Gesunde Happen für Arbeitspause und Mittagessen

Gesunde Lunchbox

CoverDas kennen wir alle, oder? Mittags im Büro weiß ich wieder mal nicht, was ich essen sollen. Halbwegs gesund soll es sein, satt machen und schnell gehen. Und ach ja, bitteschön auch nicht sooooo satt machen, dass ich nicht mehr arbeiten kann.

Und hier ist die Antwort… ein nettes, kleines, neues Buch mit 50 Rezepten.

Weil ja oft die Zeit zum Vorkochen fehlt, man manchmal vielleicht auch einfach keine Lust hat, selbst etwas zuzubereiten, gibt das Buch noch ein paar Tipps für sinnvolle Alternativen zum Fertig-Essen-Kaufen. Denn für solche Fälle ist es gut zu wissen, welche Gerichte aus dem Imbiss die Straße runter eine gesunde Option sein können.

Zielgruppe: Berufstätige, die schon mal Bekanntschaft mit dem berühmt-berüchtigten Mittagstief (a.k.a postprandiale Somnolenz) gemacht haben. Und alle andern natürlich auch.

Zu diesen Rezepten hatte ich sofort einen spürbaren körperlichen Effekt (das Wasser lief mir im Munde zusammen)… Minipizzen mit Gemüse und Schafskäsewürfeln, Veggie-Wraps mit Birne, Zucchini-Kräuter-Quark (auf Vollkornbrot), Omelett-Burger, Roastbeef-Sandwich mit Currycreme und gegrillter Ananas.

Fazit: Gute Tipps, leckere Rezepte. Was will man mehr…

Themen

  • Gesund zu Mittag essen
  • Gesünder essen auf die Schnelle: Bäcker und Imbiss
  • Nährwerte
  • Burger, Sandwich, Butterbrot
  • Wrap
  • Kalte Küche und Salat
  • Suppen und Eintöpfe

Website, Apps und Zeitschrift EatSmarter (in Zusammenarbeit mit Ernährungswissenschaftlern): „Gesunde Lunchbox“. riva 2018. 9,99 EUR (D) / 10,30 EUR (A). ISBN 978-3-7423-0511-4.

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Fortbildungen für Führungskräfte: Abrechnung mit Wut im Bauch

Führungskräfte-Entwicklung: Worüber man in der Praxis ungern spricht

CoverFührungskräfteentwicklung hat im Bereich Personalentwicklung (teure) Relevanz. In diesem Buch geht es um die Schattenseiten: Der Autor stellt Personen und Institutionen auf den Prüfstand. Dabei beschreibt er drastisch und aus seiner Sicht:  Kunstfehler, Mythen sowie  Tricks und Maschen, die von externen Trainern und Beratern eingesetzt werden: „Es werden […] zahlreiche gaunerhafte Verhaltensweisen in der FKE-Szene illustriert.“

Soweit der Plot. Nun zu meiner bescheidenen, persönlichen Meinung… Mir gefällt der Ton im Buch nicht. Sprachstil und Layoutelemente – fett, kursiv  und das viel zu oft auf jeder Seite – macht den ganzen Satzspiegel sehr laut und unruhig. Das und der Stil geben mir das Gefühl, dass mich das Buch laut und hektisch antextet. Da scheint jemand ordentlich verärgert zu sein. Was mir wirklich übel aufgestoßen ist, ist die Pauschalkritik (u. a. an der selbstherrlichen und nicht kritikfähigen Wissenschaft), ohne selbst sauber, sachlich und nachvollziehbar fundiert zu argumentieren. Autsch.

Das Buch enthält neben Aufdeckung von Missständen auch Empfehlungen, wie man diese Missstände erkennt und so einen Reinfall bei der Auswahl von Beratern vermeiden kann. Auch hier habe ich leider das Gefühl, ich muss aus einer Menge Textwust das Wesentliche (und Sachliche) selbst herauspuzzeln.

Fazit: Hm… der Ton erschwert es, Wesentliches zu entdecken. Trotzdem gibt es ein paar womöglich erhellende Einblicke in schlechte Praxis.

Themen

  • Akteure auf dem FKE-Spielfeld
  • Einige Mythen und Alternativmythen der großbetrieblichen FKE
  • Professionelle Kunstfehler in Unternehmen
  • Tricks und Maschen der Externen
  • Unklarer Bedarfsbegriffe
  • Schnappschüssen aus der FKE-Wirklichkeit
  • Was kann man gegen die Missstände in der FKE tun?
  • Gaunerverhalten lässt sich bewerten – Ein Einschätzungsinstrument

Rolf T. Stiefel: „Führungskräfte-Entwicklung: Worüber man in der Praxis ungern spricht. Ein Insider berichtet“. EHP 2018. 24,99 EUR. ISBN 978-3-89797-107-3.

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Natur: Evolution, was machst Du da?

Liebe Evolution, ist das dein Ernst?!

Cover Sehr sympathisch beginnt das Buch schon mit der Widmung: „Für Sasha, die beste Schwester, die die Evoution je hervorgebracht hat. Ich bin froh, dass noch ausreichend gute Gene übrig waren, um dich zu erschaffen.“ Ungeheuer unterhaltsam… genauer gesagt… die Autorin unterhält sich. Und zwar mit der personifizierten Evolution. Zum Beispiel über den Menschen: „Du, Evolution, warum können wir nicht ein bisschen toller sein? […] Warum haben wir zum Beispiel keine Flügel?“ Und die Evolution antwortet. Auf rund 260 Seiten.

Es ist kein Buch über die prächtigen Wunder der Natur, sondern über „Pfusch“ und „Dreckige Witze“ und „Wahnvorstellungen“ der Evolution. Meistens geht es um lebende Arten, hier und da auch um ausgestorbene (und bei denen ist es dann kein Wunder, dass sie nicht mehr sind). Meine Entdeckung des Tages aus dem Buch ist der sehr, sehr, sehr knuddelige Irawadi-Delfin.

Lauter Fotos, lustig-ironische Texte, gern auch etwas schlüpfrig. Dabei biologisch einwandfrei. Viele Tiere, ein paar Pflanzen. Die Quellen der Inhalte im Buch sind auf www.maragrunbaum.com/wtfsources zu finden.

Noch ein Zitat gefällig? „Schau mal, Evolution, diese kleinen Motivationstiefs hat jeder Mal. Geh in so einem Fall doch einfach ein bisschen spazieren […] Zwing dich nicht, Schildkröten zu machen, wenn du ganz offensichtlich nicht bei der Sache bist.“

Autorin

Mara Grunbaum hat Gesundheits- und Umweltwissenschaften an der New York University studiert und arbeitet als Wissenschaftsjournalistin u. a. für die Popular Science und Discover magazine. Sie atmet, lebt und gedeiht in Brooklyn, New York.

Fazit: Funny

Mara Grunbaum: „Liebe Evolution, ist das dein Ernst?!“ Knaur 2015. 12,99 EUR. ISBN 978-3-426-78703-8.

… und hier noch ein paar Ideen zum googeln für die nächste kurze Pause zwischendurch: Spanischer Rippenmolch, giftige Primaten, Herzigel, Visayas-Pustelschwein, Zungenfresserlaus, Blindwühle, Chondrocladia, Riesentagschläfer.

