Volldampf voraus!

24C3 holt Angebote ein

Vorschläge müssen bis zum

12. Oktober 2007

eingereicht werden: http://events.ccc.de/congress/2007/
Der Kongress findet wie immer in Berlin statt, vom 27. bis 30. Dezember.

Der Chaos Communication Congress ist ein viertägiger Kongress, der dieses Jahr schon zum 24. Mal vom Chaos Computer Club (CCC) organisiert wird. Der erste Kongress wurde 1984 (sic!) abgehalten, seitdem hat er als „European Hacker Conference“ etabliert. Vorträge und Workshops mannigfaltiger Themen ziehen alljährlich Hackerinnen und Hacker, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaflter, Künstlerinnen und Künstler sowie Utopistinnen und Utopisten an. Das Motto 2007 lautet „Volldampf voraus“. Damit sollen vor allem Vorträge und Projekte angesprochen werden, die auf zukünftige – vor allem praktische – Entwicklungen abzielen.

Der Chaos Computer Club hat immer schon zu kreativen und unorthodoxen Ideen ermutigt, die Technik und Gesellschaft in Beziehung setzen, in der guten alten Tradition des „Hackens“ – dem Hacken in seiner wahren Bedeutung.

Die diesjährigen Themen:

  • Hacking
  • Making
  • Science
  • Society
  • Culture
  • Community

Also Mädels, ran an die Hacktatur und zeigt den Jungs mal, was ’ne zukunftsträchtige Idee ist! Wir sehen uns!

Informationästhetik

Form folgt Daten

Datenvisualisierung und visuelle Kommunikation sind das Thema dieser Website: http://infosthetics.com/. Sie schreibt sich auf die Fahne, die perfekte Verbindung von Daten, Visualisierung und ästhetischem Empfinden zu suchen. Aus aktuellem Anlass kommt dieser Surftipp daher – am 3. Oktober startet „Ratatouille“, die animierte kochende Ratte.

Zitat vom 6. Jul. 2007:

„Ratatouille taste visualization

a series of conceptual sketches of how taste has been visualized & animated in an abstract way in Pixar’s recent movie Ratatouille . the resulting dynamic visualizations of tastes designed by animator Michel Gagné include cheese, strawberry, mushrooms & their combinations, which also acted as inspiration for the final music score.“

Internet und Technologie – auf Wunsch auch auf Japanisch

PingMag ist ein Onlinemagazin, das hauptsächlich Designerinnen interessieren wird. Internet und Technology sind die beiden Rubriken, die mir am besten gefallen. Es gibt Artikel zum Thema „virtuelles Design“, Software Engineering, Webentwicklung, aber auch „wie werden eigentlich Mangas gemacht?“ oder „the beauty of data visualization“.

Ach ja – ist auf Englisch (oder Japanisch) zu lesen.

Technology Archive: http://pingmag.jp/category/technology/

Internet Archive:  http://pingmag.jp/category/internet/

Aus der Hüfte geschossen

Low Budget Shooting
Grundkurs Digital Fotografieren

Low Budget Shooting

low-budget-shooting.jpgDas Buch zum Thema. Und zwar geht’s darum, wie frau sich nützliche Helferlein herstellen und einrichten kann. Sozusagen das Studio der kleinen Frau mit verschiedenen Fotoshooting-Hilfsmitteln. Der Autor achtet dabei auch darauf, dass es nicht allzu teuer wird. Die meisten „Bauteile“ finden sich im örtlichen Baumarkt. Das Buch gibt’s übrigens auch auf Deutsch.

Fazit: Knapper und unkonventioneller Einstieg ins eigene Studio

Themen

  • Soft Light
  • The Right Tools
  • Choosing Materials
  • Small Helpers
  • The Size of the Studio
  • Backgrounds
  • The Imaging Table
  • Mini-Seamless Backdrop
  • Small Light Tent
  • Outdoor Light Tent
  • The Big Light Cube
  • Reflectors and Diffusers
  • Travel Diffuser
  • Ultra-light Reflector
  • Flash Mounted Diffuser Frame
  • Softboxes and Striplights
  • Soft Ligthting To Go
  • Closeup Diffuser
  • Brightening Devices and Mirrors
  • No-budget Light Brush
  • Going Shopping

Cyrill Harnischmacher: „Low Budget Shooting. Do It Yourself Solutions to Professional Photo Gear“. Rocky Nook Inc. 2007. 19,95 US $ / 14,45 EUR. ISBN 978-1-933952-10-9.

