Tools für Projektmanagement, Workshops und Consulting
Normalerweise habe ich beim Durcharbeiten von Sach- oder Fachbüchern immer Haftnotizzettel griffbereit. Damit markiere ich interessante Abschnitte und versehe sie mit einem Stichwort. Hier hatte ich kurz den Impuls, es auch so zu machen. Dann habe ich mich bewusst dagegen entschieden. Da die Inhalte sehr gut strukturiert sind und nach verschiedenen Perspektiven ausgewählt werden können, lass ich hier die Aufmerksamkeit (ab)lenkenden bunten Zettel weg. Das Buch ist von sich aus gut und ein flexibles Werkzeug für viele Fälle des Alltags.
Um Aufgaben und Probleme zielgerichtet, schnell und mit einem optimalen Ergebnis zu lösen, braucht frau Werkzeug. Je nach Aufgaben- und Problemtyp gibt es eine oder mehrere geeignete Techniken oder Methoden, die hier gesammelt dargestellt werden. Das Buch richtet sich an alle, die in Projekten mitarbeiten oder sie managen, an Berater/innen, an Trainer/innen und an Führungskräfte sowie an Studierende. Es bietet eine brauchbare Sammlung an Tools und zeigt, wann welches Tool eingesetzt wird und wie die Anwendung aussieht. Praktisch finde ich die Kontrollfragen im Anhang, die für die verschiedenen Bereiche helfen, einen passenden Rahmen für das anstehende Problem zu setzen.
Wie bei der vorherigen Auflage gefallen mir die verschiedene Übersichten über die Tools besonders gut. So findet frau schnell geeignete Vorschläge. Für ein Papierbuch sind die Nachschlageoptionen phänomenal und machen den Nachteil der zeitaufwändigeren Suche gegenüber dem Internet praktisch nicht mehr spürbar.
Fazit: Gehört ins Bücherregal
Gliederung der Tools nach diesen Bereichen:
- Situationsanalyse und Problemdefinition
- Informationssammlung und -bewertung
- Kreativität
- Zieldefinition
- Organisations-, System- und Strategieanalysen
- Entscheidungstechniken
- Projektmanagement und -kontrolle
- Kompetenzen und Teams
Die Vorgängerausgabe hat mir auch schon gefallen. Rezension in der zeitung: Werkzeugkiste der Techniken und Methoden
Nicolai Andler: „Tools für Projektmanagement, Workshops und Consulting. Kompendium der wichtigsten Techniken und Methoden“. 3. Auflage. Publicis 2010. 39,90 EUR. ISBN 978-3-89578-367-8.
Maria
„Das Rätsel um den ältesten Computer der Welt“ ist laut Autorin und Verlag das Thema dieses Buches. Aus meiner Perspektive ist das etwas hochgegriffen, denn es handelt sich hier nicht um einen Computer im engeren Sinne. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte um ein altes mechanisches Gerät lesenswert.
Einer Projektleiterin bzw. IT-Führungskraft stellen sich ganz andere Aufgaben als einer Entwicklerin. Vor allem heißt es in Führungspositionen, den vielfältigen Anforderungen nicht nur technisch, sondern auch menschlich zu begegnen. Da geht es um Psychologie, Selbstreflexion, Gruppendynamik – Sozialkompetenz. Nicht leicht. Doch wenn frau das mal drauf hat, dann ist ein wichtiger Erfolgsfaktor schon mal da. Das Buch ist so interessant geschrieben, dass es mich regelrecht reingesogen hat. Und dann hab ich’s gleich mal in der Praxis ausprobiert. Es funktioniert, wenn frau sich die Zeit nimmt und die Mühe macht.

David Anderson hat das Standardwerk zum Thema Kanban geschrieben. Seine Erfahrungen werden in diesem Buch lebendig… yes, he Kanban. Anhand vieler Praxisbeispiele führt Mr. Anderson in das für Softwareentwicklung neue Vorgehensmodell ein. Ursprünglich stammt Kanban aus der japanischen Automobilbranche und wird seit vielen Jahren erfolgreich in der Produktion eingesetzt.
Die deutsche Ausgabe ist eine fachkundige Übersetzung von Kanban-erfahrenen Profis (Arne Roock und Henning Wolf von
Brrrrrrrrrr… puuuuhh… der Anfang ist ganz schön starker Tobak. Mich interessiert das Thema sehr. Umso schlimmer finde ich den Stil um die durchaus von Erfahrung zeugenden Hinweise herum. Zumindest den ersten (großen) Teil des Buches empfehle ich in der nächsten Auflage stark zu straffen. Die Studierenden, die ich kenne, würden dem Buch jedenfalls kaum eine Chance geben. Sondern es nach den ersten paar Sätzen (bei wohlmeinenden Absolvent/innen vielleicht nach den ersten paar Seiten) für immer aus der Hand legen.
Der Kontext ist groß angekündigt: Präsentation, Besprechung, Moderation, Training; am Ende bietet das Buch allerdings fast ausschließlich Visualisierungstipps für Trainings. Dazu sind manche der Grafiken zusammenhanglos, es wird nicht klar, auf welchen Teil des Textes sie sich beziehen. Die Beispielbilder werden nicht nach Seitenzahlen im Text erwähnt (manchmal ein Viertelbuch vorher), sondern nach Bildnummern. Manche Beispiele sind aus meiner Sicht auch schlicht ungeeignet. So soll ein gemalter Roter Faden klarer sein als die Überschrift &qout;Agenda&qout;?!? Der Text kommt unstrukturiert daher, es gibt kein klares Thema oder ein Thema kommt plötzlich wieder hoch, obwohl es abgeschlossen schien. Manchmal fließen halbgar noch weitere Tipps ein, z. B. zu Feedbackmethoden.