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Mathematik als Reise durch die Historie

Der große Roman der Mathematik

Cover Okay, ich habe das Buch nicht komplett gelesen bisher. Trotzdem ist es einen Blick wert, denn das Thema ist ja interessant und zeitlos. Hier der erweiterte Klappentext:

„Barrierefrei und unterhaltsam erzählt Frankreichs junger Starmathematiker und Youtuber Mickaël Launay die Geschichte der Mathematik. Sein Bestseller ist zugleich eine Entwicklungsgeschichte des mathematischen Denkens. Der Leser beginnt buchstäblich bei null und wird Schritt für Schritt in die Welt der Zahlen eingeführt, bis hin zu so komplizierten Dingen wie Wahrscheinlichkeitsrechnung und Digitalisierung.

Die meisten Menschen halten die Mathematik für eine abstrakte Wissenschaft. Dabei wurde sie entwickelt, um unser Verständnis der Welt zu vereinfachen. Schon 8000 Jahre vor unserer Zeitrechnung finden wir in Mesopotamien geniale geometrische Muster, die auf Symmetrien und Rotationen basieren. Später, um die Zahl der Tiere einer Herde zu bestimmen oder die Grenzen eines Grundstücks zu ziehen, mussten die Menschen Zählen und Messen lernen, also Arithmetik und Geometrie erfinden.

Wie sie das machten, erzählt dieses Buch. Von der Schönheit der Zahl Pi bis hin zu Theoremen, die noch zu entdecken sind, nimmt uns Mickaël Launay mit auf eine abenteuerliche Reise, auf der wir verstehen lernen, wie die Mathematik zu uns kam und was wir mit ihr anfangen können.“

Fazit: Das nehm ich mit in den Urlaub

Mickaël Launay: „Der große Roman der Mathematik. Von den Anfängen bis heute“. C. H. Beck 2018. 19,95 EUR. ISBN 978-3-406-72151-9.

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Grafikdesign für Neulinge und Neugierige

Gestaltung sehen und verstehen

CoverOh. Es gibt offensichtlich „tote“ und „lebende Kolumnentitel“… Was nicht alles. Hm. Und jetzt ahne ich auch, warum ich die eine Sorte immer lieber mochte als die andere. Sie leben!

Tja, offensichtlich konnte ich durch das Buch direkt schon mal wieder was Neues lernen. Sehr schön.

Das Buch von Erika Vogl-Kis öffnet der geneigten Leserin die Augen für die Welt des Designs. Und zwar in Form von Designerlebnissen. Wie das? Die Autorin legt den Fokus auf das Prinzip „Lernen und Verstehen am dargestellten Beispiel“. Jedes Kapitel ist bewusst in einem passenden visuellen Stil gestaltet. Illustrationen und Schaubilder erklären Designprinzipien, Gestaltgesetze, Formen und Flächen usw. usf.

„Ein Feuerwerk der Gestaltung“, wie es der Verlag formuliert, für Hobby-Designer*innen und Neueinsteiger*innen. Die Aufmachung beschränkt sich nicht nur auf’s Papier: Lesebändchen! In fröhlichem Strahleweiß! :-)

Dabei belässt die Expertin es jedoch nicht. Sie liefert auch noch ein paar Einblicke in die Themen Auftragsgestaltung und Konzeptionierung. Frei nach dem Motto: „Think first, design later.“

Fazit: Intuitiv lehrreich und durchgängig sympathisch.

Themen

  • Designregeln
  • Farbharmonien
  • Farbkontraste
  • Farbsysteme
  • Muster: Kymation, Mäander, Pepita, Parsley, Polka Dots, Karo, Fechtband
  • Perspektiven
  • Proportionen
  • Typografie
  • Wahrnehmung
  • Kreativität & Ideenfindung

Erika Vogl-Kis: „“Gestaltung sehen und verstehen“. Die kleine Schule des Grafikdesigns“. Rheinwerk 2017. 24,90 EUR. ISBN 978-3-8362-4021-5.

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Erfolgsfaktoren in Coaching, Führung und Prozessbegleitung

Die Kunst, Entwicklungsprozesse zu gestalten

Cover Glaubwürdig, wirksam und flexibel durch Kompetenz: Dies ist ein Buch speziell für Coachs, Prozessbegleiter*innen und Führungskräfte, die Einzelne, Teams und Unternehmen bei Entwicklungsprozessen begleiten. Achtung, ohne entsprechende Vorerfahrung hilft das Lesen nicht! In dieser Hinsicht: Anspruchsvoll. Aber auch lohnend.

Im Buch sind zwar ein paar Methoden und Vorgehensweisen beschrieben (Tools), im Zentrum steht allerdings der Mensch, einmal als solcher und mehr noch in Gruppen in seinem Arbeitskontext. Der Autor erläutert – basierend auf dieser Ausgangslage – Wirkfaktoren jenseits von Methoden: Die eigene Persönlichkeit, die eigene Haltung, das Verständnis von Entwicklungsprozessen, das Erkennen von Prozessdynamik. Mit diesem Wissen gelingt dann der gezielte Einsatz der passenden Methoden.

Das Buch leitet dazu an, sich selbst zu entwickeln und die Fähigkeit der passenden Methodenauswahl zu erlernen. Denn Methoden ohne Menschenkenntnis bringen gaaar nüscht. Eben.

Interessant und typisch für das Buch ist auch der Abschnitt über Feedback. Warum man es nicht ungefragt geben sollte. Und wie man das Gegenüber unterstützen kann, Feedback auch tatsächlich zu bedenken (oder sogar anzunehmen). Auch die Unterscheidung zwischen „Feedback“ und „Lob oder Kritik“ hat mir einige Erkenntnisse beschert.

Oft liest sich das Buch so, als würde man den Autor bei seiner Prozessbegleitertätigkeit begleiten. Und dann wieder, als höre man seinen reflektierenden Selbstgesprächen zu. Vieles dreht sich um verschiedene Varianten des Eisbergmodells: Was bewusst, was „vorbewusst“, was unbewusst ist. Und wie kann man dieses Modell möglichst sinnvoll in Arbeitszusammenhängen einsetzen? Wie und warum gestaltet man ein Warming-Up bei Workshops? Wie setzt man Spielregeln ein? Wann kommen sie ins Spiel? Wo taucht der Auftraggeber im Workshop auf? Sollte er das überhaupt tun?

Ein paar Stellen fand ich etwas nervig, weil ich den Eindruck hatte, es wiederholt sich. Und ein paar Beispiele mehr täten dem Verständnis sicher auch gut.

Folgende Zitatauswahl des Autors gefällt mir dagegen sehr gut – sie bringt auch den Knackpunkt zum Ausdruck: „Zum Erfolg gibt es keine Lift. Man muss die Treppe nehmen.“ (Emil Oesch)

Das Buch ist nur an wenigen Stellen eine konkrete Anleitung, sondern meist Hilfe beim Reflektieren eigener Möglichkeiten. Es inspiriert, es zeigt, wie anspruchsvoll das Aufgabenfeld Coaching und Prozessbegleitung ist. Es verlangt Verantwortungsbewusstsein, Selbstkenntnis und Bescheidenheit (sich selbst zurücknehmen).