Grundkurs Digital Fotografieren

grundkursdigitalfotografieren.jpgDieses Buch kommt
sehr fundiert daher, ist dabei aber nicht langatmig. Die Beispielbilder und Abbildungen sind gut gewählt, um das Verständnis zu erhöhen. Auch die Bildunterschriften sind gut auf den Punkt gebracht. Dazu passen die hilfreichen und interessanten Erklärungen zum Thema „Fotos komponieren“. Kleine Skizzen verdeutlichen die Kompositionsprinzipien.

Der ganze Band ist handwerklich sehr sauber ausgeführt. Das Thema Porträts wird für verschiedene Zwecke und verschiedene Motive (Erwachsene, Kinder, Gruppen, Tiere) aus beleuchtet. Es gibt einen Abschnitt über Fotos zu dokumentarischen Zwecken, z. B. Unfallschaden, Ausgrabung, Wohnungsmängel oder Fotos von Gegenständen. Dazu passt, dass der Autor das Recht am eigenen Bild anspricht.

Typische Probleme bei der Bildverarbeitung werden angesprochen und Ursachen und Lösungen aufgezeigt. Nicht zuletzt ist auch die Hardware dargestellt, darunter Scanner und Kombigeräte. Für die Profis unter uns werden Metadaten wie EXIF erklärt. Das Buch schließt mit verschiedenen Übersichten, z. B. wieviele Fotos passen bei welcher Megapixeleinstellung auf Karten verschiedener Speichergrößen? Natürlich auch enthalten: Glossar der Fachbegriffe.

Fazit: Fachkundig beschrieben, breit in der Themenauswahl.

Themen

  • Kamera und Zubehör
  • Komposition
  • Fotografische Szenen
  • Bildbearbeitung
  • Raw-Konvertierung
  • Drucken und Publizieren
  • Erfassen und Verwalten
  • Literatur und Internetquellen

Jürgen Gulbins: „Grundkurs Digital Fotografieren. Kameratechnik, Bildkomposition, Bildbearbeitung, Bildverwaltung“. dpunkt 2007. 34,- EUR (D) / 35,- EUR (A). ISBN 978-3-89864-422-8.

Erste Frau erhält den Turing Award

Schon im Juni ist es passiert: als erste Frau erhielt die IBM-Forscherin Frances E. Allen den renommierten (renommiert auch deshalb, weil es satte 100.000,- Dollar dafür gibt) A.M. Turing Award der Association for Computing Machinery (ACM), der amerikanischen Informatikvereinigung. Und zwar für ihre Arbeit an der Optimierung von Compilertechniken, die die Grundlage für moderne Methoden des High-Speed-Computings darstellen.

Die Mathematikerin hat bei IBM Ptran (Parallel Translation) entwickelt, mit der Programme auf mehreren Prozessoren ausgeführt werden können, um die Geschwindigkeit und Effizienz zu steigern. Auf dieser Technologie basieren heute beispielsweise Hochgeschwindigkeitsrechner zur Wettervoraussage, zum Abgleich von DNA-Spuren oder zur Analyse der nationalen Sicherheit. Frances Allen war 1957 zu IBM gekommen, um die Programmiersprache Fortran (Formula Translation) zu lehren. Vor der Entwicklung von Ptran arbeitete sie unter anderem an sprachenunabhängigen Programmoptimierungen.

Der nach dem britischen Mathematiker Alan Mathison Turing benannte Turing Award wird jährlich von der ACM an Personen verliehen, die sich besonders um die Entwicklung der Informatik verdient gemacht haben. Er gilt als höchste Auszeichnung in der Informatik und ist in etwa mit dem Nobelpreis vergleichbar.

Mehr Infos: http://en.wikipedia.org/wiki/Frances_E._Allen
Quelle: http://www.kompetenzz.de/vk06/aktuelles/turing_award

Uni – und dann?