Das Buch ist insofern sympathisch, als es der (deutschen) Ansicht widerspricht, dass Scheitern unbedingt zu vermeiden ist. Es gibt viele pragmatische Tipps, die oft gar nicht mal so unüberwindbar schwer umzusetzen sind. In der Informatik ist ja das Problemlösen der Kern aller Dinge, Vieles aus dem Buch kam mir daher bekannt vor. Die Autorin bedient sich auch hilfreicher Redundanz: Sie betont immer wieder, wie wichtig es ist, sich selbst Gutes zu tun, in die Zukunft statt in die Vergangenheit zu denken und sich Menschen zu suchen, die helfen können. In Krisen ist die Aufmerksamkeit – neurologisch bedingt – eingeschränkt. Deswegen ist es in schwierigen Zeiten besonders wichtig, sich konstruktive Gedanken wiederholt bewusst zu machen. Denn Wiederholung brennt sich besser ins Hirn – und miese Gedanken wiederholen sich besonders gern und besonders oft. So schlägt die Autorin vor, sich auf Kleinigkeiten zu konzentrieren, die Wahrnehmung auf die kleinen Freuden des Alltags zu lenken und sich selbst kleine Freuden zu gönnen. Ein weiterer bedeutender Punkt, den die Autorin nennt, ist Bewegung. Krisen bedeuten Stress, und Stress baut sich beim Bewegen schneller ab.
Bei dem Buch war ich extrem skeptisch. Ein Professor Doktor, der eine Anleitung zum Präsentieren schreibt? Das kann doch nur schief gehen? Falsch vermutet. Dieser Weltraumphysiker hat schon ein gutes Gespür für die Materie, über die er hier schreibt. Hat frau einen Fachvortrag abzuleisten, kann sie hier die Spielregeln lernen. Da die Wissenschaft an sich eher konservativ tickt, gibt es hier keine innovativen Konzepte. Nichtsdestotrotz dürften alle Vorträge, die sich an die Tipps aus dem Buch halten, im oberen Qualitätsquartal liegen. Zumindest, wenn ich an die wissenschaftlichen Veranstaltungen denke, bei denen ich Gast war. Mit gut 130 Seiten ist das Taschenbuch schnell gelesen, auch das ein Pluspunkt. Vergesst einfach das Vorwort, in dem es heißt, dass der Computer „neuerdings“ eine bedeutende Rolle bei Präsentationen spielt…

Das ist wirklich eines der verrücktesten Fotobücher, die mir bisher vor Augen gekommen sind. Irre Ideen, abgefahrende Aufgaben und phantastische Fotos. Von einfachen Tricks bis zu echten Hacks findet frau eine Bandbreite an Themen. Das Ganze beschrieben von denen, die’s erfunden haben. Mein Lieblingstipp sei hier schon mal angedeutet: Das Notebook als Ministudio-Bühne…
Zuerst gefiel mir das Buch nicht sonderlich. Ich dachte, da kommt mal wieder so ein Designerschwätzer daher, mit Hang zu Mehr-Schein-als-Sein. Nach und nach zog mich das Buch mit seiner latent meditativen Art dann doch in seinen Bann. Das Lesen geriet zu einem Ruhepool. Und immer, wenn ich dachte, jetzt wird er so langsam geschwätzig, kriegt Reynolds die Kurve zurück zu brauchbaren Ratschlägen. Nebenbei lernt frau hier etwas über Zen im allgemeinen und die japanische Kultur.
Der Bildband ist wirklich schön. Das liegt zum Einen natürlich an der blauen Stunde, zu der die Fotos entstanden. Zum Andern liegt es am guten fotografischen Blick der beiden Autoren. Mir hat besonders gefallen, dass nicht nur Bilder aneinandergereiht werden, sondern dass es auch zu jedem Bild, d. h. zu jedem Ort, eine kurze Beschreibung zu finden ist. Die Motive selbst sind ästhetische Beispiele alter Ingenieurskunst, die auch mal futuristisch wie auf dem Cover daher kommen.
Der Titel führt etwas in die Irre. Hier berichten nicht Profis von ihren Managementtipps, sondern der Autor analysiert Profis (aus Wirtschaft, Kunst und Öffentlichkeit) und erklärt anhand dieser Beispiele Managementmethoden, Tipps und Tricks. Die Prinzipien werden für jedes Beispiel erläutert, wirklich konkrete Beispiele sind selten. Oft bleibt die Frage offen: Was genau bedeutet das für mich? Wie kann das in der Praxis aussehen? Die Lektüre würde außerdem durch beherztes Kürzen gewinnen, denn manche Themen und Empfehlungen wiederholen sich.