Und auch Führungskräfte sind gefragt, die hier einiges lernen können – wenn sie es denn ernst meinen mit ihrer Führungsverantwortung. Zum Beispiel dies: “ […] nichts überzeugt Menschen mehr, als zeitnah zu erleben, dass sich Engagement und Aufwand lohnen.“ (Klingt erst mal einfach, aber dreht den Satz mal um… so sieht es leider immer noch oft in der Praxis aus.)

Fazit: Für Fortgeschrittene

Themen

  • Wirkfaktoren
  • Rollen: Definition und Umsetzung
  • Haltung und Persönlichkeit
  • Feedback, Lob, Kritik
  • Emotionen als Schlüssel für Veränderung
  • Einfluss
  • Auftrag
  • Flurfunk
  • Energie
  • Engagement
  • Entwicklung
  • Heikle Situationen

Hier findet man noch Infos zur Ausbildung, auf die das Buch verweist: www.coaching-fortbildung.de

Hans-Georg Huber: „Die Kunst, Entwicklungsprozesse zu gestalten. Erfolgsfaktoren in Coaching, Führung und Prozessbegleitung“. managerSeminare 2018. 49,90 EUR. ISBN 978-3-95891-037-9.

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Den Seestern programmieren

(Naja, sieht doch aus wie ein pummeliger, sechsarmiger Seestern…)

Der kleine Hacker – Programmieren lernen mit dem Calliope mini

CoverDer Calliope mini ist eine Minicontrollerplatine, die sich programmieren lässt. Das Buch bringt eine hübsche kindgerechte Optik mit, dabei wird es nicht zu niedlich. Durchaus ansprechend. Peppiges Design.

Der Calliope ist ein Enkel des BBC micro:bit. Eine Besonderheit des Calliope mini sind viele Komponenten und Bauteile: LED-Feld, Taster, RGB-LED (Farben machen!), Lautsprecher, Bewegungssensor, Kompass. Und noch mehr. Außerdem kann man Krokodilklemmen anschließen! Und Knete! Ha!

Um den Calliope mini zu programmieren, gibt es drei grafische Editoren(Calliope mini Editor, Microsofts PXT und Open Roberta Lab). Sie laufen im Webbrowser. Die Schritt-für-Schritt-Einführung ist wirklich leicht verständlich.

Die kurze Erklärung, wie LEDs (Licht Emitting Diodes) funktionieren, gibt es als Hintergrundinfo gleich mit. Ha! Super Stoff zum Klugscheißen! Auch wichtige Aspekte außerhalb der eigentlichen Programmierung werden erklärt, z. B. welche Einstellungen verschiedener Browser beim Herunterladen der im Web fertiggestellten Programme beim „Speichern unter…“ gewählt werden sollten: Firefox, Chrome, Microsoft Edge. Nett mitgedacht.

Mögliche Problemquellen werden genannt, z. B. ein Hinweis, dass lange Anschlusskabel Übertragungsfehler verursachen können. Prima, das erleichtert die Fehlerquellensuche doch enorm. Auch für den Notfall ist vorgesorgt: Kapitel „Wenn nichts mehr geht: Firmware neu installieren“ = sehr beruhigend. Mal ehrlich, dieser Notfall kommt doch recht häufig vor… also klug, das im Buch aufzunehmen

Beispielprogramme:

  • Diskolicht
  • Thermometer und Lichtstärkemessung
  • Alarmanlage
  • Die magische Billardkugel
  • Space Invaders
  • Farblichteffekte mit der RGB-LED erzeugen
  • Einmaleins-Trainer
  • Stimmungstrainer mit Musik
  • Geheime Botschaften mit Funk übertragen
  • Reaktionsspiel mit LEDs

Alle Programme gibt es zum Buch als Download dazu.

Fazit: Verschenken. Selbst rumspielen!

Themen

  • Kontakte, Sensoren… Hardware
  • Krokodilklemmen, Metallpapierstreifen… Hardware
  • Knete… Hardware (naja, nicht sooo hart)
  • Editor
  • Spielwürfel
  • Lichteffekte
  • Zähler
  • Zahlenspielerei
  • Musik
  • Thermometer
  • Alarmanlage
  • Space Invaders (!!!)
  • Eierlaufen
  • Funk

Christian Immler: „Der kleine Hacker – Programmieren lernen mit dem Calliope mini. Coole Spiel- und Bauprojekte programmieren“. FRANZIS Verlag 2017. 25,- EUR. ISBN 978-3-645-60559-5.

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Agile Neulinge, Profis, Teams in „Arbeitsfragen“ begleiten

Agiles Coaching

CoverAls Stellenbeschreibung gibt es neuerdings auch den Begriff „agiler Coach“. Aber was ist das eigentlich? Was tut man als agile Coach und was sollte man vermeiden?

Das Ziel ist klar: Agiles Coaching soll ein Team in die Lage versetzen, sein eigenes System zu erkennen und zu verstehen und so gute Lösungen entwickeln zu lernen. Das beinhaltet insbesondere auch die Verbesserung der Zusammenarbeit und der im Team verwendeten (Arbeits-)Methoden.

Agiles Coaching verpflichtet sich einer empathischen, dabei durchaus distanzierten und dissoziierten Haltung sowie den agilen Werten. Dem Team werden Handlungs- und Möglichkeitsräume geöffnet. Dies ermöglicht die bzw. der Coach mit der Kenntnis psychologischer Modelle und agiler Prinzipien. Das Buch stellt Grundlagen des Coachings zusammen mit einer systemischen Perspektive in den Mittelpunkt. Dabei führt die Autorin den Begriff der Sekundärberatung ein (so eine Art Hilfe zum Selbstdenken statt Vorschlagen von Lösungswegen – Coaching eben). Die Empfehlung, Beobachtung und Bewertung im Coachingprozess strikt trennen zu können, zeugt von der praktischen Erfahrung der Autorin. Dieses Prinzip wird hier am Beispiel gut klar.

Gut gefallen hat mir diese (für mich neue) Feedbackregel: Die Coach oder ein Teammitglied oder ein Stakeholder gibt Feedback. Der oder die Feedbacknehmende erwidert nichts darauf, sondern nimmt das Feedback entgegen. Soweit die bewährte Vorgehensweise. Hier ist dann der Dreh für die mit Hummeln im Hintern: Eine Erwiderung auf das Feedback ist erlaubt, allerdings erst nach 24 Stunden. So wird eine Rechtfertigung im Affekt vermieden. Und drüber schlafen schadet ja bekanntlich nicht ;-)

Okay… kommen wir zur dunklen Seite der Rezension…

Beim Lesen bin ich immer wieder über den Schreibstil gestolpert, der mich so gar nicht gepackt hat. Für meinen Geschmack kommen hier Definitionen, abstrakte Einordnung in den Gesamtkontext und eine orientierunggebende Struktur  zu kurz. So taucht schnell der Bezug zu agilen Reifegraden auf. Und dann bin ich auf die Suche gegangen… was ist das? Der Index am Ende hat meine Suche schließlich zum Ergebnis geführt, ich musste allerdings viele Seite lesen, es gab keine optische Hervorhebung (z. B. Fettdruck oder Überschrift „Definition“ oder farbliche Hervorhebung). Anstrengend. Darüber hinaus wurde mir nicht ganz klar, welche Vorkenntnisse die Leserin bzw. der Leser mitbringen sollte, um das Buch zu verstehen.