Existenzgründung als berufliche Perspektive

Wie entsteht eine Geschäftsidee? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten braucht eine Selbstständige? Was muss auf dem Weg zur Selbstständigkeit beachtet werden? Auf diese und viele weitere Fragen ging Diana Zühlsdorff in ihrem Halbwochenkurs zum Thema Existenzgründung ein. Zunächst wurden persönliche Merkmale und Fähigkeiten einer Selbstständigen herausgearbeitet, aber auch Gründe für die Selbstständigkeit wurden angesprochen. Den Teilnehmerinnen war insbesondere ihre Freiheit und Eigenständigkeit wichtig. Eine Geschäftsidee entsteht, indem eine sich ihre Interessen und Fähigkeiten bewusst macht. An dieser Stelle haben Teilnehmerinnen und Dozentin viel diskutiert. Diana Zühlsdorff ging auf individuelle Erfahrungen, Bedürfnisse und Schwierigkeiten der einzelnen Teilnehmerinnen ein und schaffte es, immer wieder neu zu motivieren und zur Arbeit anzuregen. Erste mögliche Geschäftsideen entstanden durch eine Analyse der eigenen zwischenmenschlichen, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Interessen und Kenntnisse.Der dritte und letzte Tag der Veranstaltung gehörte dem Thema der Realisierung einer Geschäftsidee. Umfassende Analysen von Produkt bzw. Dienstleistung, von Zielgruppe, Markt, Branche und Konkurrenz, von Umfeld (Wie sieht die wirtschaftliche Entwicklung aus? Welche Trends gibt es und welchen Einfluss haben diese auf meine Geschäftsidee?) und Zulieferern (Brauche ich Hilfe von außen und wer kann diese liefern?) liefern Ergebnisse, die in einem so genannten Geschäftsplan festgehalten werden. Zusammen mit einem Finanzierungsplan und der Beschreibung der angestrebten Unternehmensform stellt er die Grundlage für Gespräche mit potenziellen Geldgebern dar. Mit fundierten Daten lassen sich diese leichter überzeugen, dass genau diese Geschäftsidee ein Erfolg werden wird und dass eine Finanzierung sich lohnt. Im Zusammenhang mit dem Geschäftsplan sprach Diana Zühlsdorff auch über verschiedene Stellen, von denen Unterstützung bei einer Existenzgrünung zu erwarten ist. In der abschließenden Feedback- Runde äußerten sich die Teilnehmerinnen sehr zufrieden über den Kurs. Allen hat es viel Spaß gemacht, und besonders durch die offene Atmosphäre herrschte ein sehr gutes Arbeitsklima. Einen kleinen Kritikpunkt gab es allerdings doch: Die Zeit war am Ende einfach zu knapp. So konnte das genaue Vorgehen einer Existenzgrünung nicht mehr so detailliert besprochenwerden, wie es sich einige
Teilnehmerinnen gewünscht hatten. Aber vielleicht dient dies als Anregung, diesen oder einen ähnlichen Kurs bei der nächsten Informatica Feminale als einwöchige Veranstaltung anzubieten.

Rebecca

Wie verstehen wir die Welt?

Zusammenhänge zwischen Technologie, Gesellschaft und Wissen

Die Folien sind bunt – sehr bunt. Schwarze Männchen springen zwischen Zahnrädern, Computern und Satellitenschüsseln herum. Ute Hillmer spricht sehr lebendig und mit viel Körpereinsatz über unser individuelles Weltverständnis. Wissen und Erfahrung prägen unsere Weltsicht. Im Austausch mit unseren Bezugspersonen entwickeln wir ein in unserer Gruppe kohärentes Verständnissystem. Und wehe, jemand kommt mit etwas anderem daher: „Alles, was dieses System in Frage stellt, wird abgelehnt!“ Diese Einstellung bietet natürlich Vorteile. Ein – in unserem Kulturkreis – allgemeingültiges Verständnissystem macht Verhalten berechenbar: Wir müssen z. B. nicht damit rechnen, dass jemand mitten im Gespräch plötzlich eine Waffe zieht. Das Verständnissystem schränkt zwar ein, bietet dadurch aber auch Orientierung: Ich muss mir nicht immer wieder neu überlegen, ob ich nun im Bikini oder im Jogginganzug zum Meeting gehen soll. „Irrationale“, nämlich emotionale, Argumente gegen eine neue Technologie sind oft nicht fassbar. Viele haben ein „komisches Gefühl im Bauch“, wissen aber nicht so recht, warum eigentlich. Aus diesem Grund werden gern fehlende Features bemängelt oder die Oberfläche kritisiert, auch wenn zum x-ten Mal nachgebessert wurde. Marketing-MitarbeiterInnen tun gut daran, um diesen Zusammenhang zu wissen und zu versuchen, die eigentlichen Vorbehalte zu ergründen. Denn nur dann können die Argumente wirklich entkräftet und das neue Produkt zu einem Erfolg werden.

