen wissen selbstverständlich sofort, wovon die Rede) ist, sein Geld als Kabarettist verdient und beides auf der Bühne ausübt, bekommt man mitunter die skeptische Frage gestellt: „Was ist an Mathematik schon lustig?“ Und wenn man dann das letzte Tabu des deutschen Theaters bricht und auf der Bühne Mathematik treibt – nicht Unzucht, sondern, viel schlimmer: Mathematik! … erklatscht der Saal am Ende schon mal begeistert Zugaben. Was auch daran liegen kann, dass der Mathematiker auch noch ganz passabel Klavier spielt.

Passend dazu zitiere ich diesen Dialog aus dem Leben des Autors:

„Wo haben Sie eigentlich Musik studiert?“ – „Ich habe nicht Musik studiert.“ – „Nicht? Aber in was haben Sie dann Ihren Doktor gemacht?“ – „Äh“ – man versucht ohnehin durch Senken der Stimme und forcierte Beiläufigkeit den nunmehr folgenden Schock zu dämpfen – „…äh, in Mathematik.“ – „IN WAS?!“ – „Na ja, muss es auch geben.“ – „Und da können Sie so lustig sein und so schön Klavier spielen?“ Einmal kam auch: „Und auf der Bühne sind Sie so sympathisch!“

Kurz: Hier gibt es Kabarett zum Lesen – nicht immer ganz einfach, deswegen ruhig mal einen Satz oder Abschnitt mehrfach lesen. Merkt ja keiner ;-) Presseleute kommen übrigens nicht gut weg – vor allem denkfaule. Solche bekommen hier deutlich die Leviten gelesen. Zu Recht, wie Ihr in einem andern Artikel lesen und sehen könnt, bitte hier entlang: „Presse und Mathematik

Fazit: Tatsächlich lustig, und für Mathematikerinnen besonders…

Themen

  • Mathematik und Kabarett
  • „Aber gegen den Uhrzeigersinn“
  • Einstein heute
  • Gödel (und Blödel)
  • Macht Mathematik wahnsinnig?
  • Musik, Mathematik, Humor

Dietrich Paul: „Was ist an Mathematik schon lustig? Ein Lesebuch rund um Mathematik und Kabarett, Musik und Humor. Mit 7 mathematischen Zwischenspielen“. Springer 2011. 27,99 EUR. ISBN 978-3-8348-0466-2. Verlagsseite zum Buch: www.springer.com/de/book/9783834804662 Augen-Logo Maria

„Een digitale kindervriend“: Ask Alfred

Screenshot
In der rheinischen Post habe ich über ein nettes Projekt gelesen: „Bei Fragen im Krankenhaus“ können Kinder sich an Alfred Jodokus Kwak wenden, der die Fragen kindgerecht beantwortet. Zum Beispiel geht es um Fragen wie: „Was macht ein Anästhesist?“

Momentan ist alles noch in der Projektphase. Die virtuelle kleine Ente Alfred J. Kwak wird den Kindern helfen und sie mit Fragen nicht allein lassen, wenn gerade niemand vom Pflegepersonal da sein kann.

Die A.J. Kwak-Stiftung wird die Software in einem Erholungsheim für kranke und behinderte Kinder einsetzen, das in den nächsten Jahren in Goch entsteht. Die Software soll auf dem iPad laufen. Das Erholungsheim wird als Ferienpark konzipiert, in dem die Kids sich erholen und möglichst natürlich gesund werden oder sich einfach erholen können.

Mehr Infos
www.mindaffect.nl/?portfolio=ask-alfred-digital-buddy-for-ill-children&lang=en

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