Die Grafiken sind zwar nett, aber auch oft erst auf den zweiten Blick verständlich (manchmal auch gar nicht, zumindest mir ging es so). Schade, denn die Autorin ist offensichtlich sattelfest in den Methoden.

Auch die optische Gestaltung des Texts ist nicht konsistent. Es gibt grau unterlegte Textabschnitte, hier sind Beispielsituationen beschrieben, oft mit Dialogen anschaulich formuliert. Gut. Und dann: Geht es in normalen Textabschnitten (schwarz auf weiß) weiter mit der Situation oder dem Beispiel. Hier versteckt sich dann eine Lösungsmöglichkeit. Hm..?!?

Idee für die nächste Auflage: Überarbeiten, d. h. kürzen, ordnen, Definitionen übersichtlich darstellen. Dann wirken auch Verweise auf kommende Kapitel besser und unterbrechen den Lesefluss weniger. Außerdem könnte man am Schreibstil feilen. Beispiel gefällig? „Coachees“ ist zwar der fachlich korrekte Ausdruck, stattdessen „Team“ oder „Teammitglied“ zu schreiben, wäre lesefreundlicher (und das ganz ohne Gefahr, missverstanden zu werden).

Wer sich ein Bild von der Expertise und Erfahrung der Autorin machen möchte, kann das auf ihrem Blog tun: judithandresen.com/blog

Fazit: Gutes Methodenwissen, verpackt in manchmal schwierig zu lesende Texte

Themen

  • Digital transformieren
  • Unternehmen entwickeln
  • Hypothesen entwickeln, Impulse und Interventionen
  • Agile Reifegrade
  • PDCA-Zyklus
  • Gemba
  • Formale Beauftragung und Globalbeauftragung
  • SCARF
  • Paradigmen und Projektionen
  • Motivation und Vertrauen
  • Situatives führen
  • Riemann-Thomann-Modell
  • Managementformen
  • Schulz-von-Thun
  • Agile Methoden: Delegationspoker, Kudokarten, Katas, Pair etc.
  • Nemawashi
  • Retrospektiven
  • Coachingleistung überprüfen
  • Feedback-Übungen
  • Mission und Constraints
  • Cynefin
  • Stolperfallen vermeiden
  • Auftragsklärung

Judith Andresen: „Agiles Coaching: Die neue Art, Teams zum Erfolg zu führen“. Hanser 2018. 32,- EUR. ISBN 978-3-446-45168-1.

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Was geht

Bald!

Cover Kelly und Zach Weinersmith erklären Neuerungen unserer Wissenschaft, Forschung und Technik. Ein durchaus realistischer Blick in eine großartige … gruselige…. naja, in die Zukunft.

Zach Weinersmith zeichnet auf seinem Blog „Saturday Morning Breakfast Cereal“ Pop-Science-Cartoons. Seine Frau Kelly ist Dr. der Biologie, Parasitologin und an der Rice University beschäftigt. Sie ist außerdem Spezialistin für Pop-Science. Beide zusammen haben sie höchst kurzweilige, zuweilen aber auch erschreckende Szenarien verfasst. Es sind Einblicke in Technologien, die im Begriff sind, in die Umsetzung zu gelangen. Das Autorenduo stellt alle möglichen (und unglaublich klingenden) Alternativen für verschiedene Bereiche vor und bewertet sie dann auch. Ein Lift ins All, ausgedruckte Häuser und Organe, Rohstoffe vom nächstgelegenen Asteroiden, Präzisionsmedizin… jede Menge Stoff zum Nachdenken.

Und super für die nächste Gelegenheit zum Small Talk. Skurril, fundiert, abgefahren. Und irgendwas davon ist wahrscheinlich tatsächlich unsere Zukunft.

Die beiden machen das sehr gut, sowohl sprachlich als auch optisch. Sie streuen Cartoons ein, wo sie das Thema, die Beteiligten oder sich selbst auf die Schippe nehmen.

Fazit: Forschung! Comic! Wow! Schlau!

Themen

  • Billiger Zugang zum Weltall
  • Asteroidenbergbau
  • Fusionsenergie
  • Programmierbare Materie
  • Synthetische Biologie
  • Bioprinting
  • Gehirn-Computer-Schnittstelle
  • Friedhof der verlorenen Kapitel

Kelly und Zach Weinersmith: „Bald! 10 revolutionäre Technologien, mit denen alles gut wird oder komplett den Bach runtergeht“. Hanser 2017. 22,- EUR (D) / 22,70 EUR (A). ISBN 978-3-446-25676-7.

Angriff der Algorithmen

Cover Cathy O’Neil ist Mathematikerin  und Datenexpertin. Hier analysiert sie die zerstörerische Kraft der Algorithmen, und zwar aus ihrer US-amerikanischen Sicht.

Algorithmen nehmen entscheidend Einfluss auf unser Leben: Von ihnen hängt es ab, ob man etwa einen Kredit für sein Haus erhält und wie viel man für die Krankenversicherung bezahlt. Rechtsprechung hat dann nichts mit Gerechtigkeit zu tun.

Die Autorin schreibt aus Erfahrung, sie war Hedgefonds-Managerin. Hier erklärt sie, wie Algorithmen scheinbar objektive Entscheidungen ermöglichen, bei genauerem Hinsehen aber ganz eigenen Interessen folgen. Algorithmen gefährden freie Wahlen und manipulieren über soziale Netzwerke die Demokratie. Persönlichkeitstests in Bewerbungsverfahren und menschenunwürdige Dienstpläne sind in den USA längst Alltag. Die Beispiele im Buch zeigen, wie algorithmisch gesteuerte Anwendungen Diskriminierung und Ungleichheit verstärken und so zu Waffen werden.

Leider eine wichtige Lektüre. Ethik in Algorithmen (und Technik überhaupt) ist leider nicht selbstverständlich. Das wird hier wieder einmal deutlich.

Fazit: Puh! Und gleichzeitig wichtig zu wissen.

Themen

  • Modellierung
  • Skalierung
  • Schädlichkeit
  • Effizienz vor umfassender Berücksichtigung des Gesamtkontextes
  • Gezielte Onlinewerbung und Mikrotargeting

Cathy O’Neil: „Angriff der Algorithmen. Wie sie Wahlen manipulieren, Berufschancen zerstören und unsere Gesundheit gefährden“. Hanser 2017. 24,- EUR (D) / 24,70 EUR (A). ISBN 978-3-446-25668-2.

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Ins Weltall gebeamt, an den Ursprung, ans Ende und darüber hinaus

Das Universum in deiner Hand

Cover Der Autor durfte als Doktorand bei Stephen Hawking persönlich forschen, beide zusammen haben ein Jugendbuch verfasst. Dabei hat Christophe Galfard vermutlich auch gelernt, wie man Abstraktes in verständliche Sprachbilder übersetzt.

Das Buch ist eine Art Reiseführer für alle, die wissen wollen, warum Gott manchmal die Würfel in ein Schwarzes Loch wirft, wo man sie dort doch gar nicht sieht. Die Reise startet auf einer Insel unterm Sternenzelt und führt durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Universums.

Die Bandbreite der Buchperspektiven reicht vom Mensch und seinen eingeschränkten Wahrnehmungsmöglichkeiten bis zu den Grenzen unseres Universums … bzw. aller vermuteten… nachgewiesenen… berechneten… nicht beobachtbaren Universen. Obwohl… „Grenzen“…? Man erfährt auch, wieso der Begriff Grenze eigentlich nicht passt.