Friederike

Kind im Spind

Plakate fürs Studium mit Nachwuchs

Die Design-Studierenden in ganz Deutschland waren aufgerufen, sich mit dem Thema „Studieren mit Kind“ im wahrsten Sinne des Wortes plakativ auseinander zu setzen. „Frische unverbrauchte Bilder, wie ein kinderfreundliches Studium aussehen soll“ sollten es sein … Das Echo war riesig: 250 Jung-Designer reichten mehr als 400 Plakate ein.

Die besten sind im Foyer unserer IF-Location 2007 zu bestaunen und führten schon zu manch Schmunzeln auf den Gesichtern der BetrachterInnen. Sarah Wöhler von der Hochschule Mannheim, die den dritten Preis ergatterte, packte für ihr Plakat „Babyspind“ kurzerhand ein Baby in ein Garderobenschließfach – tja , wenn´s denn nur so einfach wäre.

Mehr Info und Kontakt zum Verleih: Deutsches Studentenwerk, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Monbijouplatz 11, 10178 Berlin, Tel.: 030-29 77 27-22
kultur@studentenwerke.de.

Barbara Zimmermann

Das Orga-Team stellt sich vor

IF vier Mal im Jahr!

Sarah studiert im 7. Semester Medical Engineering an der Hochschule Furtwangen auf dem Campus Schwenningen. Ihre Schwester Nadia und sie wollten schon immer gern mal ins Ausland, und jetzt sind sie seit fünf Jahren in Deutschland. Ihr Vater hatte sich eigentlich gewünscht, dass sie in Kanada studieren, aber Deutschland bot sich eher an, weil es billiger ist und sie hier auch Verwandte und Bekannte haben. Sarah fände es toll, wenn die Informatica öfter im Jahr stattfinden würde, z. B. jedes Quartal einmal.

Netzwerkabend: hervorragend!

Miriam HäußlerMiriam studiert im 8. Semester Internationale Betriebswirtschaft an der Hochschule Furtwangen in Schwenningen. Sie hat schon zwei Praxissemester in Paris und Madrid absolviert sowie ein Auslandssemester in Australien. Vor anderthalb Jahren fing sie auf Empfehlung einer Freundin hin als Studentische Hilfskraft beim Netzwerk F.I.T. an. Die Informatica ist für sie „mal was anderes“, eben nicht das Gleiche wie im Studium. Das breite Spektrum, das hier angeboten wird, findet sie ganz toll. Am besten gefiel ihr dieses Jahr der HP-Netzwerkabend.

Mehr Werbung!

Nadia studiert wie ihre Schwester Sarah Medical Engineering in Schwenningen. Seit vier Jahren ist sie an der Hochschule Furtwangen, aber erst in diesem Jahr ist sie über die Informatica „gestolpert“. Sie wünscht sich, dass mehr Werbung für die IF gemacht wird. Die Kombination von Informatik und Frauen findet sie sehr interessant, und sie ist sehr froh, dass sie hier dabei sein kann. Im Iran studieren zwar 60 % der Frauen, und 20 % davon schreiben sich in technische Studiengänge ein, aber in Physik und Informatik, was sie und ihre Schwester ein Semester lang studiert haben, gab es trotzdem nur wenige Frauen.

Nicht weiter kürzen!

Jana ProdowksiJana studiert ebenfalls Medical Engineering am Standort Schwenningen, wie Nadia und Sarah. Sie ist jetzt im 3. Semester und ist schon seit einem Jahr beim Netzwerk F.I.T., wo sie regelmäßig dreimal die Woche arbeitet.
Jana wünscht sich, dass die IF weiterhin bestehen bleibt und nicht noch mehr gekürzt wird als es jetzt schon geplant ist. Außerdem fände sie es gut, wenn auch Schülerinnen wieder mehr einbezogen werden könnten.

Zeitung online

Die erste IF-Zeitung erschien 2000 beim dritten Sommerstudium in Bremen. Brigitte Jellinek, heute stellvertretende Studiengangsleiterin MultiMediaArt an der Fachhochschule Salzburg, leitete das erste Redaktionsteam.

Ein Jahr später wurde in einem Wochenkurs ein Redaktionssytem erstellt, um die Zeitung online zu bringen. Seitdem schreibt vor allem Maria, heute IT-Systemanalytikerin bei der Kindernothilfe, auch in den Sommerstudien-„Zwischenzeiten“ Artikel, vor allem Rezensionen von informatischen und anderen Fachbüchern.

In diesem Jahr wurde das Redaktionssystem auf WordPress umgestellt. Und nach wie vor werden die Texte, die während der Sommerstudien in der Druckversion erscheinen, hier auch online veröffentlicht. Wenn Ihr also wissen wollt, was in Bremen so los ist, könnt Ihr gern mal schnuppern: https://infotechnica.uscreen.net

Friederike

Mit Kind beim Sommerstudium

Kinderbetreuung? – Ja, die gibt‘s. Ja, auch kurzfristig noch. Ja, auch für so Kleine.

Wir werden sehr freundlich empfangen. Der Kindergarten ist leer. Kinderleer. Die meisten Kinder sind samt Eltern in den Semesterferien. Bastians Gruppenleiterin
Steffi hat ein Mädel in seinem Alter auf dem Arm. Bastian ist sofort angetan. Als sie dann auch noch die Kiste mit den Tieren herauskramt, bin ich völlig vergessen.

Bastian Steffi fragt mich aus über Essen und Schlafen. Ich habe ein gutes Gefühl. Das Betreuungsverhältnis ist gefühlt 2 zu 1, höchstens 3 zu 1. Ich hatte ja schon ein wenig Angst, was Bastian davon halten würde, den ganzen Tag von mir getrennt zu sein.
Ich hab‘ mein Handy dabei. Der Kindergarten hat meine Nummer. Wenn‘s ihm nicht gefällt, nehme ich ihn halt wieder mit in den Kurs, wie in Bremen. Aber das war schon sehr anstrengend und ist eindeutig nur für Kurse mit hohem Praxisanteil geeignet.

Das Handy klingelt nicht. Stundenlanges störungsfreies Arbeiten. Was für ein Luxus.
Ich hole Bastian nachmittags wieder ab. Er liegt im Kinderwagen und fühlt sich beim Einschlafen gestört. Ihm scheint es gefallen zu haben. Kein Stressgeschrei am Abend, nur ein bisschen Gequengel vor dem Einschlafen. Alles wie immer.

Walli Hein

Eine Erfolgsgeschichte geht weiter …

Nein, dies ist nicht die letzte Informatica Feminale Baden-Württemberg, diese gute Nachricht gleich vorweg! Auch wenn ich als Organisatorin nächstes Jahr nicht mehr dabei sein werde, so wird es diese regionale Sommerhochschule auch weiterhin geben. Das Wissenschaftsministerium hat die Weichen für das nächste Jahr schon gestellt. Die „IF BW“ – wie wir vom Orgateam die Veranstaltung betiteln, wird 2008 jedoch etwas neu strukturiert: Innerhalb von vier Tagen (Donnerstag bis Sonntag) werden dann halbwöchige Kurse, Ringvorlesungen, Vorträge und Workshops stattfinden. Neu wird sein, an einem der Tage auch für Informatik-Lehrerinnen und Schülerinnen der Oberstufe ein Weiterbildungsangebot zu gestalten. Die FH Esslingen hat Interesse, Gastgeberin der nächstjährigen Veranstaltung zu sein. Wir werden im Herbst die Gespräche fortsetzen und halten Euch auf unserer Webseite auf dem Laufenden.

Im Frühjahr 2008 ist außerdem eine Konferenz für Informatik-Frauen geplant. Diese soll an einer Universität in Baden-Württemberg stattfinden. Welche das sein wird, steht momentan
noch nicht fest. Im Rahmen dieser Konferenz erhalten die Frauen Gelegenheit ihre Arbeitsschwerpunkte und Forschungsergebnisse vorzustellen. Vielleicht hat ja die ein oder andere der diesjährigen Teilnehmerinnen Lust, eine solche Veranstaltung an der eigenen Hochschule zu initiieren – dann kommt bitte auf das Orgateam zu!

Das Netzwerk F.I.T-Team hat seit dem Sommer eine weitere neue Aufgabe: Martina Sika und Barbara Zimmermann arbeiten auf Hochtouren am Entwurf eines neuen Webportals für Frauen(-projekte) in Naturwissenschaften und Technik an den Hochschulen in Baden-Württemberg. Das neue Portal erhöht die Transparenz für die Frauen an den Hochschulen, z. B. in Fragen, welche Projekte es gibt und welche Unterstützung in verschiedenen Lebenslagen möglich ist.