Das Buch erklärt die aktuelle Sicht auf unsere Welt – Quantenmechanik, Relativität, Zeitreisen, parallele Realitäten und Multiversen – und es kommt auch eine Formel darin vor. Spoiling…. E = mc2.

Es gibt keine physikalischen Details, dafür Einschätzungen der großen Zusammenhänge und grundlegenden Überlegungen zu den dahinter liegenden Modellen. Der Plot arbeitet mit vielen Drehs, die die Geschichte spannend, unterhaltsam und ungewöhnlich machen – fast wie ein Trailer für Hollywood.

Besonders loben (mindestens ein Doppel-Plus) möchte ich noch die erstklassige Übersetzung!

Meine ganz persönlichen Highlights

Ich hab einiges ganz Erstaunliches und Neues gelernt…

… zunächst nämlich , woher das c in mc2 kommt… „celeritas“ ist das lateinische Wort für Geschwindigkeit – hier: Lichtgeschwindigkeit. (Siehe https://en.wiktionary.org/wiki/celeritas#Etymology und www.latin-dictionary.org/celeritas.)

Dann war mir gar nicht klar, dass man über Haare von Schwarzen Löchern philosophieren kann. Stephen Hawking hat sie gesehen (www.livescience.com/53363-stephen-hawking-black-holes-have-hair.html), und er hat dazu etwas veröffentlicht: „[…] The new paper posits that hairs of soft photons and gravitons fringe a black holes‘ event horizon […]“. Das aktualisiert die Haarmetapher aus den 1960er Jahren, nach der Schwarze-Löcher-Haare hinter dem Ereignishorizont verschwinden (https://en.wikipedia.org/wiki/No-hair_theorem). Klasse! Endlich mal wieder was zum richtig tief Eintauchen in die Wissenschaft!

Außerdem musste ich nachschlagen, was mit meinem „chnopsigen“ Körper gemeint ist. Hat was mit den im Lebendigen enthaltenen chemischen Elementen zu tun: https://en.wiktionary.org/wiki/CHNOPS.

Fazit: Kino zum Lesen

Themen

  • Kosmos
  • Weltall verstehen
  • Quantenwelt
  • Ursprung
  • Rätsel

Christophe Galfard: „Das Universum in deiner Hand. Die unglaubliche Reise durch die Weiten von Raum und Zeit und zu den Dingen dahinter“. C. H. Beck 2018. 24,95 EUR. ISBN 978-3-406-71448-1.

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Zur Fastenzeit: „Change your food, change your mood“

Zuckerfrei

Cover Fein, fein… ein ergiebiges Büchlein voller Rezepte und Tipps. Die Food-Bloggerin Hannah Frey kennt sich aus. Ihre 40-Tage-Challenge, ohne bzw. mit ganz, ganz wenig Zucker auszukommen, ist endlich mal was für ganz Mutige. Nix für Weicheier, die sich Eiseimer über den Kopf gießen… das dauert ja nur ein paar Sekunden, pööööhhh…

Warum gerade vierzigTage? Vierzig Tage brauchen Körper, Herz und Hirn normalerweise, um sich so krass etwas Neues anzugewöhnen. Und es lohnt sich: Wer sein Leben auf weniger Zucker umstellt, fühlt sich am Ende dauerhaft fitter und voller Energie.

Hannah Frey zeigt, wie man aus alten Mustern ausbrechen kann, und liefert weitere wichtige Infos: Sie hilft beim Entschlüsseln von Zutatenlisten, zählt alle 70 Begriffe für Zucker und Süßungsmittel auf und gibt Tipps für den Check der Vorräte in der Küche. Gegen Rückfälle hilft ein Akupressurtrick und andere kluge Ablenkungsmanöver bremsen den Heißhunger aus.

Die Rezepte sind meist schnell gemacht, viele davon sind in ca. 30 Minuten fertig. Gut gefällt mir, dass die Rezepte für 2 Personen angelegt sind. Verdoppeln kann man ja immer noch, wenn es für 4 Portionen reichen soll… Morgens geht es schon mit Joghurt mit Kokos-Granola oder Gemüsefrittata los. Tagsüber kann es Sobanudelsalat mit Erdnüssen, Kichererbseneintopf oder Asia-Grünkohl mit Lachs geben, und zwischendurch gibt es Saatencracker oder bunte Fruchtrollen. Anders als in strengeren Kohlehydrat-Diäten darf man hier die ganze Zeit (in Maßen) Obst essen. Super!

Das Buch zeigt, dass der Zuckerentzug kein Zuckerschlecken ist. Aber auch wenn in der Startphase Kohlenhydrate (nicht nur Zucker) weitgehend tabu sind, da sie allzu schnell zu Einfachzuckern aufgespalten werden, die vorgestellten Gerichte schmecken und machen satt.

Wer mitmachen will, findet online eine Community, die dabei unterstützt. Ob Facebook, Instagram, Twitter, Snapchat oder Pinterest – unter #projektzuckerfrei teilen Menschen ihre Erfahrungen und Erfolge.

Hannah Frey ist Gesundheitswissenschaftlerin und Ernährungsexpertin. In ihrem Blog www.projekt-gesund-leben.de ruft sie regelmäßig zur gemeinsamen Challenge „Projekt Zuckerfrei“ auf.

(Die Haptik kann ich leider nicht beurteilen, da ich nur das PDF hatte.)

Fazit: Frisch und klug

Hannah Frey: „Zuckerfrei. Die 40-Tage-Challenge“. GU 2017. 16,99 EUR. ISBN 978-3-83385934-2.

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Fotobände für Meditation und Regelbruch

Fotografie als Meditation

Cover Wieder so ein Buch, das erst mal punktet: Es bringt ein Lesezeichenbändchen mit. Da steh ich drauf ;-) Und auch sonst ist es schon fast ein Handschmeichler, nur ein bisschen schwerer und größer.

Was hat nun Fotografieren mit Meditieren zu tun? Dazu ein Zitat: „Meditation und Fotografie haben mehr gemeinsam als man im ersten Moment glaubt: bBeides ist auf den gegenwärtigen Moment bezogen, beides erfordert einen höchsten Grad an Aufmerksamkeit, beides gelingt am besten, wenn der Geist leer und unvoreingenommen ist.“

Den ersten Band findet Ihr ebenfalls in der Zeitung vorgestellt: „Inspirierende und meditative Fotos und …

Der Autor gibt der Leserin viele Gedankenanstöße an die Hand. Dazu gibt es Fotos, die als Beispiel für bestimmte Aspekte dienen (z. B. Lost Places oder abstrahierende Fotos). Manche Bilder wirken auf den ersten Blick nicht so besonders, bekommen aber mit der Dauer der Betrachtung eine eigene Faszination und ziehen die Betrachterin hinein. So erschließt sich auch das Erkennungsmerkmal meditativer Fotos: Tiefe.

Zu Beginn werden die wesentlichen Begriffe geklärt: Zen und Mediation. Später auch Zazen. Die Texte (relativ viel, relativ lang) beschäftigen sich mit der meditativen Sicht, die wortwörtlich genommen dann auf die Fotografie übertragen wird. Manchmal etwas langatmig.