Das Netzwerk Frauen.Innovation.Technik (F.I.T) wird die Organisation dieser beiden Veranstaltungen weiterführen. Meine Zeit beim Netzwerk F.I.T neigt sich jedoch dem Ende zu. Ich wünsche mir, dass die Informatica Feminale Baden-Württemberg noch viele Frauen zusammenbringt und mische mich vielleicht im nächsten Jahr auch unter die Teilnehmerinnen oder Dozentinnen. Als Geoökologin zieht es mich wieder in die Naturwissenschaften zurück: Seit März bin ich mit Begeisterung nebenberuflich als Explainerin im neuen Erlebnismuseum Science House (www.science-house.de) in Rust tätig. Ich möchte gerne weiterhin im Schnittstellen-Bereich Naturwissenschaften/
Pädagogik/Kunst aktiv sein und verfolge intensiv die aktuelle Debatte zur naturwissenschaftlichen Bildung im frühkindlichen Bereich, da mein Sohn gerade in den Kindergarten gekommen ist.

Martina von Gehlen

Change Management

Am Montag fand ein dreistündiges Seminar zum Thema „Change Management“ statt. Kerstin Friedlin, die Dozentin dieser Veranstaltung, stammt selbst aus der IT-Beratung und berichtete allerhand über Unternehmenskulturen, Projektmanagement, Change Management und auf welche Widerstände man bei der Beratung von Unternehmen treffen kann.

Kerstin FriedlinEinen wichtigen Aspekt, der für eine erfolgreiche IT-Beratung unerlässlich sei, sieht Kerstin Friedlin in der Analyse der Unternehmenskultur. Dadurch könne man erst wirklich erkennen und verstehen, was für Ansprüche ein Unternehmen an neue Produkte stellt.

Um den Frontalunterricht etwas aufzulockern, brachte Kerstin Friedlin Beispiele und Fakten aus ihrer Praxiserfahrung ein und regte zu Diskussionen und zum Meinungsaustausch an.

Jana Prosowski

PyPy – spannend, unkonventionell

Lene WagnerLene Wagner, heute Studentin der Kulturwissenschaften, gestern Geschäftsführerin der merlinux Gmbh, saß lässig vor ihrem kleinen Kreis der Zuhörerinnen, um uns an ihren Erfahrungen mit einem ungewöhnlichen EU-Projekt teilhaben zu lassen. PyPy ist ein Projekt, das zum Ziel hat, Python, die Programmiersprache, mit einem Just-in-time Compiler schneller zu machen.

Aber das Projekt hat auch noch ein weiteres Ziel. Doch es brauchte schon eine ganze Weile bis wir überhaupt begriffen, um was es da eigentlich ging: „Ach so, ihr wolltet einen Adapter für alle Computersprachen entwickeln“, meinte dann eine der Teilnehmerinnen der Sommerhochschule, als der Groschen fiel. Mit englischen Begriffen bestens vertraut, war es für Lene Wagner schon schwierig, das alles für uns ins Deutsche zu übersetzen, was im Projekt gelaufen ist. „Da sind wir wohl in einen Hardcorevortrag geraten“, raunzte meine Nachbarin …

Je mehr wir begriffen, desto faszinierender wurde aber die Sache. Ein EU-Projekt, bei dem die Ziele revidiert wurden, die Entwickler alle an ihren eigenen Zielen arbeiteten, völlig verteilt, und sich dann alle sechs Wochen für eine Woche trafen, um sich über das Erarbeitete auszutauschen und die nächsten Ziele festzulegen. Klang spannend und herausfordernd für die Organisatorinnen … die das Ganze mit den EU-Ansprechpartnern erfolgreich gehandelt haben.

Martina von Gehlen

Zitronen gegen Stress

Öl und Benzin fürs Gehirn

„Sauer macht lustig“ – schon mal gehört? „Kaffee macht sauer“ – das ist vermutlich nicht so bekannt. Zuviel Kaffee übersäuert den Körper. Zitronen wiederum sind zwar sauer, gehören aber zu den basischen Lebensmitteln. Insofern wirken sie bei unserer üblicherweise generell übersäuernden Ernährung ausgleichend und damit auch gegen Stressfolgen.

Belen Mercedes Mündemann hat lange Jahre im Personalwesen gearbeitet und dort selbst unter dem andauernden Stress gelitten. Nach einem Burn-Out hat sie sich zur Heilpraktikerin für Psychotherapie ausbilden lassen und arbeitet heute als Trainerin, Therapeutin und Autorin zu Arbeits- und Leistungsstörungen, Stress/Burn Out und Entspannungsverfahren.Belen Mercedes Mündemann

In ihrem Workshop „Stress Release auf allen Ebenen – mental-emotional-physisch“ gab sie zunächst einen theoretischen Überblick über mögliche Stressauslöser, z. B.
Zeitdruck, fehlende Wertschätzung oder schwierige Vorgesetzte. Stress lässt sich aber auch wieder abbauen: Yoga oder Chi Gong bringen die Linkslastigkeit des Gehirns bei Kopfarbeiterinnen wieder ins Gleichgewicht. Diese chinesischen Bewegungslehren erfordern zwar auch eine hohe Konzentration, aber von ganz anderer Art als bei geistiger Arbeit.

Geistige Arbeit strengt an – Entspannung hilft

Im praktischen Teil des Workshops zeigte Frau Mündemann zahlreiche Übungen zur Entspannung der bei Bildschirmarbeit besonders belasteten Augen sowie des sonstigen Körpers. Ganz einfach auch im Büro durchführbar ist etwa die Übung, sich
abwechselnd auf Details in der Ferne und in der Nähe zu konzentrieren.
Ein wenig an Büroschlaf erinnert das „Palmieren“: die Handinnenflächen werden so lange über die Augen gelegt, bis das Bild wirklich schwarz wird. Erst dann entspannen sich die Sehstäbchen völlig.

Alle gezeigten Übungen – und noch mehr – finden sich auch auf einer CD-ROM, die Frau Mündenmann derzeit entwickelt. Eine Vorversion, die sie für ihre Präsentationen benutzt, kann bei ihr für 8,- Euro erworben werden.
Ein guter Tipp war auch, dass viele Krankenkassen die Kosten von Präventionskursen im Bereich Entspannung und Stressabbau übernehmen, z. B. Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training.

Friederike

Vernetzung bei HP

Martina-Alexandra Schlautmann arbeitet seit 15 Jahren bei HP in Ratingen und ist im dortigen HP-Frauen-Netzwerk engagiert.

Martina-Alexandra Schlautmann if-news: Martina, was genau machst Du bei HP?
M.S.: Ich bin Qualitätssicherungskoordinatorin im Bereich Qualitätsmanagement und interne Prozessaudits.
if-news: Arbeitest Du dort mehr mit Frauen als mit Männern zusammen?
M.S.: Ja, interessanterweise besteht mein derzeitiges Team nur aus Frauen. Naja, zwei Studenten sind auch noch dabei. Eine der Frauen im Team leitet noch ein 15-köpfiges „Subteam“, dem Frauen UND Männer angehören.
if-news: Seit wann gibt es das HP-Frauen-Netzwerk?
M.S.: 2004 wurde in Böblingen das erste HP-Frauennetzwerk gegründet. Dort sind etwa 250 Frauen im Verteiler. Das Ratinger Netzwerk gibt es seit Anfang 2006. Unser Verteiler umfasst 87 Frauen, zu den monatlichen Treffen kommen meist zwischen 10 und 20 Frauen.
if-news: Was macht Ihr bei diesen Treffen?
M.S.: Wir treffen uns mal zum Frühstücken und mal am Abend, wo wir oft Vorträge von HP-KollegInnen über eine kürzlich absolvierte Fortbildung oder z.B. über interessante Features bei PowerPoint hören. Demnächst werden wir erstmals eine externe Sprecherin zum Thema Selbstmarketing zu Besuch haben.
Die reinen Vernetzungstreffen ohne Programm fielen uns zu Beginn noch schwer. Wir hatten das Gefühl, produktiv sein zu müssen im Sinne von „da muss was bei rauskommen“. Es hat einige Monate gedauert, bis wir uns von diesem Rechtfertigungsdruck lösen konnten und die Treffen als das sehen, was sie sind: Gelegenheiten zum Netzwerken.
if-news: Was genau ist denn „Netzwerken“?
M.S.:
Netzwerken besteht aus Kontakte knüpfen und nutzen. Frauen knüpfen Kontakte genauso wie Männer, aber nutzen sie dann nicht. Dieses „Klüngeln“ müssen wir noch lernen. Eine Kollegin in Führungsposition z. B. schmeißt keine Kontakte weg, auch nicht, wenn KollegInnen die Firma verlassen. Sie behält die Kontakte und versieht sie mit Kommentaren, was die Person jetzt macht, und nutzt sie bei Gelegenheit.
if-news: Gibt es auch Austausch zwischen den einzelnen Netzwerken bei HP?
M.S.: Ja, dieses Jahr hatten wir unser zweites Jahrestreffen. Dabei haben wir über „Career Development“ gesprochen. Als externe Sprecherin berichtete Silke Rottenberg, frühere Fußball-Nationaltorwartin, über ihre Karriereentwicklung und darüber, wie sie mit Niederlagen umgeht. Das von einer Leistungssportlerin zu hören, war schon sehr spannend.
if-news: Was bringt denn Dir persönlich das Frauen-Netzwerk?
M.S.: Sehr viel. In erster Linie natürlich die Möglichkeit, mich mit anderen Frauen auszutauschen, ihre Biografien kennen zu lernen und festzustellen, dass auch ihre
Lebenswege nicht gradlinig verlaufen sind.
if-news: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Gespräch führte Friederike

Gleichberechtigung? Schön wär‘s …

Nicht entmutigen lassen!