Mich hat nur etwas geärgert: Ein deutlicher Hinweis auf Bildrechte fehlt im Kapitel Street Photography. Schade, ansonsten geht es doch bei der Meditation u. a. auch um den Respekt vor Anderen.

Die Fotos wurden u. a. in Indien, Indonesien, Mexiko, Nepal, in der Türkei, Amerika, in der Sahara und den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgenommen.

Fazit: Eher für spirituell Interessierte, nix für pure Realist*innen

Themen

  • Mystik
  • Schubladen und Erfahrung
  • Eindruck und Ausdruck
  • Tiefe: Das Geheimnis der Nacht
  • Kontemplative Landschaftsfotografie
  • Kritischer Geist
  • Schönheit ohne Seichtheit
  • Fotografie als Rätsel
  • Magie, Zauber und Fotos wie Tuschebilder
  • Weg zum eigenen Stil

Torsten Andreas Hoffmann: „Fotografie als Meditation. Eine Reise zur Quelle der Kreativität“. dpunkt 2017. 36,90 EUR. ISBN 978-3-86490-512-4.

Die Regeln der Fotografie

CoverHerausragend: Große Schrift mit Serifen. Wow! Sehr, sehr geile Idee. Lesen ohne Augenzukneifen.

Die Einführung zu Beginn ist einfach und gut. Das Buch holt die Leserin ab, Beispiel gefällig? „Wenn Ihre Kamera so aussieht [hier ist ein Foto zu sehen von einem Moduswahlrad an einer Kompaktkamera], besitzen Sie alles für die meisten der im Buch behandelten Themen.“ Ha! Das versteht man. Und außerdem verspricht es, dass es hier nicht um eine Materialschlacht in Sachen teure Fotoausrüstung geht. Passt.

Nun zu den Abstrichen… es gibt Wiederholungen und leider auch widersprüchliche Empfehlungen, ohne dass ersichtlich wird, ob der Widerspruch bewusst gesetzt ist. Beispielsweise gibt es Regeln einerseits und Regelbrüche andererseits, die in etwa dasselbe beinhalten. Etwa für die Perspektive (auf Augenhöhe bzw. von oben bzw. von unten). … wollte hier jemand auf diese Weise noch ein paar gelungene Aufnahmen unterbringen? Auf mich wirkt das leider so. Schade. Hier könnte man in der nächsten Ausgabe einfach die entsprechenden Regeln/Regelbrüche (bitte entscheiden, was davon!) mit mehr Beispielaufnahmen bestücken. Voila.

Die Zielgruppe scheint mir zu weit gefasst. Ich denke nicht, dass Fortgeschrittene wirklich viel Neues erfahren.

Bei manchen Regel-Regelbruch-Pärchen ist auch der Gegensatz nicht besonders sauber. Solche Taschenspielertricks hat weder der Autor/Fotograf noch das Buch an sich nötig. Auch hier könnte eine Überarbeitung mit deutlicherer Abgrenzung dem Buch einen Qualitätsschub bescheren.

Gut gefallen hat mir dagegen, dass in eingestreuten Textkästen immer wieder Erläuterungen, Hintergründe oder Tipps einen Fundus bieten, aus dem ich mir als Leserin raussuchen kann, was mich anspricht.

Fazit: Könnte dem Titel besser gerecht werden; sonst gut

Themen

  • Ausrüstung und Grundeinstellungen
  • Licht und Aufnahmemodi
  • Messmethoden Licht und Weißabgleich
  • Histogramm
  • Kontrast und Dunkelheit
  • Komposition
  • Aufnahmeplanung
  • Freihändig, spontant, kreativ
  • Schwarz-Weiß
  • Kurzer Blick auf Photoshop und Alternativen

Haje Jan Kamps (Autor, Fotograf) und Johannes Leckebusch (Übersetzung): „Die Regeln der Fotografie. … und wann man sie brechen sollte“. dpunkt 2017. 24,90 EUR. ISBN 978-3-86490-484-4.

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Weihnachten für wilde Wuschelkatzen

Gestatten, die Weihnachtskatze!

CoverWeihnachten steht vor der Tür. Und Katze beschleicht der leise Verdacht, dass ihr der Weihnachtsmann kein Geschenk bringen wird – denn wer nicht brav war, geht leer aus! Aber vielleicht kann sie das noch ändern ….

Statt Fazit: Ein Bild…

Bild

Deborah Underwood: „Gestatten, die Weihnachtskatze!“ Loewe 2017. 8,95 EUR (D) / 9,20 EUR (A). ISBN 978-3-7855-8845-1.

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Verhandeln wie eine Meisterin

Verhandlungs-Tools

Cover Mist. Das Buch ist gut. Zu gut. Also musste ich schon wieder alles bis zum Ende durchackern und mir die guten Tipps merken …

Und das geht so: Der Herausgeber hat die richtigen Leute gefragt. Er bildet Mediatoren aus und die Erfahrung dahinter merkt man. Die allermeisten Beiträge haben mich überzeugt. Nur einzelne kann ich mir anders oder gar nicht im praktischen Einsatz in meinem eigenen Umfeld vorstellen. Erfahrene Verhandlungsführerinnen und Mediatoren beschreiben und kommentieren ihre bevorzugten Methoden für eine ergebnisorientierte Verhandlung.

Die vorgestellten Instrumente helfen, den eigenen Verhandlungsstil flexibel zu ändern und auch emotionale Situationen zu bewältigen. Im vorliegenden Band werden insgesamt 53 Tools und Methoden vorgestellt. Die Beiträge sind gemäß den neun Phasen eines Verhandlungsprozesses sortiert. So stellt das Buch für eine strukturierte Vorbereitung ein Raster vor, mit dem die Chancen auf einen erfolgreichen Ausgang der Verhandlung steigen. In „Emotional intelligentes Verhandeln“ geht es um kooperative und kompetitive Elemente, um möglichst Win-Win-Verhandlungsergebnisse zu erzielen.  Für die Phase 4 bieten sich u. a. „Systemisch-lösungsorienterte Fragen“ an, um aus emotional aufgeladenen Interessenskonflikten oder einer zu engen Perspektive auszusteigen und den Raum für Lösungsmöglichkeiten zu erweitern. Ein paar Downloads erleichtern die Anwendung verschiedener Tools.

Fazit: Klug zusammengestellt

Themen

  • Verhandlung vorbereiten
  • Kontakt herstellen
  • Rahmenbedingungen klären
  • Ziele und Verhandlungsthemen festlegen
  • Interessen und Motive herausarbeiten
  • Optionen erarbeiten
  • Objektive Kriterien nutzen: Legitimität
  • Ergebnisse sichern
  • Verpflichtungen festhalten
  • Rückblick auf die Verhandlung und Nachbereitung
  • Kompetitive Verhandlungsstile#
  • Umgang mit Macht
  • Umgang mit Manipulation
  • Umgang mit List
  • Umgang mit Aggression und Abwertung

Peter Knapp (Hrsg.): „Verhandlungs-Tools. Effiziente Verhandlungstechniken im Business-Alltag“. managerSeminare 2017. 49,90 EUR. ISBN 978-3-95891-031-7.