Dr. Lotte Habermann-Horstmeier vom Steinbeis-Transferzentrum Villingen-Schwenningen stellte eine Studie zum Thema „Karrierehindernisse für Frauen in Führungspositionen“ vor. Befragt wurden 300 Frauen in Führungspositionen im Top- und mittleren Management in verschiedenen Wirtschaftszweigen.

Lotte Habermann-HorstmeierAus den 50 Fragen konnten beeindruckende Statistiken erstellt werden. So sind ein Drittel der Frauen der Meinung, dass Teilzeit der Karriere grundsätzlich schade, weitere 40 % glauben, dass Teilzeitarbeit von mehr als einem Jahr Dauer schädlich ist. Bei der Elternzeit sieht es noch deutlicher aus: Dauert die Auszeit länger als ein Jahr, so halten sie fast 90 % der Frauen für karriereschädlich.

Dazu passend machen die befragten Frauen vor allem die schlechte Vereinbarkeit
von Beruf und Familie als Aufstiegshindernis aus. Ein weiteres wichtiges Hindernis sind die männlichen Mitbewerber: diese werden oft bevorzugt, ohne dass dem eine höhere Qualifikation zugrunde läge. Hinderlich sind aber auch „typisch weibliche“ Eigenschaften: fehlendes Selbtbewusstsein, mangelnde Selbstdarstellung und fehlender Ehrgeiz – alles Dinge, die Männern sehr viel leichter fallen.

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass Frauen vielleicht auch deshalb nicht so gern in (höhere) Führungspositionen wollen, weil ihnen das Klima in den Top-Etagen einfach nicht gefällt. Und auch der Karriere-Begriff an sich wurde zwiespältig beurteilt: Karriere ist nicht unbedingt „höher hinaus“ und „mehr Geld“, sondern beinhaltet oft eher eine interessante Beschäftigung, Neues lernen zu können oder Freiraum für Selbstentfaltung zu haben.

Friederike

Diversity in der Praxis

Yvette MittlerLisa Kepinski musste leider einen dringenden Termin in den USA wahrnehmen,
deshalb begrüßte Yvette Mittler die Teilnehmerinnen im Namen des diesjährigen IF-Hauptsponsors Hewlett-Packard. Sie stellte den Diversity-Ansatz des Unternehmens vor, für das allein in Deutschland 9000 MitarbeiterInnen aus 62 Nationen arbeiten.

2004 gründeten HP-Mitarbeiterinnen das HP-Frauennetzwerk. Hier treffen sich Frauen an verschiedenen Standorten in Deutschland, um sich auszutauschen
und Kontakte auch über Bereichsgrenzen hinweg zu knüpfen.

Hewlett-Packard beteiligt sich auch am Cross-Mentoring, einer firmenübergreifenden
Initiative, die Frauen als Mentees mit MentorInnen (ja – auch Männer sind durchaus als Mentoren gefragt :-) zusammenbringt, mit denen sie dann ein Jahr lang an ihren persönlichen Zielen arbeiten.

Eine weitere HP-Initiative unterstützt Mütter, die schnell in ihren Beruf zurückkehren wollen. In der Hauptniederlassung Böblingen gibt es einen Betriebskindergarten, an anderen Standorten strebt HP eine Förderung von Krippenplätzen in öffentlichen Einrichtungen an.

Um mehr Frauen in die IT zu bringen, sind aber deutlich frühere Ansätze vonnöten.
Deshalb kooperiert HP mit Schulen, um bereits bei der Berufswunsch-Entstehung bei Schülerinnen Vorurteile gegenüber technischen Richtungen abzubauen, und beteiligt sich seit Jahren am Girls‘ Day.

Das Sponsoring der Informatica Feminale bietet sich da förmlich an, denn auch die IF hat ja das Ziel, Studentinnen und Fachkräfte in der IT zusammenzubringen und damit spartenübergreifende Netzwerke zu entwickeln.

Friederike