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Astrophysik als Wohlfühlliteratur

Das Universum und ich

Cover Sibylle Anderl schreibt nicht einfach ein Sachbuch über Astrophysik. Sie erzählt eine Geschichte, die sich wegliest wie nix, unterhaltsam und kurzweilig. Es ist eine philosophische Reise ins All und Einblicke, wie man diese Reise machen kann. Außerdem eine Liebeserklärung ans Forschen und die spannende Suche nach der Frage, wie man etwas entdecken und einordnen kann, das eigentlich unerreichbar ist.

Astrophysikerinnen wissen verdammt viel. Nämlich, dass das All zu 26 % aus dunkler Materie besteht und dass das Schwarze Loch im Zentrum der Galaxie M87 so viel wiegt wie 6,6 Milliarden Sonnen.

Sibylle Anderl telefoniert mit ihrem Vater. Der will wissen: „Wie kommt Ihr eigentlich zu diesem Wissen? Woher wollt Ihr so genau wissen, wie schwer ein schwarzes Loch ist?!?“

Philosophen, Historiker und Soziologen kommen auch zu Wort. Und plötzlich steht die Frage im Raum: „Könnte das Universum in Wahrheit nicht ganz anders aussehen?“ Sibylle Anderl ist selbst Astrophysikerin. Sie erzählt mitreißend von ihrer naturwissenschaftlichen Arbeit, die aus Indizien darauf schließen lässt, woraus Planeten bestehen und wie schwer die Objekte im All sind.

Die Autorin, Jahrgang 1981, hat über Stoßwellen im interstellaren Medium promoviert und einen Magister in Philosophie. Sie forscht in Grenoble gerade zur Sternenentstehung und zur Astrochemie. Seit Januar 2017 ist sie Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und schreibt für das Feuilleton sowie das Wissenschaftsressort. Und das merkt man auch. Sie kann schreiben, und wie!

Fazit: Feinste Gute-Nacht-Lektüre

Themen

  • Prolog I: Und das soll man glauben?
  • Prolog II: Die Astrophysik ist was Besonderes
  • Existenz
  • Kosmische Verschwörung
  • Erkenntniswerkzeuge
  • Die einfachste Erklärung
  • Sherlock-Holmes-Methode
  • Schneelinien
  • Herzensangelegenheit Pluto
  • Beobachten und erster Kontakt
  • Entenbeobachtung
  • Entdecken, wonach man nicht gesucht hat
  • Datenschatz
  • Daten und Phänomene
  • Informationsträger Licht und andere
  • Teleskope
  • Sortierte Galaxien und kosmische Klassen
  • Modelle und Modellierung
  • Kosmos im Computer
  • Wenn Digitalisierung Probleme verursacht
  • Sternenbabys
  • Unendlichkeit und wie man damit umgeht
  • Dunkle Energie, Inflation etc.
  • Kosmologisches Prinzip
  • Der Anfang
  • Anthropisches Prinzip

Sibylle Anderl: „Das Universum und ich“. Hanser 2017. 22,- EUR. ISBN 978-3-446-25740-5.

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Werkzeuge für Design-Thinking-Anwenderinnen und andere Innovationsfans

77 Tools für Design Thinker

Cover„Innovativ! Flexibel! Erfolgreich!“ Auch schon mal gehört? Es hypt. Design Thinking möchte Antworten geben. Denn: Die Welt wird komplexer. Kundinnen und Kunden von heute sind anspruchsvoller und fordernder als früher. Ein leicht modifiziertes Angebot auf den Markt zu bringen, reicht nicht mehr.

Als erfolgsentscheidend stellen sich folgende Fragen heraus: Wer sind unsere Kunden? Wie gelingt es uns, ihre Bedürfnisse zu erfüllen? Erfolg stellt sich nur dann ein, wenn Unternehmen den schmerzhaften Prozess auf sich nehmen, eigene tiefe Überzeugungen loszulassen. Au weh! Und doch unabdingbar!

Design Thinking unterstützt Unternehmen dabei, sowohl kreativ als auch systematisch neue Ideen zu generieren. Bestimmte Techniken, Fähigkeiten und Hilfsmittel, die den Innovationsprozess vorantreiben, stellt das Buch vor. Übersichtlich und strukturiert ist das Buch, es führt durch die einzelnen Prozessschritte und erklärt zu jeder Technik, wie und wann sie in einem Projekt eingesetzt wird. Es hilft, wenn man dafür bereits die Grundlagen der Methode kennt und eventuell auch schon erste Anwendungsversuche unternommen hat. Die Autorin, selbst Experti, hat viel Erfahrung. Dementsprechend kann sie auch mit erfolgsverhindernden Innovationsmythen aufräumen.

Nun zur Bewertung. Ein Hinweis fiel mir ins Auge: Innovation geht nur mit extrem hohem Maß an Disziplin! (Nix mit einfach nur lustig brainstormen …) Korrekt! Im Zentrum von Innovation stehen Menschen und ihre Bedürfnisse. Am Beispiel der Customer Journey Map habe ich die Beschreibung mal auf Herz und Nieren geprüft. Ergebnis: Gut erklärt, nachvollziehbares Beispiel, nette Visualisierung. Die Skizzen im Buch spornen zum Nachmachen an – sie sind einfach zu Papier zu bringen und setzen keinerlei künstlerisches Talent voraus. Sehr schlicht und doch eindeutig erkennbare Inhalte. Tnx a lot!

Bei den Ursachen schlechter Gruppendynamik fehlen in der Liste ein paar wichtige Punkte, z. B. Frontenbildung oder fehlende Offenheit oder eine Atmosphäre des Misstrauens durch schlechte Fehlerkultur… Okay, inhaltlich kommt das dann an anderer Stelle noch zur Sprache. Es fehlt trotzdem in der Auflistung, die das Thema einführt und motiviert.

Zum Selbsteinschätzen hier noch ein Beispiel, in welche Richtung die Tipps so gehen können: https://strategyzer.com/canvas.

Fazit: Lohnend.

Themen

  • Innovation
  • Prozess Design-Thinking: Einfühlen, Definieren, Ideen generieren, Prototyping
  • Erfolg verhindern
  • Gruppendynamik
  • Interdisziplinäres Team
  • Warm-Ups
  • 2×2-Matrix
  • Be your Customer
  • Blitzlicht
  • Brainwriting
  • Empathie-Karten
  • ERAF-Systemdiagramm
  • Ideen-Crowdsourcing
  • Lotusblüten-Methode
  • Personas
  • „Postcard to Grandma“
  • Predict Next Year’s Headlines
  • Quick and Dirty Prototyping
  • Rapid Ethnography
  • Semantic Differential
  • Sinus-Milieus
  • Storyboard
  • SWOT-Analyse
  • „The last Samurai“
  • Vorschau-Szenario
  • Zauberer von OZ

Ingrid Gerstbach: „77 Tools für Design Thinker. Insider-Tipps aus der Design-Thinking-Praxis. Wissen und Werkzeuge für eine Welt im Wandel“. GABAL Verlag 2017. 34,90 EUR (D) / 35,90 EUR (A). ISBN 978-3-86936-805-4.

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Studienergebnisbaukasten: Welche Fakten mit welchen anderen korrelieren…

Heute mal für alle Fans von Fake-News-Selbermachen: Studienergebnisse, die Daten mit Daten in Verbindung bringen. Wusstet Ihr beispielsweise, dass der Pro-Kopf-Käse-Konsum direkt mit der Anzahl der Menschen, die sich mit Ihrem Bettzeug stranguliert haben, korreliert? Krass! Also, weniger Käse essen rettet Leben!

Screenshot

Neben der aktuellen Übersicht gibt es ein Archiv älterer „Faktenchecks“. Und dann kann man selbst noch mit Korrelationen rumspielen: Discover a correlation

Mehr davon:
http://tylervigen.com/spurious-correlations

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Weizen, Butter, Zucker – sprich „Weihnachtsbäckerei ohne“

Balanced Christmas Baking

CoverOhne Weizen, Butter und weißen Zucker Süßes herstellen – geht das? Klar geht das!

Selbst für die süßesten Süßigkeiten gibt es gesundere Alternativen. Alissa Poller stellt über 30 Rezepte vor, die nicht nur gesundheitsbewussten Genießer*innen, sondern auch Allergiker*innen entgegenkommen. Beispiele gefällig? Bittesehr! Dattel-Energy-Bites, Orangenstäbchen mit Schokolade, Lebkuchen-Cupcakes oder Spekulatius-Käsekuchen. Ach ja, Eis gibt’s auch. Und halbgefrorene Schokolade mit Vitaminen…

Das Buch ist außerdem liebevoll gestaltet: Schon beim Aufblättern des festen Einbands – wo sonst nur langweilige weiße Seiten erscheinen – stimmen mich dezent vereinzelte Tannenbäume und Christbaumkugeln auf’s Fest ein. Am Ende gibt’s auch Bilder, die verrate ich hier noch nicht ;-) Die Fotos sind ansprechend und wirken hell und freundlich und winterlich. Eher nicht bieder-gemütlich. Genauso wie das Coverfoto eben.

Bei den einzelnen Beschreibungen zeigen Symbole an, ob es sich um ein veganes, glutenfreies und/oder laktosefreies Rezept handelt und ob es „Superfood“ enthält. Leider gibt es keine allgemeine Definition, was die Autorin unter „Superfood“ versteht. Dafür lerne ich durch ein paar Beispiele, dass Rohkakaopulver und Mandeln dazu gehören. Und ein paar Einzelheiten, was gut ist an Superfood, erfahre ich bei den einzelnen Rezepten. Mineralien und so. Ihr habt ein grobes Bild, ja?

Die Autorin hatte nicht nur eine gute Idee für ein Weihnachtsbackbuch State-of-the-art, sondern sie weiß auch, wovon sie schreibt. Sie hat eine vielseitige, ausgiebige und vertrauenerweckende Ausbildung in Paris genossen: Patisserie und Cuisine.

Schade finde ich, dass man teils nicht nur exotischere Zutaten besorgen muss (das ist klar bei dem Thema), sondern dass man für viele Rezepte auch eine Küchenmaschine braucht, um z. B. aus einem bestimmten Zucker den benötigten Puderzucker oder aus Mandeln ein Mandelmus herzustellen. Ohne Maschine eher mühselig. Uff. Naja, es gibt wohl nix umsonst… Dafür funktionieren einige Rezepte auch ohne Backofen, z. B. durch Kühlen / Gefrieren.

Was mir noch gefehlt hat, waren Einkaufstipps: Wo bekommt man denn die Zutaten, die in den Rezepten verwendet werden? Einige davon hab ich schon im normalen Supermarkt gesehen, von anderen aber noch nie gehört, sie sind mir nicht mal im Bio-Supermarkt begegnet. Oder wisst Ihr, wo man Aquafaba (Kichererbsenflüssigkeit) bekommt?

Fazit: Ausprobieren – anders und trotzdem sehr weihnachtlich: Zimt, Schokolade & Co. sei Dank!

Themen

  • Plätzchen, Cookies & Co.
  • Superfood
  • Torten, Tartes, Cupcakes
  • Les Petits
  • Desserts

Alissa Poller: „Balanced Christmas Baking. Weihnachtlich backen mit weniger Zucker, Weizenmehl und Butter“. Edition Michael Fischer 2017. 3,- EUR. ISBN 978-3-86355-753-9.

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Neues Zeitmanagement? Eher normal…

Arbeite klüger – nicht härter

Cover„Beim produktiven Arbeiten geht es darum, das eigene Potenzial wirklich umzusetzen und die richtigen und wichtigen Dinge effizient zu erledigen. Ivan Blatter entwirft in seinem Ratgeber einen neuen Ansatz: Er weitet den Blick auf das Zeitmanagement und gibt sofort umsetzbare Tipps, die helfen, sich mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben zu schaffen“ … so der Text zum Buch.

Neuer Ansatz ? Naja, soooo neu ist der Ansatz auch nicht – Zeit sparen heute macht morgen keinen 25-Std-Tag, das weiß das klassische Zeitmanagement schon lange. Also nur ein Verkaufstrick für ein Buch? Sehen wir mal weiter…

Im Kern wird im Buch Zeitmanagement im wörtlichen Sinn (Zeit managen) zum Selbstmanagement (Eigenverantwortung, Priorisierung, Selbsterkenntnis, Veränderung und so). Auch nicht neu, auch in anderen Zeitmanagementbüchern zu finden. Noch so ein Beispiel: Der Autor holt sich eine Definition von „Produktivität“, die für Maschinen aufgestellt wurde, und zeigt, dass Menschen nicht so funktionieren wie Maschinen. Auch eher ein alter Taschenspielertrick. Sei’s drum, die Schlüsse, die er zieht, und die Empfehlungen, die er gibt, sind durchaus zielführend.

Insgesamt hat mich dieses „Die andern machen’s falsch – ich zeig es Euch richtig“ beim Lesen ermüdet. Man könnte das Buch nochmal überarbeiten, nur die hilfreichen Hintergründe und die konstruktiven Tipps und Empfehlungen drin lassen und – voilà – könnte ich das Buch uneingeschränkt empfehlen. Manchmal ist weniger mehr!

Und dann bitte ohne sowas: „Ich werde die Begriffe Zeitmanagement und Produktivität synonym gebrauchen. Bei allem geht es nämlich streng genommen gar nicht um die Arbeit, sondern nur um Sie […]“. Lassen wir das Synonymgebrauchen mal weg. Dann geht es um den Menschen. Richtig. Und es reicht, wenn das ein- bis dreimal im Buch erwähnt und nicht ständig wiederholt wird. Abgesehen davon würde ich die beiden Begriffe niemals soweit verallgemeinert gebrauchen, dass sie synonym werden.

Fazit: Kein neuer Ansatz, die Ratschläge sind jedoch brauchbar, manche richtig gut

Themen

  • Umgang mit Störungen und Ablenkungen
  • Selbsterkenntnis und das eigene Potenzial
  • Priorisierung (fürs Leben, nicht nur für die Arbeit)
  • Entscheiden
  • Viel Arbeit heißt nicht viel Stress – und umgekehrt
  • Aufschieben
  • Rhythmus
  • Schnell ist nicht gehetzt
  • Der beste Zeitpunkt
  • Nicht übertreiben!

Hier geht’s zur Leseprobe: http://bit.ly/2hsl69z

Ivan Blatter: „Arbeite klüger – nicht härter: Ratgeber“. humboldt 2017. 19,99 EUR. ISBN 978-3-86910-776-9.

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